Die Firma Taylor Guitars wurde im Jahr 1973 von Bob Taylor und Kurt Listug gegründet. Was als kleines Unternehmen anfing, entwickelte sich im Laufe der Jahre zu einem der führenden Hersteller von High-End-Akustikgitarren mit über 350 Angestellten. Taylor war Vorreiter beim Einsatz modernster Technik für die Produktion seiner Akustikgitarren. Die Verwendung computergesteuerter Maschinen, sowohl für das Design, als auch für die Produktion, bereitete den Weg für hohe Qualitätsstandards und neue Entwicklungen, wie beispielsweise Taylors patentierte Hals-Korpus Verbindung aus dem Jahr 1999 oder das zusammen mit Audio Legende Rupert Neve entwickelte Expression Tonabnehmer System aus dem Jahre 2003. Mittlerweile produziert Taylor mehr als 250 Instumente pro Tag.
Stellt sich die Frage: Warum baut Taylor plötzlich Solidbody E- Gitarren?
Nun, Bob Taylor spielte schon lange mit dem Gedanken eine Solidbody Gitarrenserie zu bauen, doch erst als ihm David Hosler, sein Chef Pickup Entwickler, eine neue Tonabnehmer-Konstruktion vorstellte, nahm die Idee der Realisation einer Solidbody Kollektion langsam Fahrt auf. Mit diesen Pickups als Grundlage kamen Bob Taylor, David Hosler und das gesamte Entwicklungsteam überein, eine E-Gitarre zu designen, die nicht einfach die Kopie einer bereits bekannten Gitarrenmarke sein sollte, sondern ähnlich wie seinerzeit die Instrumente von Paul Reed Smith, ein eigenständiges Gitarrenkonzept darstellen sollten. So stammen nahezu alle Zutaten dieses Instruments, inklusive der gesamten Hardware, aus eigener Fertigung und sind größtenteils Neuentwicklungen.
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Konzept
Die Classic Solidbody von Taylor ist, wie der Name verrät, eine E –Gitarre die aus massivem Holz, also ohne Resonanzkörper, gefertigt wird. Mit 63,2 cm liegt die Mensur zwischen Gibson und Fender, was der ein oder andere ja bereits von Paul Reed Smith her kennen dürfte. Dreh und Angelpunkt des neuen Taylor Gitarrenkonzepts ist, laut eigener Aussage der Firma, die neuartige Tonabnehmerkonstruktion, die rein äußerlich erst einmal an die Minihumbucker der Les Paul Deluxe erinnert. Auch das Korpusdesign kann die entfernte Verwandtschaft zur E-Gitarren Ikone aus dem Hause Gibson nicht verleugnen. Warum auch: das Bob Taylor, trotz aller Innovationen, die E -Gitarre nicht neu erfunden hat, ist natürlich klar. Aber zu guter amerikanischer Gitarrenbautradition gehört neben guter Arbeit eben auch das richtige Marketing und daher kann man es ihm nicht verübeln bei der Vermarktung der neuen Serie, inflationär mit dem Begriff „Innovativ“ umzugehen. Wie heißt es in Deutschland so passend: Klappern gehört zum Handwerk.
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Details– Der Korpus Die Classic Serie ist die preiswerteste Modellreihe im Taylor Solidbody-Sortiment. Das Instrument ist schlicht aufgebaut, vermittelt aber, ganz in Weiß mit einem pearlfarbenen Schlagbrett (nicht mit einem Blumenstrauß) einen recht edlen Eindruck. Der Korpus der Classic besteht aus Sumpfesche, einem klassischen Baustoff für Stratocaster – Gitarren. Das Holz resoniert hervorragend, klingt jedoch weniger hart, als „normale“ Esche. Verstärkt wird diese Eigenschaft durch die im Korpus eingearbeiteten Tonkammern, die auch den ungewöhnlich lauten akustischen Klang des Instruments erklären. Das Bodyshaping ist nur mäßig ausgeprägt.
KONZEPT Die Classic Solidbody von Taylor ist, wie der Name verrät, eine E –Gitarre die aus massivem Holz, also ohne Resonanzkörper, gefertigt wird. Mit 63,2 cm liegt die Mensur zwischen Gibson und Fender, was der ein oder andere ja bereits von Paul Reed Smith her kennen dürfte. Dreh und Angelpunkt des neuen Taylor Gitarrenkonzepts ist, laut eigener Aussage der Firma, die neuartige Tonabnehmerkonstruktion, die rein äußerlich erst einmal an die Minihumbucker der Les Paul Deluxe erinnert. Auch das Korpusdesign kann die entfernte Verwandtschaft zur E-Gitarren Ikone aus dem Hause Gibson nicht verleugnen. Warum auch: das Bob Taylor, trotz aller Innovationen, die E -Gitarre nicht neu erfunden hat, ist natürlich klar. Aber zu guter amerikanischer Gitarrenbautradition gehört neben guter Arbeit eben auch das richtige Marketing und daher kann man es ihm nicht verübeln bei der Vermarktung der neuen Serie, inflationär mit dem Begriff „Innovativ“ umzugehen. Wie heißt es in Deutschland so passend: Klappern gehört zum Handwerk.
DETAILS – DER KORPUS Die Classic Serie ist die preiswerteste Modellreihe im Taylor Solidbody-Sortiment. Das Instrument ist schlicht aufgebaut, vermittelt aber, ganz in Weiß mit einem pearlfarbenen Schlagbrett (nicht mit einem Blumenstrauß) einen recht edlen Eindruck. Der Korpus der Classic besteht aus Sumpfesche, einem klassischen Baustoff für Stratocaster – Gitarren. Das Holz resoniert hervorragend, klingt jedoch weniger hart, als „normale“ Esche. Verstärkt wird diese Eigenschaft durch die im Korpus eingearbeiteten Tonkammern, die auch den ungewöhnlich lauten akustischen Klang des Instruments erklären. Das Bodyshaping ist nur mäßig ausgeprägt. Die Zargen sind zwar weich abgerundet, doch ein extremes Shaping, wie man es von der Stratocaster her kennt, existiert hier nicht. Da wären wir wieder in einer Zwischenwelt von Strat und Les Paul. Bei letzterer sind die Zargen absolut eckig, was bei längeren Übesessions zu massiven Abdrücken im Unterarm führen kann. Der Korpus der Taylor Solid Body ist wesentlich dünner, als der einer Les Paul, wodurch auch das Gewicht geringer ausfällt.
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Die verwendete Aluminium-Bridge stammt aus eigener Fertigung, wie übrigens auch die restliche Hardware. Die Brücke ist multi-justierbar! Die Lage der Brücke lässt sich also frei einstellen, von vorne nach hinten und von Seite zu Seite. Einmal eingestellt und verriegelt, hält sie die Intonation, lässt die Saiten frei schwingen und verstellt sich nie wieder. Sehr angenehm für die Schlaghand ist das es hier keine Ecken oder scharfe Kanten gibt – alles ist perfekt abgerundet. Unter dem schillernden Pickguard sitzen die beiden Tonabnehmer und die gesamte Elektronik der Gitarre. Sie besteht aus je einem Tone – und einem Volumenregler, sowie einem fünf Wege Switch, den man von der Stratocaster her kennt.
Elektronik Bei der Entwicklung der Taylor Solidbody wurde von Anfang an Wert darauf gelegt, nicht einfach einem berühmten Design nachzueifern oder bereits bestehende Komponenten von Zulieferern zu verwursten. Die Taylor E-Gitarre sollte stattdessen etwas Eigenes haben, das sie von Instrumenten anderer Hersteller unterscheidet. Dieser Prozess begann mit der Entwicklung neuer Tonabnehmer, die das “Beste aus beiden Welten” unter einem Dach vereinen sollten: den süßen, warmen Vintage-Charakter, der das Holz durchklingen lässt und jede Eigenwilligkeit des Spielers überträgt, kombiniert mit dem gewissen Anteil an Schmutz und Aggressivität um einen Verstärker richtig anzupusten, ohne ihn dabei mit zu viel Gas zu überfahren.
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Rein äußerlich betrachtet, ist die Basis dieses Konzepts nicht allzu spektakulär und erinnert, wie eben schon erwähnt, an normale Mini-Humbucker. Da es uns im Zuge des Testberichts nicht gelungen ist detaillierte Infos über die innovative Seite des Tonabnehmer-Konzepts zu bekommen (die Taylor-Website und das Produktmanagement gaben in dieser Hinsicht nicht viel her), wollen wir uns im Folgenden auf die nackten Tatsachen konzentrieren: Den Sound. Die Taylor Classic ist also mit zwei Humbucker ausgestattet, die mittels eines Fünfwegschalters in Szene gesetzt werden. Auch hier hat man also das Rad nicht neu erfunden Beginnen wir mit der Stegposition. In dieser Einstellung ist der Bridge-Humbucker aktiv und liefert die Basis fürs Rockbrett und die Soloarbeit. In diesem Zusammenhang sollte man unbedingt den Toneregler beachten, der beim Zurückdrehen nicht einfach nur das gesamte Frequenzspektrum vermulmt, sondern ähnlich einem Wah, den Ton mittig färben. Die Höhen werden hier nur bis zu einem gewissen Punkt zurück genommen und lassen immer noch genug Definition stehen, um, vor allem im Zusammenspiel mit einer saftigen Verzerrung, sehr schöne Sounds zu ermöglichen.
Kommen wir zur zweiten Position: Hier wird jeweils eine der beiden Spulen beider Tonabnehmer aktiviert und in Reihe geschaltet. In der dritten Position wird eine Spule des Stegpickups mit dem Halshumbucker zusammengeschaltet. Position vier kombiniert je eine der beiden Spulen vom Hals und Stegtonabnehmer (parallel), was klanglich etwas an die typische Telecaster Zwischenposition erinnert. Hier tönt es jedoch wesentlich sanfter, ohne jegliche Eierschneiderhöhen. Die fünfte Stellung aktiviert den Halstonabnehmer. Alle Stellungen sind brummfrei, da nie eine Spule im Singlecoilmodus geschaltet ist. Auffallend ist der Sound, der sich immer in einer Zwischenwelt von Singlecoil und Humbucker bewegt, was einen sehr schönen Twang ermöglicht. Weiterführende Details zu den Sounds findet ihr im Praxisteil des Tests.
Der Hals Der Hals der Classic besteht aus Ahorn und einem aufgeleimten Palisandergriffbrett. Er ist in Höhe des 16. Bundes mit dem Korpus verschraubt. Dazu verwendet Taylor nur eine einzelne (single bolt) Schraube. Dank des sogenannten T – Lock Systems wird der Hals aber dennoch optimal im Korpus gehalten. Das Ganze kann man sich wie zwei Puzzlesteine vorstellen, die ineinander gelegt unverrückbar justiert sind.
Taylor-Hälse sind immer sehr gut bespielbar. Jeder der schon einmal ein Instrument dieses Herstellers in Händen gehalten hat weiß, wovon ich spreche. Das Handling ist insgesamt sehr gut und erinnert etwas an Musicman-Gitarren, die ja im Gegensatz zu Klampfen aus dem Hause Fender kinderleicht zu bespielen sind. Obwohl der Hals satt in der Hand liegt ist er bis in die höchsten Lagen sauber zu bearbeiten. Die 22 Medium Bünde sind perfekt abgerichtet und ermöglichen sauberes Greifen und Ziehen bis in höchste Lagen. Zur Orientierung dienen Dotinlays auf dem Griffbrett und kleine weiße Punkte auf der Obereite des Halses. Der Eingang zum Halsstab befindet sich unter einer Kunstoffabdeckung auf der Kopfplatte. Hier befinden sich auch die Mechaniken aus eigener Fertigung, die sauber arbeiten und die Stimmung perfekt halten.
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Praxis und Sound Schon beim Trockentest ohne den Verstärker bemerkt man die relativ laute Wiedergabe der Classic Solidbody. Wenn die Gitarre akustisch schon ausgewogen klingt, kann ihre elektrische Seite davon nur profitieren. Die Pickups von David Hosler sind wirklich überzeugend und verhelfen dem Instrument zu einem wunderbar ausgewogenen Klangbild.
Ich muss zugeben, dass ich zuerst etwas mißtrauisch war, was die vollmundigen Versprechungen von Taylor angeht, aber die Pickups halten tatsächlich, was sie versprechen. Grundsätzlich tendieren sie klanglich etwas mehr in Richtung Singlecoil, als zu einem komprimierten Humbuckersound, was ich persönlich sehr mag. Der Verstärker bekommt genug Leistung geboten um amtlich in die Sättigung zu rutschen. Der Sound bleibt dabei aber immer durchsichtig, mit einem ausreichenden Maß an Attack und Definition. Der Halstonabnehmer liefert straffe prompt einsetzende Bässe mit schmatzenden Höhen, die man sonst eher von einem Singlecoil erwarten würde. Dabei hat der Ton immer einen drahtigen Unterton, der Einzeltönen und Akkorden eine feinzeichnende Transparenz verleiht.
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Pickup-Variationen
Hier die einzelnen Positionen, jeweils clean über einen Fender Princeton gespielt. Los geht es mit der ersten Position, dem Stegpickup, gefolgt von der zweiten Position mit je einer Spule beider Pickups in Reihe geschaltet. In Position drei wird der Halshumbucker mit einer Spule des Stegpickups kombiniert. Die vierte Position featured je eine Spule beider Pickups, parallell geschaltet. In der fünften Position ist der Halspickup aktiv.
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Stegpickup Tonepoti voll auf/dann zu
Kommen wir zum Stegpickup. Auch hier bietet das Instrument eine gelungene Mischung aus Druck und Twang, der niemals zum typischen Metallbraten einladen wird. Dazu fehlt einfach das komprimierte Mittelfeld. Das Audio wurde mit ordentlich Zerre aufgenommen (Baldringer Dual Drive Marshall über JMP 50 Watt). Dabei war das Tonepoti zunächst voll aufgerissen, später dann komplett abgedreht. Bei hohen Gaineinstellungen macht das Arbeiten mit dem Toneregler richtig Spaß. Mit seiner Hilfe lassen sich schöne „tutige“, fast schon an Michael Schenker erinnernde Wah-Sounds realisieren. Klasse!
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Halspickup angezerrt
Das Instrument reagiert dynamisch und präzise auf die individuelle Spielweise seines „Herrn“ und glänzt clean, wie verzerrt mit einem ausgewogenen Sound. Im High Gain Bereich sind die Unterschiede der vielen Zwischenstellungen längst nicht so auffällig, wie im cleanen und leicht angezerrten Modus. Für singende Soli und rockige Rhythmusarbeit wird man daher eher auf die beiden Pickups im Einzelbetrieb zurückgreifen.
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Fazit Bob Taylor hat mit Sicherheit das Rad nicht neu erfunden, obwohl die hauseigenen Werbestrategen das gerne so darstellen möchten. Die Classic Solidbody ist einfach eine gut gemachte und klanglich vielseitige Gitarre. Ideal für Top 40 Gitarristen. Die Verarbeitung ist klasse und vor allem die Tonabnehmer – da gebe ich den Versprechungen Bob Taylors recht- sind wirklich allererste Sahne. Die erzeugten Sounds sind durch die Reihe ausgewogen und besitzen genügend Twang, der dem Ton ein drahtiges, transparentes Rückrad verleiht. Bliebe noch die hervorragende Bespielbarkeit zu erwähnen, eine taylortypische Eigenschaft, die auch bei seinen akustischen Modellen zu finden ist.
Link zur Taylor Webseite: http://www.taylorelectricguitars.com/Models/ModelDetails.aspx?modelid=1
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