Die Entwickler des spanischen Unternehmens Tierra Audio haben sich während des Lockdowns Gedanken gemacht und beschlossen, ihren Produkten ein Update zu verpassen. Die Ergebnisse stellt das Team jetzt auf Kickstarter vor. Preamps, Kompressoren, EQs und Mixer mit hochwertigen Komponenten und einem Frontpanel aus Kirschholz. Die Preise fallen gar nicht mal so heftig aus, wie ihr jetzt vielleicht vermutet.
Tierra Audio Gear
„Audio Gear Porn for Musicians, Sound Engineers and Producers“ nennt der Hersteller die neue Produktserie. Vielleicht regt sich ja bei euch tatsächlich etwas – und wenn es nur das Interesse ist.
Tierra Audio haben sich vorgenommen, von jedem einzelnen Modell nur zwischen 15 und 30 Einheiten zu bauen, das macht diese ansehnlichen 19-Zoll-Geräte durchaus begehrenswert. Aber nicht nur die Optik will mit der Front aus Kirschholz überzeugen, auch die inneren Werte sollen stimmen. Das wird zum Beispiel durch die Verwendung von Carnhill-, Lundahl- und CineMag-Übertrager oder SIFAM VU Meter erzielt. Dazu gesellen sich Kabel von Cordial, Steckern von Neutrik, Regler aus Aluminium und lasergravierte Beschriftungen. Außerdem liegt dem Hersteller die Umwelt und der Klimaschutz am Herzen, für jedes hergestellte Exemplar soll ein neuer Baum gepflanzt werden.
Preamps, Kompressoren und Mixer von Tierra Audio
Lava Preamp (Take 2)
Dieser Preamp basiert auf Carnhill Wandlern und bietet einen Dynamikumfang von 128 dB. Die langsame Reaktionszeit verspricht mehr „Glue“ im finalen Mix. Auch der Bassbereich soll hiermit solide und definiert rüberkommen.
Calima Preamp (Take 2)
Falls ihr einen etwas aggressiveren und gefärbten Soundcharakter bevorzugt, ist dieser Preamp der richtige Kandidat. Calima reagiert schneller auf Transienten und bietet Linear Phase Distortion und harmonische Obertöne.
Boreal FET Compressor (Take 2)
Ein Kompressor, der von dem 1176 inspiriert wurde und ebenfalls über einen „All-in“ bei der Ratio verfügt. Fett!
Gravity VCA Bus Compressor (Take 2)
Dies ist ein Stereo Bus Kompressor, für den der SSL G-Series Bus Compressor Pate stand. Hier findet ihr feste Werte für Attack und Release, Hochpassfilter mit Sidechaining und die Ratios 2, 4 und 10:1.
Icicle Equalizer (Take 2)
Ein sehr schöner monoparametrischer 4-Band-EQ, der mit zwei dualen Soundmodi arbeitet: Classic und Modern. Classic erzeugt den Sound eines Pults aus den 70er Jahren. Modern klingt transparent and präzise, was besonders für Mastering geeignet ist. Das Filter für die Höhen geht zu 29,4 kHz hinauf, Zufügen von „Air“ und Präsenz sollte damit also kein Problem sein.
Canyon 16 Summing Mixer (Take 2)
Der Canyon ist wiederum ein analoger 16-Kanal-Mixer, der sich für die Summierung anbietet und über Inserts für externe Effekte und einen Blend-Regler verfügt. Damit können Effekte auch für Parallelbearbeitung genutzt werden. Über die Link-Funktion könnt ihre mehrere Modelle so verbinden, dass ihr auf 48 Kanäle kommt. Für jeden Kanal findet ihr hier eigene Regler für Lautstärke und Panorama.
Preise und Verfügbarkeit
Auf eine sehr originelle Art und Weise könnt ihr die Geräte vor dem Kauf testen. Das soll nämlich online funktionieren – zu einem vereinbarten Termin wird eure DAW dann online mit dem ausgewählten Modell verbunden. Das erinnert mich so ein bisschen an den Service von Access Analog.
Zumindest für Early Birds fallen die Preise gar nicht so hoch aus, wie ihr das jetzt erwarten würdet. Die beiden Preamps kosten jeweils 898 Euro (statt 1462 Euro), der Boreal FET Kompressor kostet genauso viel, der Gravity VCA Bus Compressor ist für 998 Euro (statt 1572 Euro) zu haben. Wie gesagt gelten diese Preise aber nur für die „frühen Vögel“. Je nach Exemplar soll bereits ab Juni 2020 geliefert werden.
