Am Donnerstagabend, dem 31. Juli 2025, traten Guns N’ Roses zum ersten Mal beim legendären Wacken Open Air auf. Ein historischer Moment. Doch was als Headliner-Highlight geplant war, entwickelte sich rasch zum Zerrbild: statt lautem Jubel herrschte nach wenigen Songs enttäuschte Stimmung.

Rekorde, Covers und Kritik
Rein faktisch war der Abend rekordverdächtig. Mit 31 Songs in dreieinhalb Stunden Spielzeit lieferten Axl Rose, Slash & Co. die längste Show, die Wacken je gesehen hat. Das Problem: Viele hatten schon nach fünf Songs genug.
Ein Hauptkritikpunkt war der Sound: Besonders das Mikrofon von Axl Rose war im Verhältnis zu den Background-Sängern zu leise, begleitet von lauten, störenden Pfeifgeräuschen. Vor allem weiter hinten auf dem Gelände sei das deutlich geworden. In Kombination mit stark abnehmender Stimme führte das zu harscher Kritik. In sozialen Netzwerken sprachen Nutzer von der „größten Enttäuschung des Festivals“, ein Benutzer verglich Axl Roses Gesang sogar mit „Micky Maus in einem Mixer“.
Die Zuschauer bekamen viele Klassiker zu hören: „Welcome to the Jungle“, „Sweet Child O’ Mine“, „November Rain“, zum Schluss das obligatorische „Paradise City“. Doch dazwischen reihten sich immer wieder instrumentale Passagen, lange Soli und überraschend viele Cover ein, unter anderem zwei Black-Sabbath-Songs als Hommage an Ozzy Osbourne. Die Idee war charmant, die Umsetzung wirkte eher aufgesetzt. Statt Gänsehaut gab’s Ratlosigkeit.
Eine Show mit Schatten und trotzdem ein Moment für die Ewigkeit
So schwach der Abend aus musikalischer Sicht auch gewirkt haben mag, für viele war es ein Moment, den sie nie vergessen werden. Weil es eben Guns N’ Roses waren. Weil Slashs Gitarrenriffs immer noch ein Teil Rockgeschichte sind. Und weil manche Bands selbst dann legendär bleiben, wenn sie längst nicht mehr in Bestform sind.
Für tausende Festivalgäste war es schlicht ein Haken auf der Bucket List: Einmal „Sweet Child O’ Mine“ live hören, einmal Axl über die Bühne tänzeln sehen, einmal bei „Paradise City“ die Faust in die Luft strecken. Vielleicht war es nicht der stärkste Auftritt des Festivals, aber für manche trotzdem ein Highlight.