ANZEIGE

PRS SE Floyd Custom 24 Test

Die PRS SE Floyd Custom 24 E-Gitarre trägt auf ihrer Kopfplatte die Unterschrift des Firmengründers und Namensgebers Paul Reed Smith, dessen hochwertige und schöne Gitarrenkreationen sich in der Regel eher eine etwas besser betuchte Klientel leisten kann. Innerhalb der äußerst erfolgreichen SE-Serie bringt die Edelgitarrenschmiede nun mit der Floyd Custom 24 eine erschwingliche Schönheit auf den Markt, deren günstiger Kurs nur möglich wird, weil die SE-Serie in den Werken der World Musical Instrument Co Ltd in Südkorea gefertigt wird.

PRS_SE_Custom_CU4FLQSNGB_Floyd_Stealth_TEST


Dass man im Vergleich zu den Instrumenten aus der amerikanischen High-Tech-Gitarrenmanufaktur gewisse Abstriche machen muss, ist klar, aber trotzdem wird hier einiges geboten. Dass die ostasiatischen Gitarrenbauer durchaus hochwertige Instrumente herstellen können, wissen auch andere Gitarrenfirmen zu schätzen. Aus diesem Grunde verlassen auch Instrumente wie Schecter, Dean, B.C. Rich, Greg Bennett , LTD, James Tyler Variax oder Silvertone die Bänder der Südkoreaner.

Details

Aufbau und Korpus

Dass man es hier mit einer PRS-Gitarre zu tun hat, ist dank der markanten Formen von Korpus und Kopfplatte unverkennbar. Das typische Shaping und der Anspruch, die besten Eigenschaften von Gibson und Fender miteinander zu kombinieren, haben Paul Reed Smith neben den beiden eben genannten Dinosauriern zu einem festen Bestandteil der Wunschzettel vieler Gitarristen gemacht. 

Fotostrecke: 2 Bilder Nach dem Öffnen des Kartons fällt der Blick auf das mitgelieferte GigBag, in dem die PRS SE Floyd Custom 24 aufbewahrt wird.

Bei der SE-Serie, aus der unsere Kandidatin stammt, hat man im Gegensatz zu den amerikanischen Modellen auf einige Features wie ein aufwendiges Binding oder ausgesuchte Hölzer verzichtet. So ist die Testgitarre zwar auch mit einen Mahagonikorpus samt Ahorndecke ausgestattet, allerdings ist hier für die schöne Holzmaserung ein dünnes Furnier verantwortlich. Dank dunklem Finish wirkt die Gitarre sehr edel, aber gleichzeitig auch geheimnisvoll und etwas “düster”, also perfekt für Freunde der etwas härteren Gangart. Im Gegensatz zur Decke sind sowohl der Korpus als auch die Halsrückseite deckend mattschwarz lackiert.

Fotostrecke: 4 Bilder Die Edelgitarrenschmiede PRS Guitars bringt mit der Floyd Custom 24 aus der SE-Serie eine erschwingliche Schönheit auf den Markt.

Die Gitarre wiegt knapp 3,5 kg und hängt gut ausbalanciert am Gurt. Als Tremolo kommt bei diesem Modell ein Floyd-Rose-Double-Locking-System zum Einsatz, das seinen Dienst zuverlässig und verstimmungsfrei verrichtet. Das Tremolo ist unterfräst, wodurch es sich im wahrsten Sinne des Wortes bis zum Anschlag ziehen lässt.

Fotostrecke: 5 Bilder Das Tremolosystem ist ein Floyd-Rose-Double-Locking-System.

Als Tonabnehmer fungieren 85/15 Modelle. Bei Paul Reed Smith setzt sich die Bezeichnung der Tonabnehmer aus zwei Jahreszahlen zusammen. Die erste bezeichnet das Jahr, in dem das Grundmodell entwickelt wurde, während die zweite Zahl für das Jahr steht, in dem PRS das Modell überarbeitete. Der 85/15 basiert somit auf dem Standard-Pickup aus Mitte der 80er Jahre, den man im Jahr 2015 einer hauseigenen Modifikation unterzog. Im Gegensatz zum Urmodell wurde der Mittenbereich etwas entschärft, was mir in diesem Zusammenhang besonders gut gefällt, denn genau dieser mittige, leicht nasale Sound hat mir bei meiner alten PRS Custom 22, die ich Ende der 80er Jahre gekauft habe, nie gefallen, weshalb ich die Pickups damals gegen Kloppmanns getauscht habe.

Fotostrecke: 2 Bilder Zwei Paul Reed Smith 85/15 Humbucker in Steg- und Halsposition sorgen für ordentlich Dampf.

Die Tonabnehmer werden mit einem Dreiwegschalter gewählt, Einfluss auf den Klang der Pickups nimmt der Spieler mit einem Master-Tonregler und einem Master-Volume-Poti. Letzterer kann bei Bedarf herausgezogen werden, um beide Pickups gleichzeitig zu splitten. Die Elektronik ist von hinten zugänglich, es gibt also kein Schlagbrett auf der Decke. Dreht man die Gitarre um, sieht man die beiden Kunststoffabdeckungen für die Federkammer des Tremolosystems und das Elektrofach.

Fotostrecke: 5 Bilder Die Klangzentrale besteht aus einem Volume- und einem Tone-Poti, die gleichermaßen für beide Pickups zuständig sind.

Der Hals

Der verleimte Ahornhals ist mit einem Ebenholzgriffbrett ausgestattet und beherbergt 24 Mediumbünde. Der Übergang zum Korpus beginnt allmählich am 19. Bund, wodurch sich die Gitarre bis in den oberen Lagen sehr gut greifen lässt. Wie bei den teuren PRS-Modellen üblich findet man hier zur Orientierung auf dem Griffbrett anstellen von Punkteinlagen die sogenannten Bird Inlays, die einen stilisierten Vogel in unterschiedlichen Flugphasen darstellen.

Fotostrecke: 6 Bilder Dank des weit ausgeschnittenen Cutaways lässt sich die Gitarre sehr komfortabel bespielen.

Die Verarbeitung der Bünde ist sehr gut und es gibt weder toten Punkte auf dem Griffbrett noch scheppernde Noten. Das Wide-Thin-Griffbrettprofil ist etwas flacher als das Wide-Fat-Profil, wodurch es sich gut für Flitzefinger und Shredder eignet. Allerdings haben dünne Hälse auch immer einen etwas dünneren Ton als dicke, weil mehr schwingende Masse eben auch einen fetteren Sound hervorbringt. Damit die Gitarre auch nach exzessivem Gebrauch des Floyd-Rose-Tremolos in Stimmung bleibt, hat man einen Klemmsattel eingebaut – die Saiten lassen sich auch mit den Finetunern des Floyd Rose stimmen. Die Kopfplatte beherbergt sechs PRS Tuner, die ihren Dienst einwandfrei verrichten.

Kommentieren
Profilbild von Joe

Joe sagt:

#1 - 11.07.2018 um 17:52 Uhr

0

Der am Steg verbaute Pickup passt überhaupt nicht zur Saitensymmetrie. Gehört zum Floyd-Rose nicht ein bsw. F-Spaced-Humbucker eingebaut?

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.