Steinberg The Grand 3 Test

The Grand 1 kam gegen Ende des Jahres 2001 auf den Markt, und man kann es getrost als den Urvater aller überzeugend realistischen Piano-Simulationen bezeichnen. Das auf Samples basierende Software-Instrument mit dem bezeichnenden Namen machte es erstmals möglich, den dynamischen Ausdruck und das Klangverhalten eines Flügels so originalgetreu nachzubilden, dass auch das geschulte Ohr kaum einen Unterschied zum schwergewichtigen Vorbild erkennen konnte.

SteinbGrand3_01TG3_box
“The Grand 3” Box im typischen Steinberg-Look

Ein Gigabyte empfand man zu dieser Zeit tatsächlich noch als wahrhaft gigantisch, und die Library war mit ihren 1,3 GB auf drei CD-ROMs für damalige Verhältnisse richtig groß. Dementsprechend stellte sie auch verhältnismäßig hohe Anforderungen an den Studio-Rechner. Gut drei Jahre später wurde dann die um ein Flügel-Modell erweiterte Version 2 veröffentlicht, und inzwischen hat The Grand auch das verflixte siebte Jahr nach seiner Markteinführung gut überstanden. Die Konkurrenz ist natürlich wie immer hellwach, und realistische Piano-Simulationen schießen wie Pilze aus dem Boden. Nicht selten werden dabei in einem Plugin die Klänge von drei oder vier verschiedenen Instrumenten vereint. The Grand 3 ist jedoch mehr als Wiedergeburt seiner Vorgängerversionen zu verstehen, weniger als ihre Fortsetzung. Denn Steinberg präsentiert hier ein Instrument mit komplett neuer Engine und neuer Sample Library!

Eines lässt sich vorab schon sagen: In Zeiten von riesigen Sample-Libraries mit inflationär wachsenden Datenmengen, kann The Grand 3 von vornherein keinen so revolutionären Einschlag wie die erste Version auslösen. Stattdessen geht es hier wohl vielmehr um ein Aufschließen an die rasante Evolution in der Branche, eine Erweiterung der Bandbreite des Instrumentariums sowie Verbesserung der Klangqualität. Vor allem zu Zeiten, in denen auch das ein oder andere Piano auf Basis von Physical Modeling arbeitet, hervorragend klingt und sich dabei noch extrem ressourcenschonend verhält, brennt uns die Frage auf der Zunge, ob es sich denn überhaupt noch lohnt, einen weiteren Speicher-Titan auf unsere Festplatte zu packen. Derartige Fragen muss sich jeder selbst beantworten. Der Klang von The Grand 3 spricht jedenfalls für sich!

zweiter Text

Kommentieren
Schreibe den ersten Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.