Rupert Neve Designs Portico 517 Pre/DI/Comp Test

Praxis

Auch der 517 liefert das satte, ausgewogene, dichte und doch offene Signal, das wir schon vom 511 kennen. Abgesehen von dem zusätzlichen Trimmpoti am Ausgang des 511 unterscheiden sich beide Vorverstärker nicht, weswegen wir an dieser Stelle das Hauptaugenmerk auf die speziellen Funktionen des 517 richten.
Der D.I.-Eingang an sich steht dem Mic Pre in nichts nach. Auch dieses Eingangsmodul liefert einen schönen, dichten körperlichen Klang, der weit vom flachen Geklingel eines weniger hochwertigen Instrumenteninputs entfernt ist. Bei den Klangbeispielen kam meine 1962er Vintage-Jazzmaster zum Einsatz, ebenso ein Vox AC 30 und ein Sennheiser MD 421, und im Zusammenklang mit diesen hochwertigen Instrumenten hat sich der RND 517 bestens bewährt.

Audio Samples
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Gitarre DI Gitarre DI und Kompressor Gitarre Mic Gitarre Mic und Kompressor Vocals Vocals Kompressor

In vielen Situationen liefert der Einknopf-Kompressor gute bis sehr gute Ergebnisse. Der Schwerpunkt liegt hier auf angenehmer, eher (im positiven Sinne) unauffälliger Signalverdichtung. Dabei ist die Einheit so abgestimmt, dass man praktisch nichts „kaputt“ machen kann. Wer ansatzweise mit der Funktion, den Einsatzgebieten und dem Klangverhalten eines Kompressor vertraut ist, wird sich diese Einheit auf Anhieb zunutze machen können. Allerdings fällt der Kompressor auch in der auf „schnell“ gejumperten Betriebsweise eher in die Kategorie der „Transientenbetoner“ und nicht ins Fach der brickwallmäßigen „Transientenfänger“. In anderen Worten: Man kann den Kompressor gut zur Verdichtung und zum Leveling einsetzen, für manche Vocals dürfte er aber gerne noch ein bisschen schneller sein. Auch die Silk-Schaltung kommt hier weniger flexibel daher als beispielsweise beim 511. Das tut aber ihrem reinen Klang keinen Abbruch. Auch beim 517 präsentiert diese Funktion genau den angenehmen mittig-reibeligen Touch, der sich auf vielen Signalen sehr vorteilhaft macht.

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