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Schlagwerk LO70RED La Ola Drum Wine Red Test

La Ola Drum nennt sich die neue Erfindung der Cajon-Spezialisten aus Gingen an der Fils. Den Namen, der auf Spanisch „die Welle“ bedeutet, verdankt sie augenscheinlich ihrem auffälligen, wellenförmig geschwungenen Korpus. Zum Spielen wird sie auf den Schoß geschnallt und bietet neben vier Spielflächen noch zwei Add-ons, die nach Belieben an den Seiten angeklettet werden können.

Schlagwerk_La_Ola_Shaker_Brush


Auf der Schlagwerk’schen Produktseite wird die La Ola Drum als Hybrid-Percussion-Instrument bezeichnet, das eine Vielzahl an Sounds von etwa Bongos, Congas und Cajónes vereinen soll. Diese Vielfalt lassen sich die Gingener jedoch auch fürstlich bezahlen: Knapp 780 Euro kostet die vorliegende Variante in Weinrot zum Testzeitpunkt, für knapp 800 Euro gibt es die La Ola Drum in Braun zu erwerben. 

Details

Wie es gelingt, hohe Qualitätsmaßstäbe zu setzen und einzuhalten, lässt sich bei  Schlagwerks Instrumenten immer wieder beobachten. Ich kann mich an kein Testinstrument dieses Herstellers erinnern, an dem es etwas in puncto Material- oder Fertigungsqualität auszusetzen gegeben hätte. Und so überrascht es auch nicht, dass die La Ola Drum in diesen Punkten keine Ausnahme darstellt. Ihr Korpus aus achtlagigem Birkenschichtholz wurde tadellos verleimt, geschliffen und lackiert. Er misst 67 x 26 x 20 Zentimeter (Länge x Breite x Höhe) und wiegt etwa 3,6 Kilogramm. Am flachen Ende beträgt die Höhe rund neun Zentimeter. 

Fotostrecke: 3 Bilder Namensgebend ist das wellenfu00f6rmige Profil der La Ola Drum.

Unterboden und Seitenteile der La Ola Drum sind schwarz beschichtet und lackiert und die Schlagfläche aus Birkenschichtholz rot gebeizt, was die Maserung sehr schön durchschimmern lässt. An der Unterseite befindet sich ein Resonanzloch, das mit 16 Zentimetern Durchmesser recht groß erscheint. Beim Blick ins Innere der La Ola Drum ist zu erkennen, dass auch hier sauber gearbeitet wurde und alle sichtbaren (und unsichtbaren) Stellen ebenfalls schwarz lackiert sind. Auch zwei auf die Unterseite der Schlagfläche aufgeleimte Stege sind zu sehen, die die drei Spielzonen auf der Oberseite voneinander trennen. Die Videofunktion eines Smartphones lässt einen noch tieferen Blick ins Innere zu und verrät, dass die Seitenwand am dicken Ende von innen eine ovale Vertiefung aufweist und so eine vierte Spielzone bildet.

Fotostrecke: 5 Bilder Zum Lieferumfang gehu00f6rt ein Multiclap #2…

Damit die La Ola Drum beim Spielen auf dem Schoß nicht verrutscht, sind an der Unterseite griffige Gummistreifen aufgeklebt und an den beiden Stirnseiten ein Gurt mit Schnappverschluss angebracht, der die Beine umschließt.
Die La Ola Drum kommt zudem mit zwei Extras – einem Multiclap # 2 und einem Buzzboard – , die wir hier auf bonedo schon einmal getestet haben. Sie können an bereits vormontierten Klettstreifen ganz links und rechts außen an der La Ola Drum befestigt werden. Da die La Ola Drum aufgrund ihrer gewellten Form in keine gewöhnliche Tasche passt, kommt es sehr gelegen, dass sie in einem gut gepolsterten und hochwertigen Gigbag geliefert wird, welches in Spanien von der Firma Bagluthier‘s gefertigt wird. Es lässt sich entweder an einem seitlichen Griff tragen oder wie ein Rucksack aufsetzen.

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Praxis

Als erstes stellt sich mir die Frage, wie herum ich die La Ola Drum auf den Schoß nehmen soll. Da es sich um ein neues Instrument handelt, gibt es diesbezüglich noch keine Regeln oder Erfahrungswerte und auch keine Standardrhythmen, die eine bestimmte Richtung vorgeben. Während ich ein Paar Bongos ohne darüber nachzudenken immer in derselben Position zwischen die Knie klemme, muss ich bei dieser Testkandidatin erst noch herausfinden, wie herum sie mir besser liegt. Nach einer Weile des Herumexperimentierens entscheide ich mich, das dicke Ende nach rechts zu nehmen. Vielleicht kommt dieser eher instinktive getroffene Entschluss daher, dass ich als Schlagzeug spielender Rechtshänder in den meisten Fällen meine Trommeln im Uhrzeigersinn von hoch nach tief sortiere. 

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Mehr Informationen

Vier Spielflächen bieten unterschiedliche Tonhöhen
Im Falle der La Ola Drum unterscheiden sich die drei Spielflächen auf der Schlagfläche in ihrer Tonhöhe, die in Richtung von der dicken zur flachen Seite immer höher wird. Neben diesen drei offensichtlichen Spielflächen lässt sich auch die Stirnseite am breiten Ende bespielen, welche einen nochmals höheren Ton erzeugt. Die vier Töne (H, C#, D und A) ergeben übrigens einen H moll 9 Akkord (ohne Quinte), was aber sicherlich dem Zufall zuzuschreiben ist. Etwas schade ist, dass die flache Spielfläche und die auf dem „Buckel“ befindliche tonal so nah (einen Halbton) beieinander liegen, dass der Unterschied bei unserem Testmodell sehr gering ausfällt. In einem Schlagwerk-Video mit Conny Sommer ist eine La Ola Drum (Brown) zu sehen und hören, bei der die Töne einen deutlich größeren Abstand voneinander haben. 
Mit den Händen gespielt, lassen sich durchaus Bongo- und Conga-artige Sounds aus der La Ola Drum herausholen. Einen Martillo oder Tumbao zu spielen ist ebenso möglich, wie ganz eigene Grooves zu kreieren, die durch gezielten Einsatz der verschiedenen Schlagflächen und Anschlagstechniken auch ganz eigene Melodien ergeben können. Weiche Mallets lassen die La Ola Drum ein wenig nach Marimba klingen und bringen die Tonalität der Schlagflächen besonders gut zu Gehör. Auch Nylonbesen funktionieren sehr gut, wobei diese schon etwas Masse besitzen sollten, um auch die tieferen Frequenzen der La Ola Drum anzuregen. Einen guten Kontrast zum hölzernen Grundcharakter der vier Schlagflächen bilden das Multiclap und das Buzz Board. Da sie frei platzierbar sind, ergeben sich viele Möglichkeiten, den Kastagnetten- und Snaresound der beiden Add-ons in Grooves zu integrieren.
Im Folgenden könnt ihr euch die La Ola Drum Red mit den Händen gespielt anhören.

Audio Samples
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Einzelne Sounds der Schlagflächen Groove mit allen Flächen Groove mit Buzzboard und Multiclap Tumbao Martillo Brushes Mallets

Beim Hin-und-Her-Kletten des Buzz Boards löst sich jedoch ein Flauschband an der flachen Stirnseite samt Lackschicht vom Korpus. Die selbstklebenden Streifen halten offenbar besser als der Lack.
Nachtrag vom 22.10.2019: Nach Veröffentlichung des Testberichts haben wir folgendes Statement von Schlagwerk erhalten, das wir euch natürlich nicht vorenthalten wollen:
Problem erkannt – Problem gebannt!
Während das Testinstrument in der Bonedo-Redaktion auf Herz und Nieren getestet wurde, haben die Schlagwerker bereits die geringe Haftung der Flauschstreifen fürs BuzzBoard erkannt und durch eine zusätzliche, manuelle Befestigung optimiert. Sich ablösende Flauschstreifen an der La Ola gehören also zum Glück schon wieder der Vergangenheit an.
Stefan Recktor
Marketing & Artist relations

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Fazit

Die Schlagwerk La Ola Drum Red ist eine innovative, transportfreundliche und vielseitige Trommel mit Potential für interessante und kreative Grooves. Sie bietet vier Spielflächen mit unterschiedlichen Tonhöhen sowie zwei Add-ons, die an beiden Seiten nach Gusto angebracht werden können. Die Tonhöhen der flachen Spielfläche und derjenigen auf dem Buckel liegen bei unserem Testinstrument jedoch so nah beieinander, dass ein Unterschied nur bei genauem Hinhören bemerkbar ist. Ein weiterer Schwachpunkt tat sich während des Tests auf, als sich ein selbstklebendes Flauschband inklusive der Lackschicht darunter löste. 
Ein dickes Plus gibt es jedoch für das gut gepolsterte und tourtaugliche Gigbag, in dem die La Ola Drum geliefert wird, denn ein knapp 780 Euro teures Instrument sollte nicht einfach so in den Kofferraum geworfen werden. Die Frage, ob es sich lohnt, die La Ola Drum anzuspielen, kann eindeutig mit ja beantwortet werden, denn es macht durchaus Spaß, darauf zu spielen – vorausgesetzt, dass man über genügend Startkapital verfügt.

Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • innovatives Design
  • hohe Verarbeitungsqualität
  • viel kreatives Potential
  • interessante, hölzerne Sounds
  • hochwertige Tasche im Lieferumfang
Contra
  • hoher Anschaffungspreis
  • Tonhöhen der Schlagflächen teils zu nah beieinander
  • Flauschband löste sich während des Tests samt Lackschicht vom Korpus
Artikelbild
Schlagwerk LO70RED La Ola Drum Wine Red Test
Für 749,00€ bei
Die weinrote La Ola Drum von Schlagwerk ist ein innovatives Multi-Percussion-Instrument, ihr Preis wird Schnäppchenjäger eher abschrecken.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Schlagwerk
  • Herkunftsland: Deutschland
  • Bezeichnung: LO70RED La Ola Drum Wine Red
  • Maße: 67 x 26 x 20 cm (L x B x H)
  • Gewicht: ca. 3,6 kg
  • Korpus: 8 Lagen Birke, ca. 13 mm, schwarz lackiert
  • Schlagfläche: 8 Lagen Birke, weinrot lackiert
  • Inklusive Multiclap #2, Buzz Board und Gigbag
  • Aktueller Verkaufspreis (Oktober 2019): 777,00 Euro

Seite des Herstellers: schlagwerk.com

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