Output Signal Free – die kostenlose Library bei bonedo im Test: Mit „Signal“ liefert der Hersteller einen virtuellen Klangerzeuger, der auf der sogenannten „Puls Engine“ basiert, mit der sich Instrument- und Synth-Sounds durch komplexe Arpeggiatoren, Step-Sequenzer, LFOs und einen Looper zu rhythmischen Klangwelten formen lassen.
Signal Free ist die kostenlose 2-Gigabyte-Variante, die wir euch im Rahmen unserer Freeware-Tests gerne einmal vorstellen möchten. Den Test zur Vollversion „Signal“ findet ihr hier.
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Details + Praxis
Library
In 2 Gigabyte Content umfasst die Kontakt-Library 25 vorgefertigte Presets namens „Pulse Instruments“, die sich praktischerweise mit dem Tag-basierten Browser verwalten lassen. Das Speichern von eigenen Presets ist jedoch nur in der Vollversion möglich.
Bedienoberfläche und Konzept
Im Wesentlichen besteht Signal aus den drei Hauptfenstern „Pulse Engine“, „Pulse Instruments“ und „Effects“.
Klangerzeugung
Zur Klangerzeugung kommen ein Layer mit Synth-Sounds und ein Layer mit Instrument-Sounds zum Einsatz. Dabei greift Signal auf Multisamples zu, die in mehreren Variationen vorliegen („Round Robin“). Auch bei gleicher Anschlagstärke klingen die Samples somit nicht immer exakt gleich.
Pulse Engines
Das eigentliche Herzstück von Signal ist die Pulse Engine. Diese gibt es ebenfalls in den zwei Layern „Pulse Engine A“ und „Pulse Engine B“, welche wiederum jeweils einen „Main Rhythm“ und einen „2nd Rhythm“ für einen Klang erzeugen. Die Rhythms sind im Grunde LFOs (Low Frequency Oscillator) in sehr komplexer Form. Neben gewöhnlichen Wellenformen, wie man sie normalerweise in LFOs vorfindet, besitzen die Rhythms zusätzlich die sogenannten „Rhythm Pulse Type“, die noch Step-Sequenzer, Arpeggiator und Loop bereithalten.
Macro Fader
Im Hauptfenster von Signal Free sehen wir gleich die vier großen Macro-Fader. Jeder von ihnen kann bis zu sechs Parameter von Signal Free gleichzeitig steuern. Nach einem Klick auf den Macro-Button kann jeder erdenkliche Parameter von Signal Free den Fadern zugewiesen werden. Die MIDI-Learn-Funktion ist mit einem Rechtsklick mit der Maus aufrufbar und ermöglicht das Zuweisen aller Parameter an einen externen MIDI-Controller.
Effects
Für jeden der beiden Layer können in Signal Free zwei unabhängig voneinander arbeitende Effekte aktiviert werden. In der Global-Sektion lassen sich zusätzliche Master-Effekte einsetzen. Von EQ, Kompressor und Lo-Fi bis Tape Saturation und Stereo Spread steht hier einiges zur Bereicherung der Klänge bereit.
Eigenes Sounddesign
Eigene Samples können sowohl in Signal Free als auch in Signal nicht importiert werden. Auf der Website finden sich aber käuflich zu erwerbende Signal-Expansions.
Installation
Falls noch nicht geschehen, sollten Kontakt oder der kostenlose Kontakt-Player von Native Instruments installiert werden, welche als VST-, AU- und AAX-Plug-In in 32- und 64-Bit sowohl für Windows als auch für Mac OS verfügbar sind. Signal benötigt die Kontakt-Version 5.3.1 oder höher.
Nach der Registrierung auf der Website des Herstellers erhält man per E-Mail einen Link zum Download. Nach dem Entpacken der ZIP-Datei lässt sich die Library in Kontakt mittels Kontakt-Browser aufrufen.
Klang
Beim ersten Durchhören der Preset-Library war ich zunächst ein wenig skeptisch, da wirklich jeder Sound dauerhaft in Bewegung bleibt. Allerdings kann man die Pulse Engine durch einen Klick auf den großen „Pulse-Engine-Button“ deaktivieren und erhält somit „normale“, statische Klänge. Hören wir mal in die Preset-Library hinein:
Die Presets in Signal Free sind absolut zeitgemäß und eignen sich hauptsächlich für EDM-Produktionen. Durchsetzungsfähige Sounds, die eine ständige Bewegungsaktivität zeigen, lassen durch den dezenten Einsatz von Effekten noch genug Spielraum für die eigene Klanggestaltung. Für derart komplexe Klangwelten wären normalerweise wesentlich aufwendigere Bearbeitungen nötig. Die Presets lassen sich schnell an die eigenen Bedürfnisse anpassen und auch von Grund auf sind die eigenen, komplexen Sounds wirklich schneller geschraubt, als es mit anderen Klangerzeugern möglich wäre (wenn auch nicht in Presets speicherbar…). Die „Rhythm Pulse Types“ formen den Sound allesamt schnell zu guten Ergebnissen und lassen sich leicht modifizieren.
- komplexe, bewegliche Sounds durch Pulse Engines
- einfaches Bedienkonzept
- ausgereifte Effekt-Sektion
- Macro Fader ermöglichen einfache und komplexe Performance
- Verwendung eigener Samples nicht möglich