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Mapex Mars Bebop Shell Set Test

Das Gretsch Catalina Club und das Ludwig Breakbeats sind wohl die bekanntesten Kompaktset-Vertreter, aber so gut wie jeder Hersteller von akustischen Schlagzeugen hat inzwischen eine bezahlbare Variante eines Mini-Schlagzeugs im Portfolio. Man denke beispielsweise an die drei Sonor AQX Sets oder das Pearl Midtown. 

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Mapex hat in der aktuellen Generation der Mars-Serie dafür das Bebop Set im Programm. Während viele Hersteller bei ihren preisgünstigen Kits auf weiches Pappel- oder Lindenholz setzen, ist das Mars mit furnierten Birkenkesseln ausgestattet. Das schauen wir uns jetzt einmal genauer an. 

Details

Das Mars Bebop Set wird in zwei Kartons angeliefert. Während die Snare und die beiden Toms schon komplett spielfertig sind, muss die Bassdrum noch mit Spannreifen und Fellen bezogen werden, das geht recht fix. Außerdem finde ich als Zubehör einen Einzeltomhalter mit Kugelgelenk sowie drei Standtombeine und einen Riser für den Spannreifen der Bassdrum im Karton. Der obligatorische Stimmschlüssel und ein Kratzschutz für den Spannreifen – sollte man sie ohne den Riser spielen wollen – ist ebenfalls dabei. 
Der Kesselsatz besteht aus den folgenden Größen: 18“ x 14“ Bassdrum, 10“ x 7“ Tom, 14“ x 12“ Standtom und eine 14“ x 5“ Snare. Die sechslagigen Birkenkessel fallen mit einer Wandstärke von 7,2 Millimetern recht kräftig aus. Auch vom Gewicht her macht sich das bemerkbar, die vier Mars Trommeln sind also nicht so leicht wie die Kompaktsets aus Pappelholz, die ich in vielerlei Ausführungen zum Test da hatte. 

Fotostrecke: 5 Bilder Das Mars Bebop ist ein vierteiliges Kompaktset, eine Snare ist Teil des Lieferumfangs.

Die Kessel sind mit einer Folie in Eichenholzoptik beklebt

Auf den Außenseiten sind die Kessel mit einer Effektfolie in der Farbe „Nightwood“ beklebt, das mich von der Maserung her an Eichenholz erinnert. Die Kanten schließen sauber etwa einen Zentimeter unter der Fellauflagekante ab, allerdings sieht man die vertikale Naht bei einigen Kesseln recht deutlich. Gleiches gilt für die Bassdrumspannreifen im identischen Look. Die Kessel sind mit der allseits bekannten SONIClear Gratung ausgestattet, das heißt, dass die äußere Auflage verrundet ausfällt. Dieser Umstand sorgt gemeinhin für ein kontrollierteres Obertonspektrum und leichteres Feinstimmen. Die Kessel sind ansonsten fein geschliffen, aber nicht zusätzlich versiegelt oder innen lackiert. Insgesamt kann ich den Kesseln aber ein sehr amtliches Erscheinungsbild attestieren, das ich eher in der oberen Mittelklasse verorten würde. 

Für die Bassdrum gibt es einen Riser

Als gelungenen optischen Kontrast zu den dunklen Kesseln und den schwarz-silbernen Typenschildern empfinde ich die verchromte Hardware. Während die drei Floortombeine lang, aber recht dünn ausfallen, wirken der Einzeltomhalter und die Füße der Bassdrum durchaus robust. Auch der in der Tiefe (aber nicht in der Höhe) verstellbare Riser dockt sicher und leichtgängig am Spannreifen der Bassdrum an. Das kleine Tom ist mit einer Freischwinghalterung ausgestattet, die an zwei Stimmschrauben anliegt und mit einem Gummipuffer auf dem Kessel aufliegt. Die Halterung hat recht viel Spielraum: Justiert man den Tomhalter auf den gewünschten Neigungswinkel, muss man die zusätzliche Bewegung der Halterung immer mit einplanen bzw. hinterher erneut nachjustieren. Das haben andere Firmen besser gelöst, ich hatte diesen Umstand auch schon damals bei meinem Test zum Mapex Saturn Set moniert. Die Spannreifen von Snare und Toms sind dreifach geflanschte 1,6 Millimeter Ausführungen.

Fotostrecke: 5 Bilder Die Kessel sind aus Birkenholz gefertigt und 7,2 Millimeter stark.

Auch bei der Anzahl der Spannböckchen setzt Mapex nicht den Rotstift an: Snare, Bassdrum und Standtom haben eine Achterteilung, das kleine Tom hat sechs Spannböckchen pro Seite. Die Spannschrauben sind allesamt mit Kunststoffscheiben unterlegt und laufen sehr leichtgängig und gleichmäßig in den flexiblen Gewindehülsen. Sämtliche Anbauteile wie Spannböckchen und Bassdrum-Rosette sind übrigens gummiunterlegt.
Bei der Befellung setzt Mapex auf Modelle des chinesischen Remo-Ablegers UX. Die Bassdrum hat beidseitig vorgedämpfte Felle, sie geht also von Haus aus in eine eher kompakt klingende Richtung. Auf den Toms sind klare, einlagige Felle aufgezogen, die Snare hat ein beschichtetes, einlagiges Schlagfell und ein klares Resonanzfell. Wie üblich werde ich die Trommeln auch noch mit weiteren Fellkombinationen aufnehmen, da besonders die Tomfelle erfahrungsgemäß hinter dem möglichen Klangpotential zurückbleiben. 

Fotostrecke: 4 Bilder Die Felle von Toms und Snare sind einlagig.

Die Snaredrum hat einen 14“ x 5“ großen Kessel, was ihr – rein vom Kesselmaß her – im Vergleich zu den 12“- und 13“-Modellen anderer Kompaktsets etwas mehr Allround-Charakter beschert. Als Teppichabhebung ist ein sehr preisgünstiges, seitlich abklappbares Modell mit einem Einstellrad aus Plastik verbaut. Der 16-spiralige Teppich aus Stahl ist mit Kunststoffbändern befestigt, er liegt in weiten Snarebeds, die sogar dem Verlauf der Gratung folgen… was in dieser Preisklasse nicht unbedingt üblich ist. Jetzt will ich mal sehen, was das Set akustisch zu leisten vermag. 

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Praxis

Das Set ist fix aufgebaut und durchgestimmt. Auch mit den etwas glasig klingenden Tomfellen bekommt man – dank der runden Gratungen – einen vollen Ton ohne zu viele Obertöne realisiert. Die Bassdrum klingt mit den beidseitig vorgedämpften Fellen eher kompakt – also weniger nach Bebop -, fügt sich aber stimmig ins Gesamtbild ein. Besonders gefällt mir die Snaredrum, die eine feine Ansprache hat und klanglich eine schöne Mischung aus Biss und Ton offenbart. Leider schlägt der Teppich bei abgespannter Abhebung von unten gegen das Fell. Ein bisschen unverständlich, dass Mapex hier so spart, denn ansonsten zählt die Snare klanglich zu den besten Modellen, die mir in dieser Preisklasse bisher unter die Stöcke gekommen sind. 

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Mehr Informationen

Ich habe das Set in drei Stimmungen aufgenommen, los geht’s mit der Werksbefellung in einer mittleren Lage.

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Mittlere Stimmung – Werksfelle Mittlere Stimmung – mit Dämpfung auf Snare und Toms

Im zweiten Durchlauf stimme ich das Set insgesamt tiefer. Die Felle von Toms und Snare tausche ich gegen Markenware. Die Snare ist jetzt mit einem Texture Coated von Aquarian als Schlagfell bestückt, die beiden Toms bekommen beschichtete Remo Felle spendiert: ein Emperor beim 14“ Standtom und ein Ambassador für das 10“ Hängetom. Somit klingen die drei Trommeln noch eine ganze Spur konkreter und im kompletten Frequenzbereich ausgewogener. 

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Mitteltiefe Stimmung – Markenfelle auf Snare und Toms Mitteltiefe Stimmung – mit Dämpfung auf Snare und Toms

Last but not least wird es Zeit für den „Jazz-Check“. In der hohen Lage sind die Toms jetzt mit Naturfellimitaten bestückt: ein Remo Fiberskyn Diplomat für das 10“ Tom und Evans ’56 Calftone für das 14“ Standtom. Auch wenn es sicher Modelle gibt, bei denen der typisch-singende Charakter noch besser hervortritt und ich in diesem Tuning einem 12“ Tom klar den Vorzug geben würde, sollte man auch immer den Preisbereich des Mapex Mars Sets im Hinterkopf haben, und dafür klingt es wirklich amtlich. Die Bassdrum spiele ich jetzt mit meinem mittelharten BagBeat Lederbeater, der die runden und tonalen Frequenzen der Trommel schön herausarbeitet. Auch die Snaredrum kann weiterhin voll überzeugen.

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Hohe Stimmung – Markenfelle auf Snare & Toms Hohe Stimmung – mit Besen
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Fazit

Die Firma Mapex war im Segment der kompakten Drumsets bislang nicht auf den vorderen Plätzen vertreten. Mit dem Mars Bebop Set hat sie allerdings ein recht erschwingliches Birkenset im Angebot, das man auf dem Schirm haben sollte. Bis auf ein paar Kleinigkeiten kann es voll und ganz überzeugen. Die Hardware und Beschlagteile wirken solide, das Set stimmt sich leicht und vielfältig und die Birkenkessel klingen klar, präsent und dynamisch. Einzig die Felle von Toms und Snare lassen ein bisschen Potential liegen, wie ihr auf den Soundfiles nach dem Wechsel auf Markenware hören könnt. Die Abhebung der Snaredrum ist zudem sehr einfach konstruiert und der Teppich schlug bei unserem Testmodell gegen das Fell, sobald man die Snare mit abgespannten Saiten spielen wollte. Ansonsten konnte die Snaredrum mit ihrer crispen Ansprache und dem vollen Ton klanglich absolut überzeugen. Als optisches Manko ist zu vermelden, dass die Stoßkanten der Folie bei einigen Trommeln nicht gut kaschiert waren. Kann man mit diesen Mankos leben, gibt es somit zum Yamaha Stage Custom Bop ein weiteres erschwingliches Kompaktset mit Birkenkesseln.

Viel Licht und wenig Schatten: Das Mapex Mars Bebop Set ist ein gut klingendes Kompaktset für Sparfüchse.

Technische Spezifikationen

  • Hersteller: Mapex
  • Bezeichung: Mars Bebop
  • Herkunftsland: China
  • Kessel: 6-lagiges Birkenholz, 7,2 Millimeter Wandstärke
  • Kesselgrößen:
  • 18“ x 14“ Bassdrum
  • 10“ x 7“ Tom
  • 14“ x 12“ Standtom
  • 14“ x 5“ Snare
  • Finish: Nightwood / Furnier
  • Felle: Remo UX
  • Zubehör: Riser, Stimmschlüssel, Spannreifen-Kratzschutz
  • Preis: (Verkaufspreis Februar 2022) – je nach Finish
  • EUR 479,- bis EUR 659,-

Herstellerseite: http://mapexdrums.com/international

Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • leicht stimmbar
  • dynamische und vielfältige Sounds
  • gut klingende Snare dabei
  • guter Bassdrum-Riser
Contra
  • Stoßkanten der Folie sichtbar
  • Snareteppich schlägt bei abgespannter Abhebung gegen das Fell
Artikelbild
Mapex Mars Bebop Shell Set Test
Für 639,00€ bei
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Viel Licht und wenig Schatten: Das Mapex Mars Bebop Set ist ein gut klingendes Kompaktset für Sparfüchse.

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