Mackie EM-USB Test

Praxis

Gut und einfach

Die erste Betrachtung der Herstellungsqualität fällt durchaus positiv aus. Wie man es von Mackie kennt, wird die Balance zwischen preiswerter, aber dennoch haltbarer Herstellung gut eingehalten. Allerdings beweisen andere Hersteller von USB-Mikrofonen, dass man schon für weniger Geld standfestere und vertrauenserweckendere Tischstative herstellen kann.

Ein Mackie-Logo auf einem Gerät erzeugt Erwartungen an Usability und Herstellungsqualität. Diese werden erfüllt.
Ein Mackie-Logo auf einem Gerät erzeugt Erwartungen an Usability und Herstellungsqualität. Diese werden erfüllt.

Das Mackie EM-USB in Betrieb zu nehmen, hat sich an den Testgeräten (div. MacOS und iOS) als erquickend einfach und problemlos gezeigt. Kaum angestöpselt, erscheint es sofort als auswählbares Gerät in den Systemeinstellungen und Audioprogrammen. Simpler kann es nicht sein. Auch das Handling im Betrieb ist denkbar einfach, die Bedienelemente zudem selbsterklärend.

Klangeigenschaften

Wer bislang mit in Devices eingebauten oder dynamischen Mikrofonen gearbeitet hatte, wird sehr positiv überrascht sein. Denn natürlich kann ein Kondensatormikrofon mit einer besseren Detaildarstellung punkten. Das kann das Mackie EM-USB wirklich sehr gut. Auch in den Hochmitten und Höhen löst es fein auf, was Sprache wie Singstimme und Instrumenten gleichermaßen zugute kommt.

Audio Samples
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Sprache, 50 cm Sprache, variierend

Zudem zeigen die Audiofiles sehr schön, dass Mackies erstes USB-Mikrofon angenehm unempfindlich gegenüber Popplauten ist und in den meisten Fällen ohne Poppschutz betrieben werden kann. Nähe ist auch deswegen nicht problematisch, weil das EM-USB den Bass nicht zu stark darstellt. Das liegt aber nicht unbedingt an der Ausprägung des Nahbesprechungseffektes (der die Bassanhebung bei naher Schallquelle hervorruft), sondern daran, dass das Mackie recht mittig abgestimmt ist. Für die Sprachverständlichkeit ist das gut, will man besonders vollen, warmen Wohlklang erreichen oder die feinste, zarte Luftigkeit in den obersten Höhen erzielen, ist das EM-USB vielleicht nicht die beste Wahl. 

Die Richtwirkung des Mikrofons ist für den wohl hauptsächlichen Einsatzzweck der Sprachaufnahme in akustisch nicht optimierten Räumen gut geeignet. Ist die Entfernung im Tischbetrieb in einem typischen Arbeitszimmer etwas zu groß, wie im Audiobeispiel zu erkennen, werden die Reflexionen durch den Tisch und die Raumrückwürfe etwas zu stark. Doch auch hier wurde eine gute Balance entschieden, denn selbst bei dieser Entfernung ist es noch möglich, die Position der Schallquelle zu variieren (also den Kopf zu bewegen), ohne dass es das Mackie EM-USB direkt mit starken Klangfärbungen abstraft. Als guter Sprechabstand haben sich im Reviewzeitraum 15-25 cm erwiesen.

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