Mackie Big Knob Test

Details

Der Mackie Big Knob ist ein mittelgroßer Monitoring-Controller, der, wie für seine Preisklasse typisch, mit Kopfhörerverstärker und Talkback ausgestattet ist. Er wiegt 1,6 kg, ist aus Metall und wie ein typischer Mackie-Mixer gebaut: Robust und praktisch trifft es ganz gut. Mit 343 x 81 x 150 mm B x H x T ist der Mackie Controller mit das größte Tabletop-Gerät in unserem Testmarathon-Monitorcontroller.

Das markanteste Detail und Namensgeber zugleich ist definitiv der großer Main-Volume Regler, der für das haptische Wohlgefühl mit einem Metallknopf ausgestattet ist und auf der abgeschrägten Oberfläche des Gerätes sitzt. Nichtsdestotrotz sollte man sich davon nicht blenden lassen, denn unter diesem Knopf steckt auch nur ein normales Poti, wie unter den anderen Plaste-Käppchen auch. Alle Potis sind in etwa gleich leichtgängig und für einen besseren Bedienungskomfort abgerundet.

Direkt unterhalb des großen Knopfes zur Volume-Steuerung des Monitor-Outs befinden sich die obligatorischen Mono, Mute (Stumm) und Dim (-20dB) Schalter, die – wie alle Taster des Big Knobs – als Druckschalter ausgelegt sind. Das bedeutet: Gedrückt heißt aktiv, nicht gedrückt inaktiv. Und weil es so besser zu erkennen ist, hat man für die optische Kontrolle über fast jedem Schalter auch noch eine rote LED platziert. Der Terminator lässt grüßen.

Links davon befinden sich die Input Source-Schalter für insgesamt fünf Stereo-Eingänge, die allesamt – dank aktiver Technik – parallel und ohne Pegelverlust summiert, also gleichzeitig betrieben werden können. Sie heißen DAW Mix, 2-Track A,  2-Track B, Phono und DAW/Phones Mix Input. Vier Eingänge bieten jeweils zwei symmetrische 6,35 mm Klinkenbuchsen mit -10dBV/+4dBu Umschalter, drei eine weitere stufenlose -10dB bis +10dB Gainstufe. Als Nummer 5 fungiert der Phono-Eingang, der über Cinchbuchsen nebst Masse-Schraube verfügt und dem Anschluss eines Plattenspielers dient. Zur optischen Pegelkontrolle steht eine Sechs-Segment Anzeige zur Verfügung, wobei die Null den üblichen +4dBu entspricht.

Ähnlich umfangreich geht es bei den rechts positionierten Ausgangswahlschaltern zu. Auch hier können alle gleichzeitig betrieben werden. Wer allerdings gern A/B-Vergleiche macht, sollte entweder einen breiten Daumen sein eigen nennen oder zwei Finger zum Drücken bemühen ( A an, B aus und umgekehrt). Das geht heutzutage einfacher, wie z.B. Presonus und Dangerous Music beweisen.

Direkt unter den Monitor- bzw. Ausgangswahlschaltern befindet sich die Talkback-Sektion für das eingebaute Mikro mit Volume-Poti und selbsterklärenden Destinations-Schaltern „to-2-tracks“ und „phones/studio“.

Abgesehen von den Kopfhörer-Anschlüssen auf der linken Seite des Gerätes sind alle anderen auf die Rückseite verbannt. Direkt neben der 6,35 mm Buchse sitzt der Quellenwahlschalter für die Kopfhörer und die Studio-Outs: “Input Sources”, also der Main Mix oder “Phones Mix” und ein Aux-Eingang stehen zur Verfügung. Dadurch kann ein Master-Signal vorgehört werden, während der Musiker etwas komplett anderes über den Kopfhörer-Bus auf die Ohren bekommt. Daneben befindet sich der Schalter für die Studio-Outs und das dazugehörige Level-Poti. Hier schließt man am besten Lautsprecher an, die direkt im Aufnahmeraum stehen. Doch dazu später mehr.

Meine Damen und Herren, wenn sie mir bitte zur Rückseite folgen würden:

Rechts finden sich die „Sources“, drei symmetrische Stereoeingänge in 6,35 mm Klinke mit -10dB/+4dB Wahlschalter und einem extra RCA Phono-Cinch-Eingang mit Anschluss für das Massekabel. Zusätzlich sind alle vier mit einer variablen +/- 10dB Gain-Stufe ausgestattet. Außerdem steht ein fünfter, sogenannter Aux-Eingang (DAW Phones Mix Input) bereit, der den bereits angesprochenen Kopfhörer-Bus versorgt. Auch der ist mit einem -10dB/+4dB Wahlschalter versehen.

Links daneben reihen sich weitere Ausgänge (Outputs), ganz links die Monitor-Anschlüsse A, B und C. Dabei handelt es sich wieder um drei symmetrische Stereopärchen, die allerdings nur über einen individuellen, stufenlosen Ausgangs-Gain von -10dB bis +4dB verfügen, um so die angeschlossenen Monitorsysteme im Pegel zu kalibrieren. Das macht man in der Regel nicht oft, sodass die „versteckte“ Positionierung durchaus sinnvoll ist.

Die nächsten vier Ausgänge sind symmetrisch und als 6,35 mm Klinke ausgelegt, besitzen für die -10dB / +4dB Anpassung nun aber wieder einen Druckschalter. Die ersten drei klonen die Input-Source-Auswahl; Phones-Amp und Studio-Out bekommen ihr Signal abhängig von der “Phones/Studio Studio Source”-Einstellung, das heißt, entweder die “Input-Source”-Auswahl bzw. Summe oder aber das Signal vom Aux-Eingang “DAW Phones Mix Input”.

Der Studio Out ist wie ein Monitor-Out gestaltet und empfiehlt sich für den Anschluss der Lautsprecher, die mit in der Aufnahmekabine stehen und der Playback-Einspielung dienen. Auf diesen Kanal lässt sich der Talkback routen, sodass auch Personen, die ohne Kopfhörer im Aufnahmeraum stehen, wertvolle Kommentare mit auf den Weg gegeben werden können. Auch auf die 2-Track-Ausgänge lässt sich der Talkback legen, will man zum Beispiel Kommentare auf der Aufnahme hinterlassen. Um ihn zu aktivieren, müssen die entsprechenden Zieltaster während der gesamten Kommunikation gehalten werden: Mackie bezeichnet das im Handbuch als „Lästerschutz“. 🙂

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