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MXR Carbon Copy Bright Analog Delay Test

Beim MXR Carbon Copy Bright Analog Delay handelt es sich um eine modifizierte Version des bekannten und beliebten MXR Carbon Copy Analog Delays. Der Zwilling trägt den Zusatz “Bright” und lässt damit zumindest entfernt erahnen, wohin die Reise gehen soll.

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Laut Hersteller soll die Bright-Version aber nicht etwa mit dem Standardpedal in Konkurrenz treten, sondern es sinnvoll ergänzen. Unser Interesse gilt allerdings dem Pedal als solches und wie es sich grundsätzlich im weiten Feld der wieder aktuellen analogen Echogeräte schlägt.

Optik/Verarbeitung

Geliefert wird das giftgrüne Pedal in einem recht aufwändig gestalteten Pappkarton. Neben dem Pedal selbst liegt noch etwas Literatur bei, beispielsweise eine dickere Broschüre mit sämtlichen Pedalen aus dem Hause MXR und Jim Dunlop. Wie wir wissen, erwarb Jim Dunlop vor Jahren die Rechte an der 1972 gegründeten Marke, eine Zeitspanne, die inzwischen eine ganze Reihe an Effekte generiert hat – da verliert man schnell mal den Überblick. Aber auch eine Bedienungsanleitung fehlt nicht, ebenso wie ein Quick Guide über die allgemeinen Merkmale der angebotenen Pedale.

Fotostrecke: 3 Bilder Das Carbon Copy Bright Pedal präsentiert sich im giftgrünen Gewand

Das Gehäuse des 402 Gramm schweren Delays besteht vollständig aus Metall, macht einen sehr robusten und hochwertigen Eindruck und besitzt mit 59mm x 58mm x 111mm (BxHxT) ganz typische Effektpedal-Abmessungen. Rein äußerlich ist die giftgrüne Lackierung der größte Unterschied zum seit Langem erhältlichen MXR Carbon Copy Analog Delay, das im dunkelgrünen Finish steckt. Was die Bedienung anbetrifft, wurden beide Pedal identisch gestaltet: Drei Potis mit griffigen schwarzen Kunststoffkappen lassen ein Einstellen der Wiederholungen (Regen) des Tempos (Delay) und der Lautstärke des Effektes (Mix) zu. Oben links befindet sich ein kleiner weißer Knopf, der, einmal aktiviert, eine blaue LED zum Leuchten bringt und dem Delay eine Modulation hinzufügt. Ein Fußschalter darf natürlich auch nicht fehlen, in diesem Fall aktiviert dieser beim Betätigen eine weitere blaue LED und weckt das Carbon Copy Bright Analog Delay aus seinem True Bypass-Schlaf.

Fotostrecke: 3 Bilder Die Bedienoberfläche ist klar strukturiert

Die Verbindung zur Außenwelt befindet sich rechts und links an den Gehäuseseiten in Form zweier Klinkenbuchsen. Soll das Delay mit einem Netzteil betrieben werden, so kann dieses an der rechten Gehäuseseite unterhalb der Eingangsbuchse angeschlossen werden. Ein Batteriebetrieb ist aber auch möglich, es müssen dazu vier Schrauben an der Unterseite des Pedals gelöst und die Bodenplatte entfernt werden. Dort gibt es außer dem Batterieanschluss noch etwas zu entdecken: Zwei kleine Potis lassen ein Einstellen der Modulation zu. Dazu wird lediglich ein kleiner Schlitzschraubendreher benötigt, denn die Regler wurden versenkt und bieten mit Width und Speed die beiden notwendigen Parameter. Darauf werde ich natürlich in Praxisteil näher eingehen.

Fotostrecke: 4 Bilder Auf der rechten Gehäuseseite liegen…

Das Carbon Copy Bright Analog Delay wie auch das Carbon Copy Analog Delay erzeugen ihre Wiederholungen über sogenannte analoge BBD-Eimerkettenspeicher (Bucket Brigade Devices) und ermöglichen ein Delay von maximal 600ms. Der Begriff “Bucket Brigade” ist durchaus vergleichbar mit dem Ursprung des Wortes. Es kommt tatsächlich aus den Anfängen der Feuerbekämpfung! Die Feuerwehrleute bildeten eine Schlange und reichten Eimer (Buckets) von Mann zu Mann. Wenn der Eimer dann endlich beim Feuer ankam, war natürlich einiges übergeschwappt und er beinhaltete wesentlich weniger als zu Beginn der Kette. Analog zu diesem Bild arbeitet auch eine Eimerkettenschaltung, nur dass hier das Signal elektronisch per Kondensator von Stufe zu Stufe weitergereicht wird, bei jeder Weitergabe an Höhen verliert und schließlich am Ziel mehr oder weniger gerupft ankommt. Und genau diese Höhenbedämpfung ist es, worauf viele Gitarristen stehen, denn sie lässt das Signal je nach Einstellung am Pedal mehr oder weniger “alt” im Sinne von Vintage klingen. Ein Vorteil beispielsweise besteht darin, dass die Gitarre sich wesentlich besser in einen Mix oder das Bandgefüge integriert, da die Mitten bei der Höhenbedämpfung mehr zum Tragen kommen. Und genau diesen Effekt bietet das bisherige MXR Carbon Copy Analog Delay. Manchen Gitarristen jedoch war das etwas zu viel der Dämpfung, und so hat MXR dem Zwilling schlicht mehr Höhen mitgegeben, daher das “Bright” im Namen.

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Praxis

Sound

Die Bedienung des Pedals ist selbsterklärend, daher parke ich es vor meinen clean eingestellten Amp und füttere es mit einer Strat. Der MOD-Schalter ist deaktiviert, alle anderen Potis stehen auf 12 Uhr.

Audio Samples
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Alle Potis auf 12 Uhr, MOD-Schalter deaktiviert

Das erzeugte Delay klingt trotz der Anhebung der Höhen nach wie vor vintage, sprich, auch hier werden die Höhen bei jeder weiteren Wiederholung bedämpft, was natürlich für das neu gespielte Raum schafft. Allerdings ist mir ein Rauschen aufgefallen, sobald das Pedal angeschaltet wird.
Im nächsten Beispiel aktiviere ich den MOD Schalter:

Audio Samples
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Alle Potis auf 12 Uhr, MOD-Schalter aktiviert

Wie erwartet, bekommt der Sound mehr Tiefe. Hier noch einmal ein Beispiel ohne Modulation, dann mit.

Audio Samples
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Single Chord-Hit mit deaktiviertem MOD-Schalter Single Chord-Hit mit aktiviertem MOD-Schalter
Man hätte es ahnen können: Das Wort "Bright" im Namen sorgt für mehr Höhen
Man hätte es ahnen können: Das Wort “Bright” im Namen sorgt für mehr Höhen

Weiter geht es mit einem Slap Delay. Dafür habe nur eine Wiederholung eingestellt und die Modulation deaktiviert.

Audio Samples
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Slap Delay – MOD deaktiviert

Jetzt ist MOD wieder aktiv.

Audio Samples
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Single Notes Delay – MOD aktiviert

Für das nächste Audiobeispiel habe ich das Pedal als reines Effektgeräte verwendet, sprich, nach dem Anschlagen wurde “Regen” voll aufgedreht und mit Delay die Tonhöhe verändert.

Audio Samples
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Delay FX – “Regen” voll aufgedreht, mit “Delay” Tonhöhe verändert

Das funktioniert mit dem Carbon Copy Bright Analog Delay ganz hervorragend, denn mehr Regelmöglichkeiten werden grundsätzlich auch nicht benötigt.
Abschließend habe ich die beiden Potis im Inneren des Pedals jeweils in die Maximalposition gebracht um zu hören, wie weit die Einstellungsmöglichkeiten gehen.

Audio Samples
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MOD Potis auf Maximum

Diese agieren bei Rechtsanschlag nicht zu extrem, trotzdem lassen sich ordentliche “Verstimmungen” realisieren.

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Fazit

Das MXR Carbon Copy Bright Analog Delay ist ein hervorragend klingendes Echopedal, das im Grunde identisch ist mit dem MXR Carbon Copy Analog Delay, aber nicht so extrem die Höhen wegschluckt wie jenes. MXR betrachtet das MXR Carbon Copy Bright Analog Delay als Ergänzung zum bereits seit langem erhältlichen Pendant und das ergibt auch tatsächlich einen Sinn, denn so hat man je nach Geschmack die Möglichkeit, das passende Delay einsetzen zu können. Das Pedal kommt ganz geradlinig und ohne Schnickschnack aus, bietet dazu einen True Bypass und die Möglichkeit, die Parameter der Modulation im Inneren des Pedals einzustellen.

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • Sound
  • sehr robustes Gehäuse
  • Verarbeitung
Contra
  • leichtes Rauschen
Artikelbild
MXR Carbon Copy Bright Analog Delay Test
Für 214,00€ bei
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Technische Spezifikationen
  • Hersteller: MXR
  • Herstellungsland:USA
  • Effekttyp: Delay
  • Batteriebetrieb: Ja
  • Abmessungen: 59mm x 58mm x 111mm (BxHxT)
  • Gewicht: 402 Gramm
  • True Bypass: Ja
  • Maximale Delayzeit: 600ms
  • Besonderheiten: MOD zuschaltbar, lässt sich im Inneren des Pedals einstellen
  • Preis: 223,00 Euro UVP
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