Anzeige

Palmer Pocket Amp Acoustic Test

Mit dem Palmer Pocket Amp Acoustic setzt der deutsche Hersteller aus Neu-Anspach seine Preamp-Pedalreihe fort und möchte dem akustischen Spieler ein vielseitiges Tool an die Hand geben, das Möglichkeiten zur Klangformung und diverse Anschlüssen für ein flexibles Routing bietet. Konzipiert für magnetische wie für Piezo-Pickups hält das Pedal unterschiedliche Charakteristiken bereit, die seinen Grundklang bestimmen.

Palmer_Pocket_Amp_Acoustic_TEST


Auch für Bassisten und E-Gitarristen hat Palmer Preamp-Pedale im selben Format im Angebot; den Test des Palmer Pocket Amp MKII für E-Gitarren findet man übrigens hier: 

Ob der Pocket Amp Acoustic, wie vom Hersteller versprochen, ein effektiver Helfer beim Üben, im Studio und auf der Bühne sein kann, will ich nun herausfinden.

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Standard. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf den Button unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Weitere Informationen

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

Details

Design/Zubehör:

Der, gemessen an seiner Ausstattung, recht kompakte Preamp kommt, wie seine ähnlich designten Geschwister, ebenfalls im Aluminium-Druckgussgehäuse und macht damit einen sehr stabilen und tadellos verarbeiten Eindruck. Auf die Waage bringt das Pedal stattliche 410 Gramm. Das Gerät lässt sich sowohl mit einem 9-12-Volt-Netzteil als auch mit einer 9V-Batterie betreiben, die auf der Unterseite eingesetzt wird. Ansonsten ist die Rückseite gummiert, sodass man keine Sorge haben muss, dass das Pedal beim Konzert auf Wanderschaft geht. Designt wurde der Pocket Amp Acoustic daheim in Deutschland, hergestellt wird das Gerät aber in China.

Fotostrecke: 3 Bilder Der Palmer Pocket Amp Acoustic empfiehlt sich als Problemlöser für Akustikgitarren auf der Bühne und im Studio.

Anschlüsse:

Die Eingänge und Ausgänge des Pedals sind nicht wie üblich an der rechten und linken Seite untergebracht, sondern an Rück- und Stirnseite. Die Rückseite bietet dabei den Eingang für das Gitarrensignal, der sich wahlweise um 12 dB absenken lässt. Außerdem steht eine Thru-Buchse zur Verfügung, an die beispielsweise ein Stimmgerät angeschlossen werden kann sowie je ein Miniklinken-Stereoanschluss für einen Kopfhörer und einen Aux-In.
Ein Blick auf die Stirnseite offenbart den Line Out (To Amp) im Klinkenformat, einen symmetrischen XLR DI-Out und den Netzteilanschluss. Mithilfe eines Insert-Kabels können über den FX-Insert außerdem externe Effekte eingeschleift werden. Zwei Schalter für den Ground-Lift und die Phasenumkehr runden das recht üppige Angebot ab.

Fotostrecke: 3 Bilder Um alle Anschlüsse bei der kompakten Größe des Palmer Pocket Amp Acoustic unterzukriegen wurden sie auf Stirn- und Rückseite verteilt.

Bedienelemente:

Die Oberseite mit den Bedienelementen wurde leicht ins Gehäuse eingelassen. Hier gibt es zunächst einen EQ zu entdecken, dessen Bass- und Höhenfrequenz jeweils mit einem Poti justiert wird. Die Kontrolle der für den Klangcharakter sehr entscheidenden Mitten erfolgt erfreulicherweise über einen semiparametrischen EQ, bei dem die Mittenfrequenz über ein Poti stufenlos angewählt und mit einem weiteren Poti angehoben oder abgesenkt wird. Eine Etage tiefer ist das Poti zum Einstellen des Eingangspegels (Gain) untergebracht. Eine zusätzliche LED warnt dabei vor eventuellen Übersteuerungen.
Über ein Notch-Filter-Poti lässt sich außerdem die bei Rückkopplungen auftretende Resonanzfrequenz bis 400 Hz anwählen und zurücknehmen. Laut Hersteller wird das Signal dabei sehr schmalbandig abgesenkt und soll den Gesamtsound nicht weiter beeinträchtigen. Ein Blend-Poti steht ebenfalls bereit, das dem Anwender die Option bietet, das bearbeitete Signal mit dem trockenen Eingangssignal zu mischen. Den Abschluss macht ein Volume-Poti zur Steuerung der Gesamtlautstärke.

Fotostrecke: 3 Bilder Mit Bedienelementen geizt der Pocket Amp nicht, acht Potis, vier Mini-Switches und ein Fußschalter stehen zur Verfügung.

Dazu gibt es mehrere Schalter, die sich um die Grundausrichtung und die Verwaltung des Eingangssignals kümmern. Über den Mode-Switch lassen sich je nach Instrument drei Eingangsmodi anwählen. A.G. steht dabei für Akustikgitarre, A.B. für Akustikbass und MAGN für magnetische Tonabnehmer. In der Bedienungsanleitung wird außerdem darauf hingewiesen, dass für weitere Instrumente wie beispielsweise Mandoline, Akkordeon oder Banjo unabhängig vom verwendeten Pickupsystem der A.G. Modus am besten geeignet ist. Über den D.I.-Schalter kann bestimmt werden, ob das D.I.-Signal mit der Signalbearbeitung inklusive FX-Loop belegt oder schon vorher abgegriffen wird, was beispielsweise auf der Bühne absolut hilfreich ist.
Auch die Funktion des Fußschalters lässt sich konfigurieren. Entweder aktiviert er ganz traditionell das Pedal und versetzt es in den Bypass-Modus, oder er schaltet das Signal nur stumm, wobei es aber weiterhin an den Thru-Ausgang geschickt wird, wo beispielsweise ein Stimmgerät das Instrument lautlos nachstimmen kann.

Anzeige

Praxis

Zu Beginn des Praxischecks möchte ich zunächst überprüfen, wie sich das reine DI-Signal des Preamps ohne Hinzunahme der Klangreglung verhält und bringe dafür den DI-Schalter in die Pre-Position. In diesem Setting hat weder der Fußschalter noch das Gain-Poti Einfluss auf das Klanggeschehen.
Was ich hier geboten bekomme, kann sich absolut hören lassen. Das Pedal gibt in transparenter und kräftiger Weise das Piezosignal meiner Akustikgitarre wieder. Im Vergleich mit dem DI-Signal meines ebenfalls recht neutral arbeitenden Studio-Preamps lässt sich quasi kein Unterschied feststellen.
So klingt das pure DI-Signal des Palmer Acoustic Pocket Preamps.

Audio Samples
0:00
Soundcheck: D.I. Pre -> Piezo Pickup Signal Akustikgitarre

Nun aktivere ich auch die Klangreglung des Pedals und möchte hören, wie sich die einzelnen Modi auf den Pickupsound auswirken. Dabei sei gesagt, dass der MAGN. Modus natürlich für magnetische Tonabnehmer vorgesehen und demzufolge für meine Testgitarre, die mit einem Piezo arbeitet, nicht gedacht ist. Der Vollständigkeit halber und um zu hören, was das Pedal hier mit dem Sound anstellt, nehme ich aber auch diesen Modus auf.

Audio Samples
0:00
Soundcheck: D.I. Post -> Alle drei Mode Presets

Der A.G. Modus wird im Vergleich zum A.B. Modus nur im Bass etwas beschnitten.
Im Bandkontext wäre der A.G. daher auf jeden Fall eine gute Wahl. Für Solo-Spielweisen sehe ich aber ansonsten keinen Grund, nicht auch den A.B. Modus einzusetzen, um das volle Klangspektrum zur Verfügung zu haben. Gut hörbar ist außerdem der stark veränderte Frequenzverlauf im Magn. Modus. Hier hat man sich also durchaus Gedanken gemacht.
Bevor man den EQ bemüht, lässt sich der Sound auch noch mit dem Style-Schalter vorkonfigurieren. Dafür drehe ich das Blend-Poti voll auf, um den Einfluss des EQs (der im Zusammenspiel mit der Style-Funktion arbeitet) zu hundert Prozent wahrnehmen zu können. Dabei steht ein Flat-, ein Modern- und ein Vintage-Preset zur Auswahl.
Wir hören nun alle drei Sounds in der genannten Abfolge. Der Mode-Schalter steht dabei auf A.B..

Audio Samples
0:00
Soundcheck: D.I. Post -> Alle drei Style Presets.
Mit den möglichen Voreinstellungen und dem gutmütig arbeitenden EQ schafft man es dabei im Handumdrehen, das Pickup-Signal aufzuwerten.
Mit den möglichen Voreinstellungen und dem gutmütig arbeitenden EQ schafft man es dabei im Handumdrehen, das Pickup-Signal aufzuwerten.

Der Modern-Modus bringt, im Gegensatz zum neutral arbeitenden Flat-Modus, die typische Mittenwanne ins Signalgeschehen. Eine Option, die bei vielen AkustikPreamps angeboten wird und durchaus sinnvoll im Bezug auf Piezosignale sein kann. Besonders, wenn man das Signal danach noch mit dem EQ nachjustieren kann. Nur der Vintage-Mode greift für meinen Geschmack etwas zu stark ein und verbiegt das Signal zu sehr.
Nun wollen wir uns aber auch den EQ näher zu Gemüte führen. Wie sich zeigt, arbeitet dieser recht musikalisch und dabei nicht allzu aufdringlich. So schafft man es selbst mit voll aufgedrehten Höhen und Bässen nicht, dem Preamp allzu wummernde oder harsche Sounds zu entlocken, was bedeutet, dass man hier auch ruhig etwas kräftiger zulangen kann.
Mit dem Mittenpoti lässt sich sehr einfach der gewünschte Frequenzbereich finden, der hervorgehoben oder auch zurückgenommen werden soll. Und auch hier arbeitet der EQ sehr gutmütig.
Für das erste Audiobeispiel spiele ich eine Fingerpicking-Figur. Um den Einfluss des EQs besser darzustellen, hört ihr das Pedal zunächst im Bypass. Im zweiten Durchlauf aktiviere ich dann die Klangreglung samt EQ-Einstellung. Der Style-Schalter steht dabei auf Flat.

Audio Samples
0:00
EQ Beispiel 1 -> Fingerpicking

Mit dieser dezenten Korrektur am EQ wirkt das Signal sofort eine Spur griffiger und präsenter. Sehr gut!
Um die effektive Wirkung des EQs zu unterstreichen habe ich im Folgenden noch ein Flat-Picking aufgenommen. Wie sich zeigt, ist die Blend-Option dabei ein interessantes und intuitiv einsetzbares Tool zur Signalabstimmung. Dabei kann der EQ beispielsweise auch wie im nächsten Beispiel offensiver eingesetzt und anschließend quasi wieder etwas entschärft werden, ohne dass der Grundcharakter der gewünschten EQ-Einstellung aus dem Blick gerät. Es lohnt sich hier also zu experimentieren!

Audio Samples
0:00
EQ Beispiel 2 -> Flatpicking

Sehr hilfreich ist ohne Frage auch die FX-Insert-Option, bei der zusätzliche Effekte eingeschleift werden können, um diese dann beispielsweise nur über den Amp-Out auszugeben. So kann man im Live-Kontext mit dem vorjustierten Sound inklusive Effekte über den Amp spielen, den Techniker aber gleichzeitig mit einem neutralen Signal versorgen. Vor meinem AER-Amp macht unser kleiner “Acoustic-Helper” übrigens ebenfalls eine gute Figur.
Klanglich überzeugt der FX-Insert absolut. Nur ein Insert-Kabel muss beim Nutzen dieser Option eingeplant werden.
Wir hören dazu ein Beispiel, bei dem ich ein moduliertes Delay eingeschleift habe.

Audio Samples
0:00
Signal mit Delay über FX Insert

Beim Abhören des Signals über den Kopfhörerausgang gibt sich die Klangregelung mit einem gewissen Rauschen zu erkennen. Das Einspeisen von externen Stereoquellen, beispielsweise von einem Smartphone oder Tablet, funktioniert über den Aux-In aber ansonsten bestens, sodass das Gerät durchaus auch unterwegs zum Üben eingesetzt werden kann.
Um Feedback entgegenzuwirken, stehen gleich zwei Optionen am Pedal zur Verfügung. Über den Notch-Filter kann die Resonanzfrequenz, die Probleme bereitet, von 20 Hz bis 400 Hz gesucht und schmalbandig abgesenkt werden. Außerdem hat das Gerät auch eine Phasenumkehr in der Hinterhand. Der Notch-Filter arbeitet recht unauffällig und kann bei moderatem Feedback-Aufkommen durchaus hilfreich sein.

Anzeige

Fazit

Der kompakte Palmer Pocket Amp Acoustic kann mit einem guten Sound und einer durchdachten Ausstattung punkten, die einen vielfältigen Einsatz auf der Bühne, im Studio oder im Übungsalltag ermöglicht. Mit den möglichen Voreinstellungen und dem gutmütig arbeitenden EQ schafft man es dabei im Handumdrehen, das Pickup-Signal aufzuwerten. Auch in seiner Verarbeitung gibt sich das Pedal absolut vorbildlich. Das Preis-Leistungsverhältnis ist ausgewogen.

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • vielseitig einsetzbar
  • saubere und robuste Verarbeitung
  • sehr gute Klangqualität
  • praxisgerechte Ausstattung und Anschlussmöglichkeiten
Contra
  • Klangregelung rauscht über den Kopfhörerausgang
Artikelbild
Palmer Pocket Amp Acoustic Test
Für 169,00€ bei
Der Palmer Pocket Amp Acoustic ist vielseitig einsetzbar, sauber und robust verarbeitet und bietet eine sehr gute Klangqualität .
Der Palmer Pocket Amp Acoustic ist vielseitig einsetzbar, sauber und robust verarbeitet und bietet eine sehr gute Klangqualität .
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Palmer
  • Bezeichnung: Pocket Amp Acoustic
  • Typ: Acoustic Preamp Pedal
  • Herkunftsland: Made in China
  • Regler: Bass, Mid Level, Mid Freq, Highs, Gain, Notch Hz, Blend, Volume
  • Schalter: Mode, D.I., Footswitch Select, Style, Footswitch, Gnd Lift, Phase
  • Anschlüsse: Input, Phones, Aux In, Thru, D.I. Out, Amp Out, FX Insert, Netzteil
  • LEDs: An/Aus, Peak, Signal
  • Stromversorgung: 9V – 12V Netzteil, 9V-Batterie
  • Maße: 100 x 100 x 55 mm
  • Gewicht: 410 g
  • Ladenpreis: 141,00 Euro (Oktober 2018)
Hot or Not
?
Palmer_Pocket_Amp_Acoustic_005FIN Bild

Wie heiß findest Du dieses Produkt?

Kommentieren
Schreibe den ersten Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.
Bonedo YouTube
  • Fender American Professional Classic Stratocaster HSS | First Look
  • Quilter Labs Elevate – Review & Sound Demo | Modeling reimagined?
  • Some Bluesy Sounds with the Quilter Elevate!