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TC Electronic Mimiq Doubler Test

Im Studio gehört das Doppeln der Gitarrenstimme zum Alltag. Vor allem in Rock und Metall sorgen mehrere parallel aufgenommene Gitarrenspuren für mehr Wucht und Breite, und viele Hits bekamen und bekommen durch diesen Kniff erst ihren Charakter.


Der TC Electronic Mimiq Doubler verspricht genau diesen Effekt fürs Board, und zwar gleich mit bis zu drei virtuellen Kollegen, die in ihrer Spielweise per Dreh am Poti auch noch angepasst werden können.

Details

Optik/Verarbeitung:

Das 294 Gramm schwere Metallgehäuse, in dem das Doppler-Pedal sein Zuhause gefunden hat, unterscheidet sich in seiner Qualität und Robustheit nicht von den anderen Pedalen des dänischen Herstellers und ist deshalb auch bestens für die Herausforderungen auf Bühne und Tour gewappnet. Es kommt in Hellgrau und mit 122 mm x 49 mm x 73 mm (L x H x B) auch kompakt genug für die Integration im Pedalboard.

Fotostrecke: 3 Bilder Gedoppelte Gitarrenspuren sorgen fu00fcr mehr Wucht und Breite.

Auf der Oberseite des Mimiq Doublers befinden sich drei Regler, mit denen sich folgende Einstellungen vornehmen lassen:

  • Tightness: Hier wird bestimmt, wie präzise die zusätzlich generierten Gitarrenstimmen mit dem Grundsignal zusammenspielen, oder, um es mit T.C. Electronics zu sagen, wie viel Bier der virtuelle Mitspieler bereits intus hat. Ganz nach links gedreht präsentieren sich die zusätzlichen Spuren super-tight, in die andere Richtung entsprechend weiter vom Original entfernt.
  • Effekt: Mit diesem Regler wird das Mischungsverhältnis von Effekt zum Grundsignal bestimmt.
  • Dry: Dieses Poti bestimmt den Level der eigenen Gitarre im Verhältnis zu den Overdubs. Neben den Reglern findet sich auch ein Dreiwegschalter, der mit der Aufschrift DUBS versehen ist und mit dessen Hilfe die Anzahl der virtuellen Gitarristen bestimmt wird. Bis zu drei zusätzliche Gitarrenstimmen können so parallel zur eigenen erzeugt werden.

Aktiviert wird das Pedal mit einem vertrauenserweckenden Fußschalter, wird es deaktiviert, greift der True Bypass, sprich, das einkommende Signal wird direkt an den Ausgang weitergeleitet.

Fotostrecke: 4 Bilder Der Doppler-Effekt lu00e4sst sich mittels dreier Potis und einem Kippschalter kontrollieren und einstellen.

Eingangsseitig stehen auf der rechten und linken Gehäuseseite jeweils zwei Klinkenbuchsen bereit, die Stereobetrieb ermöglichen, aber natürlich lässt sich das Pedal auch mono einsetzen. Ein Blick auf die Stirnseite zeigt einen Mini-USB-Anschluss, über den sich bei Bedarf die Firmware des Pedals updaten lässt. Die entsprechende Software und die Anleitung dazu finden sich auf der Herstellerwebsite. Im Board wird das Pedal in der Regel per Netzteil mit Strom versorgt, aber auch Batteriebetrieb ist möglich. Dazu muss die mit vier Gummifüßen versehene Bodenplatte entfernt werden, die von einer Schraube mit breitem Schlitz gehalten wird. Letztere lässt sich leicht mit einem Geldstück oder einem dicken Plektrum aufdrehen, sodass die panische Suche nach dem passenden Kreuzschlitzschraubendreher mitten im Konzert entfällt. Laut Specs sollte das verwendete Netzteil in der Lage sein, mindestens 100 mA zu liefern, was darauf hinweist, dass sich das Pedal nicht unbedingt mit einigen Milliamperes abspeisen lässt. Deshalb sollte man auf jeden Fall den Einsatz eines Netzteils in Erwägung ziehen.

Fotostrecke: 4 Bilder Um einen mu00f6glichst breiten Effekt zu erzielen ist das Pedal in stereo ausgefu00fchrt,u2026

Das Innenleben des Pedals ist mit mit einer Plastik-Abdeckung verschlossen, wobei der Anschluss des 9-Volt-Blocks offengelassen wurde und ein Mini-Dip-Schalter das Umschalten zwischen True- und Buffered-Bypass bietet. Der zweite Bypass-Modus wird dort angeraten, wo lange Kabel und/oder viele Pedale zum Einsatz kommen. Natürlich spielen viele weitere Faktoren wie z.B. aktive oder passive Tonabnehmer, Singlecoil- oder Humbucker-Pickups, aber auch die Qualität der verwendeten Kabel eine Rolle, sodass TC dazu rät, selbst auszuprobieren, mit welcher Einstellung man am besten zurechtkommt.

Fotostrecke: 5 Bilder Die Stromversorgung kann u00fcber eine 9V Batterie erfolgen,u2026
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Praxis

Sound:

Ich stelle das Pedal vor mein VHT-SIG X Topteil, das einen satten Rocksound erzeugt. Von da geht es weiter in eine 2×12″ Box mit Vintage 30 Speakern, die von einem SM57 abgenommen wird. Als Gitarre kommt eine Music Man Reflex zum Einsatz, alle Beispiele wurden natürlich nicht weiter klanglich bearbeitet.
Im ersten Beispiel ist der Amp ohne Mimiq Doubler zu hören. In den folgenden Beispielen dann mit den unterschiedlichen Dubs-Schalter-Stellungen. Alle Regler stehen dabei auf 12 Uhr.

Audio Samples
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Amp pur ohne MIMIQ Doubler MIMIQ Doubler: 1 Dub MIMIQ Doubler: 2 Dubs MIMIQ Doubler: 3 Dubs

Das Pedal macht den Sound in der Tat breiter und auch fetter, wobei mich die Positionen 1 und 2 am meisten überzeugen können, in der 3. Position verliert der Klang für meinen Geschmack an Druck, aber das ist natürlich Geschmacksache.
Im nächsten Beispiel drehe ich den Effektregler pro Durchgang von der Minimal- über die Mittel- hin zur Maximalstellung.

Audio Samples
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Effekt-Regler Check: Min -u003e Mid -u003e Max

Der Regler tut, wie er soll, und regelt recht feinfühlig den Effektanteil.
Mit dem Tight-Regler soll die Tightness der Dopplungen reguliert werden, was ich anhand der folgenden Beispiele zeigen möchte. Dazu bringe ich den Regler im ersten Beispiel in die Minimalposition, die Dopplung sollte also extrem tight sein, dann folgt ein Audio mit dem Regler in der Mittelstellung und im letzten Soundbeispiel dann mit dem ganz nach rechts gedrehten Poti.

Audio Samples
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Tight-Regler auf Minimum Tight-Regler auf Mittelposition Tight-Regler auf Maximum
Das MIMIQ Doubler erzeugt bis zu drei realistische “gedoppelte” Spuren aus dem Eigangssignal.

Tatsächlich sind die Unterschiede klar und deutlich vernehmbar, die Dopplungen sind je nach Reglerstellung “tight” oder eben “loose”.
Dabei ist mir aber auch aufgefallen, dass Bendings oder Vibratos nicht unbedingt die Domaine des Pedals sind. Dort sind Artefakte zu vernehmen, wie man es auch von hart eingestellten Pitch-Shiftern her kennt. Das ist im Rhythmusspiel nicht weiter tragisch, sollte jedoch ein Solo mit dem Effekt versehen werden, könnte das zu ungewollten Effekten führen.
Wer sich fragt, wie sich das Pedal im cleanen Kanal des Amps macht, sollte sich das nächste Audiofile anhören. Dabei habe ich alle drei Dubs-Schalterstellungen pro Durchgang umgeschaltet.

Audio Samples
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Clean Sound: Nacheinander Schalter auf Dub 1 / Dub 2 / Dub 3

Es kommen auch hier gute Resultate zustande, die natürlich ganz nach dem persönlichen Geschmack mit dem Dry und Effekt Regler angepasst werden können. Ich habe die Regler in der Mittelstellung belassen, um die “Werkseinstellung” zu erhalten.
Es folgt ein Beispiel mit einer auf H gestimmten Baritongitarre. Dazu habe ich eine Cyan Hellcaster verwendet, dabei aber nichts am Amp verstellt. Ich spiele das Riff erst ohne, dann mit dem Mimiq-Doubler, das in der “3 Dubs” Einstellung steht.

Audio Samples
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Baritongitarre: erst ohne Effekt, dann MIMIQ Doubler auf Dub 3

Hier kann das Pedal vollends überzeugen, denn das Riff klingt mit dem Effekt mächtig und breit. Beim Einspielen habe ich auch keine Latenzen wahrgenommen, sehr gut!
Bevor es in die Zielgerade geht, hier noch ein Beispiel mit dem Pedal im Effekteinschleifweg meines Marshall Amps. Dabei steht der Dubs-Schalter in der Position 2, alle Regler befinden sich in der 12-Uhr-Stellung.

Audio Samples
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Pedal im Einschleifweg: Schalter auf Dub 2, Regler auf 12 Uhr

Auch hier gibt es nichts zu meckern, das Pedal arbeitet tadellos und erzeugt den gewünschten Effekt.

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Fazit

Mit dem Mimiq Doubler bringt der dänische Hersteller TC Electronic wieder einmal ein ausgesprochen interessantes Pedal auf den Markt. Es erlaubt das parallele Hinzufügen von Gitarrenspuren vom Doppeln bis hin zu drei zusätzlichen virtuellen “Mitspielern”. Das Resultat kann sich sehen lassen, lediglich Bendings und Vibratos können leichte Artefakte hervorbringen. Ansonsten sorgt der Effekt für authentische Breite und viel Druck. Dazu ist das Preis-Leistungsverhältnis sehr gut, daher auf jeden Fall ein Anspieltipp!

Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • tadellose Verarbeitung
  • authentischer Doppel bis Vierfach-Sound
  • gutes Preis-Leistungsverhältnis
Contra
  • leichte Artefakte bei Vibrato und Bending
Artikelbild
TC Electronic Mimiq Doubler Test
Für 89,00€ bei
Bis zu drei virtuelle „Mitspielern“ sorgen für authentische Breite und viel Druck. Anspieltipp!
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: TC Electronic
  • Modell: Mimiq Doubler
  • Effekt-Typ: Overdub-Pedal
  • Anschlüsse: Stereo/Mono In/Out, Netzteilbuchse, USB
  • Regler: Tightness, Effect, Dry
  • Modes: Dubs 1,2,3
  • Schalter: Bypass, Dubs
  • Bypass Modus: True Bypass, wahlweise Buffered Bypass
  • Stromversorgung: 9V Netzteil (optional)
  • Batteriebetrieb: 9V-Blockbatterie
  • Abmessungen L x H x B (mm): 122 x 49 x 73
  • Gewicht: 294 Gramm
  • Preis: 129,00 Euro
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