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Sonicsmith Modulor A1 Test

Mit dem Modulor A1 bringt Sonicsmith nach dem Squaver P1+ und dem ConVertor+ nun ein drittes Desktop-Gerät in Form eines analogen Mini-Synthesizers. Kaum größer als ein Bodentreter-Netzteil verspricht dieser Desktop-Oszillator ein nützliches Hilfsmittel beim Musizieren mit Synthesizern zu sein.

Sonicsmith Modulor A1 Test. (Foto: Igor Sabara)
Mit dem Sonicsmith Modulor A1 hat man immer einen extra VCO und LFO zur Hand. (Igor Sabara)


Der Begriff Mini-Synthesizer klingt hier ein wenig übertrieben, da es sich beim Modulor A1 lediglich um zwei spannungsgesteuerte Oszillatoren handelt. Genauer gesagt bietet der Modulor A1 einen VCO und einen LFO mit verschiedenen Patch-Möglichkeiten. Wir haben uns angeschaut welche Features dieses Mini-Gerät bietet, wie es klingt und wofür es sich einsetzen lässt.

Details

Aufbau

Der Modulor A1 stellt einen VCO und einen LFO zur Verfügung, wobei der VCO im Frequenzbereich von 20 Hz bis 20 kHz arbeitet und der LFO zwischen 0,2 Hz und 200 Hz agiert. Des Weiteren sind zwei VCAs verbaut, womit sich VCO und LFO getrennt in der Lautstärke regeln lassen. Wie auch bei den anderen Geräten von Sonicsmith, ist auch dieses Mini-Tool hochqualitativ hergestellt.
Das Gehäuse, genau wie die Potis, sind aus Metall gefertigt und alle Bedienelemente sind zudem mit dem Gehäuse verschraubt. Auch hier ist das Design nicht nur stylisch, sondern auch funktionell, was einem schnell Überblick verschafft. Die VCO-Sektion ist orange und die LFO-Sektion hellblau auf dem cremefarbigen Gehäuse deutlich gekennzeichnet.
VCO und LFO bieten Rechteck und Dreieck als Wellenformen an und so lässt sich mit zwei Kippschaltern auch getrennt wählen, welche Wellenform für den jeweiligen Oszillator ausgegeben werden soll. Ein dritter Kippschalter verbindet den LFO intern mit dem Pitch des VCO. Jede der beiden Sektionen verfügt des Weiteren über jeweils zwei Potis. Beim VCO handelt es sich dabei um Tune und Fine Tune, beim LFO lassen sich Geschwindigkeit und Stärke mit dessen Potis einstellen.

Der Modulor A1 ist ein sehr kleines aber nützliches Desktop Gerät. (Igor Sabara)
Der Modulor A1 ist ein sehr kleines aber nützliches Desktop Gerät. (Igor Sabara)

Anschlüsse

Auf der Rückseite des Modulor A1 befindet sich lediglich ein Audioausgang – in großer Klinke ausgeführt – und ein Eingang für das Netzteil, das auch erforderlich ist da ein Betrieb mittels Batterie leider nicht möglich ist. Auf der Oberseite finden sich jedoch gleich acht Mini-Klinkenbuchsen, wodurch sich doch so einige Möglichkeiten zum Patchen bieten. Bei der einfachen Funktion dieses Tools sind diese Patch- Buchsen ein sinnvolles Feature.
Zusätzlich zu dem Ausgang auf der Rückseite gibt es einen weiteren Ausgang für den Oszillator auf der Oberseite, der diesen nochmals vor dem VCA abgreift. Außer einem CV-Eingang um die Tonhöhe zu steuern, bietet die VCO-Sektion noch eine weitere Buchse, die für Sync zuständig ist. Ebenso hat auch die LFO Sektion einen Sync-Eingang und einen Patch-Punkt zur Steuerung der Frequenz des LFOs. Außer dem LFO-Ausgang bietet der Modulor A1 noch einen CV-Eingang, der den VCA des LFOs anspricht.

Auf der Rückseite finden wir lediglich zwei Buchsen. Den Audio-Ausgang und den Eingang für das Netzteil. (Igor Sabara)
Auf der Rückseite finden wir lediglich zwei Buchsen. Den Audio-Ausgang und den Eingang für das Netzteil. (Igor Sabara)
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Praxis

Konzept und Klang

Der Modulor A1 ist mit einer Größe von 10 cm x 9 cm x 6 cm ein wirklich kleines Gerät, sodass Sonicsmith darauf verzichtet hat, den Modulor A1 alternativ mit Batteriestrom zu versorgen. Das ist ein bisschen schade. Das Mini-Tool scheint auf den ersten Blick unscheinbar zu sein, stellt sich aber als durchaus sehr nützlich dar. Gerade aufgrund der geringen Größe stellt man den Modulor A1gerne als zusätzlich Oszillator zu seinen Synthesizern, um mehr Stimmen, oder zusätzliche Modulationen zu erhalten.
Das Konzept der einfachen Funktionsweise geht hier auf, denn der der analoge Oszillator mit seinem LFO klingt kräftig und voll. Weitere Features wie ein eingebauter Filter z. B. hätten hier nicht unbedingt weitere Vorteile gebracht, ohne den Modulor A1 unnötig groß werden zu lassen. Der gebotene Filter ohne jegliche Bedienelemente beim ConVertor+ hat sich z. B. eher nachteilig auf den Gesamtklang ausgewirkt.
Auf dem Oszilloskop unterscheiden sich die beiden Oszillator-Ausgänge ein wenig. Die Rechteck-Welle beim Ausgang auf der Rückseite ist ein bisschen abgerundet und bei höheren Frequenzen gibt dieser, im Gegenteil zum VCO-Ausgang auf der Oberseite, auch kein sauberes Rechteck aus. Die Unterschiede der beiden Ausgänge sind aber kaum war zunehmen, wobei der kleine VCO-Ausgang auf der Oberseite auch eher zum Patchen gedacht ist. Im Ganzen ändert sich die Form der Rechteck-Welle bei unterschiedlichen Frequenzen, so erscheint diese bei tiefen Tönen anders als bei hohen. Das ist aber kein Nachteil, da das dem Oszillator-Tool einen schönen analogen Charakter verleiht. Die Dreieck-Wellenform bleibt bei unterschiedlichen Frequenzen hingegen ziemlich konstant.

Der Sonicsmith Modulor A1 bietet viele Patch Punkte trotz der geringen Ausmaße. (Igor Sabara)
Der Sonicsmith Modulor A1 bietet viele Patch Punkte trotz der geringen Ausmaße. (Igor Sabara)

Patchmöglichkeiten

Die Patch-Buchsen sind wirklich nützlich und so kann man den Modulor A1 entweder mit sich selber verschalten oder sehr gut durch externe Steuerspannungen ansprechen. Da es heutzutage immer mehr kompakte Synthesizer mit CV-Ausgängen gibt, ist der Modulor A1 eine sinnvolle Erweiterung. Diesen kann man nicht nur als extra Stimme verwenden, um seine Sounds anzudicken, sondern man kann z. B. auch Sync- und FM-Klänge erstellen.
FM funktioniert auch mit dem eingebauten LFO und klingt wirklich anständig, so ist es auch ein bisschen schade, dass dieser nur bis 200 Hz hochgeht. Der LFO hinterlässt auch einen sehr guten Eindruck als Sub-Oszillator. Dessen Pitch-Eingang ist zwar nicht 100% auf 1V/ Okt geeicht, ist aber nah genug, um in den meisten Fällen als Sub-Oszillator Verwendung zu finden. Einen Lautstärkeregler für den VCO sucht man leider vergeblich, deswegen kann man dessen VCA nur durch externe Steuerspannungen bedienen. Der geringen Größe wegen ist das aber verschmerzbar.

Der Sonicsmith Modulor A1 bietet auch FM und kann als Sub-Oszillator eingesetzt werden. (Foto: Igor Sabara)
Der Sonicsmith Modulor A1 bietet auch FM und kann als Sub-Oszillator eingesetzt werden. (Foto: Igor Sabara)

Audiobeisepiele zu Sonicsmith Modulor A1

Audio Samples
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Rechteck-Wellenform, Frequenz moduliert vom LFO. Dreieck-Wellenform, Frequenz moduliert vom LFO. Modulor A1 mit externem Filter und Hüllkurve. LFO als Sub-Oszillator.
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Fazit

Der Sonicsmith Modulor A1 ist ein einfaches aber sehr nützliches Tool, um digitalen und analogen Synthesizern mit CV-Ausgängen und einem Audio-Eingang einen weiteren VCO und LFO hinzuzufügen. Beide Oszillatoren klingen anständig und durch die relativ große Anzahl an Patch-Buchsen für die wenigen Funktionen, werden eine Menge Möglichkeiten und Sounds geboten. Dass der Modulor A1 nicht per Batterie betrieben werden kann, ist ein Wermutstropfen, da man diesen gerne mal schnell neben verschiedene Geräte stellen möchte. Davon abgesehen, ist sogar ein kleines Netzteil alleine schon so groß ist wie dieses Mini-Desktopgerät selbst. Wo der Modulor A1 auf den ersten Blick unscheinbar wirkt, mag man diesen dennoch nicht mehr missen, wenn man sich daran gewöhnt hat, immer einen extra VCO und LFO schnell zur Hand zu haben. Der aufgerufene Preis von knapp 250 Euro ist allerdings ein bisschen hoch angesiedelt, da man dafür schon komplette Synthesizer erhalten kann.

Unser Fazit:
3,5 / 5
Pro
  • Hochwertig verarbeitet
  • Solider Klang
  • Sync Eingang für VCO und LFO
  • Guter FM Klang durch eingebauten LFO
  • LFO als Sub-Oszillator nutzbar
Contra
  • Kein Batteriebetrieb möglich
  • Lautstärke lässt sich nur per CV kontrollieren
  • Hoher Preis
Artikelbild
Sonicsmith Modulor A1 Test
Für 239,00€ bei
Mit dem Sonicsmith Modulor A1 hat man immer einen extra VCO und LFO zur Hand. (Igor Sabara)
Mit dem Sonicsmith Modulor A1 hat man immer einen extra VCO und LFO zur Hand. (Igor Sabara)

Weitere Infos zu diesem Produkt gibt es auf Webseite des Herstellers.

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