Samson Rubicon R6A und Subwoofer R10S Test

Die Samson Rubicon R6A sind aktive Nahfeldmonitore mit Bändchen-Hochtöner für den kleinen Geldbeutel. Der passende und preislich ebenfalls vorteilhafte Subwoofer bietet darüber hinaus eine eigene Fernbedienung und reichlich Leistungsreserven. Ob und wie gut man mit den Beiden arbeiten kann, gibt es im Folgenden zu untersuchen.

"Auf eine gute Nachbarschaft!" Aktiver Nahfeldmonitor Samson Rubicon R6A und Subwoofer R10S im Test.
“Auf eine gute Nachbarschaft!” Aktiver Nahfeldmonitor Samson Rubicon R6A und Subwoofer R10S im Test.

Details

Der aktive Zwei-Wege Nahfeldmonitor Samson Rubicon R6A ist mit enem 6,5 Zoll Tieftontreiber und einem „Folien-Bändchen“ für den Hochtonbereich in 2-Zoll Größe ausgestattet. Klassen-typisch werden beide Treiber von separaten Endstufen versorgt und mit aktiver Filtertechnik bei 3 kHz vorher getrennt. Dem Tieftontreiber stehen dabei 75 Watt (RMS) Leistung zur Verfügung, der Hochtöner bekommt 25 RMS-Watt spendiert. Das sind im Übrigen dieselben Leistungswerte, wie sie auch bei der größeren und mit 8-Zoll Tieftontreiber ausgestatteten Rubicon R8a zu finden sind. 

Fotostrecke: 4 Bilder Die Samson Rubicon R6a in ihrer vollen Pracht, …

Die Bauform greift auf das bewährte Bassreflex-Prinzip zurück, wobei der entsprechende, frontseitige Port als „Schlitz“ ausgelegt und unter dem „Bassteller“ zu finden ist. Mit Maßen von 380 x 235 x 255 mm (HxBxT) und 8 kg Einzelgewicht gehört das im Paar gehandelte R6a Stereo-Setup zu den mittelgroßen Kalibern.
Der passende R10S Subwoofer ist natürlich ebenfalls aktiv. Er verfügt dabei über 150 Watt Leistung an dem 10-Zoll großen Woofer, wiegt ca. 14 kg und ist 406,4 x 323,85 x 342,9 mm groß. Eine Besonderheit stellt die mitgelieferte Fernbedienung dar, mit der die Systemlautstärke und der Subwooferpegel bequem fernbedient und Dim, Mute und Bypass aktiviert werden können.

Die kleine Fernbedienung kann einem eventuell einen Monitor-Controller ersparen.
Die kleine Fernbedienung kann einem eventuell einen Monitor-Controller ersparen.

Der sichtbare Teil aller Treiber-Chassis ist aus schwarzem Kunststoff und mit einer roten Deko-Linie versehen. Selbstverständlich finden sich an allen Geräten Status LEDs – der Subwoofer verfügt dabei sogar über eine kleine Aussteuerungsanzeige. Weiterhin besitzt er auch Spikes, um den Sub akustisch etwas vom Untergrund zu entkoppeln und um den Bassport, welcher sich an der Unterseite einfindet, Platz zum atmen zu lassen.

Fotostrecke: 5 Bilder Der Subwoofer R10S von hinten …

Mit der frei einstellbaren, aktiven Frequenzweiche kann der Trennpunkt zwischen Subwoofer und angeschlossenen Satelliten eingestellt werden. Das bedeutet, dass alle Frequenzen unterhalb der Trennfrequenz über den Subwoofer und alle anderen über die Satelliten wiedergegeben werden. Dieses Filter ist als Poti an der Subwoofer-Rückseite zwischen 40 und 150 Hz einstellbar. An den Rubicon R6a selber finden sich hingegen keine weiteren Bassfilter.
Anschlussseitig verfügen der Subwoofer und die 2-Weg Monitore sowohl über -10dBV Line-Level RCA , als auch über +4dBu Line-Level XLR-Verbindungen. Die Speaker bieten sogar noch jeweils einen Klinkenanschluss für Audioübertragungen und ein nicht gerastertes Level-Poti. Mit einem weiteren, gerasterten Poti kann an den Speakern eine Höhenanhebung bzw. Absenkung vorgenommen werden. Dabei stehen folgende vier Möglichkeiten in Form einer Art „Shelving“ ab ca. 4 kHz zur Verfügung: -2 dB, 0 dB (neutral), + 2 dB und + 4 dB. Dass sowohl Subwoofer und Monitore über einen Stromanschluss und Hauptschalter verfügen, kann man sich sicherlich denken.
Die zusätzliche Klinkenbuchse am Sub ist nicht für Audio gedacht, sondern für einen Footswitch reserviert, mit dem man den Subwoofer komfortabel von den Satelliten bypassen kann. Die Pegelsteuerung am Subwoofer geschieht digital über kleine Taster an der Vorder- und Rückseite.
Die Gehäuse sind übrigens alle aus MDF gefertigt und foliert. Die Rückseiten mit den Anschlüssen und die Endstufen-Abdeckung sind aus Metall. Da gibt es nichts zu meckern, nur die aufgebrachten Gummi-Logo-Aufkleber muten etwas billig an, auch weil sie leicht schief in den Versenkungen kleben. 

Auch im Dunkeln ist die Aussteuerungsanzeige ganz nett anzuschauen.
Auch im Dunkeln ist die Aussteuerungsanzeige ganz nett anzuschauen.

Praxis

Wie üblich, habe ich die Speaker in meinem Studio auf den Stativen aufgebaut und ein Stereodreieck mit rund 1 m Basislänge gebildet, sprich alle Kanten sind in etwa gleich lang. Zusätzlich habe ich jedoch noch den Subwoofer mit angeschlossen und positioniert. Denkt man sich einen Kreis, bei dem sich die Abhörposition im Mittelpunkt befindet, sollten sich die Monitore und der Subwoofer auf diesem Umkreis befinden.
Verkabelungs-technisch gehe ich dabei aus meinem Audiointerface mit zwei XLR-Kabeln in den Subwoofer (Stereo bzw. L und R) und von da aus mit zwei weiteren XLR-Kabeln in die beiden 2-Wege-Boxen. Da der Subwoofer über eine eingebaute Frequenzweiche verfügt, muss nun nur noch die Trennfrequenz eingestellt und der Pegel des Subs in Relation zu den Satelliten festgelegt werden. Ich trenne gerne sehr tief und habe hier bei 65 Hz angesetzt. Dennoch ist das auch Geschmackssache und aufgrund des flexiblen Filters auch ohne weiteres zwischen 40 und 150 Hz möglich – und,  mit dem Pegel nicht übertreiben, ist das Stichwort.
Die Fernbedienung erweist einem dabei bereits bei diesem Pegelabgleich gute Dienste, weil man dies eben bequem vom relevanten Abhörpunkt aus erledigen kann, ohne mehrfach vor und hinter Schreibtisch und Co. auf den Knien kriechen zu müssen. Top! Die Trennfrequenz muss allerdings ganz konventionell mit einem Poti an der Rückseite eingestellt werden, was aber durchaus zu verschmerzen ist. Den Phase-Switch kann man wiederum in den meisten Fällen auf „Null Grad“ belassen, nur bei äußerst experimentellen Aufstellungsvarianten, die der Ästhetik frönen und Tiefgang vermissen lassen, macht es durchaus Sinn, diesen kleinen Regler einmal umzulegen.
Nun aber: Die Speaker klingen präzise und ausgewogen linear, vor allem die Mittenauflösung überrascht mich positiv. Vorhandene Details kann man sehr genau heraushören, ohne dass es zu stressig oder über-analytisch wird. Der Bereich im Übergang von Tief- zu Hochtöner wurde im Vergleich zur größeren R8a deutlich besser abgestimmt und verursacht meinerseits weniger Irritationen, wie ich sie sonst mit Bändchen-Hochtönern durchaus habe. Wer hätte das gedacht!?
Wenn man etwas Kritik äußern möchte, dann vielleicht, dass die Höhen etwas zu zurückhaltend sind und leicht „verwaschen“ klingen. Mit dem +2dB HF-Ausgleich kann man aber auch noch etwas nachbessern. In Anbetracht des Preises bin ich dennoch äußerst positiv überrascht. Nur das leichte Grundrauschen und die Knackgeräusche beim Einschalten und Fernbedienen trüben den Ersteindruck objektiv.
Die Stereobühne ist wiederum sehr groß bemessen, was gut ist, und so lassen sich Räumlichkeiten exakt beurteilen. Nur im Bassbereich ist die Darstellung etwas unpräzise, weil die Box mit leichten Gehäuseresonanzen zu kämpfen hat. Bei höherem Pegel bzw. Bass-intensiver Musik fängt die Box dann zusätzlich an, zu pressen, was im unteren und mittleren Preissegment aber durchaus üblich ist, nicht wirklich überrascht und auch nicht als wirklicher Kritikpunkt zählen kann. Mit dem Subwoofer klingen die „Topteile“ aber spürbar luftiger.
Dreht man die Trennfrequenz testweise noch etwas höher, klingen die kleinen Boxen trotz wummernden Subs aber wieder etwas zu blechern. Ich würde nochmals meine 65 Hz predigen und bzgl. des Sub-Pegels folgenden Tipp loswerden wollen: Man sollte den Sub-Pegel ein klein wenig geringer einstellen, als dass man beginnt zu merken, dass man den Subwoofer eindeutig orten kann – der Bass sollte also vom Gefühl her „nicht irgendwo anders her als aus dem Speaker“ kommen.
Aber auch ohne Subwoofer können die Rubicon R6a überzeugen, hier gefällt mir besonders, dass der Bass nicht übermäßig überbetont ist und recht präzise bleibt, was die Boxen relativ Aufstellungs-unkritisch macht. Auch föhnt einem hier kein Wind aus den Bassports entgegen. In Verbindung mit dem Subwoofer ist man bzgl. der Bassanpassung dennoch flexibler, da die Rubicon R6a an sich leider kein Bassfilter vorweisen können. In beiden Fällen reicht die gebotene Leistung dennoch vollkommen aus, um in einem Mehrfamilienhaus langfristig Nachbarschaftspflege betreiben zu müssen.
Was ich dann allerdings doch etwas Schade finde, ist der “etwas günstig” anmutende Kunststoff der Subwoofer-Fernbedienung. True Story: Nach dem Auspacken und der Attributierung mit „etwas günstig“ entglitt mir die edle „Machtzentrale“ und brach sich doch glatt ein kleines Stück aus dem zarten Rücken. Wer die kleine Fernbedienung also schon mal provisorisch „taped“, tut sicherlich nicht verkehrt.  

Die Fernbedienung mit ihrem spröden Plastik ist etwas sehr empfindlich...
Die Fernbedienung mit ihrem spröden Plastik ist etwas sehr empfindlich…

Fazit

Die Samson Rubcion R6a ist eine äußerst günstige und ehrliche Monitor-Box, die besonders in Verbindung mit dem ebenfalls preiswerten Subwoofer R10S überzeugen kann. Im Homestudio sollte es sich damit durchaus auf vernünftigem Niveau arbeiten lassen, und den Spaßfaktor, welcher mit einer solch tiefen Grenzfrequenz einhergeht, sollte man auch nicht unterschätzten! Sicherlich müssen an einigen kleinen Stellen Abstriche gemacht werden, die aber nicht weiter tragisch sind und auch nicht den Sound betreffen. Es gilt auch diesmal wieder einmal mehr: Wer mehr will, sollte deutlich tiefer in die Tasche greifen.

Pro
  • Äußerst günstiger Preis
  • Detaillierter, transparenter Gesamtklang
  • Lineare Abstimmung
  • R6a und R10S passen sehr gut zusammen
Contra
  • Grundrauschen
  • „Billige“ Fernbedienung des Subwoofers
"Auf eine gute Nachbarschaft!" Aktiver Nahfeldmonitor Samson Rubicon R6A und Subwoofer R10S im Test.
“Auf eine gute Nachbarschaft!” Aktiver Nahfeldmonitor Samson Rubicon R6A und Subwoofer R10S im Test.
Features Rubicon R6a
  • Aktiver Zwei-Wege Nahfeldmonitor
  • Tiefton: 6,5 Zoll, aus Copolymer, 75 Watt RMS
  • Hochton: 2 Zoll Bändchen, 25 Watt RMS
  • Eingänge: -10dBV Line Level RCA, +4dBu Line Level TRS und XLR
  • Gehäuse: MDF
  • Maße: (HxBxT): 380 x 235 x 255 mm
  • Gewicht: ca. 8 kg
Features Rubicon R10S
  • Aktiver Subwoofer
  • mit frei einstellbarer, aktiver Frequenzweiche und Lautstärkeregler
  • 10 Zoll Woofer, 150 Watt RMS
  • inklusive Fernbedienung für System Level, Sub Level, Dim, Mute und Subwoofer Mute
  • Segment LED Inputmeter
  • Eingänge: -10dBV Line Level RCA, +4dBu Line Level XLR
  • Ausgänge: 10dBV Line Level RCA, +4dBu Line Level XLR
  • Gehäuse: MDF
  • Maße: (HxBxT): 406.4 x 323.85 x 342.9 mm
  • Gewicht: ca. 14 kg
Preise:
  • Rubicon R6a, Paar: EUR 415,31 (UVP) / EUR 225 (Street)
  • Rubicon R10S, Stück: EUR 415,31 (UVP) / EUR 230 (Street)
  • Rubicon R6a 2.1 Bundle, Set: EUR 843,62 (UVP) / EUR 430 (Street)
Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • Äußerst günstiger Preis
  • Detaillierter, transparenter Gesamtklang
  • Lineare Abstimmung
  • R6a und R10S passen sehr gut zusammen
Contra
  • Grundrauschen
  • „Billige“ Fernbedienung des Subwoofers
Artikelbild
Samson Rubicon R6A und Subwoofer R10S Test
Für 399,00€ bei
Hot or Not
?
"Auf eine gute Nachbarschaft!" Aktiver Nahfeldmonitor Samson Rubicon R6A und Subwoofer R10S im Test.

Wie heiß findest Du dieses Produkt?

Kommentieren
Schreibe den ersten Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.
Bonedo YouTube
  • Your wireless studio with the AIAIAI TMA-2 headphone
  • Headrush VX-5 AutoTune Pedal – Demo ( no talking, just singing)
  • How to Get Legendary U47 Audio Quality Without Spending $10,000 on a #microphone