Mackie EM-Chromium Test

Das Mackie EM-Chromium kennzeichnet das obere Ende in Mackies Element-Serie, die der Hersteller mit “EM” abkürzt.

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An anderer Stelle hatten wir Euch aus dieser Reihe diverser Mikrofone bereits das USB-Mikrofon Mackie EM-Carbon vorgestellt.
Das Chromium tritt als Studiomikrofon für das Homerecording an und möchte zum bezahlbaren Kurs mit einem ausgewachsenen integrierten Mehrkanal-Audio-Interface, gleich mehreren Richtcharakteristiken sowie einem hochwertigen Mikrofon-Vorverstärker punkten. Wir schauen uns das Mikrofon in Theorie und Praxis genauer an, um herauszufinden für wen sich der knapp 50% höhere Preis des Mackie Chromium gegenüber dem Mackie Carbon rentiert.

Details

Ausgeliefert

Im Karton des Mackie Chromium findet sich auf oberster Ebene ein Benutzerhandbuch und zwei Kärtchen mit Download-Links für Zusatzsoftware, die kostenlos heruntergeladen werden kann. Außerdem liegt ein USB-Kabel für den Anschluss des Chromium an einen Rechner bei. Unter einer schützenden Schaumstofflage findet sich dann sicher verpackt das Mikrofon selbst. Es ist fest mit dem Tischstativ verbunden, in dem sich das integrierte Audio-Interface des Mikrofons befindet. Um das Mikrofon vor Staub zu schützen, wird es in einem Zip-Beutel aus Plastik ausgeliefert, in dem ein relativ großer Beutel mit Kieselgel das Mikrofon vor Feuchtigkeit schützen soll. Das sind einfache, aber gute Lösungen, die der Hersteller hier präsentiert, um sein Mikrofon bestmöglich ausliefern zu können.

Mackie EM-Chromium Lieferumfang
Mackie EM-Chromium Lieferumfang

Schwarz und kräftig

Das Chromium ist, wie es typisch für Mackie ist, nahezu komplett in Schwarz gehalten. Sein Metall-Body macht einen ebenso robusten Eindruck wie sein Stativarm und der Tischfuß. Auch sie sind aus Metall gefertigt und grundsolide gefertigt. Wer sich für dieses Mikrofon entscheidet, der legt sein Geld in jedem Fall in ein ernstzunehmendes Tool an, das nicht bei der kleinsten Unwegsamkeit auseinanderfällt. Die Membrane des Chromium sind von einem stabilen Drahtgeflechtkorb umgeben, der von schmalen Metallstreben umgriffen wird. Eine Verformung des Korbes durch leichte Stöße ist damit so gut wie ausgeschlossen und die Membranen optimal geschützt.
Alle Bedienelemente, mit denen das Mikrofon gesteuert wird, befinden sich unmittelbar auf seiner Vorderseite. Neben einem Mute-Taster ist das ein Regler für die stufenlose Justierung der Mikrofonvorverstärkung sowie ein Auswahldrehschalter, mit dem eine von vier Richtcharakteristiken festgelegt werden kann.
Sämtliche Bedienelemente des integrierten Audio-Interfaces und seines Mixers befinden sich im Stativfuß. So ist etwa der Kopfhörerausgang ebenso getrennt regelbar wie der Instrumenten- und der Aux-Eingang. Ein weiterer Regler dient zum Einstellen des Mix-Verhältnisses von USB-Monitoring und dem Direktsignal des Mikrofons. Level-Meter mit je fünf LEDs zeigen den Eingangs- und den Ausgangspegel des integrierten Mixers an. Auf der Rückseite des Fußes finden sich der USB-Eingang und ein Instrumenteneingang, der als vollwertige große Klinkenbuchse ausgelegt ist. Das gesamte Layout der Anschlüsse und Regler ist gut nachvollziehbar, weil sinnvoll angeordnet. Unser Praxis-Check wird zeigen, wie flach die Lernkurve des Chromium tatsächlich ist.

Fotostrecke: 5 Bilder Die Vorderseite des Chromium beherbergt die Pattern-Auswahl, einen Preamp-Regler und einen Mute-Taster.

Drei Kapseln für ein Halleluja

Im Mackie Chromium arbeiten gleich drei Kapseln. Dabei handelt es sich bei allen dreien um 16mm-Membrane mit Elektret-Kondensator-Technik. Wie beim Mackie Carbon steht dafür auch beim Chromium der gesamte vom menschlichen Gehör wahrnehmbare Frequenzbereich von 20 Hz bis 20 kHz zur Verfügung. Die Kombination der verschiedenen Membrane ermöglicht den Einsatz unterschiedlicher Richtcharakteristiken. Neben der klassischen Richtcharakteristik Niere ist noch eine Kugelcharakteristik am Start, die allseitig Schall aufgreift und eine Acht, die in Interview-Situationen eine gute Figur macht. Außerdem können Signale im Stereo-Modus aufgegriffen und gewandelt werden. Eine Supernieren-Charakteristik wie beim Mackie Carbon steht jedoch nicht zur Verfügung.

Die Polardiagramme zeigen wie breit die Niere des Chromium aufgestellt ist.
Die Polardiagramme zeigen wie breit die Niere des Chromium aufgestellt ist.

Der weitere Vergleich mit dem Mackie Carbon zeigt, dass das Chromium nicht ganz so gut aufgestellt ist wie sein kleineres Geschwisterchen. Dennoch sind die vom Hersteller aneggebenen Werte allesamt wirklich gut. Seine Empfindlichkeit von -38 dB (0 dB = 1 V/Pa @ 1kHz) entspricht im Wesentlichem dem des Carbon, der maximale Schalldruckpegel ist mit 110 dB SPL jedoch satte 16 dB unter dem des Vergleichsmikrofons. Auch im Dynamikbereich fehlen ihm mit 96 dB immerhin 4 dB im Vergleich zum Carbon. Anders sieht es beim A/D-Converter aus. Hier verarbeitet das Chromium ebenfalls Audio in der Qualität 16Bit/48kHz. Dank seines Stativs und Standfußes ist es mit 1,6 kg deutlich schwerer als das Carbon und mit 24,9 cm Höhe erstaunlicherweise auch kürzer und sogar schmaler, mal abgesehen vom knapp 12 cm breiten Fuß. Alles in allem erscheint das Carbon zwar im technischen Vergleich etwas leistungsstärker, aber nicht zu vergessen ist, dass das Chromium die Vorteile eines integrierten mehrkanaligen Audio-Interfaces samt Mixer-Funktion bietet.

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Scott Becker sagt:

#1 - 25.04.2021 um 10:56 Uhr

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Sehr interessant - von dem Mikro hatte ich noch nie was gehört. Bin durch euren Test zum ähnlich aussehenden T Bone darauf aufmerksam geworden. Schön, dass das Mackie bei Gesang und Gitarre so gut abschneidet. Auch, wenn ich inzwischen zufriedender Nutzer des AKG Lyra bin (siehe Kommentar unter eurem Artikel zum T Bone), werde ich das Mackie mal ausprobieren, denn die Möglichkeit, Akustikgitarre sowohl über das Mikro als auch über den Line-In aufzunehmen ist sehr verlockend, sowohl für die Live-Anwendung als auch für z.B. YouTube-Videos.

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