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XVive T1 Golden Brownie Thomas Blug Test

Der T1 Golden Brownie Thomas Blug ist ein Distortion von Xvive, einem jungen amerikanischen Unternehmen, das sich im hart umkämpften Bodentreter-Markt seit 2012 einen eigenen Platz an der Sonne erkämpft hat. Wie bei vielen anderen Produkten werden auch hier die Geräte im Dumpinglohnparadies China gefertigt, während das Design von einem Team in den USA stammt. Eine der herausstechenden Eigenschaften der Pedale sind ihre geringen Abmessungen, die dazu beitragen, dass möglichst viele von ihnen auf dem Effektboard einen Platz finden. Im Grunde eine logische Entwicklung, denn im Inneren vieler Pedale herrscht gähnende Leere, seit sich die Elektronik mit einer winzigen Platine begnügt.

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Abmessungen (L x B x H): 94 x 46 x 50 mm


Entscheidend ist die gute Erreichbarkeit des Fußtasters und der Regler. Heute findet sich bei uns im Test der T1 Golden Brownie ein, der dem deutschen Gitarristen Thomas Blug gewidmet ist und den Sound eines Marshall JCM 800 imitieren soll. Ob der Winzling tatsächlich dazu in der Lage ist, diese Aufgabe zu meistern?

Details

Der Golden Brownie ist ein Distortionpedal, das in Zusammenarbeit mit Thomas Blug in Anlehnung an den Sound eines Marshall JCM 800 entwickelt wurde. Die Elektronik befindet sich in einem recht kleinen Gehäuse, das gerade ausreichend breit ist, um die seitlich angebrachten Buchsen unterzubringen. Mit seiner Hammerschlagoptik wirkt das massive Metallgehäuse solide und schick.

Fotostrecke: 4 Bilder Zarter Name, robustes Gehäuse….aus Metal

Für die Klangveredelung stehen dem User vier Regler zur Verfügung. Drive regelt den Verzerrungsgrad, der hier von einer Mediumkelle bin hin zum Brett vor dem Herrn eingestellt werden kann. Der Volume-Regler ist für den Ausgangspegel zuständig. Mit ihm kann man bei Bedarf die Eingangsstufe des Gitarrenamps heiß anfahren, was allerdings nicht zur Soundphilosophie des Pedals passt, weil aus ihm ein fertiger Sound kommt, der zur vollen dynamischen Entfaltung einen möglichst cleanen Amp benötigt.
Für die Klangregelung stehen zwei Potis parat. Mit dem Tone-Regler wird die grundsätzliche Klangfarbe im Bereich der oberen Mitten und der glitzernden Höhen eingestellt. Je weiter man ihn aufdreht, um so brillanter und durchsetzungsfähiger wird der Sound. Sehr gut finde ich die zusätzliche Möglichkeit, mit dem Presence-Regler den Ton nach den eigenen Wünschen zu modellieren. Er regelt allerdings nicht die Höhen, sondern die oberen Mitten, die dem Ton die nötige Schärfe geben. So kann man dem Klang eine samtige Definition verleihen, ohne ihm gleichzeitig zu viel Schärfe zu geben. Klasse!

Fotostrecke: 4 Bilder Vier Regler kontrollieren die Performance des Pedals

Im vorderen Bereich liegt der Fußschalter mit genügend Abstand zu den Potis. Die beiden Ein- und Ausgänge sind seitlich angebracht, während der Anschluss für das Netzteil auf der Stirnseite wartet. Das Gerät lässt sich übrigens nicht mit Batterie betreiben, weil in seinem Inneren ein 9-Volt-Block schlicht und ergreifend auch gar keinen Platz hätte.

Fotostrecke: 6 Bilder Nach alter Väter Sitte liegt der Input rechts
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Praxis

Am wohlsten fühlt sich das Pedal vor einem gut abgehangenen Röhrenverstärker, vorzugsweise einem Vox AC 30, Fender Twin, Fender Deluxe usw. oder einem non Mastervolume Marshall bzw. Amps, die ähnlich gestrickt sind. Dabei sollte der Verstärker möglichst clean eingestellt sein, weil das Pedal auch die Kompression einer heiß angefahrenen Eingangsstufe imitiert. Wenn die Vorstufe zusätzlich in die Sättigung gefahren wird, macht das den Sound nicht verzerrter, sondern einfach nur platt. Bei meinen Audiobeispielen habe ich einen 100 Watt Marshall JMP benutzt, den man nur unter Schmerzen zum Zerren bewegen kann.
Obwohl das Pedal nicht dafür gemacht ist, habe ich im ersten Soundbeispiel seinen Gainregler auf Minimum gestellt, um einmal zu demonstrieren, wie sich das Teil im angezerrten Modus präsentiert. Hier klingt es trotz voll aufgedrehter Ton- und Presence-Regler zwar etwas matt, aber erstaunlicherweise nicht bröselig. Übrigens habe ich bei den Beispielen immer zuerst ein kurzes Lick ohne Pedal gespielt, weil man so einen besseren Eindruck von dessen Arbeitsweise bekommt. Die verwendeten Gitarre für diesen Test sind eine PRS Custom 22 und eine 77er Stratocaster, beide mit Kloppmann Pickups.

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Angezerrter Sound – Min Gain, Vol 12Uhr, Tone Max, Pres Max

Ab der 9-Uhr-Stellung des Gainreglers erwacht das Pedal allmählich aus seinem Dornröschenschlaf und man erhält eine anständige Mediumzerre, mit der man arbeiten kann. Obwohl der Sweetspot noch nicht erreicht ist, lassen sich in dieser Einstellung bereits kantige Riffs abfeuern, die nicht die volle Breitseite benötigen. Mit zunehmender Verzerrung bekommt der Ton auch einen deutlichen Höhenschub, sodass man die Klangregelung in die 12-Uhr-Position bringen kann. Dieser Ausgangswert klingt für meinen Geschmack fast schon perfekt. Je nach verwendeter Gitarre und Gitarrenamp muss man dann nur noch leichte Korrekturen vornehmen.

Audio Samples
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Medium Verzerrung – Gain 9, Vol 13, Tone 14, Pres 12
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Die 12-Uhr-Position des Gainreglers ist für mich der Sweetspot des Pedals. Hier ist der Sound noch nicht zu fett und eignet sich perfekt, um zwischen Rhythmus und Solo hin- und her zu springen.

Audio Samples
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Sweetspot des Pedals – Gain 12, Vol 13, Tone 13, Pres 12

Ab der 15-Uhr-Position des Gainreglers wird es sehr fett und singend, ohne zu stark zu mulmen. Damit der Sound griffig bleibt, muss man etwas mit den sehr effektiven Tone- und Presence-Reglern herumexperimentieren. Die Klangregelung lässt den Bassbereich übrigens außer acht. Wenn ich überhaupt etwas an dem Pedal auszusetzen hätte, ist es der fehlende Bassreger, der bei hohen Gaineinstellungen dem Ton etwas mehr Luft geben könnte.

Audio Samples
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Fetter, singender Sound – Gain 15, Vol 12, Tone 12, Pres 13

Kommen wir zum höchsten Verzerrungsgrad, den man dem winzigen Pedal entlocken kann. Selbst mit Singlecoils ist der Sound unglaublich fett, aber bei weitem nicht unbrauchbar oder überbraten. Eine Gleichmacherei ist hier nicht auszumachen. Die verwendete Gitarre und die Pickupkonstellationen kommen klar zum Vorschein. Maximaler Gain bringt naturgemäß eine sehr hohe Komprimierung mit sich, die schnell zum Herumflitzen auf dem Griffbrett verführen kann.

Audio Samples
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Höchster Verzerrungsgrad – Gain max, Vol 12, Tone 12, Pres 12

Zum Schluss noch ein Soundbeispiel, bei dem ich die Klangregelung so eingestellt habe, dass die Mitten leicht ausgehöhlt wirken und die Präsenzen stärker zum Vorschein kommen. Zu diesem Zweck habe ich aber nicht etwa den Presence-Regler, sondern den Tone-Regler, der die glitzernden Frequenzbereiche maßgeblich beeinflusst, weit aufgedreht. So steht das Tone Poti hier auf 15 Uhr und der Presence Regler auf 9 Uhr.

Audio Samples
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Weniger Mitten, mehr Präsenz – Gain Max, Vol 12, Tone 15, Pres 9
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Fazit

Der T1 Golden Brownie Thomas Blug aus dem Hause Xvive ist ein klasse Pedal für all diejenigen, die auf einen Mainstream Brot & Butter Rocksound stehen, der sich klanglich an einem frisierten Marshall JCM 800 orientiert. Das macht das Teil auch recht gut, ohne dabei künstlich oder aufgesetzt zu wirken. Einen derart fetten und in sich schlüssigen Rocksound von einem völlig cleanen Amp hätte ich dem Winzling nicht zugetraut, aber er hat mich eines Besseren belehrt. Ein Antesten lohnt sich in jedem Fall und das sensationelle Preis-Leistungsverhältnis macht den Golden Brownie für jeden Geldbeutel erschwinglich.

Unser Fazit:
5 / 5
Pro
  • schlüssiger Sound
  • kleine Abmessungen
  • Preis-Leistungsverhältnis
Contra
  • Keins
Artikelbild
XVive T1 Golden Brownie Thomas Blug Test
Für 56,00€ bei
Das Pedal kann auf ganzer Linie überzeugen
Das Pedal kann auf ganzer Linie überzeugen
Technische Spezifikationen
  • Distortion
  • Thomas Blug Signature-Pedal
  • Anschlüsse: In, Out, 9 Volt DC – Netzteilanschluss
  • Regler: Drive, Volume, Tone und Presence
  • True Bypass
  • Abmessungen (L x B x H): 94 x 46 x 50 mm
  • Preis 58,00 Euro UVP
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Abmessungen (L x B x H): 94 x 46 x 50 mm

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