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Propellerhead Record 1.5 Test

Praxis:

Keinerlei Probleme traten während und nach dem Installationsvorgang auf, erst die Autorisierung gestaltet sich etwas spannender, denn sie findet nach wie vor mit dem von Propellerhead entwickelten Ignition-Key statt. An und für sich keine große Sache, dennoch auf Dauer ein wenig nervig, reiht sich doch neben iLok und e-licensor noch ein weiterer Dongle an den Schlüsselbund. Alternativ kann man sich über das Internet bei jedem Start mittels User Account verifizieren.

Die Oberfläche von Record bleibt auch in Version 1.5 unverändert schlicht und übersichtlich. Das interne Mischpult, das keiner geringeren als der legendären Konsole SSL XL 9000K nachempfunden wurde, sieht nicht nur schön aus, sondern bringt auch eine große Funktionsvielfalt mit. Neben EQ, Kompressor, Gate und Expander sorgt ein Buss-Kompressor am Ende der Signalkette für einen nochmals punchigeren Sound. Der Propellerhead-Clone trägt allerdings keinen offiziellen Stempel der britischen Traditionsfirma.

Record hat im Großen und Ganzen alles an Bord, um einen Song vom ersten Beat bis zum finalen Limiter auf die Festplatte zu bannen und macht das schnelle Festhalten von Ideen zum Kinderspiel.

Die integrierten Line6 Preamps für Gitarre und Bass liefern eine gut sortierte Auswahl an Presetsounds, an denen anschließend auch gerne nach Herzenslust herumexperimentiert werden darf. Somit kann eine breite Palette von Musikstilen mühelos bedient werden. Die digitalen Ampsimulationen zeigen jedoch leichte Defizite in Sachen Zerr- und Hi-Gain-Sounds. Oder anders gesagt: Die enthaltenen Presets präsentieren sich leider ein wenig dünn im Klang und wollen auch nach extremem Knöpfedrehen nicht so richtig klingen. Das ändert sich jedoch bei der Benutzung von passender Line6 Hardware, weil damit neue Sounds in der Software freigeschaltet werden können. Auch die Integration der Line6 Amp-Software PODfarm wird unterstützt. Diese bietet zahlreiche, optional erhältliche Erweiterungen, die rein soundmäßig eine Liga höher spielen.

Bedenkt man, dass Record sich in erster Linie der Verarbeitung von Audiomaterial verschrieben hat, so sehe ich gerade in Sachen Bearbeitungsfunktionen noch eine Menge Nachholbedarf. Für Version 2.0 wäre die Integration eines” Flex-Time” Features eine wirklich gute Idee und würde die Bearbeitung noch weiter vereinfachen. Aber davon profitieren im Moment nur Kunden von Apple Logic 9 und Avid Pro Tools 8. Auch ein einfacher Drumreplacer wäre durchaus sinnvoll, da man nicht davon ausgehen kann, dass in jedem Musiker auch ein Toningenieur steckt, der auf Anhieb einen Satz amtlicher Mikrofone perfekt positionieren kann.

Bei den internen Effekten gibt es meiner Meinung nach ebenfalls Nachholbedarf. Zwar bringt Record die Sammlung an Effektgeräten mit, die auch in Reason integriert ist, aber dabei handelt es sich um gesampeltes bzw. synthetisch-erzeugtes Material, das in den meisten Fällen eher marginale Korrekturen benötigt, um gut zu klingen. Anders verhält es sich bei “echtem” Audiomaterial. Was zur Veredelung kleinerer Produktionen, zum Songwriting oder zum Mitschneiden einer Jam-Session mehr als ausreicht, wird dem Profi sicherlich nicht genügen. Da Record, genau wie Reason, keinen Support von externen Plug-Ins bietet, darf die Palette an mitgelieferten Effektgeräten meiner Einschätzung nach gerne noch ein wenig mehr erweitert bzw. verfeinert werden.

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