Numark NDX-400 Test

Details

Erster Eindruck
Der Karton-Inhalt ist gut gegen Transportschäden geschützt. Außer dem Testkandidaten selbst fördert die Verpackung das Handbuch, Sicherheitsinstruktionen sowie je ein Cinch- und Stromkabel zu Tage. Mit Abmessungen von 292 mm x 216 mm x 106 mm ist der Testkandidat recht kompakt ausgefallen und wirkt auf den ersten Blick ziemlich widerstandsfähig, wozu sicherlich auch sein Gewicht von 3,2 Kilogramm beiträgt. Die Stoßkanten sind elegant abgerundet, das schwarz-silberne Design ist Geschmackssache. Am Oberflächenlayout gibt’s nichts zu beanstanden, denn es wirkt durchdacht und dabei aufgeräumt. Alle Bedienelemente sind eindeutig beschriftet. Damit sollte der Besitzer so manche Klippe des rauen DJ-Alltags umschiffen können. Im Gegensatz zu den vielen Mitbewerbern verbaut Numark statt runder Abspieltasten rechteckige Versionen, die wie ihre kleineren Kollegen vollflächig auslösen und nicht minder gut arbeiten. Viele Schaltflächen am Gerät sind zudem beleuchtet, sodass der Nutzer auch in dunklen Umgebungen effizient arbeiten kann.

Anschlüsse
An der Rückseite befinden sich Spannungswahlschalter, Netzkabelbuchse, Einschaltknopf und ein Stereo-Cinch-Ausgang zum Anschluss an einen externen DJ-Mixer. Sollte dieser über Faderstart-Technologie verfügen, kann der NDX-400 abhängig von der Position des Crossfaders am Pult ferngesteuert werden. Dafür wird die 3,5 mm Remote-Klinkenbuchse am Numark-Player mit dem Mixer verbunden, was bei einem Test mit Denons X1600 auf Anhieb gelang. Auch wenn die Mini-Klinke nach wie vor das Standardformat für dieses Verfahren darstellt, wäre ein kontaktsicheres und langlebigeres Format wie die 6,3-mm-Klinke wünschenswerter. Besonders wegen der ständigen Verkabelungen im mobilen Einsatz. Ein abwechselndes Relay-Play mit einer zweiten NDX-400 Einheit ist nicht möglich.

Display
Wie bei den Geschwistermodellen installiert Numark ein blaues LCD-Display mit weißer Schrift. Es lässt zwar keine anwenderseitige Helligkeits- und Kontrastabstimmung zu, ist aber auch aus ungünstigeren Blickwinkeln recht gut abzulesen. Auf dem Screen sieht der DJ alle relevanten Informationen zum aktuellen Audiotitel. Zum Beispiel die CD-Tracknummer, den Wiedergabe- oder Loopstatus, Pitcheinstellungen und die Geschwindigkeit. Bei den Laufzeiten hat er die Wahl zwischen vergangener sowie verbleibender Abspielzeit für den Song oder die ganze CD. Ein Leiste mit Pfeilindikatoren visualisiert dabei ständig den Fortschritt. ID3-Tags werden leider nicht ausgelesen. Statt dessen zeigt der Screen MP3-Dateinamen und Ordnerbezeichnungen auf der neunstelligen, scrollenden Dot-Matrix an.

Laufwerk, USB und Lesezeiten
Den Frequenzgang gibt der Hersteller mit 20 Hz- 20 kHz an, den Rauschabstand mit 80 dB bei einem Klirrfaktor kleiner als 0,03 Prozent. Numarks Abspieleinheit unterstützt die Wiedergabe von Audio-CDs, CD-Rs und MP3-CDs und besitzt einen flotten Slot-In-Mechanismus samt roter Führungs-LED. Von flotten Lesezeiten zu sprechen wäre jedoch übertrieben, denn sie bewegen sich eher im „gemütlichen“ Rahmen, der für diese Preisklasse nicht sonderlich neu ist. Eine Audio- CD benötigt vom Erstkontakt bis zur Wiedergabebereitschaft knapp unter 10 Sekunden, ähnlich wie eine MP3-CD. Der Wechsel zum nächsten Track gelingt in gut zwei Sekunden.Überspringt man 10 Titel dauert es ein gefühltes Sekündchen länger. Leider ist es nicht möglich, während der Wiedergabe bereits das nächste Stück auszuwählen, ohne dass die Wiedergabe unterbrochen wird. Je nach Rohling und Brenngeschwindigkeit kam es während der Verwendung von Homebrew-MP3-CDs zwischenzeitlich auch mal zu geringfügig lauteren Laufwerksgeräuschen. Eine Auswirkung auf die Audiowiedergabe konnte ich jedoch nicht feststellen.

Zwei Sekunden benötigt der Beatcounter für die Berechnung des Songtempos. Er stellt seinen Befund in gerundeten ganzen Zahlen dar. Bei Breaks, wenn die Kickdrum aussetzt oder bei verschachtelten Rhythmen zeigt er sich teilweise etwas wankelmütig, das ist ebenfalls nicht ungewöhnlich in dieser Produkt- und Preisklasse. Sollte der DJ mit dem Analyseergebnis nicht zufrieden sein, kann er die Geschwindigkeit unter Verwendung des TAP-Buttons manuell ermitteln. Ab der zweiten Eingabe wird konstant ein Durchschnittswert errechnet.

Als Nächstes steht ein Kompatibilitäts-Test mit lokalen Wechseldatenträgern und MP3-Playern an. CD/USB schaltet auf den USB-Betrieb um und startet den automatischen Scan-Prozess, sobald ein Medium angeschlossen ist. Los geht es mit einer 320 GB große Windows-Harddisk. Die Verzeichnisstruktur war innerhalb kürzester Zeit eingelesen, der mit FAT 32 formatierte USB-Stick und die zwei Drag & Drop MP3-Sticks Zen Muvo 256 MB und Sony NW 512 MB machten ebenfalls keine Probleme. Es lief aber nicht alles glatt. Der Prüfling erkannte zwar die Partitionen der Mac-Disc, nicht jedoch die Musikdateien, respektive Ordnerinhalte. Und auch bei den angeschlossenen Apple-MP3-Playern (Shuffle, Video, Touch) zeigte er sich trotz FAT 32-Dateisystem nicht kooperativ.

Tellerschubsen
Das Jogdial hat einen Außendurchmesser von 130 mm und eine teilweise aufgerauhte Auflagefläche von 110 mm. Es ist von einem roten Leuchtkranz umgeben, an den Seiten sind Fingerkerben eingelassen. Drei artgerechte Betriebsmodi, die in großen Lettern auf dem LCD-Screen angezeigt werden, ermöglichen unterschiedliche DJ-Manöver. Standardmäßig ist der NUDGE-Modus aktiv, der für eine Verlangsamung oder Beschleunigung des Rades entsprechend der Drehrichtung sorgt. Aktiviert der DJ SEARCH, spult er mit etwa 14 Sekunden pro Umdrehung flott durch den Track. Der Pausenmodus offeriert zudem eine framebasierte Präzisionssuche mit 1/75 Sekunde. SCRATCH schaltet die gleichnamige Funktion ein.

In der Disziplin Temposchubsen kann das Wheel ebenfalls überzeugen. Zum einen, weil es einen genauen Rundlauf hat, zum anderen, weil es auch nach einem heftigeren Stoß wieder schnell zum Stehen kommt, ohne dass der Song ellenlang hinterher hinkt. Das habe ich leider schon anders erlebt. Auch grazilere Bewegungen übersetzt das Rad sehr präzise. Eine insgesamt gerade für Mix-DJs gelungene Konstruktion. In Anbetracht des Jogwheels, der Zielgruppe und der anvisierten Preiskategorie ist es verständlich, aber dennoch ein wenig schade, dass der 400-er nicht auf die innovativen Scratchmodi des großen Bruders zurückgreifen kann.

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Anonymous sagt:

#1 - 16.07.2012 um 17:40 Uhr

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guter bericht sehr verständlich formuliertmfg

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smke sagt:

#2 - 27.02.2013 um 23:16 Uhr

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Danke, dieser ausführliche Kommentar hat mir sehr weiter geholfen! Dickes Lobmfgsmke

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