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Tama S.L.P. (Sound Lab Project) Studio Maple Drumset Test

Insgesamt drei neue Drumsets hat Tama dieses Jahr in der S.L.P.-Linie auf den Markt gebracht. Das Dynamic Kapur Set und das Fat Spruce Kit sind Ergänzungen zu noch relativ jungen Snare Drums, deren Tests ihr hier und hier nachlesen könnt. Das SLP Studio Maple Set orientiert sich hingegen an einem der allerersten Modelle, welche mein Kollege Lars Plogschties vor einigen Jahren auf dem Prüfstand hatte.

Tama_SLP_Maple_Drumset
Tama_SLP_Maple_Drumset

Das Set ist, wie auch die Snare, komplett mit Holzspannreifen bestückt. Die Firma Meinl, der deutsche Tama Vertrieb, hat uns für den Test nicht nur ein vierteiliges Shellset geschickt, sondern die passende Snare Drum gleich noch einmal dazu. Was die Kessel können, erfahrt ihr jetzt.

Details

Tamas Sound Lab Project basiert im Wesentlichen darauf, dass man zu einem sehr attraktiven Preis fest konfigurierte und professionell ausgestattete Instrumente erstehen kann. Was bisher für die einzelnen Snares galt – pro Modell jeweils nur eine Farbe, Größe und Hardware-Option – wird jetzt auch bei den Sets durchgezogen. Als einzige Einzeltrommel kann ein 14“ x 14“ großes Floor Tom dazu gekauft werden, ansonsten gibt es beim Studio Maple Set nur die hier vorliegende Konfiguration, bestehend aus einer 22“ x 16“ Bass Drum und 10“ x 7“ und 12“ x 08“ Toms, sowie einem 16“ x 16“ großen Floor Tom. Die Toms sind aus fünf Millimeter starken, sechslagigen Maple-Kesseln gefertigt und haben oben und unten eingeleimte Verstärkungsringe. Die Bass Drum fällt mit acht Millimetern plus Verstärkungsringen minimal kräftiger aus.

Fotostrecke: 5 Bilder Bis auf die Bass Drum ist schon alles zusammengebaut.

Die Lackierung des Sets heißt Gloss Sienna, dabei handelt es sich um eine Hochglanzlackierung aus verschiedenen Brauntönen, die zur Mitte des Kessels hin heller werden. Im Vergleich dazu sieht unsere Test-Snare im Farbton „Sienna” etwas rötlicher aus. Alle Kessel sind makellos verarbeitet, auch die massiven Holzspannreifen der Toms sind perfekt rund, und die versenkten Spannschrauben laufen weich und gleichmäßig in den Gewinden der Einzelböcken. Diese sind beim Studio Maple Set aus der Starclassic Serie entliehen. Acht Stück pro Seite sind an Bass Drum und Floor Tom montiert, jeweils sechs Stück pro Seite bei den beiden kleineren Toms. Etwas puristisch wirken die beiden naturbelassenen Holzspannreifen der Bass Drum, die zwar geschliffen und durch gummiunterlegte Klauen vor Kratzern geschützt sind, aber ansonsten weder mit Lack noch mit Öl behandelt wurden.

Fotostrecke: 5 Bilder Die Toms werden ganz klassisch auf der Bass Drum montiert.

Die Holzspannreifen sind ein echter Hingucker

An Hardware findet sich im Karton ein sehr flexibel justierbarer Doppel-Tomhalter, der ganz klassisch auf der Bass Drum montiert wird. Die kleinen Toms werden mit dicken Gummiunterlagen dazwischen direkt an den Kesseln befestigt, es gibt also keine zusätzlichen Freischwing-Einrichtungen. Wahrscheinlich hat sich Tama wegen der ausladenden Spannreifen für diese Lösung entschieden. Umso praktischer, dass sich die beiden kleinen Toms quasi in jedem gewünschten Winkel und Abstand zueinander montieren lassen. Außerdem sind drei Beine für das Floor Tom im Paket. In allen Tom Brackets sind runde Klemmvorrichtungen eingelassen, wie man sie zum Beispiel von Cowbells kennt. Die beiden Bassdrum-Füße werden mit Vierkantschrauben befestigt und können dann ausgeklappt werden. Zudem gibt es die Möglichkeit, an der Spitze der Beine Dornen für besseren Grip herauszudrehen. 

Die vier Kessel aus der Spielerperspektive.
Die vier Kessel aus der Spielerperspektive.

Das Set ist makellos verarbeitet, auch die Ausstattung kann sich sehen lassen

Bei den Fellen setzt Tama beim Studio Maple Set auf Markenbestückung aus dem Hause Evans, die Bass Drum hat beidseitig vorgedämpfte EQ4 Felle aufgezogen, als Zubehör gibt es, neben dem obligatorischen Stimmschlüssel, ein Kick Patch für das Schlagfell und zwei Sticker, die zum Schutz des Spannreifens aufgeklebt werden. Allerdings hat die Bass Drum ab Werk kein Loch im Resonanzfell. Bei den Toms sind auf der Oberseite beschichtete, einlagige G1 Felle aufgezogen, nur auf den Resonanzseiten der Toms wird ein ganz kleines bisschen gespart, die verwendeten Powercraft II Felle gibt es zum Beispiel auch in Tamas Silverstar Linie. Die Verarbeitung des Sets ist insgesamt tadellos, bevor es in den Soundcheck geht, werfen wir noch einen kurzen Blick auf die passende Snare.

Optional erhältlich und der Pate des Konzepts hinter dem Set: die SLP Studio Maple Snare in 14“ x 6,5“.
Optional erhältlich und der Pate des Konzepts hinter dem Set: die SLP Studio Maple Snare in 14“ x 6,5“.

Die S.L.P. Studio Maple Snare

Zum Set haben wir auch eine passende 14“ x 6,5“ große Snare dazu bekommen, die aber nicht Teil des Shellsets ist. Die Trommel, die schon einige Jahre im Programm ist und quasi die Grundlage für das Set bildet, hat natürlich ebenfalls einen Maple-Kessel mit eingeleimten Verstärkungsringen und Wood Hoops. Als Fellbestückung sind auf beiden Seiten Evans Markenfelle (G1 und Hazy 300) aufgezogen. Bei der Abhebung handelt es sich um das bewährte Linear Drive Modell mit beidseitiger Teppichregulierung. Wenn ihr noch mehr Infos zur Snare benötigt, kann ich euch den Test meines Kollegen Lars Plogschties ans Herz legen. 

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Praxis

Die drei Toms sind bereits befellt und grob vorgestimmt. Nachdem ich die Bass Drum zusammengebaut und der Snare eine ordentliche Portion mehr Fellspannung verpasst habe, kann es also fast schon losgehen. Alles in allem gestaltet sich der Stimmprozess sehr unkompliziert, die Schrauben laufen weich und gleichmäßig, und das Set klingt direkt sehr resonant und summt wunderbar vor sich hin. Die Optik, die mich schon bei der Foto-Session an akustischen Blues oder Songwriter-Musik erinnert hat, geht in meinen Ohren nahtlos mit dem Sound einher. Ich habe das Gefühl, dass die Trommeln, bedingt durch die Holzreifen und die einlagigen Schlagfelle, noch ein Stückchen mehr als normale Trommeln miteinander agieren. Die Snare raschelt in mittlerer Stimmung ordentlich los, im Gesamtsound klingt sie dadurch sehr lebendig und integriert, und das Spielen auf dem Set macht mir direkt großen Spaß. Die Maple-Kessel haben ein wunderbar gleichmäßiges Frequenzspektrum, insgesamt klingt das Set relativ weich, resonant und ausgewogen und lässt sich auch ohne jegliche zusätzliche Dämpfung hervorragend handhaben. 

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Mehr Informationen

Von klinischer Signaltrennung zwischen den einzelnen Trommeln, wie sie moderne Rocker oder Gospel Chopper bevorzugen, kann aber keine Rede sein. Dies ist ein sehr lebendig und ausdrucksstark klingendes Set, das für mein Empfinden mit den einlagigen Evans Fellen vor allem in leisen bis mittellauten Dynamikstufen super klingt. Wenn es kräftiger zur Sache gehen soll, würde ich wahrscheinlich die Tom-Felle zugunsten etwas knalliger klingender Exemplare (klare Emperor oder Pinstripe Pendants) tauschen. Alle folgenden Soundfiles wurden mit der Werksbefellung aufgenommen. Die Bass Drum ist dabei bei den ersten beiden Stimmungen im Inneren nicht zusätzlich gedämpft und hat das werkseitige, geschlossene Resonanzfell aufgezogen.

Audio Samples
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Mittlere Stimmung – Check mit Sticks Mittlere Stimmung – Check mit Mallets Mittlere Stimmung – Ride Groove Mittlere Stimmung – Hi-Hat Groove

Im zweiten Durchlauf stimme ich Bass Drum und die Toms etwas tiefer, die Snare dafür höher.

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Mitteltiefe Stimmung, Snare höher – Check Mitteltiefe Stimmung, Snare höher – Slow Tom Groove Mitteltiefe Stimmung, Snare höher – Busy Groove

Auch wenn die Bass Drum sich mit geschlossenem Resonanzfell gut ins Set integriert, versuche ich, ihr im letzten Schritt, entsprechend der Kesselgröße, auch ein wenig mehr Pfund zu verpassen. Dazu tausche ich das Fell gegen ein vorgedämpftes, mit einem Loch versehenes Evans-Resonanzfell und lege ein wenig Dämpfung in den Kessel. Und siehe da, schon kann die Trommel richtig modern klingen. 

Audio Samples
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Mitteltief, mit gelochtem BD-Fell – Check Mitteltief, mit gelochtem BD-Fell – Groove mit ged. Snare Mitteltief, mit gelochtem BD-Fell – Slow Tom Groove
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Fazit

Mit dem S.L.P. Studio Maple Set hat Tama ein optisch und akustisch sehr reizvolles Paket geschnürt. Was bisher nur Spielern von High-End Custom Sets wie Ayotte oder Odery vorbehalten war, realisiert Tama hier in der oberen Mittelklasse: Ein sehr gut verarbeitetes und toll klingendes Ahornset mit massiven Holzspannreifen auf den Toms. Sehr gut gefällt mir auch der flexibel einstellbare Tom-Halter. Nur am Spannreifen der Bass Drum könnte Tama noch mit einer Versiegelung nachbessern, falls es auf der Bühne mal etwas feuchter zugehen sollte. Wer auf eine große Auswahl an Größen und Finishes verzichten kann – denn das Set gibt es konzeptbedingt nur in einer maximal fünfteiligen Konfiguration und in einer Farbe zu kaufen – sollte es ruhig mal probespielen. Auch die optional erhältliche und schon länger am Markt etablierte S.L.P. Studio Maple Snare klingt toll und ist jeden Cent wert.

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • sehr gute Verarbeitung
  • warme, weiche und holzige Sounds
  • leicht und flexibel stimmbar
  • praktischer Tom-Halter
Contra
  • Spannreifen der Bass Drum ohne Versiegelung
Artikelbild
Tama S.L.P. (Sound Lab Project) Studio Maple Drumset Test
Für 2.090,16€ bei
Stimmige Optik trifft auf großes Klangspektrum: das S.L.P. Studio Maple Set
Stimmige Optik trifft auf großes Klangspektrum: das S.L.P. Studio Maple Set
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Tama
  • Bezeichnung: S.L.P. (Sound Lab Project) Studio Maple Set 4-pc
  • Kesselgrößen: 22“ x 16“ Bass Drum, 10“ x 7“ Tom, 12“ x 8“ Tom, 16“ x 16“ Floor Tom
  • Kesselkonstruktion: 6-lagig plus Verstärkungsringe (Toms) 8-lagig plus Verstärkungsringe (Bass Drum)
  • Finish: Sienna Gloss ( Hochglanz-Fade-Lackierung)
  • Besonderheit: Holzspannreifen auf allen Trommeln
  • Felle: Evans / EQ4 auf Bass Drum, G1 Coated auf Toms, Powercraft II Resonanzfelle auf Toms
  • Zubehör: Kick Patch, Stimmschlüssel, 2x Schutz-Sticker für Bassdrum-Pedal
  • Preis (Verkaufspreis Juni 2018) EUR 1899,-
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