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Musician Sound Design Silver Machine Test

Bei der Silver Machine aus der Effektschmiede von Hardy Kurandt handelt es sich nicht um eine weitere, im Detail verbessertes Kopie eines Cry Baby oder Vox-Pedals, sondern um eine komplette Überarbeitung dieses Themas. Mit modernster, natürlich analoger Technik ausgestattet, findet sich dieses Wah Wah auf den Stressbrettern zahlreicher internationaler Gitarrenhelden.

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KONZEPT UND AUFBAU
Das robuste Gehäuse besteht aus gefalztem Edelstahl und wiegt 1,7 kg. Rein äußerlich gibt es eine entfernte Verwandtschaft mit Morley, jedoch ist die Silver Machine kleiner und wesentlich robuster. In punkto Design zieht sich der geschmackvolle Stil wie ein roter Faden durch die gesamte Produktpalette des Herstellers, und sogar gegen Durchrosten des Gehäuses gibt es eine lebenslange Garantie!

Auch die “Wippe” besteht aus Edelstahl und besitzt auf der Oberseite ein Hahnentrittmuster, das für optimalen Grip sorgt. Herzstück des Pedals ist keines der sonst üblichen Zahnstangen-Potis, sondern ein Studiofader. Dieser arbeitet absolut gleichmäßig und kann, im Falle einer anstehenden Reinigung, durch ein kleines Loch von der Rückseite aus gewartet werden. Ich habe das Gerät trotzdem aufgeschraubt, um mir die Innenausstattung einmal näher anzuschauen: Der äußere Eindruck des Pedals setzt sich auch im Inneren des Gerätes fort. Alle Bauteile sind penibel und vorbildlich untergebracht.

Die Silver Machine ist seit etwa zehn Jahren auf dem Markt und wurde kontinuierlich verbessert. So wird der Wah-Effekt beim Auflegen des Fußes auf die Wippe automatisch eingeschaltet – ein Mechanismus, der schon bei den ersten Geräten als Revolution gefeiert und bei der aktuellen Generation noch weiter perfektioniert wurde. Aber dazu später mehr. Der Stromverbrauch der Silver Machine ist mit 2,68 mA sehr gering, und mit einer „guten“ 9 Volt Blockbatterie kommt man locker auf über 100 Stunden Spielspaß. Das Batteriefach befindet sich auf der Unterseite des Gehäuses. Alternativ kann die Silver Machine mit einem Netzteil betrieben werden, was sich beim Einsatz auf dem Effektbrett empfiehlt.

DIE BEDIENELEMENTE
Das Besondere an der Silver Machine ist, neben dem ausgeklügelten Soundprinzip, seit jeher der Mechanismus der den Effekt beim Auflegen des Fußes auf die Wippe automatisch einschaltet. Zu diesem Zweck waren die Geräte der ersten Generation mit einer Spezialmatte ausgestattet, die auf Druck reagierte. Bei der überarbeiteten neuen Version übernimmt nun ein Sensor, der sich im unteren Bereich in der Nähe der Ferse befindet, diese Arbeit. Der Mechanismus ist verschleißfrei und betriebssicher.

Zwei Drehschalter mit den Bezeichnungen „Earth“ und „Quake“ sind für das Tunen des individuellen Wah Wah Sounds zuständig, während der Miniswitch zwischen dem Classic- und Modernmode umschaltet. Classic bedeutet in diesem Zusammenhang nicht, dass der Sound einem alten Cry Baby oder Vox Wah nachempfunden wird. In diesem Modus arbeitet die Silver Machine wie ein herkömmliches Wah Wah, und es wird nur das Effektsignal herausgegeben. Im “Modern” Modus hingegen wird das Wah Wah Signal mit dem Originalsignal gemischt, wobei mit einem speziell gekennzeichneten Trimmpoti im Inneren des Gerätes das Mischverhältnis individuell angepasst werden kann. Wer es vorzieht, mit einem ”ÖÖ“ oder “ÄÄ“ – Sound über die Bühne zu flitzen, der kann den Effekt dauerhaft aktivieren – der Schalter dazu befindet sich rechts neben der Wippe.

ELEKTRONIK
Wie eingangs erwähnt, handelt es sich bei einem Wah Wah im Prinzip um einen stimmbaren Filter, ähnlich einem parametrischen Equalizer, dessen Bandbreite (Q-Faktor) und Frequenzgang normalerweise fest eingestellt sind. Bei der Silver Machine lassen sich mittels der beiden Stufenschalter diese beiden Werte gezielt verändern. Der obere Regler mit der Bezeichnung „Earth“ ist ein 3-Positions-Drehschalter, der verschiedene Frequenzgänge anbietet (Position 1: 207 – 3570 Hz, Position 2: 360 – 3570 Hz und Position 3: 256 – 1750 Hz). Der erste Wert kennzeichnet die Frequenz beim zurückgetretenen Pedal und der zweite die der höhenreichsten Einstellung. Mit dem „Quake“ Drehstufenschalter wird die Bandbreite bzw. der Q-Faktor des Wah-Effekts verändert. Im Gegensatz zu Geräten, die mit einer Drossel oder mit lichtgesteuerten Bauteilen arbeiten, rauscht die Silver Machine in keiner Einstellung, was besonders im High-Gain Bereich von Vorteil ist.

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PRAXIS UND SOUNDS
Die Silver Machine hat ihren eigenen Sound. Der Gesamtklang ist satt und intensiv. Es quakt, was das Zeug hält, wobei die erste Position des Earth-Schalters am weitesten in den Bassbereich hinunter geht.

Audio Samples
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Clean 1 Clean 2 Distortion 1 Distortion 2

Das Frequenzspektrum ist in dieser Position am größten, was einen riesigen Regelbereich ermöglicht, bei dem es auf genaues Zielen ankommt. Für cleane Sounds ist diese Einstellung unbrauchbar und einfach zu fett, aber bei verzerrten Linien auf den tiefen Saiten wackeln die Wände. „Money for Nothing“ goes metal! Es gibt übrigens eine Bassversion dieses Pedals mit der Bezeichnung „Earth Quake“, dessen Frequenzbereich bis 41 Hz hinunter geht. Außer für Bassisten eignet sich diese Version ideal für Metallfreaks, die mit tiefer gestimmten Gitarren bitterböse Sounds abfeuern wollen. Die mittlere Position ist allroundmäßig für jede Stilistik zu gebrauchen. Der Quake-Regler spielt hier eine entscheidende Rolle, denn in der höchsten Position geht es dabei mächtig zur Sache. Eine Mixtur aus Phaser und Wah-Wah Sounds schreien intensiver als alles, was ich bisher gehört habe – ideal für ausdrucksvolle Leadgitarren. Das Wah-typisch „Nöckige“ beherrscht dieses Pedal in Perfektion. Damit lässt sich ein vorzugsweise röhrengetriebener Gitarrenamp dermaßen mächtig unter den Füßen kitzeln, dass es eine wahre Freude ist. Besonders im Studio, wenn es um einen definierten Wah-Sound geht, habe ich bisher kein besseres Pedal gespielt.

Für eher traditionelle funkige Sounds eignet sich die dritte Position am besten. Das Frequenzspektrum ist hier klein und verlangt kein so genaues Zielen. Der Amp wird bevorzugt mittig angefahren, und wenn dann noch der Quake Regler auf eine der beiden ersten Positionen geschaltet wird, lassen sich sehr amtliche Rhythmus-Sounds erzeugen. Hier klingt das Pedal vergleichsweise zahm und lässt den Amp fast kalt. Aus der Kombinationsmöglichkeit der beiden Drehregler ergeben sich 12 unterschiedliche Sounds. Die Vielseitigkeit des Pedals ist enorm, und es macht einfach Spaß, mit dem Teil zu spielen.

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FAZIT
Hardy Kurandt will mit seinen Geräten nicht einfach nur kopieren, sondern bietet mit der Silvermachine ein neues Wah-Wah Konzept. In seiner Vielseitigkeit ungeschlagen, fühlt sich dieses Pedal in fast allen Stilistiken zu Hause. Je nach Einstellung kann man den Amp nicht nur weich ankitzeln, sondern heftig zum Kochen bringen. Eine Eigenschaft, die besonders Rocker zu schätzen wissen. Die Verarbeitung verdient das Prädikat „Made in Germany“ im sprichwörtlichen und klassischen Sinne zu Recht. Davon können sich nicht nur andere Wah-Wah Produzenten eine gehörige Scheibe abschneiden.

Technische Daten Silvermachine
  • Hersteller Musician Sound Design
  • Anschlüsse: In, Out, 9 Volt Netzteilanschluss
  • Bedienelemente: Wippe, Earth ( Frequenzen und Frequenzgang), Quake (Q-Faktor), Modern/Classic Miniswitch, On/Off Fußschalter, Einschaltautomatik auf der Wippe.
  • Preis: 270 Euro
Unser Fazit:
5 / 5
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