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Korg microKorg XL Test

FAZIT
Der microKORG XL ist mehr als ein Update seines Vorgängers, man sollte eher von einer kompletten Überarbeitung sprechen. Allein die Größe und das obligatorische Vocoder Mikro sind die offensichtlichen Gemeinsamkeiten. Die der Klangerzeugung zu Grunde liegende “Multi Modelling Technology” bietet die  Klangmöglichkeiten eines ausgewachsenen Synthesizers, gute Filter und Verfremdungs Effekte wie Osc Sync, Cross Modulation, Ringmodulator, Grain Shift und Decimator. Auch die Standard-FX werden von mir ohne Zögern durchgewunken. Leider fehlt ein Reverb und ein Tap-Tempo Taster für die Delays. Der XL ist zwar äußerlich ein Kleiner, hat aber dafür ziemlich was unter der Haube. Er bietet eine weites Feld von Klängen auf hohem Niveau: Standardklänge wie Pianos und Streicher, Bass/Lead/Flächen Synths, sowie einen stressfreien Vocoder und vielseitigen Arpeggiator. Alle Live-Anwender müssen sich jedoch darauf einstellen, dass die Programme nicht nahtlos umgeschalten werden können, es entstehen kurze Klangunterbrechungen.
Die Bedienung des Mini-Synths ist zwar sehr leicht zu verstehen, allerdings in einigen Bereichen auch limitiert. Den zwanghaft kategorisierenden, kleinen Programmspeicher finde ich nicht zeitgemäß, und das Editieren im “Full Edit Mode” kann schnell nerven, da die Potis mehr durch das Display-Menü rasen als blättern. Der einzige Weg, dies zum umgehen, ist auf den Software Editor zurückzugreifen. Bei der Hardware der Potis wurde nicht ganz so konsequent auf Qualität gesetzt wie in anderen Bereichen, wie zB. bei der Beschaffenheit des Vocoder Mikros oder der gelungenen, neuen Tastatur. Diese stellt allerdings  kein Aftertouch bereit.
Alles in allem ist der microKORG XL ein feines Instrument, Konkurrenz droht im allenfalls aus eigenem Hause. Seine kleinen Schwächen muss man kennen und liebevoll hinnehmen, spätestens im kommenden Sommer aber beim Jam auf der Liegewiese im Stadtpark wird man ihm alles verzeihen! Wer ein extrem mobiles und portables Allrounder/Ergänzungskeyboard sucht, ist hier genau richtig. Wer einen unkomplizierten Vocoder sucht, ebenso. Und Musiker, die sich ihr erstes Keyboard zulegen wollen und keine Lust auf Bedienungsanleitungen haben, die sowieso! Und auch als “Pro” empfiehlt es sich stets, ein “Schweizer Taschenmesser” für alle Fälle dabei zu haben. … ein schöner Nebeneffekt an einem Fender Rhodes oder Wurlitzer ist ja, dass man da noch ‘was draufstellen kann. Ab jetzt sogar optisch optimal abgestimmt!

Korg microKORG XL
Korg microKORG XL
Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • Guter, leicht zu bedienender Vocoder mit verbessertem Vocoder Mikro
  • Gute, vielseitige Standardsounds
  • Leistungsstarke neue Engine (MMT)
  • Modulationen wie Osc-Sync, Grain Shift und Cross Modulation
  • Gute Standard-FX
  • Sehr leichte Bedienung
  • Äußerst Portabel
  • Die neue Tastatatur bietet ein gutes Spielgefühl
  • Software Editor via USB Schnittstelle
  • Großes Display
  • Schickes Design
Contra
  • Mit 128 Speicherlätzen sehr kleiner Programmspeicher
  • Aufrufen eines neuen Programms ruft kurze Ladezeit und Klangunterbrechung hervor
  • Potis blättern zu schnell durchs Display Menü
  • MIDI Rasterung bei manchen Modulationen hörbar
  • Kein Reverb
  • Kein Tap Tempo Taster
  • Tastatur unterstützt kein Aftertouch
  • Potis wirken wackelig
Artikelbild
Korg microKorg XL Test
Technische Daten microKorg.XL
  • 8fache Polyphonie, 2fach multitimbral, bis zu 4faches Unison
  • 2 Oszillatoren, 2 Multimode Filter, 3 Envelopes, 2 LFOs, Modulationsmatrix mit 6 Slots
  • 17 interne Effekte und zusätzlicher 2-Band EQ pro Timbre
  • 16-Band Vocoder
  • Vielseitiger Arpeggiator
  • Anschlagsdynamische Tastatur mit 37 leicht gewichteten Miniklaviertasten. Kein Aftertouch!
  • Abmessungen: weiße Tasten 8x2x1,5 cm, schwarze Tasten 5×0,7×0,4cm
  • Mikrofonanschluss: XLR, regelbares Gain des Vorverstärkers. Man kann auch andere dyn. Mics anschließen. Kondensator Mikrofone werden nicht unterstützt.
  • Audio Eingang, 6,3mm Klinke, mit Gainregelung
  • Beleuchtetes LC Display, 2 Zeilen, 5,4×2,7cm. Die Beleuchtung kann ausgeschaltet werden oder im “Auto Mode” nur bei Berührung der Edit Potis kurzzeitig aktiviert werden. Anzeige: Programmname, Batterie, Pegel des Audio Inputs, aktueller Edit Mode.
  • 128 Speicherplätze (2 Bänke mit 8×8 Programmen)
  • Batteriebetrieb mit 6 Alkali-Batterien Typ AA (Laufzeit mit Batterie laut Hersteller ca. 4 Std)
  • Stereo Ausgang (linker Ausgang = Mono)
  • Zusätzlicher Kopfhörer Ausgang
  • MIDI: In, Out/Thru. MIDI wird ebenfalls über die USB Schnittstelle übertragen. Im Verbund mit Sequenzerprogrammen steht Automation von 128 MIDI Parametern zur Verfügung.
  • USB Schnittstelle (Typ2)
  • Systemanforderungen für Editor Software: Windows XP, Windows Vista, Mac OS 10.4 oder besser
  • Speicherplätze: 128 (2 Bänke mit 8×8 Plätzen)
  • Abmessungen: 556 (B) x 231 (T) x 73 (H) mm
  • Gewicht: 2 kg (ohne Batterien und Mikrofon)
  • Zubehör: Netzteil, Schwanenhals-Mikrofon (enthalten)
  • Preis: EUR 559,– (UVP)
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