Anzeige

LD Systems Stinger Series LDEB 152 und LDEB 152A Test

Um sich auf der Bühne ab dem ersten gespielten Ton richtig wohl zu fühlen, gibt es für eine Band nichts Wichtigeres, als bei jedem Auftritt ein identisches Soundgefühl zu haben. Was liegt da näher, als sich eine eigene kleine Beschallungsanlage anzuschaffen. Zumal diese immer günstiger und kompakter werden. Doch lohnt es sich wirklich, die Bandkasse für die eigene PA zu plündern, und wie viel muss man ausgeben, um ein gutes Preis-/Leistungsverhältnis zu erhalten?

LD Systems ist eine relativ junge deutsche Firma, die sich seit etwa sieben Jahren in der Mittelklasse behauptet und den Markt unter anderem auch mit günstigen Kompakt-Systemen bedient. Ich habe einen typischen Vertreter dieser Gattung, den aktiven Multifunktionslautsprecher LDEB 152(A) in Bezug auf Live-Anwendungen im Monitorbereich sowie als Beschallungsanlage getestet. Dazu gesellte sich die passive Variante LDEB 152 – es gibt übrigens alle Modelle der Stinger-Serie als aktive und passive Version.

bxt1FIN
Anzeige

Details

Mit einem 15“ Eminence-Lautsprecher und einem 1“ BMS-Hochtontreiber ist der LDEB 152 ein sehr robuster passiver 2-Wege Lautsprecher. In der aktiven Variante wird ein Bang & Olufsen Digitalendstufenmodul verbaut, dass ein weiteres passives Topteil mitversorgen kann.  Mit einer Leistung von 500W RMS und einem max. verzerrungsfreien Schalldruck von 130db (SPL), laut Herstellerangaben, ist der Wirkungsgrad dieses Lautsprechers weiter oben angesiedelt. Der Lautsprecher verfügt über ein Frequenzspektrum von 45 Hz – 20 kHz, die Trennfrequenz liegt bei 1,5 kHz. Das Abstrahlverhalten wird vom Hersteller mit 120° x 110° angegeben.

Fotostrecke: 2 Bilder Das neigbare Flansch auf der Unterseite der Box ermöglicht eine flexible Positionierung.

Das Gehäuse besteht aus robustem 18 mm Multiplex, das zusätzlich durch einen speziellen und sehr widerstandsfähigen Strukturlack geschützt wird. An den Seiten des Gehäuses sind Griffmulden integriert, welche das Handling der doch sehr großen (499mm x 650mm x 438mm) und nicht ganz leichten (23kg/ bzw. 30,5kg) Box erleichtern sollen. Die Front des LDEB 152 wird durch ein Stahlblechgitter geschützt, welches wiederum mit Akustikschaum verkleidet ist.

Auf der Rückseite befinden sich bei der Passivvariante lediglich zwei Speakonanschlüsse. Die Aktivvariante ist mit einem Line In-/Output, einem Mic-Input und einem Speakon-Output zur Versorgung eines zusätzlichen passiven Lautsprechers ausgestattet. Zur Klangregelung sind ein frequenzfestes Bass- bzw. Höhen- EQ-Poti sowie ein Volume-Regler und ein Ground/Lift-Schalter verbaut. Der mittlerweile bekannte patentierte Aufnahmeflansch SM707 lässt sich in 4°-Schritten von 0° bis +/- 18° flexibel neigen. Durch seinen seitlichen Winkel ist er nicht nur als PA-Lautsprecher sondern auch als Monitorlautsprecher einsetzbar. Wird der LDEB 152 als Monitor oder als Standlautsprecher verwendet, sorgen Gummifüße für einen sicheren Halt.

Anzeige

Praxis

Als ich die beiden gut verpackten Lautsprecher aus dem Karton nahm, fiel mir als erstes ein kleiner Riss an der unteren rechten Ecke auf. Super, neu verpackt und trotzdem schon beschädigt – die Verpackung war übrigens okay (der freundliche Paket-Bote war aus dieser Nummer also raus).  Hätte ich das Teil gekauft, wäre also ein Umtausch fällig gewesen.

Aber kümmern wir uns um die Praxis. Eine grundsätzlich sehr positive Eigenschaft ist, dass man mit einer aktiven LD-Box eine weitere passive versorgen kann, was im Monitorbereich sehr sinnvoll ist und einem Platz-, Geld- und Verkabelungs-technisch einiges erspart. Die in der aktiven Box verbaute Bang & Olufsen-Endstufe wurde speziell auf die verwendeten Lautsprecher abgestimmt und erledigt ihren Job – im Single- wie im Dual-Betrieb – optimal. Wird eine passive von einer aktiven LD-Box betrieben, erhält man zwei klanglich gleichwertige Lautsprecher.

Das sich Endstufe und Box optimal ergänzen erkennt man spätestens dann, wenn man die passive Boxenvariante mit einer beliebigen Endstufe betreibt. In dieser Konfiguration klingt der Lautsprecher nicht ganz so druckvoll, was sich aber natürlich mit einem Equalizer korrigieren lässt.

Als erste Maßnahme des Praxischecks habe ich ein Shure SM58 angeschlossen und war erstaunt. Obwohl ich keinerlei EQ-Einstellungen vorgenommen hatte, konnte ich ohne Rückkopplungsprobleme eine beachtliche Lautstärke erzeugen. Durch den 15“er klingt die Stimme natürlich sehr basslastig, was im Normalfall jedoch durch den Low-Cut im Mischpult unterbunden wird. Außerdem muss man bedenken, dass die Bühne ausreichend Platz hergeben muss, um mehrere dieser Lautsprecher unterbringen zu können. Als Gesangsmonitor ist der LDEB 152 grundsätzlich etwas überdimensioniert. Seine Stärken sind hohe Schalldrücke und die Möglichkeit, eine druckvolle Kickdrum oder ausreichend Wärme im Bassbereich zu erzeugen, was einen zusätzlichen Subwoofer für kleinere Clubs überflüssig machen würde.

Beim Einsatz als PA kommt ihm der flexible Aufnahmeflansch zugute, obwohl für mich nicht ganz nachvollziehbar ist, warum der Flansch aus Kunststoff ist. Wo doch sonst alles einen so robusten Eindruck macht. Für den Test als PA habe ich Livemitschnitte von Jazz über Rock bis Elektro eingespielt. Bei den sehr dynamischen Jazzaufnahmen schaffte es der LDEB 152, einen differenzierten und ausgewogenen Sound abzugeben – er ist ein waschechter Multifunktionslautsprecher! Ausschließlich in den Höhen fand ich ihn im Gesamtbild teilweise nicht “scharf“ genug. Die verzerrte Rockgitarre und die teilweise tiefen Keyboardsounds klangen schön “satt“. Auch beim Schlagzeugsound wurde ich positiv überrascht, die tiefen und mittigen Elemente des Drumsets wurden ausgewogen verstärkt. Die Cymbals waren mir nicht crisp genug, was aber sicherlich auch Geschmacksache ist. Bei der Frauenstimme fielen mir wieder die etwas “unscharfen“ Höhen auf, was den Effekt hat, dass man die Stimme nicht ohne weiteres Bearbeiten “über“ den Rest der Band bekommt.

Anzeige

Dem LDEB 152 (A) kann ein gutes Preis-/ Leistungsverhältnis attestiert werden.
Aufgrund der Größe und den erwähnten Stärken würde ich die LDEB 152 in erster Linie als Drummfill, DJ-Monitor oder PA empfehlen. Für die Monitor-Anwendung sollte man eher auf die 12“ Version zurückgreifen. Für knappe 1000 EUR (449 EUR pro aktiven Lautsprecher)  und mit ein paar kleinen Einstellungen im Klangbild erhält man eine solide, kompakte Beschallungsanlage für kleine Clubs. Sie tut das, was man von einem 15“ Lautsprecher-Setup erwartet.

Unser Fazit:
3,5 / 5
Pro
  • hochwertige Komponenten
  • einfache Bedienung
  • sauberer Klang auch bei hohem Schalldruck
  • patentierter Aufnahmeflansch mit variabler Neigung
  • verriegelbarer Kaltgeräteanschluss
Contra
  • 23 (30) kg Gesamtgewicht
  • mittelmäßige Verarbeitung
  • Aufnahmeflansch aus Kunststoff
Artikelbild
LD Systems Stinger Series LDEB 152 und LDEB 152A Test
Für 549,00€ bei
bxt6FIN
Facts
  • 15″ Tief-/ Mitteltöner (Eminence)
  • 1″ Hochtöner (BMS Driver)
  • Frequenzband: 45 Hz – 20 kHz
  • Belastbarkeit: 500W RMS
  • Max. Schalldruck: 130db (SPL)
  • Grenzfrequenz: 1,5 kHz
  • Maße: 499mm x 650mm x 438mm
  • Gewicht: 23kg (Passiv); 30,5 (Aktiv)
  • Preis (UVP): 699 EUR (LDEB 152A), 449 EUR (LDEB 152)
Hot or Not
?
bxt8FIN Bild

Wie heiß findest Du dieses Produkt?

Kommentieren
Schreibe den ersten Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.
Bonedo YouTube
  • Subtle Compressor Tones with the Wampler Mini Ego 76 Compressor!
  • Fender American Professional Classic Stratocaster HSS | First Look
  • Marleaux Consat Custom Bolt-On - Sound Demo (no talking)