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MXR Deep Phase Test

Mit dem MXR Deep Phase präsentiert die legendäre Pedalschmiede einen weiteren Phaser, der laut Hersteller die Handschrift von Vintage-Phasern aufweist. Diese Information dürfte Pedalkenner aufhorchen lassen, denn bereits 1974 brachte MXR den Phase 90 auf den Markt, dessen Sound beispielsweise schon auf der berühmten ersten Van-Halen-Platte Musikgeschichte schrieb und bis heute quasi zum Standard-Inventar vieler Gitarristen gehört.

MXR Deep Phase Test

Im Gegensatz zum Phase 90 hat der MXR Deep Phase aber noch einen zweiten Modus mit 8 statt 4 Phaser-Stages sowie eine zusätzliche Feedback-Kontrolle an Bord. Ob die Namensgebung des Pedals hält, was sie verspricht, verrät euch der folgende Test.

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Geliefert wird das absolut sauber verarbeitete Pedal in einem Pappkarton, der neben aufklebbaren Gummifüßchen und einem Sticker auch eine allgemeine Gebrauchsanweisung für die Produkte der Jim Dunlop Company bereithält, unter deren Dach MXR bereits seit 2001 sitzt. Eine genaue Bedienungsanleitung zum Pedal gibt es aber nur auf der Website des Herstellers. Der MXR Deep Phase kommt im platzsparenden Mini-Pedalformat, misst 90 x 40 x 55 mm (T x B x H), bringt nur 146 g auf die Waage und lässt sich ausschließlich mit einem optionalen 9-V-Netzteil betreiben, das an der Stirnseite angeschlossen wird. Aufgrund des schlanken Formats sitzen Eingang und Ausgang versetzt an der rechten und linken Seite. Justiert wird das Phaser-Signal lediglich über ein Feedback- und ein Speed-Poti, mit denen die Intensität und die Geschwindigkeit der Modulation bestimmt wird. Der schon erwähnte zweite Modus wird über einen kleinen Drucktaster vor den Potis aktiviert und erweitert die Phaser-Stages von 4 auf 8. Ferner arbeitet der MXR Deep Phase mit einem True Bypass. Das wars auch schon. Zeit, sich das Pedal anzuhören!

Fotostrecke: 12 Bilder Laut Hersteller trägt der MXR Deep Phase die Handschrift von Vintage-Phasern.
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Testaufbau

Das MXR Deep Phase Pedal hängt vor einem clean eingestellten Fender Bassman 50 aus dem Jahre 1974. Anschließend läuft das Amp-Signal über eine Universal Audio OX Box, die die Simulation einer 4×12 Box mit Greenback-Speakern bereitstellt. Diverse Gitarren stehen ebenfalls bereit und für die Verzerrung kommt im späteren Verlauf ein Boss SD-1 Overdrive zur Anwendung.

Erster Soundcheck mit dem MXR Deep Phase

Wie sich in der Kennenlernphase zeigt, gibt das Pedal mit dem Feedback-Poti auf 12 Uhr schon ein recht voluminöses Signal aus. Dreht man den Regler zurück, verringert sich zwar etwas die Intensität und Dichte des Effektsignals, nichtsdestotrotz bleibt der Phaser aber absolut präsent und kommt gleichzeitig etwas schlanker. Leider habe ich keinen originalen Phase 90 zum Vergleich. Daher muss eine Nachbildung des legendären Effekts aus dem Line 6 Helix herhalten, das zwar einen ähnlichen Klangcharakter wie das neue Deep Phase aufweist, dabei aber weniger stark pulsiert und sich etwas luftiger in den Höhen sowie zurückhaltender im Bassbereich präsentiert. Mit dem Lautstärkeverlust der frühen Phase-90-Modelle muss man sich beim Deep Phase übrigens nicht herumärgern und auch sonst verhält sich das Pedal angenehm rauscharm. Der Phaser „schmiert“ wunderbar in langsameren Einstellungen und ermöglicht bei höheren Geschwindigkeiten präsente Phaser-Tremolo-Sounds, die bis hin zu flirrenden Texturen reichen. Im zweiten Modus wird der Sound dann nicht nur komplexer, sondern pulsiert auch stärker. Einen ausführlichen Soundcheck gibt es im zweiten Teil des Videos.

Das MXR Deep Phase generiert ausdrucksstarke und prominente Phaser-Sounds.

Verschiedene Einstellungen und Anwendungsgebiete des MXR Deep Phase

Wie schon eingangs angesprochen, wird der Bassbereich beim Aufdrehen des Feedback-Potis zunehmend prominenter, wobei die Höhen gleichzeitig mehr in den Hintergrund rücken. Dennoch tritt mit zunehmender Intensität auch die vokale Komponente des Phasers deutlicher hervor. Auch wenn hier also ausdrucksstarke Texturen entstehen, fällt der Sound je nach Spielweise, verwendetem Amp und vorgeschalteten Pedalen in höheren Feedback-Einstellungen für meine Begriffe stellenweise zu voluminös aus. Daher stand das Feedback-Poti in den folgenden Praxisbeispielen meistens eher unterhalb der 12-Uhr-Marke. Nicht zuletzt ist der deutlich komplexer klingende zweite Modus eine nette Erweiterung, mit der es sich lohnt zu experimentieren. Sucht man wiederum eher klassische Phaser-Sounds, ist man beim 4-Stage-Phaser am besten aufgehoben.

Hier kommen abschließend ein paar Beispiele mit unterschiedlichen Gitarren und Spielweisen. Der in zwei Beispielen eingesetzte Boss SD-1 Overdrive hing dabei im Signalweg vor dem Phaser.

Audio Samples
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Deep Phase Bsp. 01: Mode I (Telecaster) Deep Phase Bsp. 02: Mode II (Stratocaster) Deep Phase Bsp. 03: Overdrive -> Mode I (SG) Deep Phase Bsp. 04: Mode I (Telecaster) Deep Phase Bsp. 05: Mode II (Stratocaster) Deep Phase Bsp. 06: Mode II (ES-335) Deep Phase Bsp. 07: Overdrive -> Mode II (SG)
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Mit dem MXR Deep Phase erhält man ein kleines, aber variables Phaser-Pedal, das seinem Namen gerecht wird und dabei im Vergleich zum berühmten Phase 90 des Herstellers sowohl stärker pulsiert als auch mit einem etwas gedeckteren, voluminöseren und präsenteren Klang aufs Parkett tritt. Allerdings fällt der Bassbereich in höheren Feedback-Einstellungen meines Erachtens stellenweise schon zu prominent aus. Abgesehen davon lassen sich mit dem Pedal sehr schöne und komplexe Sounds kreieren.

Den MXR Deep Phase User erwartet ein variabler Klangcharakter mit wahlweise 4 und 8 Phaser-Stages.
Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • saubere und robuste Verarbeitung
  • kompaktes Format und einfache Bedienung
  • ausdrucksstarke und prominente Phaser-Sounds
  • variabler Klangcharakter mit wahlweise 4 und 8 Phaser-Stages
Contra
  • Betonung im Bassbereich bei höheren Feedback-Einstellungen zu prominent
Artikelbild
MXR Deep Phase Test
Für 179,00€ bei
  • Hersteller: MXR
  • Modell: Deep Phase
  • Typ: Phaser-Pedal
  • Anschlüsse: Input, Output, Netzteil
  • Schalter/Regler: Speed, Feedback, Mode, Bypass
  • Bypass: True Bypass
  • Stromversorgung: 9-V-Netzteil (nicht im Lieferumfang)
  • Stromaufnahme: 18 mA
  • Abmessungen: 90 x 40 x 55 mm (T x B x H)
  • Gewicht: 146 g
  • Ladenpreis: 154,00 Euro (September 2022)
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Profilbild von 24dB

24dB sagt:

#1 - 22.09.2022 um 18:10 Uhr

0

Mono ist doch eher out - viele Gitarreneffekte sind heute Stereo ... und zumal solche Effektgeräte für (heute fast durchweg mit Stereo-Ausgängen ausgestattete) Keyboards geeignet sind, ist es eigentlich ein Muss, dass solche Effektgeräte in echtem Stereo (Stereo IN & Stereo OUT) ausgeführt sind. Dies halte ich für ein klares Manko dieses Effektgerätes - das (als simples Mono-Geräte) mit 154 € ja auch alles andere als günstig ist

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