Markbass MB Yellow JB Test

Nach Jahren des Erfolges mit Leichtbau-Equipment wagte der italienische Hersteller Markbass vor einigen Jahren den Schritt in die Welt der E-Bässe. Das erste Bassmodell war der Kilimanjaro, der zusammen mit Ausnahmebassist Richard Bona entwickelt worden war. Im Laufe der Zeit kamen immer neue Modelle dazu, so dass inzwischen für viele Bedürfnisse und Budgets ein passender Bass im Portfolio zu finden ist. Für Bass-Neulinge mit knappem Budget bietet Markbass in der neuen Yellow-Serie äußerst preisgünstige Viersaiter, die den Klassikern von Leo Fender nachempfunden sind. Neben den Modellen MB Yellow PB (Precision Bass) und dem Shorty MB Little Bass (Musicmaster Bass) ist natürlich auch der All-Time-Klassiker dabei: der Jazz Bass! Der MB Yellow JB wurde – wie alle Modelle dieser Serie – in auffälligem Gelb lackiert und verfügt über zwei Singlecoil-Tonabnehmer sowie eine passive Elektronik mit zwei Lautstärkereglern und einer Tonblende. Wir haben den MB Yellow JB bestellt und sind gespannt, wie er sich in der hart umkämpften Konkurrenz der Budget-Jazz-Bässe behaupten wird.

Markbass MB Yellow JB Test
Der Markbass MB Yellow JB im ausgiebigen Test

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Mehr Informationen

Markbass MB Yellow JB – das Wichtigste in Kürze

  • Budget Jazz Bass aus der Markbass Yellow-Serie
  • Mensur: 34“
  • Korpus aus Pappel
  • Hals aus Ahorn
  • Lorbeer-Griffbrett
  • zwei J-Style Singlecoil-Tonabnehmer
  • passive Elektronik, Volume/Volume/Tone

Erster Eindruck

Bei Bässen der unteren Preisklasse sparen Hersteller meist am Zubehör und liefern ihre Instrumente in einem einfachen Karton aus. Markbass zeigt sich in diesem Punkt etwas großzügiger: Der Markbass MB Yellow JB kommt als Einsteigerpaket inklusive Gigbag und Gurt, was durchaus lobenswert ist. Die Gigbag besteht aus relativ dünnem Kunststoffgewebe und schützt den Bass zwar nicht vor starken Einwirkungen von außen, reicht jedoch allemal für den Transport zur Musikschule oder zum Proberaum. Der Gurt ist ebenfalls aus Kunststoff und erfüllt seinen Zweck – nicht mehr, aber nicht weniger.

Der Hauptdarsteller unseres Tests ist jedoch freilich der Bass, und dieser ist für das geschulte Auge auf den ersten Blick unschwer als typischer Jazz Bass zu erkennen: Er verfügt über den für Leo Fenders Klassiker typischen asymmetrischen Korpus und ist mit zwei Singlecoil-Tonabnehmern ausgestattet.

Was das Modell jedoch optisch von den meisten anderen Jazz-Bässen unterscheidet, ist die knallige Farbe: Der Name ist bei der Yellow-Serie nämlich Programm – die Instrumente sind ausschließlich in der leuchtend gelben Lackierung erhältlich. Vielleicht erweitert Markbass ja in Zukunft noch die Farbpalette und bietet die Budget-Bässe auch in etwas dezenteren Finishes an – wir werden es sehen!

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Fotostrecke: 4 Bilder Der Markbass MB Yellow JB ist …

Hölzer

Der Korpus des Budget-Jazz-Basses besteht aus Pappel. Diese Holzsorte ist ein Klassiker in der Einsteigerliga – relativ leicht und preisgünstig in der Beschaffung. Schon in den 90ern griff Fender bei Lieferengpässen von Erle oder Esche auf dieses Holz zurück, und das sogar bei einigen Modellen aus US-amerikanischer Fertigung. Der poppige Look des Markbass MB Yellow JB wird mit einem kontrastreichen einlagigen Pickguard in Schwarz komplettiert.

Der aufgeschraubte Hals des Markbass MB Yellow JB besteht aus Ahorn und trägt ein Griffbrett aus Lorbeer. Darin eingelassen sind 20 Bünde sowie runde Inlays oben und an der Flanke, die für Orientierung auf dem Griffbrett sorgen.

Die Kopfplatte kombiniert eine klassische Form mit einem charakteristischen Markbass-Design und präsentiert sich – passend zum Korpus – in einem auffälligen Gelb. Ein „Matched Headstock“ ist in der Budget-Klasse eher selten und verleiht dem Bass in meinen Augen eine hochwertigere Anmutung – Daumen hoch für dieses Feature!

Der Zugang zum Halsspannstab sitzt beim Markbass MB Yellow JB übrigens auf der Kopfplatte und ist damit bequem zugänglich, falls die Halskrümmung mal nachjustiert werden muss. Das benötigte Werkzeug gehört natürlich zum Lieferumfang.

Markbass MB Yellow JB Test
Fotostrecke: 5 Bilder Der Korpus unseres Testbasses besteht aus Pappel, …

Hardware

Die Hardware unseres Testkandidaten ist einfach gehalten und setzt sich aus vier offenen Mechaniken im Vintage-Stil, einem runden Saitenhalter für die zwei höheren Saiten, sowie schließlich einem klassischen Winkelsteg zusammen.

Die Brücke bietet die üblichen Einstellmöglichkeiten für Saitenlage und Intonation, die Saitenabstände sind allerdings fix und betragen 19mm, sodass alle üblichen Spieltechniken sehr leicht umsetzbar sind.

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Fotostrecke: 3 Bilder Hier seht ihr die Winkelblech-Brücke …

Pickups

Für den Sound sind beim Markbass Jazz Bass zwei Singlecoil-Tonabnehmer zuständig. Dazu gibt es eine passive Elektronik, die am Bass mithilfe zweier Lautstärkregler und einer passiven Tonblende zum Absenken der Höhen geregelt wird – ganz im Stil des Fender-Klassikers also!

Qualitativ hinterlässt der gelbe Budget-Bass einen durchaus überzeugenden Eindruck. Der Hals sitzt fest und präzise in der Ausfräsung, die Lackierung ist einwandfrei, und die einfache Hardware wirkt stabil und erfüllt zuverlässig ihren Zweck.

Die Bundierung ist prinzipiell ebenfalls in Ordnung, lediglich für eine extrem niedrige Saitenlage ohne jegliches Rasseln wären Nacharbeiten an den Bünden nötig – in dieser Preisklasse jedoch kaum überraschend! Erfreulicherweise wurden alle Bundenden sauber abgerundet, sodass keinerlei scharfe Kanten das Spielgefühlt beeinträchtigen.

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Fotostrecke: 3 Bilder Hier erkennt ihr die beiden Singlecoils, die von guter Qualität sind …

Handling

Gewichtsmäßig bleibt mein Testbass mit 4,2kg noch im Rahmen, durch den Druck auf die linke Schulter fühlt er sich allerdings etwas schwerer an. Eine gewisse Kopflastigkeit ist bekanntlich ein typisches Problem klassischer Fender-Style-Bässe, und auch der Markbass MB Yellow JB bleibt davon nicht verschont. Die massiven Vintage-Mechaniken wirken wie ein Hebel am Hals, wodurch der Bass eben nicht von selbst in einer waagerechten Spielposition bleibt. Dramatisch ist das zwar nicht, aber man muss den Bass eben immer wieder zurechtrücken.

Allerdings: Mit einem breiten und rutschsicheren Gurt kann man das Ungleichgewicht deutlich besser im Zaum halten. Ein Upgrade des recht schmalen mitgelieferten Gurts lohnt sich also definitiv!

Auf dem Hals habe ich mich auf Anhieb zu Hause gefühlt, weil er die Maße und den Spielkomfort eines typischen Jazz-Basses bietet. Das Profil besitzt eine Breite von 38 mm am Sattel und ist relativ flach. Zudem sorgt ein dünnes Matt-Finish für eine organische und angenehme Haptik – hier wird man auch mit schwitzigen Händen nicht beim Lagenwechsel ausgebremst. Jazz-Bass-User sollten sich auf dem Markbass MB Yellow JB von daher sofort wohlfühlen, und Einsteigern legt er bei den ersten Schritten keine Steine in den Weg – in Sachen Spielkomfort ist beim gelben Budget-Jazz-Bass soweit also alles in Ordnung!

Markbass MB Yellow JB Test
Der leichte Neck Dive ist im Jazz-Bass-Genre leider unausweichlich – Fans traditioneller Bassmodelle haben sich daran jedoch längst gewöhnt!

Markbass MB Yellow JB: Sound

Als nächstes beleuchten wir die klanglichen Fähigkeiten des Markbass MB Yellow JB und hören uns zu diesem Zweck einige Audiobeispiele an. Ich habe weder bei der Aufnahme noch bei der Nachbearbeitung zusätzliche Preamps oder EQs verwendet, der Sound wurde lediglich leicht mit einem neutral klingenden Kompressor bearbeitet.

Umso erstaunlicher sind die Sounds: Der Markbass MB Yellow JB klingt für einen Budget-Bass wirklich überraschend ausgewogen, satt und lebendig. Aber hört selbst – im ersten Beispiel sind beide Tonabnehmer und die Tonblende voll aufgedreht:

Audio Samples
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Beide PU, Tone: offen

Klasse, mir fehlt hier klanglich tatsächlich rein gar nichts! Der poppige Budget-Jazz-Bass von Markbass braucht sich soundmäßig selbst vor so manchem dreimal so teuren Modell keineswegs zu verstecken, wie ich finde. Offensichtlich hat Markbass bei den Tonabnehmern nicht gespart – ein Punkt, welcher bei Budget-Bässen leider häufig zu kurz kommt.

Übrigens: Auch Deadspots gibt es bei meinen Testbass nicht, und auch die Ansprache ist für einen Bass in dieser Preisklasse überraschend sensibel und direkt.

Auch im Solobetrieb der Tonabnehmer liefert der Markbass MB Yellow JB absolut überzeugende Sounds. Der rockige Sound mit Preci-Vibes, den der Halstonabnehmer liefert, kann sich genauso hören lassen wie der knurrige und leicht rotzige Jaco-Sound des Stegtonabnehmers:

Audio Samples
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Neck-PU, Tone: offen Bridge-PU, Tone: offen
Markbass MB Yellow JB Test
Den legendären “Jaco-Sound” bedient der MB Yellow JB vorbildlich.

Hat jemand „Slappen“ gesagt? Ok, here we go: Beide Tonabnehmer waren wieder voll aufgedreht und die Tonblende stand bei etwa 90%

Audio Samples
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Beide PU, Tone: 90%, Slapping

Mit der gut abgestimmten Tonblende lassen sich die Sounds des Markbass MB Yellow JB sehr feinfühlig variieren; ganz zugedreht sorgt eine leichte Mittenbetonung für schöne Vintage-Vibes, wie ihr im folgenden Beispiel hören könnt:

Audio Samples
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Neck-PU, Tone: closed
Markbass MB Yellow JB Test
Der Markbass MB Yellow JB in der mitgelieferten Gigbag.

Der Stegtonabnehmer-Sound bekommt mit fast zugedrehter Tonblende einen wunderbar nasalen Charakter, behält aber dennoch seine Durchsetzungskraft. Im letzten Beispiel sind abermals beide Tonabnehmer im Einsatz und die Tonblende stand bei 30%. Das Ergebnis ist ein punchiger und warmer Fingerstyle-Sound, der jede Menge Spaß macht!

Audio Samples
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Bridge-PU, Tone: 10% Beide PU, Tone: 30%
Markbass MB Yellow JB Test
Traditionelle Konstruktion und Bespielbarkeit treffen beim Markbass MB Yellow JB auf Top-Sound.

Markbass MB Yellow JB – das sind die Alternativen

FeaturesMarkbass MB Yellow JBHarley Benton MV-4JB Burgundy MistSquier Aff. Jazz Bass 3-SB
Mensur34“34“34“
Elektronikpassiv, Volume/Volume/Tonepassiv, Volume/Volume/Tonepassiv, Volume/Volume/Tone
Tonabehmer zwei J-Style SinglecoilsHBZ-Custom Wound VJB-B AlNiCo 5 (Steg) und HBZ-Custom Wound VJB-N AlNiCo 5 (Mitte) Singlecoilszwei Keramik Jazz Bass Singlecoils
KorpusPappelErlePappel
HalsAhorn geschraubt, Lorbeer-Griffbrettkaramellisierter kanadischer Ahorn, geschraubt, Lorbeer-GriffbrettAhorn geschraubt, Ahorn-Griffbrett
inklusive Gigbagja, Markbass Bag und Gurt  neinnein
Preis277,- Euro229,- Euro245,- Euro
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Markbass MB Yellow JB Test
Markbass MB Yellow JB

Fazit

Klanglich zählt der in China gefertigte Markbass MB Yellow JB zu den besten Budget-Bässen, die ich jemals unter den Fingern hatte – und das waren über die Jahre tatsächlich so einige! Er liefert die typischen Jazz-Bass-Sounds in absolut überzeugender Qualität, weil er ausgesprochen gute Pickups an Bord hat und ein gesundes Schwingungsverhalten an den Tag legt.

Darüber hinaus kann der gelbe Budget Jazz Bass auch beim Spielkomfort punkten. Auch er leidet zwar an der Genre-bedingten leichten Kopflastigkeit, gewichtsmäßig bleibt er jedoch allemal im Rahmen und der schlanke, Jazz-Bass-typische Hals lässt sich wunderbar angenehm und leicht bespielen.

Die Verarbeitung des Markbass MB Yellow JB erfüllt die Erwartungen an einen Bass dieser Preisklasse: solide und ohne große Schwächen, auch wenn die Bundierung noch etwas mehr Feinschliff vertragen könnte. Dennoch: Alle Bassleute, die einen klasse klingenden Zweitbass oder als Einsteiger einen leicht spielbaren Bass für kleines Geld suchen, können beim Markbass MB Yellow JB ohne Zögern zugreifen!

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Kundenbewertung:
(2)
Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • Lebendig-ausgewogene Jazz-Bass-Sounds
  • qualitativ sehr gute Tonabnehmer
  • ordentliche Verarbeitung
  • guter Spielkomfort
  • sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
Contra
  • leicht kopflastig
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Markbass MB Yellow JB Test
Für 277,00€ bei
  • Technische Spezifikationen:
  • Hersteller: Markbass
  • Herstellungsland: China
  • Modell: MB Yellow JB
  • Mensur: 34 Zoll
  • Korpus: Pappel, Gelb lackiert, einlagiges schwarzes Schlagbrett
  • Hals: verschraubt, Ahorn, Lorbeer-Griffbrett, 20 Bünde, 38 mm Sattelbreite
  • Tonabnehmer: zwei J-Style Singlecoils
  • Elektronik: passiv, Volume/Volume/Tone
  • Hardware: Markbass Vintage-Brücke, offene Vintage-Mechaniken
  • Gewicht: ca. 4,2kg
  • Zubehör: Markbass Bass Bag und Gurt
  • Ladenpreis: 277,- Euro (Ladenpreis im Juni 2025)
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Profilbild von Furanku

Furanku sagt:

#1 - 05.06.2025 um 14:09 Uhr

0

Gerade der Slap-Sound ist wirklich ausgezeichnet und IMHO besser als vieles was Fender in den letzten Jahren hinbekommen hat: Fett, druckvoll, schon ziemlich "vorkomprimiert" und sowohl in Bässen wie Höhen ausgewogen und ohne Dröhn oder aufdringliches Gezischel. Muss ich mir jetzt echt *noch* einen Jazzbass zulegen? ;)

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