So schlägt sich der Walrus Xero beim Live-Looping
Im Praxis-Check erweist sich der Xero als tadellos funktionierender Looper mit vorbildlicher Soundqualität und hochwertig klingenden Pitch- und Reverse-Effekten. Besonders spannend gestaltet sich dabei die rhythmische Arbeit mit den unabhängigen Effektsektionen. Mit etwas Übung lassen sich hier Basssounds (Speed 0.5) und Synth-ähnliche Arpeggiator-Klänge (Speed 2x) kombinieren, die zusammen mit dem trockenen Signal zu sehr interessanten Ergebnissen führen. Auch das unabhängige Stereopanning eröffnet flexible Anwendungsmöglichkeiten bis hin zur vollständigen Trennung der beiden Sektionen in zwei einzelne (synchronisierte) Mono-Looper.
Was die Bedienung und die Übersicht angeht, muss man aufgrund des kompakten und simplen Designs ein paar Abstriche machen. So erfolgt das Feedback über Loop-Status und Effekte ausschließlich über die Farbe der Fußschalter-LEDs, mit nicht weniger als 7 verschiedenen Farbcodes. Da die LEDs beim Betätigen der Fußschalter vom Schuh verdeckt sind, wird dies mitunter zur Herausforderung. Hinzu kommt, dass man beim versehentlichen Löschen eines Takes keine Redo-Funktion zur Verfügung hat und es keine Möglichkeit zum dauerhaften Speichern von Loops gibt. Als drittes vermeintliches Manko sollte erwähnt werden, dass alle Freunde der alternativen Schaltlogik aus Aufnahme->Overdub->Wiedergabe (Rec->Dub->Play) beim Xero nicht auf ihre Kosten kommen. Hier wäre bei zukünftigen Updates noch Luft nach oben.
Dank Pitch- und Reverse-Effekt liefert der Xero Polylooper experimentelle Sounds
Für den Praxisteil sitzt das Xero hinter einem Line 6 HX Stomp und wird in Stereo direkt über das Audio-Interface aufgezeichnet. Als Erstes hören wir eine Live-Looping-Session auf der Dreadnought, bei der die zweite Spur mit einem Pitch- und die erste Spur mit einem Reverse-Effekt belegt wird.
Das zweite Live-Beispiel ist mit einer E-Gitarre eingespielt. Nach der Aufnahme der zwei ersten Spuren habe ich das erste Take um die Hälfte verlangsamt und gleichzeitig das zweite Take in der Geschwindigkeit verdoppelt. Der so entstehende Effekt gleicht einer Kombination aus E-Bass und Arpeggiator-Synth.

Unabhängige Pan- und Volume-Regler sorgen für Abwechslung
Im dritten Praxisbeispiel hören wir zwei Tracks mit Pitch- und Reverse-Effekt, die nachträglich mit den Pan-Potis und den Spur-Fadern bearbeitet werden.
Im Poly-Modus ist es möglich, zwei unterschiedliche Taktarten synchron gegeneinander laufen zu lassen. Wir hören einen E-Bass im 4/4-Takt, bei dem die zweiten Spur im 3/4-Takt läuft und in doppelter Geschwindigkeit wiedergegeben wird.