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Keith McMillen SoftStep Test

Zeitzeugen, die einem der furiosen Klavierkonzerte von Franz Liszt beiwohnten, berichteten, sie hätten geglaubt, eine dritte Hand beim Meister gesehen zu haben, wenn er in schier unglaublicher Virtuosität durch die Des-Moll-Skala pflügte. Nun gut, das war zu einer Zeit, wo man ebenfalls überzeugt war, dass einem bei Dampflokomotiv-Fahrten ab 35 Km/h die Ohren platzen.

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Tatsächlich ist das, was sich in unseren Tagen alles (theoretisch) gleichzeitig am Rechner bedienen lässt, ungleich komplexer als die achtundachtzig Tasten des Pianofortes. Und bekanntermaßen hat die Evolution uns Homo Sapiens in den zweihundert Jahren, die seitdem vergangen sind, mit keinen weiteren Extremitäten bedacht. Um also den wachsenden Steuerungsaufgaben Herr zu werden, kann es sich für Laptop-Virtuosen lohnen, einen Blick auf den Bühnenboden einer klassischen Rockband zu werfen, denn dort findet sich neben Stofftieren, Damenunterwäsche und Bierpfützen immer auch ein Arsenal an „Tretmienen“, die dafür sorgen, dass der ausführende Musiker die Hände für andere Aufgaben frei hat. Der Softstep von Keith McMillen soll genau diese Erweiterung der Eingriffsmöglichkeiten in den Fußbereich leisten.

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DETAILS

Auspacken
Der Karton beherbergt neben dem Controller-Board selbst ein mit fünf Metern äußerst praxistauglich bemessenes USB-Kabel, ein Kabel, um Schweller-Pedale mit einem Standardklinke-Anschluss auf Miniklinke zu adaptieren, einen einfachen Tragesack und eine Kurzanleitung.

(dem Softstep liegt ein praxistaugliches fünf Meter USB-Kabel bei)
(dem Softstep liegt ein praxistaugliches fünf Meter USB-Kabel bei)

Äußerlichkeiten
Bei der groben visuellen Inspektion des – mit sechshundert Gramm – extrem leichtgewichtigen Controllers gehen mir verschiedene Gedanken durch den Kopf: Als erstes fällt auf, wie flach das Teil ist. Gerade einmal acht Millimeter ist die Basisplatte hoch. In Verbindung mit einer umlaufenden Gummi-Manschette, die als Rutschbremse dient, ruht das Teil unverrückbar flach und sicher auf dem Boden – super! Der zweite Blick zeigt, dass sich das Board in der Querachse zur Mitte hin um den Bruchteil eines Millimeters nach oben wölbt und provoziert ein Stirnrunzeln: Montagsgerät, verzogen, kaputt – kann das sein?! Nein, denn die Unterseite ist aus ziemlich stylish aussehender, torsionsfreier und dennoch leicht nachgebender Kohlefaser gefertigt. Dann dämmert es: Das Gerät liegt ja auf der kompletten Umrandung auf. Wäre es völlig plan gefertigt, würden sich beim heftigen Betreten in der Mitte auf weichen oder unebenen Böden, die Seiten nach oben wölben und es wäre viel rutschanfälliger – alles klar, das soll so sein. Im weiteren Kontrollgang verfestigt sich das positive Bild: Hier gibt es nichts, was aufgrund von Hebel- oder Zugkräften aus der Befestigung reißen könnte. Alle Gummitaster sitzen auf den Millimeter bündig und ohne Spiel an den ihnen zugewiesenen Positionen und auch die Anschluss- und Display-Sektion strahlen mit ihrer zusätzlichen Kunststoff-Ummantelung eine souveräne Trittfestigkeit aus. In der Summe wirkt der Softstep ebenso elegant wie unkaputtbar.

Fotostrecke: 3 Bilder Flach wie eine Flunder

Setzen wir unseren weiteren Kontrollgang etwas strukturierter fort: Der Softstep misst 45 Zentimeter in der Breite und 10,5 in der Tiefe. Die linken Zweidrittel werden von zehn durchnummerierten Gummipads in zwei Reihen bevölkert. Alle Pads sind hintergrundbeleuchtet und werden oben rechts von einer On/Off-LED flankiert. Dass die Nummerierung unten links startet, ist zunächst etwas gewöhnungsbedürftig – entspricht es doch der gewohnten Orientierung, die Eins in der linken, oberen Ecke zu finden. Unpraktisch ist das aber sicherlich nicht, denn der Gedanke der dahinter steht, ist der, dass man diesen Taster voraussichtlich am häufigsten verwenden wird, da er am besten zu erreichen ist. Betrachtet man den Softstep von der Seite, sieht man, dass die Pads der oberen Reihe einen Millimeter höher sind als die unteren. Auch das ist sinnvoll und nützlich, denn so fällt es leichter, mit dem Fuß über die untere Reihe hinweg zu treten (das gleiche Prinzip wie beim Klavier, denn die schwarzen Tasten ragen heraus).

Gut zu erkennen: Die obere Pad-Reihe ist etwas höher als die untere
Gut zu erkennen: Die obere Pad-Reihe ist etwas höher als die untere

Das rechte Drittel beherbergt ein rautenförmiges Kreuz aus vier angewinkelten Tastern, die der Programmwahl und der Navigation dienen. Links daneben ist ein vierstelliges LCD-Display angesiedelt, welches Auskunft über den aktuellen Betriebsmodus und den gerade im Zugriff befindlichen Parameter gibt. Darüber findet sich ein Trio aus einer Mini-, einer regulären USB- sowie einer Miniklinkenbuchse. Der Mini-USB-Port dient zur Erweiterung mit einer optionalen MIDI-Breakout-Box (Keith McMillen MIDI Expander), die für den Standalone-Betrieb unverzichtbar ist. Sie stellt neben der Stromversorgung zwei DIN-Standard MIDI-In/Out-Buchsen zur Verfügung. Die Mini-Klinkenbuchse nimmt über den inkludierten Adapter analoge Steuersignale von Fußschwellern entgegen und wandelt diese in rechnerkompatible MIDI-Informationen. Leider wurde dem USB-Anschluss keine Zugentlastung spendiert, was ich für ein Gerät, dessen Haupteinsatzbereich die rauen Bretter, die die Welt bedeuten, sein dürften, als mangelhaft erachte – halber Minuspunkt.

Fotostrecke: 2 Bilder Die Anschluss-Sektion des Softstep

Konzept
Der Softstep ist ein universeller HID-Controller und damit kommen wir auch langsam zur Erklärung, warum ich ihn eingangs als hilfreich im Zusammenhang mit Computer-Spielen oder Textverarbeitung vorgestellt habe: Ohne die Notwendigkeit vorher Treiber zu installieren, wird der Softstep nach dem Einstecken als USB-Verbundgerät erkannt.

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Ab da übernehmen zwei Programme, die man sich von der Hersteller-Homepage zunächst herunterladen muss, den Job, zwischen Softstep und der zu steuernden Applikation zu dolmetschen. Zur Auswahl stehen hier „SoftStep Editor“ und „Keyworx“. Ersteres ist für alle musikalischen Anwendungen zuständig, da es die eingehenden Tretimpulse in jede erdenkliche Form von MIDI-Controller-Daten (Note-, CC-, Pitchbend-, Programm-, MMC- und HUI-Control- oder OSC-Messages) umwandelt.

Der SoftStep Editor ist die Schaltzentrale, um eingehende Tretimpulse in MIDI-Daten umzuwandeln
Der SoftStep Editor ist die Schaltzentrale, um eingehende Tretimpulse in MIDI-Daten umzuwandeln

„Keyworx“ hingegen legt den Fokus eher auf die Steuerung von Rechner-typischen Benutzereingaben wie Tastaturanschläge, Fenstersteuerung und Copy&Paste-Aktionen.

Fotostrecke: 2 Bilder Wer sich die Mühe macht, kann sein komplettes Betriebssystem mit den Füßen steuern

So diskret die Pads des Softstep auch wirken mögen – sie haben es sensorisch faustdick unter dem robusten Gummi: Neben trivialem An/Aus sind sie Druck-, Positions-, Richtungs- und Rotations-(!)- sensitiv. Das heißt, sie „merken“ an welchem Punkt, mit wie viel Druck und in welche Richtung man sie „betritt“.
Standalone oder Hosted
Grundsätzlich lässt sich der Softstep in zwei unterschiedlichen Betriebsmodi verwenden: „Standalone“ und „Hosted“. Im erstgenannten Modus lassen sich über das Navigationskreuz und die Zahlen der Gummitaster 999 sogenannte „Szenen“ abrufen. Das sind im Flash-ROM abgelegte Zuweisungen von Kontrollparametern auf die Pads, die man im Softstep- oder Keyworx-Editor erstellt und auf dem Board abgespeichert hat. Die ersten sieben Speicherplätze sind werksseitig bereits mit typischen Szenarien belegt. So dient Szene eins (PRGM) beispielsweise dem Umschalten von globalen Programm-Changes, Szene zwei (TOGL = Toggles) sendet einfache Footswitch-Daten und Szene drei (Note = Note Triggers) übersetzt Fußtritte in simple MIDI-Noten. Was für Möglichkeiten sich aber wirklich unter den Tasten des Softstep verbergen, zeigt dann bereits die Szene Nummer sieben: Sie liefert eine komplette Transport- und Fadersteuerung der ersten fünf Kanäle für Ableton Live. Im Rechnerverbund wesentlich interessanter ist dann aber der „Hosted“-Modus. Hierbei bleibt die Applikation „SoftStep-Editor“ geöffnet und dolmetscht fortwährend zwischen dem Controller-Board und der zu steuernden Audiosoftware.

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PRAXIS

Zum Betrieb des Softstep sind keine Treiber erforderlich: Einfach an einen freien USB-Port stecken und er wird als Standard-USB-Verbundgerät erkannt. Auch in Bezug auf die Spannungsversorgung zeigt sich der Softstep genügsam: Die Bus-eigene Versorgungsspannung reicht ihm, um alle Pads und das Display zu illuminieren. Auffällig war ein hochfrequentes Pfeifen, das offenbar von der LCD-Sektion ausgeht. Im Live-Betrieb ist das sicherlich zu vernachlässigen, im leisen Studio hingegen ist das Geräusch an der Grenze des Akzeptablen. Danach ist die Entscheidung zu treffen, ob man eher Applikationen und Betriebssystem-spezifische Vorgänge steuern oder MIDI-Daten an Audioanwendungen senden möchte. Abhängig davon lässt man entweder die Programme „Keyworx“ oder „SoftStep-Editor“ im Hintergrund laufen. Für Anfänger im Bereich MIDI- und Applikations-Kontrolle dürfte es zunächst etwas verwirrend sein, zu verstehen, welches Programm was macht und was der Unterschied zwischen Hosted- und Standalone-Modus ist. Leider schweigt sich darüber sowohl die beiliegende Kurzanleitung (leider nur in Englisch) als auch die auf der Website verfügbare Dokumentation aus. Schlimmer noch: Das zum Download verfügbare Manual geht ausschließlich auf die Keyworx-Anwendung ein und verliert kein einziges Wort über die Benutzung im Zusammenhang mit Audioanwendungen – dafür gibt es leider ebenfalls einen halben Minuspunkt. Nicht ganz so gravierend aber dennoch etwas nickelig fällt die Tatsache auf, dass sowohl Keyworx als auch SoftStep-Editor getrennt voneinander, nach dem Start zu einem Update der Firmware auffordern. Einen halben Pluspunkt ergattern die beiden Programme dafür, dass sie ohne Installation lauffähig sind.

Sowohl Keyworx als auch der SoftStep-Editor fordern unabhängig voneinander ein Firmware-Update
Sowohl Keyworx als auch der SoftStep-Editor fordern unabhängig voneinander ein Firmware-Update

Hakelig geht es auch nach dem Öffnen des SoftStep-Editors weiter, denn hier empfängt einen zunächst ein Nag-Screen, der über die Details der Zusammenarbeit der installierten virtuellen Schnittstellen mit Audioapplikationen Auskunft gibt.

Für Anfänger dürften von diesen – nur in Englisch verfügbaren – Informationen ein nicht unerheblicher Abschreckungseffekt ausgehen
Für Anfänger dürften von diesen – nur in Englisch verfügbaren – Informationen ein nicht unerheblicher Abschreckungseffekt ausgehen

Erfahrene MIDIaner wissen instinktiv, was gemeint ist: Der Softstep kommuniziert über zwei virtuelle Ports (SSCOM 1 und 2). Eins ist mit der bidirektionalen Kommunikation zwischen SoftStep-Editor und Controller beschäftigt (beispielsweise werden Änderungen in der Display-Beschriftung direkt an den Controller übermittelt), Zwei empfängt die Daten – steht also nicht für die direkte Weiterleitung an Audioanwendungen zur Verfügung. Folglich müssen die von Softstep-Editor empfangenen und übersetzten Daten ja irgendwie ihren Weg zu der zu steuernden Software finden. Man muss sie also über eine mit der Freeware „MIDIYoke“ realisierte, virtuelle Schnittstelle schicken: Eine intellektuelle Steilwand für Anfänger im Bereich MIDI-Steuerung. Hat man hier gerade erfolgreich seine Steigeisen in den Schnee gerammt, erwartet einen der nächste Überhang: Der Softstep-Editor Das Erste, was einem nach dem Start des Programmpaketes auffällt, ist das ziemlich eigenständige GUI (Graphical User Interface), das auf Windows-Rechnern mit einer Standard-Auflösung definitiv ein Ticken zu klein geraten ist. Auch und gerade in Anbetracht der Informationsfülle und Komplexität der möglichen Einstellungen. Ausgangspunkt für alle Kontrollvorgänge ist die Editor-Ansicht. Sie spiegelt eins zu eins den Controller samt aktueller LCD-Anzeige wieder. Von hier aus wählt man eines der zehn Pads aus, um es mit Aufgaben zur MIDI-Steuerung zu betrauen. Insgesamt sechs verschiedene Kontrollzuweisungen lassen sich in dem sogenannten Key-View pro Pad (!) festlegen. Dabei stehen sämtliche Informationen, die die Pads liefern – darunter: Richtung, Druck, Rotation und Position- zur Auswahl. Und noch ein bisschen mehr: Es sind nämlich auch komplexe, logische Verknüpfungen wie beispielsweise „Reduziere den maximalen Kontrollwert von Pad 5 auf 100, wenn Pad 1 oben rechts mit einem Druck von mindestens 20 gedrückt wird, und spiel nach 2 Sekunden Verzögerung die Note C3“ oder auch die Festlegung von exponentiellen Regelkurven möglich. Hilfreicher Begleiter bei dieser hochkomplexen Festlegung des Regelwerkes mit dem der Softstep agieren soll, ist die Sensor-View: Sie zeigt in Echtzeit alle vom Softstep empfangenen Kontrollinformationen.

Der majestätische aber auch respekteinflößende Blick über die Editor-Landschaft
Der majestätische aber auch respekteinflößende Blick über die Editor-Landschaft

Hier lässt sich auch das visuelle Feedback des Softstep konfigurieren: Das reicht vom einfachen Ein- und Ausschalten über den Farbwechsel (rot/grün) der LEDs neben den Pads, bis hin zur Anzeige von vierstelligen Informationen im LCD-Display.
Das fertige Kontroll-Setup speichert man schlussendlich in einem der 999 Szenen-Speicherplätze ab, wo es auf seinen Einsatz mit der Audioanwendung der Wahl wartet.

Ein komplexes Kontroll-Setup sollte man tunlichst sichern
Ein komplexes Kontroll-Setup sollte man tunlichst sichern

Nicht verschweigen möchte ich in diesem Zusammenhang die Tatsache, dass sich der Softstep-Editor in unserem Test beim Beenden regelmäßig aufgehängt hat und auch durch das brachiale Schließen mit dem Taskmanager nicht von seiner Blockadehaltung abzubringen war. Erst der komplette Stromentzug schaffte hier Abhilfe. Ob das in Zusammenhang mit dem auf unserem Testsystem installierten Max/MSP stand oder ob sich das verwendete Entwicklungs-Framework aufhängt, konnte ich nicht zweifelsfrei klären.

Fotostrecke: 4 Bilder Irgendwo kollidiert da etwas ganz gewaltig.

Fußarbeit
Wie aber gestaltet sich denn nach so viel kopflastiger Konfigurationsarbeit, die praktische Kontrolle mit den – für gewöhnlich eher auf dem grünen Rasen – zaubernden Schweißmauken? Nun, zunächst einmal ist es überraschend, wie gut sich tatsächlich Kontrolle auf die zehn zierlichen Pads ausüben lässt. Das Aufgabenfeld „Genaues Treffen“ zum An- und Ausschalten von Funktionen gelingt folglich auch mit fetten Sneakers auf Anhieb. Transportsteuerung der DAW, Programmwechsel oder Effekt-Bypass sind folglich kein Problem. Ebenso die kontrollierte Druckausübung: Je nach der persönlichen motorischen Disposition sollte es mit ein bisschen Training auch für nicht so „feinfüßige“ User möglich sein, gezielte Modulations-Filter- oder Lautstärke-Bewegungen umzusetzen. Auch Gitarristen, die eine Amp-Simulation im Rechner fahren, dürften hier genug Sensitivität vorfinden, um beispielsweise ein virtuelles Wha-Wha-Pedal ausdrucksstark zu bespielen. Mit einer grob skalierten Pitchbend-Parametisierung gelang es mir sogar, einen einfachen Melodiebogen zu steuern. Spätestens beim Versuch, die vier Bewegungsvektoren der Pads unter meine Kontrolle zu bringen (ich habe Schuhgröße 8 ½), war aber der – für Organisten selbstverständliche – Socken-Style unvermeidlich.
Hier beginnt dann ein Bereich, wo die Grenzen des Machbaren nur von den eigenen motorischen Fähigkeiten abhängen. Ich kann mir gut vorstellen, dass manch einer mit Übung und Geschick dazu imstande sein mag, mit dem Softstep eine Virtuosität zu erreichen, die die Arbeit mit den Füßen zu einem integralen Bestandteil der Bühnenperformance macht. Das Controller-Board bietet dazu in jedem Fall den technischen Rahmen, denn es setzt die eingehenden Trittimpulse absolut präzise und ohne erkennbare Latenz in Steuerinformationen um. Auch den möglichen Einsatzbereichen sind dank der komplexen aber leistungsfähigen Editor-Software keine Grenzen gesetzt: Von der simplen Transportsteuerung der DAW vom Keyboard oder Mischpult aus, über die Effekt-Steuerung der DJ-Software bis hin zum zweistimmigen Fuß-Solopart ist hier alles möglich.

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FAZIT

Der Keith McMillen Softstep ist die gelungene Erweiterung der motorischen Kontrollmöglichkeiten durch den Fußbereich von Keyboardern und DJs/VJs – kurz: Für alle, die mit Computern und MIDI-Geräten arbeiten und deren Hände bereits genug zu tun haben. Konzeptionell und mechanisch überzeugt das Controller-Board auf ganzer Linie: Bis ins kleinste Detail macht der Softstep einen durchdachten und praxistauglichen Eindruck. Nicht so gut gelungen sind die Dokumentation und die GUIs der beiden Editor-Programme. Wer als blutiger Neueinsteiger weder der englischen Sprache mächtig ist, noch einen blassen Schimmer von MIDI hat, muss hier erstmal eine steile Lernklippe überwinden, bevor er sein erstes funktionierendes Controller-Setup bespielen kann. Einfacher wird die Sache natürlich, falls eines der sieben vorprogrammierten Templates bereits den eigenen Ansprüchen genügt. Aber mit simplen Ein- und Ausschalt-Vorgängen unterfordert man den Softstep geradezu, denn gerade in der Ausnutzung der verblüffend weitreichenden Sensorik (u. a. Druck, Position, Richtung) erschließt sich das ganze Potential dieses innovativen Controllers.

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Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • Hochwertige Verarbeitung und ultrarobust
  • Anzahl der empfangenen und umgesetzten Kontroll-Parameter
  • Präzise, latenzfreie taktile Kontrolle
  • Flexibilität und Umfang der Steuerungsmöglichkeiten
  • „Keyworx“ und „Softstep-Editor“ ohne Installation lauffähig
Contra
  • GUI von „Keyworx“ und „Softstep-Editor“ zu klein
  • Kompatibilitätsprobleme mit Max/MSP
  • Häufige Abstürze im Hosted-Modus
  • Dürftige und nicht sehr anfängerfreundliche Dokumentation
  • Leichtes, hochfrequentes Geräusch im Display-Bereich
  • Keine Zugentlastung am USB-Anschluss
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Keith McMillen SoftStep Test
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von Numinos

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