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NUX Stageman Floor Test

Praxis

Das Konzept ist transparent und selbsterklärend. Das Manual musste ich mir aber trotzdem vorknöpfen, weil sich die Funktionsabläufe des Loopers nicht auf Anhieb erschließen. Abschließend musste ich feststellen, dass das Konzept mit einem einzigen Schalter und mehreren Funktionen im rauen Bühnenalltag nicht unbedingt tragfähig ist. Das Problem beginnt schon beim Einschalten, da zwei Schalter mit einem Fuß gleichzeitig gedrückt werden sollen.
Der Stageman Floor kann im Studio oder auf der Bühne eingesetzt werden. Wenn dort keine PA bereitsteht, wird zur Verstärkung der Akustikgitarre zwangsläufig noch ein aktives Lautsprechersystem benötigt, vorzugsweise mit einem Hochtöner.

Auch wenn der Stageman Floor mit zahlreichen Dreingaben punktet, sollten wir das Augenmerk zuerst auf den Sound des Gerätes richten. Der Stageman Floor produziert ein absolut sauberes neutrales Signal, ganz ohne Geräuschanteile. Er gehört nicht zu den Gleichmachern, die dem jeweils angeschlossenen Instrument einen bestimmten Allwetter-Sound unterschieben.
Der Preamp wirkt wie ein Turbo. Die Klangregler stellen mit ihrem weiten Aktionsradius weiche runde Bässe und knackige Höhen zur Verfügung, sodass man die Reserven praktisch gar nicht ausschöpfen kann. Den Preamp mit einer Klangreglung kann man natürlich vor allem dann gebrauchen, wenn die verwendete Akustikgitarre keinen in der Zarge integriert hat.
Der Reverb reicht leider nur für das Wohnzimmer. Auf der Bühne würde ich ein externes Gerät einsetzen, das variantenreicher agieren und z.B. auch einen amtlichen Kathedralhall produzieren kann. Der Chorus-Sound bereichert das Signal, auch wenn die Parameter nicht getrennt regelbar sind. Mit Freeze unterlegt man ein Solo mit einer Fläche, jedoch geschieht der Ausstieg aus dem Modus leider sehr abrupt.

Der Preamp liefert einen qualitativ gehobenen Sound, Effekte und Looper genügen professionellen Ansprüchen eher nicht.
Der Preamp liefert einen qualitativ gehobenen Sound, Effekte und Looper genügen professionellen Ansprüchen eher nicht.

Die Scoop-Funktion wird benötigt, wenn mehr Durchschlagskraft im Mittenbereich (Solospielstücke) gewünscht wird. Der mit einem einzigen Regler zu bedienende und dadurch doch etwas umständliche Looper konnte mich für den ernsthaften Einsatz nicht wirklich überzeugen. Ich würde auf der Bühne dann lieber zu einer Alternative mit mehreren Schaltern greifen. Ansonsten arbeiten die Regler leichtgängig und die Fußschalter völlig lautlos, ohne einzurasten.

Audio Samples
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Beispiel 1: Fingerpicking – Piezo-Signal (Fishman) mit internem Reverb (ca. 12 Uhr) mit Preamp über DI-Out Beispiel 2: Plektrum – Piezo-Signal (Fishman) mit internem Reverb und Chorus mit Preamp über DI-Out Beispiel 3: Rhythm, Plektrum – Piezo-Signal (Fishman) mit internem Reverb und Chorus mit Preamp über DI-Out Beispiel 4: Freeze – Piezo-Signal (Fishman) mit internem Reverb und Freeze mit Preamp über DI-Out
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