Ultrasone Naos Test

Man gewöhnt sich daran, es ist aber wirklich kein schöner Umstand: DA-Wandler und Ausgangsstufen von Handys, Tabletts und Laptop klingen einfach nicht gut. Einen Kopfhörer für mehr als 200,- Euro anzuschließen, macht da eigentlich keinen Sinn.

Ultrasone_NAOS_01_Aufmacher


Jetzt ist die Idee eines externen Converters nun nicht unbedingt neu, ultra-transportabel waren hingegen die wenigsten Lösungen – und waren sie es doch mal, dann handelte es sich meist um Insellösungen, welche spätestens beim nächsten Generations- und Anschlusswechsel obsolet wurden, da die speziellen Adapter nicht mehr passen.

Details

Micro-Wandler

Der Ultrasone Naos ist ein ultramobiles 0-In/2-Out USB2 Audiointerface für Auflösungen von bis zu 192 kHz und 24 Bit. Er ist winzig und in etwa so groß wie ein kleiner USB-Stick – nur ein bisschen flacher. Konkret misst das schwarze und gebürstet Alu-Gehäuse gerade einmal 4,5x 1,8 x 0,65 cm und wiegt 4,93 g – also wirklich fast nichts.

Fotostrecke: 2 Bilder Schick, ultra-leicht und sehr klein: Ultrasone Naos.

Apple Kids sind cooler

Der Naos ist mit OSX und Windows kompatibel, letzteres erfordert allerdings die Installation eines Treibers. Ähnliches gilt für mobile Gerätschaften: iPad und iPhone verstehen sich ohne Probleme, Android benötigt hingegen OTG. Verbunden wird der Zwerg mit den mitgelieferten Adapter-Kabeln. Adapter sage ich deshalb, weil sie so kurz sind und erfreulicherweise Kabelsalat vermeiden.
Links am Stick befindet sich ein Micro-USB-Anschluss. Hier wird eines der vielen mitgelieferten Anschlusskabel eingesteckt. Lightning, USB Typ A, USB-C und Micro-USB stehen auf der anderen Seite zur Auswahl. Die Kabel sind in etwa 6,5 cm lang und gehören wie eine schicke, kleine Neopren-Tasche zum Lieferumfang.

Alle dabei: Micro-USB kommt an den Naos dran – USB-C, USB Typ-A, Micro-USB sowie Lightning an euren Zuspieler.
Alle dabei: Micro-USB kommt an den Naos dran – USB-C, USB Typ-A, Micro-USB sowie Lightning an euren Zuspieler.

Power for Phones

Rechts finden wir den 3,5 mm Klinkenanschluss (Ausgangsimpedanz 0,73 Ohm) und eine kleine Power-LED. Weitere Taster oder Displays finden sich nicht am Gerät, genau so wenig wie Batterie- oder Akku-Fächer. Der Naos ist Bus-Powered und seine Stromaufnahme mit ca. 50 mA erfreulicherweise äußerst gering. Der Ausgang ist für Kopfhörer optimiert, versteht sich aber auch als Line-Out – ein expliziten Mode gibt es dafür allerdings nicht.  Die Ausgangsleistung ist ordentlich und dem Standard des iPhones beispielsweise merklich überlegen; laut Hersteller kann er so Kopfhörer mit einer Impedanz von 16 bis 300 Ohm befeuern.

Tech-Talk

Im Inneren werkelt übrigens ein AKM AK4431 DAC, der SNR ist mit 110 db bei 3,3 V beziffert und der THD+N mit unter 0,01%@1kHz angegeben. Der Übertragungsverlauf beträgt sportliche 10 Hz bis 30 kHz maximal, Angaben zum Abfall fehlen jedoch.

Fotostrecke: 3 Bilder Schick verpackt, …

Praxis

Wirklich simpel

Das Verbinden des Naos könnte simpler nicht sein, zu mindestens für Apple-Fans: Einstecken und los gehts. Windows indes braucht Treiber. An meinem iPhone funktionierte der Naos ebenfalls sehr simpel, jedoch funktionieren auf Grund der Bauweise Kopfhörer-Fernbedienungen und Mikrophone natürlich nicht mehr. Aber das lässt sich sicherlich verkraften.

Gut gemeint, aber bisschen sinnlos: Das Ultrasone Gummiband. Klanglich aber absolut neutral (…).
Gut gemeint, aber bisschen sinnlos: Das Ultrasone Gummiband. Klanglich aber absolut neutral (…).

Klang

An meinem iPhone 7 Plus waren die klanglichen Unterschiede äußerst deutlich und dabei habe  drei unterschiedliche Kopfhörer benutzt. Und zwar meinen Ultrasone IQ Pro, meinen Audio-Technica ATH-m50 sowie meinen Sennheiser HD-650. Für erste beiden bietet der Naos wirklich ausreichend Power, der Sennheiser hingegen könnte mehr Dampf vertragen – lässt sich aber immerhin am iPhone erstmals überhaupt sinnvoll betreiben. Vor dem Hintergrund, dass der Naos kein eigene Akku hat und auch kaum extra Strom vom iPhone zieht: Sehr gut gemacht, Ultrasone.

Der Naos dazwischen stört wirklich kein bisschen.
Der Naos dazwischen stört wirklich kein bisschen.

Was mir nicht gefällt

Eine kleine Sache nervt mich doch ein wenig… Ich weiß aber gar nicht ob man das Ultrasone oder Apple ankreiden muss – mir fällt es am Naos nur zum ersten mal so deutlich auf: Der LautstärkesprungL zwischen dem vorvorletzten und vorletzten Wert am iPhone ist mir einfach zu krass, sprich der eine ist mir oftmals zu leise und der andere wiederum zu laut – mein Ideal liegt irgendwo dazwischen, und dies lässt sich nicht einstellen. Schade.
Ebenfalls nicht möglich ist es Kopfhörer mit Mikrophon oder integrierter Kabelfernbedienung zu nutzen. Alle Kopfhörer die ich nutze, bieten diese Funktionen ohnehin nicht, von daher ist mir das persönlich äußerst egal. Ohnehin nutze ich das iPhone zum Musikhören nur dort wo ander Menschen um mich sind, und da würde ich nie mit Headset telefonieren, da man damit zum Schreien neigt. Die wahren Styler nutzen ohnehin AirPods und die profitieren sowieso nicht vom Naos – und das ist gut so.

Schatz, willst du mich heiraten? Schön drapiert und mit Neoprentasche für unterwegs versehen, versteht sich der Naos dank vier verschiedener Anschlusskabel mit allen aktuell wichtigen Schnittstellen: USB-C, USB Typ-A, Micro-USB sowie Lightning
Schatz, willst du mich heiraten? Schön drapiert und mit Neoprentasche für unterwegs versehen, versteht sich der Naos dank vier verschiedener Anschlusskabel mit allen aktuell wichtigen Schnittstellen: USB-C, USB Typ-A, Micro-USB sowie Lightning

Fazit

Der Naos ist ein äußerst spezielles und kleines Ding, erfüllt am iPhone aber seinen Job sehr gut und der heißt: hochwertiges Wandeln und mehr Dampf für alle Arten von Kopfhörern – besonders stromhungrige Modelle einmal ausgenommen. Seine Offenheit und Präzision sind für seine Größe überraschend gut und ein mehr an Strombedarf auch nicht am iPhone Akku zu bemerken. Klar, es baumelt noch etwas extra am iPhone herum, aber das stört nach einer Woche Nutzung nicht mehr wirklich – zumal man an den neusten iPhones ohnehin bei den meisten Kopfhörer den nervigen Lightning-Adapter nutzen muss. Der Naos „Adapter“ hingegen bringt eine klangliche Aufwertung und stört mich deshalb überhaupt nicht. Der Preis ist kein Schnäppchen aber angemessen. 5 Punkte.

Pro
  • hochwertiger Klang
  • kompakt und ultra-leicht
  • extra Power ohne zusätzlichen Akku
Contra
  • kein Contra
Ultrasone_NAOS_05_IPhone7Plus
Der Naos dazwischen stört wirklich kein bisschen.
Features Ultrasone Naos
  • D/A Wandler für Smartphones, Tablets und Laptops bis 192 kHz /24 bit maximal
  • Kompatibel mit iOS, Android sowie Mac OS und Windows
  • SNR: 110 dB, THD+N:
  • Micro-USB auf 3,5 mm Stereo TRS, Power-LED
  • USB Typ-A, Micro-USB, USB-C und Lightning Kabel sowie Neopren-Tasche im Lieferumfang enthalten
  • gebürstetes, schwarzes Aluminium Gehäuse
  • Gewicht: 5,2 g
  • Größe: 46 mm x 18 mm x 6 mm
Preis
  • Ultrasone Naos: 169,- € (Straßenpreis 8.8.2018)
Unser Fazit:
5 / 5
Pro
  • hochwertiger Klang
  • kompakt und ultra-leicht
  • extra Power ohne zusätzlichen Akku
Contra
  • kein Contra
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Ultrasone Naos Test
Für 169,00€ bei
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unikon sagt:

#1 - 13.08.2018 um 18:09 Uhr

0

Also ich war mit dem Naos unzufrieden und habe ihn zurück gegeben. Grund waren Nebengeräusche bei Verwendung empfindlicher und niedrig ohmiger Inears (InEar StageDiver SD-2). Bei leisen Passagen war ein digitales Grundrauschen hörbar, das mich gestört hat. Bei Ruhe wird eine Art Noise-Gate aktiv, so dass dann nach einer kurzen Verzögerung Ruhe herrscht. Mich würde interessieren, ob sich das Problem mit den hauseigenen Inears von Ultrarote auch ergeben hat.PS: Der Thomann-Kunde Ralf Hein kommt in seiner Bewertung vom 07.11.2017 bei Thomann zu dem gleichen Ergebnis, ebenso Amazon-Kunde Peter Klose am 09.12.2017

    Profilbild von Felix Klostermann

    Felix Klostermann sagt:

    #1.1 - 13.08.2018 um 23:05 Uhr

    0

    HI Unikon - Nein, mit Grundrauschen hab ich keine Probleme gehabt - und ich habe ja auch andere Kopfhörer als die Ultrasones verwendet. Darf ich fragen, an welchem Gerät du es verwendet hast? Ich hab die Kommentare aber auch gelesen gehabt und war überrascht. Ich werde nochmal bei Ultrasone nachhaken.

    +1
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