Markbass Little Mark Tube 800 Test

DETAILS

Schon beim ersten Blick auf den Little Mark Tube 800 zeigt sich ein Unterschied zum aktuellen Topseller Little Mark III. Markbass weicht bei einigen neueren Modellen und auch bei unserem Testkandidaten vom gewohnten gelb-schwarzen Biene-Maja-Design ab und verwendet eine Frontplatte in Dunkelgrün-metallic. Zudem wurde das Farbschema der Regler verändert, alle EQ-Regler sind gelb, alle Lautstärkeregler schwarz. Der Amp sieht meines Erachtens eleganter aus als die üblichen Modelle und die Farbcodierung der Regler macht auf schummrigen Bühnen durchaus Sinn, man kann sich besser orientieren und sieht schnell, welche Parameter man gerade bedient. In der Bauform gibt es keinen gravierenden Unterschied zur Serie – der LMT 800 ist zwar nicht ultraklein, mit Abmessungen von runden 7 x 26 x 28 cm (HxTxB) und einem Gewicht von unter 3 Kilo jedoch sehr kompakt und mühelos zu transportieren.

Die Verarbeitung des stabilen Metallgehäuses ist vorbildlich, so wie ich es von Markbass gewohnt bin. Ein weiterer signifikanter Unterschied zum Little Mark III sind die beiden Eingangskanäle mit unabhängigen Gainreglern. Der zweite Kanal des LMT 800 hat eine kombinierte XLR/Klinke-Buchse mit einer zuschaltbaren Phantomspeisung – sehr praktisch für Kontrabassisten die ein Mikrofonsignal verstärken wollen. Beide Kanäle teilen sich allerdings die EQ-Sektion, die anderen Filter und den Mastervolume-Regler, können also nur in der Vorstufe unterschiedlich gepegelt werden. Aber auch das ist schon recht praktisch, wenn man im Livebetrieb zwei unterschiedliche Bässe verwendet.

Den regelbaren Line Out kennen wir schon vom LM III, die DI des Vorgängers LM II wurde noch mit dem Gainregler gesteuert, neu hinzu kommt beim LMT 800 aber der Mix-Regler für die beiden Preamps. In der Stellung ganz links sollte man nur das Signal der Solid-State-Vorstufe hören, im Uhrzeigersinn regelt man die 12AX7 Röhrenvorstufe dazu, bis man schließlich ganz rechts angelangt nur noch das pure Röhrensignal hört. Es sind also sämtliche Mischverhältnisse möglich und in Mittelstellung gibt’s einen 50/50 Mix von Solid-State- und Röhrenvorstufe, mehr dazu später im Praxisteil. Nichts Neues hingegen bei der EQ- und Filtersektion des LMT 800, die vier Bänder Low, Mid-Low, Mid-High und Treble kennen wir genauso wie die Filter VLE und VPF bereits von anderen Markbass-Modellen. VLE ist die Abkürzung für Vintage Loudspeaker Emulator und im Wesentlichen nichts anderes als eine Höhenblende ähnlich der eines passiven Fenderbasses. VPF steht für Variable Pre-Shape Filter und senkt die Mitten bei einer Centerfrequenz von 380 Hz ab, ähnlich den Contour- oder Enhance-Features anderer Verstärker. Bleibt für die Front nur noch der Mastervolume-Regler, hinter dem sich zusätzlich die von Markbass-Usern lang ersehnte Mute-Funktion des Amps verbirgt. Zieht man ihn raus, ist der LMT 800 still.
RÜCKSEITE
Die Rückseite ist bei allen Little Mark Modellen identisch, hier ist Platz für die Speakon- und Klinken-Lautsprecherbuchsen, den Klinke-Tuner-Out fürs Stimmgerät, einen Effektkanal mit Send und Return ebenfalls als Klinken und den Line-Out-Ausgang zum Anschluss an ein Pult oder Recording-Interface. Der Line-Out kann selbstverständlich mit dem Pre/Post Switch vor oder nach den EQ geschaltet werden und verfügt über einen Groundlift, falls Brummschleifen eliminiert werden müssen.

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