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Tone City Big Rumble Test 

Das Tone City Big Rumble Pedal präsentiert sich als preisgünstiger Overdrive mit zwei unterschiedlichen Zerrstufen, einer Clean-Blend-Option sowie einer Kontrolle zur Beeinflussung des Frequenzspektrums. Obendrauf hat der Hersteller seinem Schützling außerdem noch einen Clean-Boost spendiert, der das Signal bis zu 20 dB anheben kann. Auch wenn Tone City keine genaueren Angaben zum klanglichen Vorbild des Big Rumble macht, liegt bei der Namensgebung und den Features die Assoziation mit einem Dumble-Style-Overdrive nahe. Wie viel Zerrsound man hier für aktuell knapp 100 Euro geboten bekommt, erfahrt ihr im folgenden Test. 

Tone City Big Rumble – das Wichtigste in Kürze

  • Overdrive-Pedal mit zwei Sound-Modi
  • Clean Boost mit bis zu 20 dB Gain kann gemeinsam oder unabhängig genutzt vom Overdrive werden
  • per Clean-Poti lässt sich der Overdrive Sound mit dem Clean-Signal stufenlos mischen
  • Attack-Funktion zur Kontrolle des Frequenzspektrums
  • Hergestellt in China

Aufbau und Features des Tone City Big Rumble

Beim Auspacken macht das Big Rumble (100 x 120 x 52 mm / 374 g) einen absolut hochwertigen Eindruck, sodass keinesfalls das Gefühl aufkommt, ein Low-Budget-Pedal in den Händen zu halten. Die Anschlüsse für den Eingang, Ausgang und ein optionales 9-V-Netzteil (18 mA Stromaufnahme/kein Batteriebetrieb) sitzen an der Stirnseite. Auf der Oberseite werden dann über zwei True-Bypass-Fußschalter die Overdrive-Sektion und der zusätzliche Clean-Boost separat aktiviert.

Mit den Potis für Level, Drive und Tone verfügt der Overdrive über die klassischen Steuerungsmöglichkeiten. Zusätzlich ist aber noch ein Clean-Poti an Bord, das sich beim Aufdrehen als eine Mischkontrolle zwischen dem verzerrtem und unverzerrtem Signal entpuppt. Ist dieses Poti voll aufgedreht, erklingt nur das Clean-Signal. Zunächst vielleicht etwas unverständlich in der Bezeichnung, aber dennoch typisch für Dumble-Amps, ist der mit Jazz & Rock betitelte Kippschalter für die beiden Zerr-Charaktere. Etwas nebulös erscheint anfänglich auch ein zusätzlicher Attack-Wahlschalter in mehreren Stufen. Was sich dahinter im Detail verbirgt, hören wir gleich in der Praxis. Zu guter Letzt gibt es außerdem noch das Boost-Poti mit bis zu 20 dB Schubkraft zu entdecken. 

Fotostrecke: 4 Bilder Der heutige Testkandidat präsentiert sich als preisgünstiger Overdrive mit zwei unterschiedlichen Zerrstufen.
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So wird das Tone City Big Rumble Overdrive/Boost Pedal aufgenommen

Für die Aufnahmen platziere ich das Big Rumble vor einem recht clean eingestellten 74er Fender Silverface Bassman, dessen Signal über eine Universal Audio OX Box (4×12 Greenback) läuft und anschließend aufgezeichnet wird. Die Gitarre meiner Wahl ist eine Telecaster. Für etwas Abwechslung soll später außerdem noch eine ES-335 sorgen. 

Erster Soundcheck

In der Kennenlernphase starten wir zunächst mit ein paar eher nüchternen Bestandsaufnahmen, die euch einen ersten Eindruck vom klanglichen Spektrum des Pedals vermitteln sollen. Los geht’s mit dem puren Amp-Signal und anschließend demonstriere ich den Unterschied zwischen dem Jazz- und Rock-Mode. Die Clean-Blend-Funktion und der Boost bleiben dabei zunächst außen vor und der Attack-Schalter steht in der Mittelstellung. Ansonsten habe ich ein moderates Overdrive-Setting gewählt. 

Audio Samples
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Amp-Signal (Tele Bridge PU) Soundcheck: Jazz Mode (Tele Bridge PU) Soundcheck: Rock Mode (Tele Bridge PU)

Zwei Overdrives in einem Pedal 

Wie man gut hören konnte, bietet das Big Rumble in der Tat zwei unterschiedlich abgestimmte Overdrives, von denen sich der Jazz-Mode mit etwas weniger Output und einem weicheren und etwas komprimiert wirkenden Charakter präsentiert. Der Rock-Mode hingegen fällt quasi mit der Tür ins Haus, wirkt entsprechend direkter und dabei auch griffiger in seiner Zerrstruktur. Je nach Spielweise und Einsatzgebiet, können beide Varianten durchaus reizvoll sein.

Für aktuell knapp 100 Euro bekommt man mit dem Tone City Big Rumble ein richtig gut klingendes und sehr vielseitiges Overdrive-Pedal mit durchdachten Zusatzoptionen.

Die Zusatzfunktionen des Tone City Big Rumble Overdrive/Boost

Die Clean-Blend-Option macht sich ab etwa 12 Uhr deutlicher bemerkbar und gefällt mir vor allen Dingen im Rock-Mode sehr gut. Hier lohnt es sich durchaus, beim Einstellen ein wenig zu experimentieren. Wenn der Overdrive schon etwas mehr Dampf macht, muss man außerdem beim Aufdrehen des Clean-Potis in der Lautstärke per Level-Poti etwas nachregeln. Hinter dem Attack-Schalter wiederum verbirgt sich im Grunde genommen primär eine Möglichkeit zur Justierung der tieferen Frequenzen in sieben Stufen, ähnlich wie man es auch von anderen Dumble-Style-Pedalen kennt. Auf Linksanschlag tönt es dabei schlank und knackig und blüht dann zunehmend mehr in den Tiefmitten auf. Auf den letzten Metern bekommt der Sound in meinem Setup außerdem eine sehr voluminöse und etwas fuzzige Note. Je nach Instrument, Spielweise und auch verwendetem Amp ist diese Funktion durchaus hilfreich. Hier kommen ein paar Höreindrücke.  

Audio Samples
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Clean-Blend: Rock Mode (Tele Neck PU) Attack Check: Rock Mode (Tele Bridge PU)

Eingeschränkte Dynamik bei hohen Gain-Settings 

Einen Eindruck zum Zerrgrad beider Modi soll natürlich ebenfalls nicht fehlen. Dabei habe ich bewusst mit der Dynamik gespielt und das Drive-Poti in mehreren Stufen aufgedreht. Wie sich zeigt, reagiert der Overdrive in höheren Gain-Settings weniger sensibel auf den Anschlag und überzeugt meines Erachtens daher mehr im Spektrum zwischen Low- und Mid-Gain. 

Audio Samples
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Drive Check: Jazz Mode (Tele Bridge PU) Drive Check: Rock Mode (Tele Bridge PU)

Boost satt! 

Wie schon erwähnt, liefert der zusätzliche Clean-Boost bis zu 20 dB Schubkraft. Ist der Overdrive-Schaltkreis zusätzlich aktiv, machen moderatere Einstellungen mehr Sinn, da sonst der Klang schnell zu komprimiert wirkt. Mein Bassman gewinnt beim Überfahren der Vorstufe auch etwas in den tieferen Frequenzen, wobei sich die Attack-Option des Big Rumble für ein transparentes Signal erneut als sehr brauchbar erweist. In den folgenden beiden Audios hört ihr den Boost im Solobetrieb und gemeinsam mit dem Overdrive. 

Audio Samples
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Boost Check: off -> 12 Uhr (Tele Bridge PU) Rock Mode + Boost: off -> 10 Uhr (Tele Neck PU)

Samtig weich oder knackig direkt? 

Zum Abschluss habe ich noch meine 335 aus dem Koffer geholt und ein etwas atmosphärisches Praxis-Beispiel mit aktiviertem Humbucker am Hals und dem tendenziell weicheren Jazz-Mode aufgenommen. Anschließend darf die Tele in einem knackigeren Setting im Rock-Mode nochmal ran. 

Audio Samples
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Jazz Mode + light Boost (ES 335 Neck PU) Rock Mode + Boost (Tele Bridge PU)
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FAZIT

Für aktuell knapp 100 Euro bekommt man mit dem Tone City Big Rumble ein richtig gut klingendes und sehr vielseitiges Overdrive-Pedal mit durchdachten Zusatzoptionen. Der auch unabhängig nutzbare Clean-Boost setzt dem Ganzen die Krone auf, weshalb wir es hier zweifelsohne mit einem sehr gelungenen Gesamtpaket zu tun haben. Ausprobieren! 

Es lohnt sich, das Tone City Big Rumble anzuspielen.
Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • sehr ordentliche und robuste Verarbeitung
  • zwei verschiedene Overdrives + Clean Boost in einem Pedal
  • sinnvolle Zusatzfunktionen
  • günstiger Preis
Contra
  • eingeschränkte Dynamik bei höheren Zerrgraden
Artikelbild
Tone City Big Rumble Test 
Für 99,00€ bei
  • Hersteller: Tone City
  • Modell: Big Rumble
  • Typ: Overdrive & Boost
  • Anschlüsse: Input, Output, Netzteil
  • Schalter/Regler: Clean, Volume, Tone, Drive, Boost, Attack, Jazz/Rock, Bypass
  • Bypass: True Bypass
  • Abmessungen: (BxHxT) 100 x 120 x 52 mm
  • Gewicht: 347 g
  • Stromversorgung: 9-V-Netzteil (nicht im Lieferumfang)
  • Stromaufnahme: 18 mA
  • Ladenpreis: 99,00 Euro (Juli 2024)

Herstellerseite: https://www.tonecityaudio.com

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