Vermutlich hat jeder, der sich im Umfeld von Musik und Computer bewegt, schon einmal ein Produkt von M-Audio unter den Fingern gehabt. Kaum eine andere Marke bietet Soundkarten, Masterkeyboards und MIDI-Controller in einer solchen Vielfalt und zu einem solch kundenfreundlichen Preis. Doch während bisher stets reine Eingabe- und Steuerungstools die M-Audio Produktpalette ausmachten, wird mit dem ProKeys 88 der Einstieg in die eigene Klangerzeugung gewagt. Ein vollwertiges Stagepiano mit 88 Hammermechanik-Tasten und diversen Masterkeyboard-Features zu einem niedrigen Preis: Das hört sich erst einmal gut an.

Beginnen wir also ganz von vorne. Warum heißt ein Stagepiano eigentlich Stagepiano? Klar, weil es für die Stage, also die Bühne, gedacht ist. Wichtiges Merkmal eines solchen Gerätes ist also die Transportfähigkeit. Deshalb sollte die 20-kg-Grenze bitte nur in Ausnahmefällen überschritten werden. Das ProKeys 88 wiegt nun leider 27 kg. Üblicherweise ist ein derart üppiges Gewicht ein Hinweis auf eine eine wirklich hammermäßige Hammermechanik-Flügel-Superaction-Holz-Tastatur. Ob das Gewicht auch beim M-Audio durch die 88 Hammermechanik-Tasten zu entschuldigen ist, klärt dieser Test.
An Äußerlichkeiten sind neben der einfach gewichteten Tastatur und der Ausmasse von 140 x 34 x 15 cm (BxTxH in cm) die Anschlussmöglichkeiten auf der Rückseite zu erwähnen. Neben Stereo-Out , Kopfhörer und MIDI-I/O sind drei Pedalbuchsen (für Sustain, Sostenuto und Expression) und ein USB-Anschluss zur PC/Mac-Anbindung vorhanden.
Auf der Oberfläche finden sich einige Masterkeyboard-Features, darunter auch Transponierungs-Schalter sowie die obligatorischen Räder für Pitch-Bend und Controller Nr. 1 (Modulation). Mithilfe eines Ziffernblocks können Wert – etwa Als für ein Stagepiano ungewöhnliche Controller fallen vor allem die drei Schieber zur Volumenregelung von Haupt-, Split- und Layersound auf, sowie die vier Tasten zur Steuerung externer Sequenzer. Hier zeigt das ProKeys seine Ambitionen als Masterkeyboard. Doch dazu später mehr. Schauen wir uns zunächst einmal die Möglichkeiten des Teils als Stagepiano an.
An Äußerlichkeiten sind neben der einfach gewichteten Tastatur und der Ausmasse von 140 x 34 x 15 cm (BxTxH in cm) die Anschlussmöglichkeiten auf der Rückseite zu erwähnen. Neben Stereo-Out , Kopfhörer und MIDI-I/O sind drei Pedalbuchsen (für Sustain, Sostenuto und Expression) und ein USB-Anschluss zur PC/Mac-Anbindung vorhanden. Auf der Oberfläche finden sich einige Masterkeyboard-Features, darunter auch Transponierungs-Schalter sowie die obligatorischen Räder für Pitch-Bend und Controller Nr. 1 (Modulation). Mithilfe eines Ziffernblocks können Werte – etwa Programmnummern – direkt eingegeben werden. Das spart Fummelei mit Fadern oder ewiges Drücken auf “+/-“-Tasten. Als für ein Stagepiano ungewöhnliche Controller fallen vor allem die drei Schieber zur Volumenregelung von Haupt-, Split- und Layersound auf, sowie die vier Tasten zur Steuerung externer Sequenzer. Hier zeigt das ProKeys seine Ambitionen als Masterkeyboard. Doch dazu später mehr. Schauen wir uns zunächst einmal die Möglichkeiten des Teils als Stagepiano an:

DAS PROKEYS 88 ALS STAGEPIANO
In diesem Zusammenhang am Wichtigsten sind natürlich die internen Sounds aus dem 64 MB grossen ROM. Vierzehn sind es an der Zahl, die über Buttons direkt angewählt werden können. Neben zwei akustischen Pianos befinden sich weiterhin die Standards mit an Bord: Vier E-Pianos, Clavinet, Orgeln, Vibraphon, Pad, Strings und Bässe. Mit bis zu 126 Voices ist die Polyphonie des M-Audio aussergeöhnlich hoch. -Eine spezielle Taste ist für das “Grand Piano” reserviert, die per MIDI auf sämtlichen GM-kompatiblen Synthies den Sound mit der Programmnummer 1, also den Flügelklang aufruft und gleichzeitig sämtliche Split- und Layer-Einstellungen über den Haufen wirft. Eine Art “Panik-Funktion” also, wenn der Drummer mal wieder einzählt und erst zwischen der 3 und der 4 den nächsten Liedtitel nuschelt. Dann hat man mit einem Knopfdruck den Pianosound als Rettung auf der gesamten Tastatur am Start. Die vierstufig wählbare Velocity-Kurve soll der optimalen Anpassung von Spieler und Instrument dienen. Je nachdem ob man es gerne weich, mittel oder hart mag. Die Tastatur ist im Split- und Layermodus spielbar, in denen jeweils zwei Sounds miteinander kombinierbar sind. Als Effekte lassen sich dem jeweiligen Sound Hall und Chorus in dreifachen Variationen und wählbaren Tiefen hinzuzufügen. Mit einem einfachen, zweibandigen Shelving-EQ kann der Frequenzgehalt austariert werden. Auf ein Stagepiano-typisches Metronom haben M-Audio verzichtet.

DAS PROKEYS 88 ALS MASTERKEYBOARD
Zunächst sind die drei Volumenregler zu erwähnen, mit denen sich praktischerweise drei übe- beziehungsweise nebeneinandergelegte Sounds in ihrer Lautstärke anpassen lassen. Über die Split- und Layer-Funktion wird der MIDI-Kanal des Einzelsounds ausgewählt. Die 14 Instrumentenbuttons könne mit Programm-Nummern frei programmiert werden, um per MIDI-Program-Change bei externen Geräten Sounds aufzurufen. Ein externer Sequencer kann per System-Realtime-Messages “Start” und “Stop” über gleichnamige Tasten gesteuert werden. Das Tempo kann per MIDI-Clock übertragen werden. Mittels “Tempo+” und “Tempo-” oder aber per Tap auf das Sustain-Pedal kann die Geschwindigkeit geregelt werden.All diese Funktionen sind praktisch und wesentliche Masterkeyboard-Features. Doch im Vergleich zu anderen MIDI-Controllern aus dem Hause M-Audio, wie etwa der Keystation Pro 88, die mit ungleich mehr Reglern und Möglichkeiten aufwartet, deckt das ProKeys 88 nur die Grundlagen ab.

“Eine Rose ist eine Rose ist eine Rose” lautet ein bekanntes Zitat. Und das Wichtigste an einem Keyboard ist das Keyboard – also die Tastatur selbst. Nun kann man bei dem wirklich niedrigen Preis des M-Audio natürlich keine Wunder erwarten, allerdings gibt es auch Produkte auf dem Markt, die es bei ähnlichem Preis besser machen. Alle, die also Wert auf ein möglichst klavierähnliches, sensibles Ansprechen der Tasten legen, werden hier enttäuscht. Denn beim Drücken der Tasten gibt es zunächst eine starke, schwer zu überwindende Gewichtung und dann einen zu weichen Restweg. Kontrolliertes, dynamisches Spiel ist so schwierig. Ein ganz klares und dickes Minus für die Tastatur!
Die generelle Bedienbarkeit erweist sich weder als ausserordentlich kompliziert, noch besonders pfiffig. Es funtkioniert so, wie man es erwarten kann. Auch das USB-MIDI-Interface macht keinerlei Ärger an Mac oder PC. Doch nun zu Wichtigerem, der Soundqualität: Es wäre unfair, an die Klavierklänge des ProKeys die gleichen Maßstäbe anzulegen, wie an speicherintensive Software PlugIns oder Digital Pianos, die das Dreifache kosten. Das Gerät von M-Audio spielt eben in einer anderen Liga. Und dafür ist der Pianosound gar nicht schlecht, nur beim Ausklingen der Töne mit gedrücktem Pedal wird es wirklich unschön, wie man anhand der nachfolgenden Files hören kann. So klingt kein Klavier! Effektiv herumspielen lässt sich allerdings mit den Equalizerreglern, um sich einen eigenen Soundmix aus Brillanz und Dumpfheit zu kreieren.
Wirklich gut klingt hingegen der Rhodes-Sound, den man bereits von deutlich teureren Geräten deutlich schlechter gehört hat. Ebenfalls schön sind die frequenzmodulierten E-Pianos, die an den FM7 und somit an die 80er erinnern sowie die Orgeln. Der Basssound wartet mit der netten Zusatzfunktion auf, in den höheren Lagen einen Flageolett-Effekt erklingen zu lassen.
FAZIT
Das M-Audio ProKeys 88 ist definitiv kein Gerät für Profis. Und denen, die es werden wollen, ist es auf Grund seiner schwer kontrollierbaren (und dadurch uninspirierenden) Tastatur auch nicht zu empfehlen. Als Zwitter zwischen Stagepiano und Masterkeyboard wirkt es teilweise etwas halbherzig, was der Preis allerdings rechtfertigt. Wer eine etwas bessere Einspieltastatur in seinem Hobbystudio braucht und nicht gerade vorhat, Brahms und Liszt zu spielen, kann mit dem ProKeys allerdings glücklich werden. Ansonsten gibt’s natürlich noch die Verwendung als Zweitinstrument für die Bühne, wenn man sein 5000€-Piano lieber zuhause schonen möchte. Hierbei sei allerdings auf das hohe Gewicht hingewiesen, welches das Teil auch für diesen Gebrauchszweck nicht als erste Wahl erscheinen lässt.
- Preis
- Klaviersound im Verhältnis zum Preis
- Polyphonie
- hohes Gewicht
- Ansprechen der Tastatur
- nur einfacher Split möglich
- rudimentäre Masterkeyboard-Funktionen


- Tech Specs
- 88-tastiges Masterkeyboard mit 64-MB ROM-Soundspeicher
- Hammermechanik-Tastatur
- eingebautes MIDI-USB-Interface
- MIDI-I/O
- 14 Sounds
- 126-fach polyphon
- Spilt- und Layer-Mode
- drei Velocity-Kurven
- 14 Sounds
- Chorus, Reverb, 2-Band-EQ
- Stereo-Out, Kopfhörer-Ausgang
- drei Pedal-Anschlüsse
- Sequencer-Steuerung mit Clock-Generierung
- Gewicht: 27 kg
- Preis: € 699,-
Jan sagt:
#1 - 25.03.2015 um 02:08 Uhr
Na ja , nur 1 Sterne !!
Sehr schlecht. Ich werde bald wissen , ob diese Streng Bewertung ist wirklich zu glauben. Ich habe gekauft auf ebay. Ich gebe zu , dass bin ich pianist und Lehrer. Ich hatte Paar Interumenten mit Hammermechanik , auch KORG SP250 (ZU SCHWER TASTATUR). YAMAHA ydp 162 IST FUR MICH AM BESTEN ! Jetzt verkaufe ich KAWAI ES4 , mit schwerem Herz.
GruBe Jan
Jan sagt:
#2 - 27.03.2015 um 00:13 Uhr
Ich habe zu Ihnen mail geschrieben , und kommte kein Amtwort , warum?
Lasse Eilers (Redaktion bonedo sagt:
#3 - 31.03.2015 um 18:24 Uhr
Hallo Jan,
vielen Dank für deine Kommentare und deine Aufmerksamkeit! Du hast Recht, dass die Bewertung mit einem Stern nicht gerechtfertigt war und auch nicht im Einklang mit dem Text stand. Der Test zum M-Audio ProKeys 88 ist schon etwas älter und seitdem gab es mehrere Serverwechsel etc. – vielleicht ist dabei mal etwas schief gegangen, ohne dass es uns aufgefallen ist. Ich habe die Sternebewertung nun korrigiert.
Viele Grüße
Lasse