Vestax Spin Test

Vestaxs Spin Djay ist ein stabiles „Out-Of-The-Box“ DJ-System mit beachtlicher Performance. Dank nahtloser iTunes-Integration und der klassischen Turntable-Optik ist die Einarbeitungszeit sehr gering. Das homogene Mac-Bundle bereitet jedoch nicht nur Mix-Debütanten eine Menge Spaß, denn Features wie Automatching, Loops, Cues und Effekte sorgen für kreative Impulse. Zu meinem Bedauern ist der hardware-gesteuerte Zugriff nicht in vollem Umfang möglich, doch MIDI-Learn und Multi-Controller-Support schaffen Abhilfe. Die Effekte könnten zahlreicher sein und etwas knackiger klingen, dafür unterstützt DJay Audio Units und sorgt mit Recording, Broadcasting und Netzwerkmixen für zusätzliche Motivation. Prima. Vestaxs Controller-Hardware orientiert sich im Layout stark an der grafischen Benutzeroberfläche der Software. Ein echter Hingucker und in dieser Preisklasse überlegen gut sind die großen Case-sensitiven Jogdials. Selbst die Empfindlichkeit des Touch-Sensors ist justierbar. Den größten Schwachpunkt des Bundles stellen für mich die EQ-Slider dar. Denn sie sind recht klein, liegen zu dicht beieinander und sind einfach auch irgendwie praxisfern. Letztes trifft auch auf die gewöhnungsbedürftigen weißen Plastik-Drehregler zu. Zudem sind sie an der Frontseite schlecht zu erreichen. Mit etwas Übung und Behutsamkeit sind dennoch runde Mixabläufe möglich. Audiointerface und Kopfhörerausgang haben jedenfalls genug Dampf, um in der Viertel-Kneipe und im Partykeller einzuheizen. Da das Gerät nicht für den professionellen Einsatz konzipiert wurde, übertrifft es trotz mancher Schwächen meine Erwartungen. Für Einsteiger, Bedroomer und Hobby-Webcaster ist Spin Djay in meinen Augen mehr als nur einen Blick wert. Kopfhörer rein, Laptop dran und los geht’s. Das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt, der Spaßfaktor ist hoch, die Einsatzmöglichkeiten vielfältig. Ich glaube, mehr kann man zu diesem Preis nicht erwarten. Spin ist kein Controller für den Clubeinsatz, Spin ist „Vestax for the people“. Mit Höhen und Tiefen, mit Haut und Haaren. Und nicht zuletzt mit DJay3…

Interview
Bonedo Autor Peter Westermeier sprach mit Frederik Seiffert, dem Leiter „Produktentwicklung und Marketing“ bei Algoriddim…

Bonedo: Auf dem Mac gibt es eine umfangreiche Auswahl an Mix-Programmen. Gerade djay erfreut sich wachsender Beliebtheit. Was denkst du, sind die Hauptgründe dafür?

Herr Seiffert: Einer der Hauptgründe dafür ist sicherlich, dass djay zu 100% und exklusiv für den Mac entwickelt wurde. Dementsprechend fühlt sich djay auch an wie eine typische Mac only Software und gliedert sich nahtlos in Apple’s iApps ein. Mac-User legen sehr großen Wert darauf. Zudem bietet djay ein sehr übersichtliches und realitätsgetreues Interface kombiniert mit dem vertrauten iTunes-Look der integrierten Bibliothek, was selbst dem völligen Laien einen kinderleichten Einstieg in die Welt des DJings ermöglicht.

Bonedo:
Wie kam es zur Zusammenarbeit zwischen Vestax und Algoriddim, welche Einflüsse hattet ihr auf das Controllerlayout.

Herr Seiffert: Wir haben bereits seit einigen Jahren einen sehr guten und engen Kontakt zu Vestax. Schon mit Erscheinung des VCI-100 von Vestax gab es eine Spezial-Edition für djay und in Japan ist Vestax unser exklusiver Vertrieb. Das Controllerlayout für den Spin haben wir zusammen und speziell für djay entwickelt.

Bonedo: Üblicherweise bringen Mix-Softwares eigene Ordner- und Playlisten-Strukturen mit. djay setzt stattdessen auf eine quasi nahtlose iTunes-Implementierung. Warum?

Herr Seiffert: Was Musikverwaltung betrifft, ist iTunes unserer Meinung nach eine super Lösung. Wir sehen keine Notwendigkeit darin, das Rad neu zu erfinden und bieten zudem dem User so eine nahtlosere Integration.

Bonedo: djay hat eine automatische BPM-Analyse an Bord und quantisiert seit Version 3.1 auch Benutzereingaben bei der Cuepunkt-Erstellung. Eigentlich sind dies gute Vorraussetzungen, um eine Wellendarstellung mit Beatraster zu implementieren, oder?

Herr Seiffert: Unter der Haube hat djay bereits eine Menge zu bieten. Wir legen größten Wert darauf, dass die Oberfläche einfach und übersichtlich bleibt, haben aber dennoch sehr schöne UI Verbesserungen in Planung.

Bonedo: Viele Home-User wollen im gesamten Netzwerk Zugriff auf ihre Daten haben, am besten von der Couch aus. Mit iPhone und iPod stehen WLAN-Fähige Fernbedienungen bereit. Wäre nicht eine Algoriddim-App die logische Konsequenz einer solchen Entwicklung?

Herr Seiffert: Absolut! Der Monat März wird noch einiges zu bieten haben… Ich rate allen, djay- und iPhone-/ iPod Touch-Usern unsere News- oder Facebook-Seiten im Auge zu behalten:
http://www.djay-software.com/news
http://www.facebook.com/djaysoftware

Bonedo: djay bietet jetzt schon sehr viel kreative Features. Das neuste Update bringt zudem Workflow- und Performancegewinne. Was können wir in Zukunft erwarten? Vielleicht Timecode- oder Videounterstützung?

Herr Seiffert: Wir arbeiten an einigen sehr innovativen Features. Details kann ich leider nicht verraten, aber djay-User können sich auf spannende Verbesserungen und Erweiterungen freuen!

Unser Fazit:
3,5 / 5
Pro
  • Sehr einsteigerfreundliche & intuitive Bedienung
  • Einfache Installation
  • „Out of the Box“-Konzept
  • Stabiles und homogenes Bundle
  • Große Case-sensitive Jogdials
  • Mauslose Performance
  • Einstellbare Touch-Sensoren
  • Netzschalter
  • djay 3 Vollversion im Lieferumfang
  • Gelungene Itunes-Integration
  • Aufnahme-Funktion
  • Unterstützt AU-Units
  • MIDI-Learn und Multi-Controller-fähig
Contra
  • Gehäuse aus Plastik
  • Kleine & enge EQ-Slider-Sektion
  • Kein Hardware-Controller für „Cue-Mix“
  • Frontregler wegen Oberflächenüberhang schwer zu greifen
  • Fummelige Drehregler
  • Magere interne Effektabteilung
  • Kein vollständiger Zugriff auf Effekte, Juggle- und Cuepoints
Artikelbild
Vestax Spin Test
Für 179,00€ bei

Hersteller im Web: Vestax

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