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Schertler TOM Test

Aus der Südschweiz nahe des Luganersees stammen die Produkte der Firma Schertler. Die Company bietet ein großes Spektrum an hochwertigen Pickups, kleinen Instrumentenverstärkern, Saiten und Mechaniken. Besitzer und Entwickler ist der Musiker Stephan Schertler. Mit viel Liebe zum Detail produziert man dort auch Klein-PAs für die konzertante Wiedergabe handgemachter Musik. Von den Modellen TIM und TOM haben wir das letztgenannte, mit 1500 Watt (Peak) gegenüber 1000 Watt (Peak) leistungsstärkere System zum Test eingeladen, erhältlich mit Anthrazit- oder Wood-Finish. Es besteht aus einem aktiven Subwoofer und zwei Satelliten, die über Speakon-Kabel vom Sub gespeist werden. TOM mag vielleicht klein und unscheinbar aussehen, doch wie es sich in der Praxis schlägt, ist eine ganz andere Sache …

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Details

Schertler TOM Sub

Der Sub wiegt 24 Kilo und das mit schwarzem Schutzlack überzogene Gehäuse aus 18 Millimeter starkem Sperrholz misst 495 x 490 x 360 Millimeter (BHT). Eine Endstufe mit 500 Watt RMS (800 Peak) versorgt den Bassbereich, zwei Exemplare mit 250 Watt RMS (350 Peak) die Satelliten. Der Frequenzgang des Subs reicht von 45 – 150 Hz. 
Auf der Vorderseite sitzt mittig ein 12-Zoll-Woofer, ein schwarzes Lochgitter aus Metall schützt vor Ungemach. Die Bassreflexöffnung an der unteren Front reicht über die gesamte Gehäusebreite. Auf der Unterseite der Box sorgen vier große Gummifüße für sicheren Stand und mechanische Trennung im Bassbereich. Auf der linken und rechten Seite ist im Schwerpunkt der Box ein großer, handfreundlicher Tragegriff eingelassen.

Fotostrecke: 5 Bilder Das Kraftwerk des Schertler TOM-Systems.

Auf der Rückseite beherbergt eine Metallplatte die Anschlüsse und Bedienelemente: Dort finden sich zwei Speakon-Ausgänge für die Satelliten sowie zwei nicht verriegelbare XLR-Eingänge und ein durchgeschleifter XLR-Out. In der Mitte der Metallplatte sitzt ein Ground-Lift-Schalter, darunter ein Drehregler für die Lautstärke des Woofers. Unter den Eingängen kann man das Eingangssignal mono schalten.

Fotostrecke: 3 Bilder Schertler TOM Zweiwege-Satellit.

Schertler TOM Satellit

In den aus 12 Millimeter starkem Sperrholz konstruierten Satelliten, sie wiegen nur 7 kg, arbeitet ein Zweiwege-Lautsprechersystem. Ein 8-Zoll-Chassis und ein 1-Zoll-Kompressionstreiber mit einer Abstrahlcharakteristik von 90 x 90 Grad teilen sich die Front des Satelliten. Der Frequenzgang beträgt 150 Hz – 20 kHz. Die Speaker werden über eine passive Weiche getrennt. Auf der Rückseite beherbergt eine schwarze Metallplatte den Speakon-Anschluss.
Die Box ist rechtwinklig mit geraden Seitenteilen ausgeführt und mit schwarzem Strukturlack versehen. Auch hier schützt ein metallisches Lochblech die Lautsprecherseite. Über einen in der Oberseite eingelassenen Griff können die Satelliten leicht transportiert und aufgestellt werden. Auf der Unterseite gibt es vier Gummifüße und einen 36-Millimeter-Flansch. Zum Lieferumfang gehören zwei 6 Meter lange Speakon-Lautsprecherkabel, ein Netzkabel und eine englischsprachige Bedienungsanleitung.

Fotostrecke: 3 Bilder Tragegriff auf der Oberseite.
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Praxis

Das Schertler TOM ist ruckzuck aufgebaut und betriebsbereit. Da die Eingänge im Subwoofer keinen Pegelregler besitzen, muss der Eingangspegel am angeschlossenen Device bestimmt werden und weil das TOM Linesignale erwartet, empfiehlt sich ein kleines Mischpult.
Los geht es mit akustischer Konservenmusik. Herrn Vollenweiders Harfe tönt zum Beispiel sehr durchsichtig, der gesamte Frequenzbereich wird natürlich abgebildet. Der Mittenbereich klingt nicht überzogen, Höhen nerven nicht durch böse Schärfe. Akustische Gitarren überzeugen ebenfalls und der Akustikbass zeigt bei der Wiedergabe sein gesamtes Klangspektrum.
Ein Trio mit Gesang überzeugt durch Klarheit und Wärme. Es entsteht ein sehr transparenter, natürlicher, aber auch kraftvoller Klang, der die Instrumente nicht in den Lautsprechern, sondern direkt vor den Ohren des Zuhörers abbildet. So wird die Wiedergabe eines Flügels und Vibraphons zum Genuss. Auch perkussive Instrumente zeigen mit dem Schertler TOM ihre Details.
Für Rock-Produktionen klingen die Lautsprecher schon etwas zu sauber. Eine druckvolle Bassdrum ist präzise hörbar, kann aber nicht durchgehend den gewünschten Punch liefern. Für Diskomusik gilt Ähnliches: Das System hat einen Hang zur analytischen Wiedergabe und erinnert sehr an eine gute Studioabhöre. Anders formuliert vermisst man die lauten, schmutzigen Töne aus einer Rock-Produktion.

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Fazit

Wer etwas Feines und Kleines für seine Konzerte sucht, sollte einen Test mit Schertlers Kompakt-PA TOM nicht versäumen. Schon fast magisch ist der Klang bei der Wiedergabe akustischer Instrumente und von Gesang. Somit ist das System eine Empfehlung für Freunde handgemachter Musik, egal ob solo, als Duo oder Trio, denn es belohnt seine Zuhörer mit einer ausgesprochen natürlichen und durchsichtigen Wiedergabe, wobei der Spirit der Instrumente immer deutlich hörbar bleibt. Ausprobieren!

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • sehr guter Klang für akustische Instrumente
  • sehr saubere Schweizer Handarbeit
  • neutral bei der Gesangswiedergabe
  • klingt auch bei leiser Wiedergabe gut
Contra
  • Kühlkörper auf der Rückseite nicht gut geschützt
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Schertler TOM Test
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Der Lieferumfang des TOM-Systems
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Profilbild von Liberato

Liberato sagt:

#1 - 05.09.2017 um 17:07 Uhr

0

Ich hatte ein Kommentar hinterlassen aber anscheinend war es zu ungemütlich. Gut zu wissen, somit weißt man auch wie unabhängig getestet wird und wieviel Wert man auf die Wahrheit legt. Schöne Grüße im namens SR-Technologies.

    Profilbild von Rudolf Steinmetz

    Rudolf Steinmetz sagt:

    #1.1 - 13.09.2017 um 07:05 Uhr

    0

    Moin Liberato!Ich wusste nichts von dem Firmenzusammenschluss zwischen Schertler und der SR- Technologie, ist aber auch vielleicht für das getestete Produkt unwichtig.
    Danke aber immer für Deinen Tip.Ich hatte vor ein paar Jahren mal privat die Gelegenheit, die Schertler Jungs in der Schweiz kennen zu lernen.Ich war begeistern von der Philosophie des Herstellers und den vielen kleinen Innovativen Produkten. So wurde mir für ein abendliches Konzert in der Nähe ein kleines Mischpult mit Röhrentechnik zur verfügung gestellt.Beim Konzert (NewYorkVoices mit Trio) hörte man dann auch tatsächlich, was die Schertler Jungs mir am Tage so vermittelt hatten !Gruss: R. Steinmetz

    Antwort auf #1 von Liberato

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    +1
Profilbild von peter.bonedo

peter.bonedo sagt:

#2 - 07.09.2017 um 12:27 Uhr

0

Hallo Liberato, die Kommentarfunktion wird seitens der Bonedo-Redaktion nicht gefiltert. Ob das Discuss-Plugin allerdings einen Filter anwendet, das weiß ich nicht. Im Zweifelsfall also einfach noch einmal schreiben, wenn es nach einigen Minuten Server-Aktualisierungszeit nicht funktioniert hat. Besten Gruß

    Profilbild von Liberato

    Liberato sagt:

    #2.1 - 11.09.2017 um 08:39 Uhr

    0

    Hallo ich hatte einfach geschrieben, oder besser gesagt euch auf ein paar Ungenauigkeiten aufmerksam gemacht:1 - Diese PA ist weder von Schweizer Erstellung noch von Schweizer Konzeption, denn diese Anlage stamm von der Fa. SR-Technologies aus Recanati - Italien unter den Namen "Pocket Two". Idem der kleinere Bruder Tim der früher "Pocket One" hieß.2 - Es wurden nur Logos und Beschriftungen geändert.3 - Nicht mal die Led-Anzeige für den Limter wurde dazu belegt obwohl es seid Jahre bemängelt wurde.4 - Dazu wird diese PA immer noch in Italien produziert in Potenza Picena (MC).5 - Wenn ich mich richtig erinnere, SR-Technology gehört offiziell zu Schertler-Group seid 2015/2016.Ich denke das sind Dinge die man erwähnen sollte da Ihr gnadenlos schreibt - ich zitiere: "Aus der Südschweiz nahe des Luganersees stammen die Produkte der Firma Schertler".Man findet auch die PA unter SR-Technologies als Discontinued da sie jetzt unter Schertler produziert wird, doch das Konzept war schon lange bekannt!Ich bin glücklicher Besitzer einer Pocket-Two PA und kann es nur weiterempfehlen .Hier noch ein altes Video:https://youtu.be/H2VWJQ-unnc

    Antwort auf #2 von peter.bonedo

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