Pioneer SE-Monitor5 Test

Spätestens seit dem Erscheinen des offenen Pioneer SE-Master1 (2016) muss man den japanischen Audiospezialisten wieder als Hersteller ambitionierter Kopfhörer auf dem Schirm haben. Mit dem SE-Monitor5 folgte etwa ein Jahr später ein Modell in geschlossener Bauweise, das gemäß Hersteller im Schallwandler viele der technischen Finessen des SE-Master1 nutzt.

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Sollte der Pioneer SE-Monitor5 vielleicht mit ähnlichen Wiedergabeeigenschaften gesegnet sein? Obwohl sich das Testobjekt in einer ambitionierten Preisregion befindet, so ist er doch im Vergleich zum offenen Modell fast ein Schnäppchen. Was leistet der SE-Monitor5 und für welche Klientel könnte er eine lohnende Investition sein? Lest es in unserem Test.

Details

Bauweise

Der Pioneer SE-Monitor5 ist ein Kopfhörer geschlossener Bauart mit dynamischen Treibern und ohrumschließenden Ohrmuscheln. Das Gehäuse des stattlichen Kopfhörers ist nicht zusammenklappbar und wiegt 480 g (ohne Kabel), womit er 20 g mehr auf die Waage bringt als der offene SE-Master1.

Verarbeitung

Edel und trotzdem pragmatisch liegt der Pioneer-Kopfhörer vor mir. Die von Metall (Magnesiumlegierung) dominierte Gehäusekonstruktion des wuchtigen SE-Monitor5 wirkt absolut stabil. Simpel wie genial ist die stufenlose Mechanik zur Größenanpassung des Kopfbügels. Die tadellose Verarbeitung und die Materialanmutung entsprechen dem, was man von einem Kopfhörer erwartet, für den man einen fast vierstelligen Eurobetrag auf den Verkaufstresen legen muss. Die geschmackvollen, kupferfarbenen Elemente an der Ohrmuschel und den Steckern der Kabel lassen vermuten, dass Pioneer mit dem SE-Monitor5 durchaus auch die Lifestyle-Kundschaft ansprechen möchte, der ein Look à la Audeze LCD-X möglicherweise zu dystopisch wirkt.

Fotostrecke: 3 Bilder Ein Hauch von Kupfer – die Kabel sind per Steckverbindung problemlos zu wechseln.

Mitgelieferte Kabel und Co.

Der Pioneer Kopfhörer besitzt eine beidseitige, abnehmbare Kabelführung, deren Kabelenden mit einer 3,5mm-Klinkenverbindung versehen und problemlos auswechselbar sind. Insgesamt drei stoffummantelte OFC-Kupferkabel befinden sich im Lieferumfang des SE-Monitor5, zwei davon haben ein Länge von 1,6 m und sehen auf den ersten Blick identisch aus. Eines jedoch ist für den Betrieb an symmetrischen Quellen vorgesehen. Das zweite 1,6m-Kabel sowie das weitere lange Kabel (3 m) eignen sich für den Betrieb an herkömmlichen Kopfhörerausgängen und Verstärkern. Aus professioneller und praktischer Sicht nicht ganz optimal ist der lediglich steckbare Adapter auf 6,35 mm, der es beim Herausziehen des Steckers stets bevorzugt, in der Buchse zu verweilen. Diese etwas unprofessionelle aber auch verzeihbare Eigenschaft teilt sich der SE-Monitor5 mit dem primär als Mobilkopfhörer angepriesenen Beyerdynamic T 5 p.
Werkseitig sind Ohrpolster aus Velours auf den Ohrmuscheln montiert, optionale Polster aus hochwertigem Kunstleder, die zudem eine andere Klangsignatur aufweisen, befinden sich im Lieferumfang, mehr hierzu an späterer Stelle. Zum Transport und zur Aufbewahrung des Pioneer SE-Monitor5 steht lediglich ein Stoffbeutel zur Verfügung. Eine Transportbox, wie man sie beispielsweise im Lieferumfang aller Beyerdynamic-Kopfhörer (T 1, T 5 p, DT 1770 Pro, DT 1990 Pro, Amiron Home) unseres Testmarathons “Referenzkopfhörer fürs Studio” findet, hätte das insgesamt luxuriöse Gesamtpaket allerdings komplettiert.

Fotostrecke: 2 Bilder Zusätzliche Ohrpolster aus hochwertigem Kunstleder gehören zum Lieferumfang.

Technik und Kennzahlen

Die Antriebstechnik des Pioneer SE-Monitor5 folgt dem derzeitig vorherrschenden Trend audiophiler, dynamischer Kopfhörer. Eine dünne, steife Membran wird von einer möglichst massearmen Schwingspule im leistungsstarken Magnetfeld angetrieben. Diese, in unserem Testmarathon “Referenzkopfhörer fürs Studio” fast obligatorischen Eigenschaften, bewältigt der SE-Monitor5 bei einer geringen Impedanz von 40 Ohm, womit er sich hervorragend zum Betrieb an mobilen Abspielgeräten eignet. Die fünf kleine Öffnungen an der Oberseite beider Ohrmuscheln weisen auf das ausgeklügelte Kammersystem im Inneren des Gehäuses hin, welches für die klangliche Abstimmung des Pioneer-Kopfhörers, dessen Übertragungsbereich mit beeindruckenden 5 bis 85000 Hz angegeben ist, mitverantwortlich ist. Mehr zum konkreten Wiedergabecharakter des SE-Monitor5 folgt im Praxisteil dieses Testberichts. Weitere technische Angaben zum Pioneer-Kopfhörer sind am Ende dieses Testberichts aufgelistet.

Fotostrecke: 2 Bilder Der dynamische Wandler des Pioneer-Kopfhörers
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