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Tone City Golden Plexi V2 Test

Beim Tone City Golden Plexi V2 Distortion-Pedal ist der Name Programm. Denn wie die Produktbezeichnung dem Kenner schon vorab verrät, hat das kleine Zerrpedal den Sound der klassischen Marshall-Plexi-Verstärker zum Vorbild. Hinter der noch recht jungen chinesischen Effektpedalschmiede steckt der Entwickler J. Wong, der es sich zum Ziel gesetzt hat, der Gitarrenzunft günstige und dennoch hochwertig klingende Effektpedale anzubieten.

Tone City Golden Plexi V2 Test

Erst kürzlich hatten wir gleich drei Probanden des Herstellers im Test, die diesen Grundsatz bestätigen konnten. Auch das Tone City Golden Plexi V2 geht für einen günstigen Preis über die Ladentheke und wirkt bei der ersten Begutachtung absolut tadellos und wertig verarbeitet. Mit seinem klanglichen Ansatz reiht sich das Pedal in ein Sortiment von Verzerrern auf dem Markt ein, die den typischen Marshall-Sound so authentisch wie möglich nachbilden möchten. Laut Hersteller konnte in der überarbeiteten Schaltung der neuen V2-Version außerdem das Rauschverhalten vermindert werden. Ich bin gespannt!

Ganz vorbildlich wird das Mini-Pedal sowohl mit einer aufklebbaren gummierten Unterlage als auch mit Klettband ausgeliefert, womit wahlweise dem sicheren Stand auf dem Boden oder dem Effektboard nichts mehr im Wege steht. Mit dabei ist außerdem eine kompakte deutsche Bedienungsanleitung. Das kleine Tone City Golden Plexi V2 misst 92 x 45 x 48 mm (B x T x H) und bringt 261 g auf die Waage. Auf der rechten Seite befindet sich neben dem Signaleingang auch der Anschluss für ein optionales 9-V-Netzteil und gegenüber auf der linken Seite sitzt der Ausgang. Die Stromaufnahme ist mit 15 mA angegeben und Batteriebetrieb ist typischerweise nicht vorgesehen. Gesteuert wird das Effektsignal über drei Potis für die Ausgangsintensität (Vol), den Anteil der Höhen (Tone) und das Zerrverhalten (Gain). Das mittig platzierte durchsichtige Gain-Poti leuchtet im eingeschalteten Betrieb blau. Die beiden kleineren Potis wurden erfreulicherweise mit einer weißen Strichmarkierung versehen, was das Ablesen der Einstellung auf der Bühne deutlich erleichtert. Beim Aktivieren des Pedals rastet der Fußschalter hörbar ein.

Fotostrecke: 10 Bilder Das Tone City Golden Plexi V2 Distortion-Pedal hat den Sound der klassischen Marshall-Plexi-Verstärker zum Vorbild.
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Testaufbau

Für den Praxischeck stehen eine Telecaster, eine Stratocaster und eine Les Paul bereit. Das Pedal hängt außerdem vor einem Fender Bassman 50 aus dem Jahre 1974, dessen Signal an eine Universal Audio OX Box geht, bei der ich die Simulation einer 4×12 Box mit Greenback-Speakern ausgewählt habe.

Erster Soundcheck mit dem Tone City Golden Plexi V2

Wie sich beim ersten Anspielen zeigt, sorgt das Pedal in der 12-Uhr-Einstellung schon für einen hörbaren Boost. Daher nehme ich Volume- und Gain-Poti vorerst ein Stück zurück. Wir hören in den beiden ersten Beispielen zunächst mit der Tele und dann mit der Les Paul das pure Amp-Signal, anschließend schalte ich das Golden Plexi V2 hinzu.

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Soundcheck: Telecaster Soundcheck: Les Paul

Den Grundcharakter des legendären britischen Amp-Vorbilds trifft das Tone City Golden Plexi V2 sehr gut, verschlankt dabei das Signal hörbar und tritt mit den typischen durchsetzungsfähigen Hochmitten aufs Parkett. Klar, den echten Röhrenboliden in all seinen Facetten kann ein Pedal nicht komplett ersetzen, aber das liegt in der Natur der Sache. Wie sich am Ende das Klangverhalten auswirkt, hängt außerdem auch vom Amp ab. Den Grundklang des verwendeten Fender Bassman kann das Pedal auf jeden Fall mühelos in die richtige Richtung verbiegen. Ansonsten sorgt der kleine Plexi schon in dieser verhältnismäßig zurückhaltenden Einstellung für eine ordentliche Zerre. Wie viel Verzerrung das Gain-Poti insgesamt ermöglicht, könnt ihr im folgenden Beispiel hören.

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Gain Check: Les Paul

Hier geht alles von Low-Gain bis High-Gain, wobei mir die Kompression auf den letzten Metern schon etwas zu viel ist. Auch Metal-Sounds sind durchaus machbar, zumindest der moderne Metallfacharbeiter wünscht sich aber wahrscheinlich eine tightere Ansprache im Bassbereich. Wer wiederum auf der Suche nach typischen Sounds in Richtung Classic Rock und Hard Rock ist, wird hier bestens bedient. Mit dem Volume-Poti ist außerdem noch ordentlich Luft nach oben, sodass die Pedalzerre optimal auf den Kipppunkt der Amp-Vorstufe abgestimmt werden kann und damit unter Umständen noch etwas organischer klingt. Um das zu demonstrieren, hören wir erst einen Mid-Gain-Sound ohne großartigen Boost, anschließend drehe ich das Volume-Poti am Pedal noch ein Stück weiter auf.

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Boost Check: Les Paul

Bevor wir uns noch ein paar Praxisbeispiele anhören, möchte ich das dynamische Verhalten des Pedals etwas genauer erkunden und spiele dafür mehrere Runden sowohl mit den Fingern als auch mit dem Plektrum. Dabei ist das Volume-Poti an der Gitarre zunächst nur halb und anschließend voll aufgedreht. Wie man im Beispiel gut hören kann, reagiert das Tone City Golden Plexi V2 auf mein dynamisches Spiel absolut zufriedenstellend.

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Dynamic Check: Stratocaster
Den britischen Zerrsound bringt das Golden Plexi V2 überzeugend rüber.

Das Tone City Golden Plexi V2 in der Praxis

Belässt man das Gain-Poti unter 9 Uhr, lässt sich das Tone City Golden Plexi V2 auch bestens als Overdrive-Pedal einsetzen und bringt dabei mit einer Strat den typischen peitschenden und schlanken Sound, den man auch vom Vorbild kennt.

Wie schon angesprochen, kann es der kleine Zerrer aber vor allen Dingen ordentlich krachen lassen und ermöglicht durchsetzungsfähige Sounds, die sich mit dem Tone-Poti des Pedals gut auf das jeweilige Instrument abstimmen lassen. Falls im Solo der Sound noch etwas cremiger und sustainreicher sein soll, lässt sich das Pedal darüber hinaus auch sehr gut mit einem Booster anblasen. Ansonsten bleibt das Rauschaufkommen des Tone City Golden Plexi V2 absolut im Rahmen.

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Low Gain: Stratocaster (Neck) Mid Gain: Les Paul (Bridge) Lead Tone + EP-Boost: Les Paul (Neck) High Gain: Les Paul (Bridge)
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Das Tone City Golden Plexi V2 hält was es verspricht und bietet britische Zerrsounds im kompakten Pedalformat für einen schmalen Taler. Auch wenn es vom Hersteller als Distortion-Pedal angepriesen wird, kann es auch durchaus als Low-Gain-Overdrive herhalten. Daumen hoch!

Mit dem Kauf eines Tone City Golden Plexi V2 kann man nichts falsch machen und erhält ein Pedal mit dem typischen Klangverhalten eines Marshall Plexi Amps.
Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • saubere und robuste Verarbeitung
  • typisches Klangverhalten
  • dynamische Ansprache
  • günstiger Preis
Contra
  • keins
Artikelbild
Tone City Golden Plexi V2 Test
Für 54,00€ bei
  • Hersteller: Tone City
  • Modell: Golden Plexi V2
  • Typ: Overdrive-/Distortion-Pedal
  • Anschlüsse: Input, Output, Netzteil
  • Schalter/Regler: Volume, Tone, Gain, Bypass
  • Bypass: keine Angabe
  • Stromversorgung: 9-V-Netzteil (nicht im Lieferumfang)
  • Stromaufnahme: 15mA
  • Abmessungen: 92 x 45 x 48 mm (B x T x H)
  • Gewicht: 261 g
  • Ladenpreis: 54,00 Euro (Juni 2022)
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