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Kurzweil Artis Test

Praxis

Sound

Wie es sich für ein Stagepiano gehört, ist der Default-Sound ein Konzertflügel, der in diesem Fall „Concert Piano“ heißt. Diesen Sound kann man als Gradmesser betrachten, ist doch die realistische Reproduktion eines akustischen Pianos die primäre Herausforderung, der sich ein solches Instrument stellen muss.
Kurzweil hat sich offensichtlich viel Mühe gegeben, dieser Aufgabe gerecht zu werden. Denn das brandneue „German Grand“ ist ein Sample, das in seinem Klangverhalten und Dynamikumfang auf Anhieb zu überzeugen vermag. Der Sound wirkt über die gesamte Tastatur ausgewogen und nuancenreich, dazu sorgt das mitgelieferte Sustain-Pedal mit Halbpedalerkennung und Damper-Release-Noise für weiteren Detailreichtum. Mit den japanischen, koreanischen oder schwedischen Platzhirschen oder gar mit Plug-in-basierten Librarys kann das Artis allerdings nicht ganz mithalten. Hier wird beispielsweise das Fehlen von Saitenresonanzen deutlich, auch das Ausschwingverhalten kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass 128 MB für einen Steinway verglichen mit teilweise Gigabyte-großen Multi-Samples doch etwas wenig sind. Dennoch ist es Kurzweil mit dem neuen „German Grand“ gelungen, die etwas angestaubten Pianosounds der älteren Geräte durch ein frisches, bühnentaugliches und durchsetzungsfähiges Klaviersample zu ersetzen. Das „Concert Piano“ macht auf jeden Fall Spaß und klingt sehr erwachsen.

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Concert Piano

Das Artis hat aber noch sehr viel mehr zu bieten. Allein die akustischen Pianos sind mit 32 Variationen reich vertreten, wobei allesamt qualitativ auf hohem Niveau spielen. Neben Sounds wie „Rock Piano“ oder „Hip Hop Piano“, die ihre genrespezifische Ausrichtung schon im Namen tragen, findet man zum Beispiel das wunderschön verträumte „Dark & Distant“, das unprätentiöse „Upright Piano“ und Layer wie „Piano & Harp“ oder „Piano & Choir“. Insgesamt deckt die Auswahl an akustischen Pianosounds alle erdenklichen Anwendungsgebiete ab und lässt für unterschiedlichste Stilistiken kaum Wünsche offen.

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Upright Piano Hip Hop Piano Dark & Distant Piano

Doch damit nicht genug. Das Artis tritt ja als Allzweck-Waffe an, das vor allem auf der Bühne punkten möchte. Ein Blick auf die weiteren Soundkategorien verrät, was Kurzweil damit meint, denn die verbleibenden 14 Instrumentengruppen heißen E.Piano 1, E.Piano 2, Organ 1, Organ 2, Clav, Brass/Winds, Strings, Voices, Synths, Pads, Guitar, Bass, Drums und Percussion. Für all diese Kategorien stehen jeweils 16 verschiedene Varianten zur Verfügung. Das Artis ist also weit mehr als nur ein Piano.
Um es vorweg zu nehmen: Die Qualität der zusätzlichen Sounds ist außerordentlich gut, was man ja beileibe nicht von jedem Stagepiano behaupten kann. In vielen Fällen handelt es sich um Klänge, die aus dem Kurzweil PC3 und dem KORE 64 stammen.
In der Kategorie E.Piano 1 finden sich allerlei Vertreter aus der Vintage-Ecke, deren Programm-Namen (wie bereits beim SP5) meist mit unmissverständlichen Referenzen versehen sind. So kann man sich bereits anhand einer Bezeichnung wie „Stevie’s Rhds“ oder „What’d I Say Wrly“ eine Vorstellung des Sounds machen. Die Simulationen von Rhodes und Wurly gefallen mir alle sehr gut. Dynamisch schön abgestuft lassen sich die Samples der elektromechanischen Vorbilder sehr lebendig und ausdrucksstark spielen. In vielen Fällen wurden werksseitig Effekte hinzugefügt, deren Anteil man mit dem Modulation-Wheel steuern kann, etwa die Tiefe des Tremolos oder den Wah-Effekt. Die zweite E-Piano-Bank beherbergt FM-Pianos, Yamaha CP-Flügel und Pianets, ebenfalls mit eindeutigen Verweisen im Programmnamen wie beim „No Quarter Pnt“ oder dem „VideoKilledRadio“. Auch hier finden sich durchweg brauchbare, durchsetzungsfähige und mit passenden Effekten versehene E-Pianos.

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Stevie’s Rhodes Video Killed Radio

Ein weiteres hervorhebenswertes Feature des Artis ist der Organ-Mode. So sind in der Kategorie Organ nicht einfach nur Hammond-Samples abgelegt, sondern das gesamte Instrument wird in den „KB3-Mode“ versetzt, für den es extra eine blau leuchtende Status-LED neben der Fader-Section gibt. Eben diese Fader dienen nun als Zugriegel-Controller, die darüber befindlichen Buttons steuern weitere Hammond-spezifische Charakteristika wie Chorus/Vibrato oder die Percussion. Mit dem Sustain-Pedal oder dem Variation-Taster steuert man die Geschwindigkeit des Leslies, das Modulationsrad regelt den Anteil der Verzerrung des Leslies. Das macht das Artis zu einer Art Hammond-Klon, denn die Orgelsounds lassen sich mit derart vielen Zugriffsmöglichkeiten sehr schnell und stilecht anpassen. Für das echte B3-Feeling sollte man zwar eher eine Waterfall-Tastatur anschließen, dennoch ist der Organ-Mode ein tolles Feature, das vor allem toll klingt und viel Spielfreude garantiert. Die 16 Speicherplätze sind mit „Serviervorschlägen“ bestückt, die neben Hammond-Sounds auch Vox- und Farfisa-Simulationen beinhalten. 

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First Three

In der zweiten Orgelbank finden sich vor allem Kirchenorgeln in allerlei Registrierungen. Diese klingen hervorragend und überzeugen mich ausnahmslos. Auch die drei Akkordeons in dieser Instrumentengruppe sind außerordentlich gut gelungen.

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16 Open Flute Paris Combo Accordion

In der Kategorie Clav sind erwartungsgemäß diverse Varianten des Hohner D6 zu finden, darüber hinaus zwei Cembali. Diese Sounds reißen mich nicht vom Hocker, sind aber auch nicht wirklich schlecht. Man könnte sagen: guter Durchschnitt.
Die Brass/Winds-Section hat ein paar wirklich schöne Programme parat, beispielsweise „Low Orch Brass“. Bei der „Lead Trumpet“ hingegen hört man seltsame Sample-Artefakte, wenn man den Ton liegen lässt. Hier ist also ebenso brauchbares wie verbesserungswürdiges Material vorhanden. Die Strings hingegen klingen allesamt ausgezeichnet. Hollywood, Pizzicato oder Mellotron, das Artis liefert sie alle in hoher Qualität, zumindest gemessen an anderen Stagepianos.

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Full Pizzicato Winds & Strings

Die nächste Kategorie heißt Voices. Hier sind neben den üblichen Ahs und Ohs auch lustige Take-6-Ensembles und einige spacige synthetische Chor-Pads untergebracht. Den praktischen Nutzen von Chor-Sounds finde ich mitunter fragwürdig, im Falle des Artis gibt es allerdings den einen oder anderen inspirierenden Sound.
Lead-Sounds und ein paar Referenzen an Legenden der subtraktiven Synthese sind in der Kategorie Synth versammelt. Spaß machen vor allem Programme wie „Dark Wobbles“ oder „Big Old Jupiter“, zumal das Modulationsrad hier wieder kräftig mitmischen darf. Die mit Pad betitelte Instrumentengruppe öffnet eine weitere Tür zu synthetischen Klangwelten. Auch hier sind viele brauchbare und lebendige Programme zu finden.

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Dark Wobbles Big Old Jupiter

Gitarrensounds in Keyboards sind ja grundsätzlich eine heikle Angelegenheit. Das Artis hat immerhin eine ganze Kategorie nach dem sechssaitigen Instrument benannt. Umso mehr staune ich, dass auf den 16 verfügbaren Speicherplätzen tatsächlich überzeugende Sounds zu finden sind. Verblüffend gut klingen vor allem die cleanen E-Gitarren, zumal sie Velocity-abhängig abgedämpft werden können. Auch die akustischen Varianten, die Mandoline und das Banjo hinterlassen einen guten Eindruck.

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Rich Caster 3Str Mandolin

Wenige Überraschungen bietet die Kategorie Bass. Hier sind ein paar nette E-Bass-Samples untergebracht, vor allem das Programm „Flea/Bootsy“ lässt sich sehr dynamisch spielen, der Kontrabass hingegen ist nicht ganz so gelungen. Darüber hinaus sind ein paar Minimoogs, einige aggressiv-verzerrte Synthbässe oder der an Bruce Hornsby oder auch Michael Jackson erinnernde „The Way It Is“ nette Dreingaben.
Die letzten beiden Kategorien, Drums und Percussion, sind eine wahre Fundgrube für studiotaugliche akustische und elektronische Schlagzeug-Sounds. Eine bemerkenswert umfangreiche Auswahl an Drumkits, Mallets, Ethno- und Orchesterperkussion runden das Gesamtpaket des Artis ab.
Fassen wir zusammen: In Kurzweils neuer Rampensau sind jede Menge Sounds in guter bis herausragender Qualität vorhanden. Somit ist das Artis auch als spontane Inspirationsquelle für Komponisten interessant, zumal die meisten Klänge in Studioqualität verfügbar sind.
Sehr erfreulich ist auch die Tatsache, dass es beim Umschalten von Programmen keine Aussetzer gibt. Zudem ist die Auswahl ein Kinderspiel. Mit maximal zwei Tastenklicks ist man bei dem gewünschten Sound. Unkompliziert ist auch das Verwalten der häufig genutzten oder favorisierten Klänge: Pro Kategorie kann man den Default-Sound festlegen, indem man den Taster des betreffenden Speicherplatzes gedrückt hält. Darüber hinaus gibt es zehn Favorites-Buttons, denen man auf die gleiche Weise seine Lieblingsprogramme oder Multis zuordnen kann.
Erwähnt werden soll auch der „Variation“-Button. Er unterlegt entweder das jeweils aktive Programm mit einem weiteren Sound, beispielsweise ein Piano mit einem Pad, kann aber auch dazu dienen, einem Synth-Sound eine weitere Oktave hinzuzufügen oder Effekte zu steuern. Im Prinzip ist der „Variation-Button“ ein zusätzlicher Controller. Zum „Vorhören“ der Sounds gibt es übrigens die Tastenkombination „Program Demo“, die ein kurzes Musikstück mit der entsprechenden Klangfarbe abspielt. 

Die Tastatur mit Hammermechanik stammt von Fatar
Die Tastatur mit Hammermechanik stammt von Fatar

Tastatur

Der Gesamteindruck eines Digitalpianos hängt ganz wesentlich mit der Tastatur zusammen, denn die Interaktion von Piano-Sample und Anschlagsverhalten sind maßgeblich für das Spielgefühl. Das Artis verfügt über eine 88-tastige Hammermechanik, genau genommen eine TP/100 von Fatar. Diese Tastatur verfügt nicht über klaviertypische Merkmale wie eine graduierte Gewichtung oder das in letzter Zeit zunehmend verbreitete „Ivory Feel“, das Elfenbein-Haptik vermitteln soll, was in Anbetracht der vielen pianofremden Sounds aber absolut in Ordnung ist. Die Mechanik ist ohne Zweifel tadellos verarbeitet und arbeitet sehr präzise. Gerade für das Klavierspiel ist sie ein echter Gewinn, wenngleich sie für mein Empfinden etwas zu schwer gewichtet ist. Das ist absolut subjektiv, denn die Ansprüche und Präferenzen bezüglich einer Tastatur sind sehr verschieden und Geschmackssache. Allerdings sollte man im Auge behalten, dass das Artis eine Menge Sounds beherbergt, die nicht unbedingt eine schwere Gewichtung erfordern, sondern eher das Gegenteil. So wird das Orgelspiel oder ein funky Clavinet-Lick sicherlich durch die Mechanik erschwert. Wer es damit aber wirklich ernst meint, schließt ohnehin eine ungewichtete Tastatur über MIDI an.
Das Anschlagsverhalten der Tastatur lässt sich in zehn Abstufungen anpassen, außerdem verfügt das Artis auch über Aftertouch, der bei Kurzweil allerdings „Pressure“ genannt wird. Damit hat man einen weiteren Controller in petto. 

Display und Menüführung

Das Display lässt sich im Kontrast anpassen, doch auch das täuscht nicht über einen kleinen Konstruktionsfehler hinweg: Der leicht versenkte Einbau hat zur Folge, dass man den unteren Rand des Displays nur gut erkennen kann, wenn man sich nach vorne beugt. Gerade die untere Zeile gibt aber Aufschluss darüber, welche Funktionen die Buttons am Displayrand übernehmen. Um dies abzulesen, muss man also den Kopf kräftig nach vorne recken, wenn man in normaler Haltung am Piano sitzt. Das ist mitunter anstrengend und hätte sicher besser gelöst werden können.
Noch etwas fällt mir bei genauerer Betrachtung auf: Die Buttons sind weiß beschriftet und mit LEDs versehen. An sich gut, doch die LEDs leuchten ebenfalls weiß, wenn sie aktiv sind. Bei Dunkelheit ist das kein Problem, sobald es aber taghell ist, setzt sich die weiße LED nicht besonders gut von der weißen Beschriftung ab. Hier wäre eine andere Farbe (z.B. blau, passend zum Display) praxistauglicher gewesen.
Das Display zeigt im normalen Spielbetrieb den Namen des aktiven Sounds an, eine schmale Leiste am oberen Rand gibt Aufschluss darüber, welcher Modus gerade aktiv ist (Program oder Multi), außerdem die Transponierung, die Soundkategorie und den MIDI-Kanal. Die (wie gesagt etwas umständlich ablesbare) untere Zeile lässt erkennen, welche Funktionen die sechs Taster unterhalb des Displays übernehmen. Diese sind beispielsweise im Program-Mode der direkte Zugriff auf die Oktavierung nach oben oder unten, Split und Layer, zudem ein Info-Button, der sämtliche Controller-Zuweisungen auflistet, also die Parameter, die von den Wheels, Pedalen, Fadern und dem Variation-Taster gesteuert werden.
Bewegt man einen Fader oder ein Wheel, wird dies sofort im Display angezeigt. Das ist sehr praktisch, da die Zuweisung des entsprechenden Parameters und der dazugehörige Wert somit gleich ersichtlich sind. Hier hat jemand mitgedacht. Insgesamt ist die Darstellung übersichtlich und praxisorientiert, die Split-Zuweisung etwa führt einen direkt zu den primär relevanten Einstellungen (Soundauswahl, Lautstärke, Splitpunkt und Oktav-Transponierung). Auf diese Weise kommt man ohne großes Getippe durch Untermenüs unkompliziert zum Ziel und findet sich entsprechend schnell zurecht. Die Bedienungsanleitung ist gut strukturiert, anschaulich bebildert und nachvollziehbar geschrieben, allerdings ausschließlich in Englisch verfügbar.

Fotostrecke: 3 Bilder Die Menüführung ist recht gut gelungen

Program und Multi

Das Artis kennt zwei Betriebsmodi: Program und Multi. Während die Programme als Basis-Sounds fungieren, dient ein Multi zum Abspeichern eines komplexeren Setups, sprich Split- und Layer-Patches mit bis zu vier Tastaturzonen und MIDI-Kanälen. Sowohl Programs als auch Multis sind in 16×16 Varianten vorhanden, es gibt also jeweils 256 Presets. Darüber hinaus gibt es freie Speicherplätze für 256 eigene Programs und 256 eigene Multis. Das sollte ausreichend Platz für individuelle Soundkreationen bieten. Wem es dennoch nicht genügt, der kann mittels USB Backups machen und weitere Anwender-Sounds im Rechner archivieren.
Programme sind monotimbral, können also immer nur einen Sound gleichzeitig generieren. Veränderbar sind alle Parameter, die den Controllern fest zugewiesen sind. Bei Piano-Sounds sind das beispielsweise grundsätzlich der Anteil des Dämpfergeräusches für den Fader F oder der Hallanteil für den Fader I. Bei vielen Sounds übernimmt Fader A die Filterfrequenz eines High- oder Lowpass-Filters. Häufig sind die Fader auch mit festen MIDI-Zuweisungen versehen. Die Eingriffsmöglichkeiten in den Klang sind allerdings auf die Controller beschränkt, man kann also zum Beispiel nicht die LFO-Modulationstiefe eines Synth-Sounds verändern, wenn es dafür nicht eine werksseitig voreingestellte Fader-Adressierung gibt. Anpassen kann man allerdings recht unkompliziert noch den MIDI-Kanal, auf dem das Programm sendet und empfängt. Außerdem lassen sich Programme transponieren und umbenennen. Hat man all das nach eigenen Wünschen erledigt, lässt sich jedes Programm in der User-Bank auf einem der 256 freien Plätze speichern, auch unabhängig von der Kategorie.
Möchte man mehrere Sounds gleichzeitig spielen, beispielsweise durch das Aufrufen der Split-Funktion, kreiert man damit automatisch ein Multi. Multis sind, wie der Name ja auch vermuten lässt, vielschichtige Setups, von denen im Artis bereits 256 Presets vorhanden sind. Diese sind allerdings nicht nach den Kategorien geordnet, die den Programmen zugrunde liegen. Dafür bieten sie einen guten Überblick, zu welchen komplexen Klangschichtungen das Instrument in der Lage ist. Man kann vier Zonen frei belegen, den Controllern unterschiedliche Funktionen zuweisen, die Destination und Range der Fader festlegen, Pedale konfigurieren, allen Tastaturbereichen unterschiedliche MIDI-Kanäle und MIDI-Steuerbefehle zuordnen und vieles mehr. Dies ermöglicht nicht nur das Erstellen komplexer Splits und Layer, sondern prädestiniert das Artis auch als potentes Masterkeyboard, zumal die Fülle von Controllern sehr umfangreiche Zugriffsmöglichkeiten bietet. Praktisch sind im Multi-Mode auch die Buttons oberhalb der Fader-Sektion. Hiermit lassen sich Zonen blitzschnell stumm schalten, fünf weitere Buttons lassen sich frei zuweisen.
Die Menüführung beim Erstellen von Multis ist sehr durchdacht, das Display gibt stets Aufschluss darüber, woran man gerade schraubt und in welcher Zone man sich gerade bewegt. Das ist gegenüber dem kleinen Bruder, dem Kurzweil SP5, ein großer Schritt nach vorn.
Aufgrund der 128-stimmigen Polyphonie sollten auch dichte Klang-Texturen und Layer umsetzbar sein. Außerdem hat das Artis einen wirkungsvollen Prozessor mit diversen Modulationseffekten, Reverb, Delay, Kompressoren und weiteren Effekten an Bord. Wählbar sind über 1.000 Effekt-Ketten. Abspeichern lassen sich die erstellten Multis wieder in den 256 freien Speicherplätzen der Multi-User-Bank.

Global Mode

Im Global-Mode lassen sich Fine-Tuning, globale MIDI-Funktionen, Display und weitere Einstellungen, beispielsweise für Pedale vornehmen. Erfreulicher Weise erkennt das Artis allerdings schon beim Einschalten die Polarität des angeschlossenen Sustain-Pedals automatisch und passt das Gerät darauf an. Sinnvoll ist auch die Funktion „Soft Reset“, die alle Parameter des Global-Mode zurücksetzt, dabei aber alle User-Prgramme und Multis erhält.

Software-Editor

Wem das Display für die Programmierung zu klein oder zu unübersichtlich ist, der kann sich auf der Website von Kurzweil kostenlos den Soundtower-Editor herunterladen. Mit diesem praktischen Tool wird die Bearbeitung von Programmen und Multis noch weiter vereinfacht, es lassen sich im Handumdrehen Backups speichern und laden, zudem gibt es nützliche Extras wie zum Beispiel einen Mixer für die 16 MIDI-Kanäle. Verfügbar ist der etwa 40 MB große Editor für Mac und PC, eine App für Tablets ist wohl in Arbeit und soll bald folgen.

Fotostrecke: 2 Bilder Der kostenlose Software-Editor ist für Mac und PC erhältlich
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