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Schlagwerk Cajokick Test

Praxis

Die internen Sounds reichen von Kickdrums bis zu den gebräuchlichsten Percussion-Instrumenten: Cajon Bass, Bass Drum, DB Synth, HiHat, Ride, Rimshot, Cowbell, Tambourine, Cabasa, Handclap, Clave und Guiro. Im ersten Klangbeispiel hörst du alle Sounds jeweils dreimal angespielt in der beschriebenen Reihenfolge.

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Einzelsounds

Alle Samples haben einen satten Pegel, sind von guter Qualität, verhalten sich ausgewogenen zueinander und erweisen sich im Einsatz als absolut praktisch. Nur der Rimshot-Sound weckt bei mir zu starke Metronom-Assoziationen. Alternativ hätte ich mir eine synthetische Snare à la 808 gewünscht. Guiro, Cowbell und Clave richten sich eher an Percussionisten und Drummer, die ihre Hände durch die Füße entlasten wollen, um so erweiterte Grooves spielen zu können, die sonst nur schwer umsetzbar wären. Einzig fehlt mir die Möglichkeit, mit dem Fuß die jeweiligen Sounds auszuwählen. Das geht nur durch Drehen des Auswahlreglers. Etwas unelegant, wenn man sich auf der Bühne dafür bücken muss, andererseits wird dadurch sichergestellt, dass man nicht versehentlich bei der Performance am Klangrad dreht. Und das ist im Zweifel sicherlich wichtiger.
Eine gute Idee  wenn man die Cajokick mit dem Fuß bedienen will, ist übrigens  die kleine Anti-Rutschmatte. Jeder Mensch mit einer Schuhgröße unter 45 stützt seine Hacke dann am hinteren Ende der Matte ab und verhindert so mit dem Gewicht des ganzen Beines, dass der kleine Kasten ungewollt über die Bühne spaziert. Alle Herrschaften mit größeren Füßen haben allerdings das Nachsehen und landen (auf dem Gerät durch einen simplen Stopper limitiert) mit der Hacke hinter der Matte. Hier muss Schlagwerk unbedingt nachrüsten!
Abgesehen von Kleinfüßlern ist der kleine Klangkasten gut geeignet für schlanke Percussionsetups in denen aufgrund geringer Transportkapazitäten, minimaler Tonabnahme oder zu wenig Platz auf der Bühne, auf ausladende Trommelburgen verzichtet werden muss. Wer nicht unbedingt die eingangs aufgezählten Instrumente gleichzeitig bedienen will, kompensiert mit einer Cajokick sämtliche Natura-Vorbilder der Sounds, vorausgesetzt die organische Haptik und Spielbarkeit sowie die hundertprozentige Natürlichkeit des Klangs sind nebensächlich. Der Hauptpraxiseinsatz wird wohl aber eher die Basisgroove-Sounds betreffen. Vor allem beim Einsatz von zwei Cajokicks sind hier geniale Dinge möglich. Als Gitarrist oder Singer/Songwriter kannst du dich beispielsweise selbst mit einer Viertelbassdrum begleiten, und sogar noch auf zwei und vier einen Tambourine oder Clap setzen.

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Gitarrenpattern mit Bassdrum und Tambourin

Auch aufwendigere Rhythmen sind durchaus umsetzbar. Dies erfordert zwar ein wenig motorisches Geschick, aber dank der guten Sounds wird man schnell mit einem Gefühl des Erfolgs belohnt – alles klingt neu und irgendwie fetter.

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Bass mit Cajokick BD Synth und Clap

Ein Gewinn also nicht nur für die Musik, sondern auch für die eigene Spielfreude. Auf einmal lassen sich Beats nur mit den Füßen spielen und die beispielsweise sonst nur mit Gesang und Gitarre performanten Songs dadurch auf ein ganz neues Level bringen! Diese Idee ist grundsätzlich nicht neu, ich erinnere mich direkt an Straßenmusiker mit Bassdrum und HiHat auf dem Rücken, die ihr Rucksackdrumset mit komplizierten Flaschenzugsystemen bedienen mussten. Das ist natürlich etwas fürs Auge und punktet mit Charme, das Cajokick trägt dafür den Sieg bei den Themen Vielseitigkeit, Flexibilität, Kompaktheit, Preis und Spielkomfort davon.

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