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Mooer Ensemble King Test

Der Mooer Ensemble King im bonedo-Test – Da hat man schon das größere Case bestellt, aber mit der Zeit ist auch das vollgepackt mit Effektpedalen. Ein Szenario, das viele Gitarristen nur allzu gut kennen. Ein Retter in dieser Not kann Mooer sein, ein chinesischer Hersteller, der mit seiner Micro Serie Effektpedale mit sehr platzschonenden Abmessungen anbietet, die trotz ihrer bescheidenen Maße mit teilweise recht guten Regelmöglichkeiten ausgestattet sind und zumindest in dieser Hinsicht größeren Pedalen in nichts nachstehen.

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Unterbringen lässt sich so ein Winzling also fast überall, Vorraussetzung ist natürlich, dass auch die Klangqualität mit den Standards mithalten kann. Dem wollen wir auf den Grund gehen, und das bei unserem heutigen Kandidaten, einem analogen Chorus-Pedal mit dem Namen Ensemble King.

Details

Gehäuse/Optik

Anhand des Namens und der hellblauen Lackierung des Stahlblechgehäuses kann man schon erste Rückschlüsse ziehen, welcher Hersteller hier für das Design des Chorus-Sounds Pate stand. Anscheinend hat man einen detaillierten Blick auf die Pedale von Boss geworfen, um sich inspirieren zu lassen. Allerdings ist das Gehäuse, wie bereits erwähnt, weniger als halb so groß, wenngleich die drei Regler, eine LED und der obligatorische Fußschalter auf der knapp bemessenen Grundfläche von 42 x 93 mm sinnvoll untergebracht sind. Die Unterseite ist großflächig mit einer Gummierung beklebt und wer hier wie bei üblichen Pedalen den Eingang zu einem Batteriefach vermutet, wird nicht fündig, denn dafür ist schlicht und ergreifend kein Platz. Vom Stromverbrauch her wäre ein Batteriebetrieb absolut naheliegend, denn unser analoges Choruspedal saugt schlappe 9 mA. Die Standard 9V DC-Buchse für das Netzteil (nicht im Lieferumfang) befindet sich auf der Rückseite, die beiden Anschlussbuchsen für den Verstärker und die Gitarre befinden sich seitlich links und rechts. Der Ensemble King macht insgesamt einen guten Eindruck und wird mit Sicherheit viele Gigs ohne Schaden überstehen.

Fotostrecke: 3 Bilder Ob Schmalhans hier Küchenmeister war? Der Mooer Ensemble King benötigt nur wenig Platz auf dem Effektboard.

Bedienung

Der Ensemble King kommt mit den Standard-Regelmöglichkeiten, die für Chorus-Effekte typisch sind. So ist Level ist für das Mischungsverhältnis zwischen Original- und Effektsignal zuständig und mit Depth wird die Intensität des Chorus-Effekts eingestellt – je höher der Wert, desto „verstimmter“ der Sound. Die Markierung bei diesen beiden kleinen schwarzen Potis fällt leider etwas bescheiden aus, sodass deren Stellung bei spärlicher Bühnenbeleuchtung nur schlecht auszumachen ist. Für die Effektgeschwindigkeit (Rate) ist ein weißer Regler in Standard-Größe vorgesehen, der optisch keinen Zweifel über seine Position aufkommen lässt. Last, but not least weist eine relativ helle rote LED oberhalb des Fußschalters auf den momentanen Effektstatus hin.

Fotostrecke: 4 Bilder Solider Footswitch und Status-LED des kleinen Chorus-Effekts
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Praxis

Der Ensemble King ist ein sehr unaufdringlicher Kollege. Der Grundsound ist sehr warm, so wie man es von einem Analog-Chorus eben erwartet. Auch beim Modulationstempo lässt er es eher ruhig angehen, wer auf schnelle Chorussounds steht, die mehr an einen Rotary-Effekt erinnern, wird hier leider nicht bedient. Ähnliches gilt für die durch den Choruseffekt erzeugte Tonhöhenschwankung, hier ist die Amplitude auch nicht sehr stark, hochgradig eiernde und „out of tune“ klingende Sounds sind nicht die Stärken unseres Probanden. Aber das muss alles kein Nachteil sein, denn für Brot-und-Butter-Chorussounds, leichte Modulationen und ab und zu einen kleinen klanglichen Farbklecks ist der Ensemble King wirklich gut geeignet und macht einen sehr guten Job. Man kann Cleansounds mehr Farbe geben und auch bei verzerrten Tönen, egal ob Crunch oder High Gain, zaubert der Ensemble King aufgrund seiner dezenten Charakteristik einen sehr angenehmen und runden Klang. Bei ihm handelt es sich um eines der Pedale, die man in fast jeder Einstellung zum Klingen bringen kann. Selbst, wenn man alle Regler voll aufdreht, wird das Gitarrensignal nicht zersägt. Die Regelwege der drei Parameter sind sehr gut ausbalanciert und lassen sich sehr feinfühlig dosieren. Er rauscht zwar etwas mehr als seine digitalen Mitbewerber, aber das gehört meiner Meinung nach zu einem analogen Chorus dazu.  

Eher dezenter Vertreter unter den Chorus-Pedalen: Mooer Ensemble King
Eher dezenter Vertreter unter den Chorus-Pedalen: Mooer Ensemble King

Hörbeispiele

Mittlere Einstellung – dezenter Chorus-Sound. Einmal ohne Chorus (Bypass) dann mit.

GitarreLevelDepthRate
Strat121212
Audio Samples
0:00
Bypass Medium

Der Sound mit extremster Einstellung. Alle Regler voll auf.

GitarreLevelDepthRate
Strat171717
Audio Samples
0:00
Maximum

Dunkler Chorus-Sound mit maximaler Effektintensität und einem mittleren Mischungsverhältnis.

GitarreLevelDepthRate
Les Paul121714
Audio Samples
0:00
Dark

Low Riff mit wenig Effektintensität, aber dafür hohem Mischungsverhältnis. Zuerst ohne Effekt, dann mit.

GitarreLevelDepthRate
Les Paul1798
Audio Samples
0:00
Low Chorus

Mid Gain Verzerrung mit mittlerem Effekttempo.

GitarreLevelDepthRate
Les Paul141412
Audio Samples
0:00
Mid Gain
Wer schnelle und tiefe Modulationen benötigt, ist mit dem "König" nicht so gut beraten, alle anderen aber schon!
Wer schnelle und tiefe Modulationen benötigt, ist mit dem “König” nicht so gut beraten, alle anderen aber schon!
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Fazit

Der Mooer Ensemble King kann mit einem dezenten, aber klanglich gut abgestimmten Choruseffekt überzeugen. Er bietet zwar weder hohe Geschwindigkeiten noch weite Modulationen, punktet aber ganz klar mit einem weichen Effektsound, der in fast allen Einstellungen spielbar ist und klingt. Sein ausgeglichener Charakter ist sehr präzise über die Reichweite der drei Regler einstellbar, entsprechend klein ist daher auch der Klangunterschied. Aber genau das macht ihn aus, denn er ist kein Modulationsmonster, sondern kann mit seiner Zurückhaltung in seinem Metier locker mit den „Großen“ mithalten. Zwar rauscht er etwas, aber das liegt für Analog-Choruseffekte im normalen Bereich. Robust wie alle Pedale aus der Micro-Serie besticht er durch seinen geringen Platzbedarf und auch der Preis geht völlig in Ordnung.

Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • analoger Chorussound
  • Verarbeitung
  • geringe Größe
Contra
  • Reglerpositionen der schwarzen Regler schlecht erkennbar
Artikelbild
Mooer Ensemble King Test
Für 51,00€ bei
Ist ein "Softie" und macht sich dünn: Mooer Ensemble King
Ist ein “Softie” und macht sich dünn: Mooer Ensemble King
Hersteller: Mooer
  • Modell: Ensemble King
  • Typ: Analog Chorus Effektpedal
  • Regler: Level, Depth, Rate
  • Anschlüsse: Input, Output, 9V DC
  • Stromverbrauch: 9 mA
  • Spannung: 9V (nur Netzteil – nicht im Lieferumfang)
  • Maße: 42 x 93,5 x 52 mm (B x T x H)
  • Gewicht: 160 Gramm
  • Preis: EUR 85,- (UVP)
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Wer schnelle und tiefe Modulationen benötigt, ist mit dem "König" nicht so gut beraten, alle anderen aber schon!

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