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Alesis V49 und Alesis VI49 Test

Bereits auf der Musikmesse 2014 wurden die beiden neuen Controller-Serien V und VI aus dem Hause Alesis vorgestellt, nun müssen sie sich im bonedo-Test beweisen. Die Controllerkeyboards der V- und VI-Serien erscheinen jeweils mit 25, 49 und 61 Tasten und sollen sich nicht nur im Studio, sondern auch auf der Bühne bewähren. Für diesen Test wurden uns jeweils die 49-Tasten-Varianten zur Verfügung gestellt. Gemeinsam ist den Nachfolgern der Q- und QX-Serien eine leichtgewichtete, anschlagdynamische Tastatur im Pianoformat. Die Keyboards der „größeren“ VI-Serie verfügen gegenüber den V-Modellen über einige zusätzliche Features wie z.B. Aftertouch und eine größere Anzahl an Pads, Reglern und Tastern.

Neue Keyboard Controller von Alesis: VI49 und V49
Das Alesis V49 und das VI49 haben einen guten Eindruck hinterlassen


Wer sich schon einmal für ein Controllerkeyboard entscheiden musste, kennt das Gefühl: Die nahezu unendliche Vielfalt an Modellen unterschiedlichster Hersteller ist fast erschlagend. „Wer die Wahl hat, hat die Qual“ – dieses Motto ist beim Thema Keyboard Controller besonders wörtlich zu nehmen. Allerdings haben es ein paar Hersteller geschafft, sich als feste Größen in diesem Bereich zu etablieren. Neben Namen wie AKAI, Novation und Roland gehört seit einiger Zeit auch Alesis dazu. Tatsächlich habe ich schon einige davon in Homestudios angetroffen. Ein Grund mehr also, die Nachfolger dieser Erfolgsreihe zu prüfen. Mit einem Straßenpreis von ca. 99 Euro für das V49 und ca. 199 Euro für das VI49 liegen die Controller preislich im Mittelfeld und machen neugierig: Werden sich die beiden Kandidaten auf ihrem Gebiet gegen die viele Konkurrenz durchsetzen können? 

Details

Erster Eindruck

Beide Controller kommen in einer recht angenehm-leichten Verpackung daher und sind – im Gegensatz zu manch anderen Keyboards – recht platzsparend verpackt. Auf unnötigen Schnickschnack wurde verzichtet: Im Karton befinden sich neben dem Controller nur ein USB-Kabel und Dokumente inkl. Download-Link für die zugehörige Software. Für ein poserhaftes Unboxing-Video ist das vielleicht etwas zu schnöde, aber umso schneller kommen wir zu den wesentlichen Dingen. 

Fotostrecke: 4 Bilder Die neuen Alesis-Controllerkeyboards sind kantig gestaltet (hier das V49)

V49

Etwas unscheinbar ist das schlichte, schwarze Plastikgehäuse des V49, das mir persönlich gut gefällt. Andere Controllerkeyboards in dieser Preisklasse fallen für meinen Geschmack häufig zu bunt und oft auch etwas „kitschig“ aus. Beim V49 hat man sich für eine einfache, blaue LED-Beleuchtung entschieden, wodurch dieser „Kirmes-Faktor“ schon mal wegfällt.
Neben den Äußerlichkeiten kommt es uns natürlich vor allem auf die Funktionalität an: Eine brauchbare Tastatur sollte der Controller haben und je nach Einsatzzweck über weitere Bedienelemente verfügen. Beim V49 sind alle Bedienelemente links von den 49 halbgewichteten Pianotasten untergebracht und hinterlassen einen sehr aufgeräumten ersten Eindruck. Acht anschlagdynamische Pads, vier zuweisbare Regler und Taster, zwei weitere Taster für Octave down/up sowie ein kleiner Pitch Bender und ein Modulationsrad stehen beim V49 auf der Haben-Seite. Das gilt übrigens auch für das kleinere V25 und das größere V61 – die Ausstattung mit Bedienelementen ist bei allen Keyboards der V-Serie identisch.
Rückseitig findet man lediglich einen Anschluss für ein Sustainpedal und eine USB-Buchse (das zugehörige USB-Kabel ist im Lieferumfang enthalten), denn das V49 wird über den USB-Anschluss mit Strom versorgt.
Abgesehen vom USB-Kabel sind im Lieferumfang noch die Betriebsanleitung, eine Garantieinformation und zwei Kärtchen mit Download-Links enthalten. Die zugehörige Software muss also aus dem Netz geladen werden und beinhaltet einen Editor, mit dem die Pads, Regler und Taster entsprechenden MIDI-Kanälen und -Controllern zugeordnet werden können, sowie kostenlose Versionen von Ableton Live Lite 9 und der virtuellen Sample-Workstation XPand!2.

Fotostrecke: 4 Bilder Das V49 ist nüchtern gestaltet

Mit seinen schlanken Maßen von 18 x 86 x 7,5 cm (LxBxH) lässt sich das Alesis V49 platzsparend in die Umgebung integrieren. Dabei ist es erfreulich leicht und gehört mit zarten 2,9 kg zu den Fliegengewichten unter den MIDI-Controllern. Apropos Gewicht: Laut Alesis beträgt es 4,3 kg. Das schien mir nicht so ganz zu stimmen und deshalb musste meine Küchenwaage herhalten. Vermutlich meint Alesis damit das Gesamtgewicht inklusive Verpackung und Zubehör.
Haptisch gesehen macht das V49 eine recht gute Figur: Die Tastatur sowie die Pads fühlen sich gut an. Bei den Tastern und Potis muss man leichte Abstriche machen: Sie machen einen etwas billigen Eindruck, fühlen sich etwas zu sehr nach Plastik an und die Taster klacken etwas laut. Auch die beiden Wheels sind mir persönlich etwas zu klein geraten und wollen nicht so richtig gut in der Hand liegen. In Anbetracht des recht günstigen Preises bekommt man hier aber insgesamt ein nettes Allround-Paket.

Fotostrecke: 4 Bilder Die Räder für Pitch Bend und Modulation sind bei der V-Serie recht klein geraten

VI49

Kommen wir nun zum größeren Modell: Das VI49 darf man als Erweiterung des V49 betrachten. Grundsätzlich bleibt Alesis auch hier dem schlanken und platzsparenden Konzept treu, allerdings wurden hier weitaus mehr Bedienelemente auf der Oberfläche untergebracht. In puncto Breite und Höhe gleicht das VI49 seinem kleinen Bruder – es ist lediglich ca. 7 cm tiefer und nimmt damit nur unwesentlich mehr Platz in Anspruch (86 x 7,5 x 25 cm). Das Gewicht beträgt hier laut Handbuch etwa 5 kg, gemessen habe ich 4,1 kg.
Neben einem Transportfeld zur DAW-Steuerung und einem kleinen dreistelligen LED-Display sind auf der Bedienoberfläche des VI49 12 frei belegbare Drehregler und 36 zuweisbare Taster angeordnet. Anders als bei der V-Serie unterscheiden sich die drei Keyboards der VI-Serie bei der Anzahl der Bedienelemente: Das kleinere VI25 besitzt nur acht Drehregler und 24 Taster, beim großen VI61 gibt es 16 Drehregler und 48 Taster. Links neben der Tastatur findet man 16 Pads, der Pitch Bender sowie das Modulationsrad sind auf eine normale Größe gewachsen. Keyboard-Enthusiasten, die hiervon häufig Gebrauch machen, dürfen sich freuen, denn die beiden Wheels liegen deutlich besser in der Hand. Erwähnenswert ist auch die Erweiterung der Tastatur um eine Aftertouch-Funktion: Das ist doch schon eine ganze Menge mehr! 

Fotostrecke: 4 Bilder Beim VI49 liegen die Controller oberhalb der Tastatur, die Pads sind links platziert

Farblich gesehen hat das VI49 gegenüber dem V49 etwas mehr zu bieten: Die 16 Drumpads sind anschlagdynamisch und reagieren je nach Anschlagsstärke mit verschiedenen Farben: Von ganz leicht (grün) über mittelstark (blau) verändern sich die Farben bis hin zum starken Anschlag (rot). Alle anderen Bedienelemente sind hingegen wie beim V49 in einfachem Blau gehalten. Das dreistellige Display zeigt das angewählte Programm oder aber – bei Berührung eines Controllers – dessen MIDI-Wert von 0-127 an. Bis zu 24 Anwender-Konfigurationen können im VI49 abgespeichert werden.
Auf der Rückseite des VI49 findet man neben dem USB-Port und der Sustain-Buchse nun auch einen traditionellen MIDI-Out, eine Power-Buchse für eine externe Stromversorgung sowie einen On/Off-Schalter. Ein Netzteil gehört nicht zum Lieferumfang – wie bei der V-Serie erfolgt die Stromversorgung im Normalfall über USB. Mit dem optionalen Netzteil und dem MIDI-Out kann das VI49 aber bei Bedarf auch unabhängig von einem Computer benutzt werden, so z.B. auf der Bühne.

Fotostrecke: 5 Bilder Vor allem die Ausstattung mit Tastern ist bei der VI-Serie üppig
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Praxis

Kommen wir nun zu den Einsatzmöglichkeiten der beiden Controller. Für unseren Test habe ich beide Geräte via USB mit dem Rechner verbunden. Das V49 leuchtet dabei sofort auf und ist einsatzbereit, beim VI49 muss zunächst der On/Off-Schalter betätigt werden. Letzteres ist durchaus ein Vorteil, denn wenn der Controller nicht benötigt wird, kann er trotz angeschlossenem USB-Kabel ausgeschaltet werden.

Editor

Für jedes Keyboard der V- und VI-Serien gibt es jeweils eine passende Editor-Software, mit deren Hilfe alle Bedienelemente (Pads, Drehregler, Taster etc.) MIDI-Kanälen und -Controllern zugeordnet werden können. Ohne diese Software ist das Konfigurieren der Controller nicht möglich – etwas schade, wie ich finde. Denn für Einsatzzwecke z.B. auf der Bühne müssen die Keyboards dann im Vorfeld am Computer konfiguriert werden. Die Installation der Software ist allerdings schnell erledigt und nun kann je nach Bedarf justiert werden. Im Editor gibt es für die verschiedenen Gruppen (Taster, Pads, Drehregler etc.) separate Reiter, in denen für jedes Bedienelement z.B. der MIDI-Kanal, Modus (u.a. Note, CC Toggle oder CC Momentary) und bei Tastatur und Pads auch die Velocity-Kurve festgelegt werden können. Durch Klicken auf die Bedienelement-Gruppen auf dem virtuellen Keyboard gelangt man schnell zum entsprechenden Reiter, aber nicht unbedingt direkt zum einzelnen Bedienelement. Vor allem bei den zahlreichen Tastern und Pads muss man manchmal noch durch einige Unterseiten blättern, bis man am Ziel ist. Beim V49 ist dies natürlich noch etwas übersichtlicher als beim VI49, da es nur wenige Controller gibt. Beim VI49 hingegen ist das Menü schon etwas üppiger. Dennoch ist die Bedienung sehr einfach und die Konfiguration ist schnell erledigt. 

Fotostrecke: 2 Bilder Alesis V49 Software Editor

Speicherplätze

Wer seinen Controller angepasst hat, kann diese Einstellungen bei beiden Geräten in Form von Presets auf dem Rechner und auf dem Gerät abspeichern. Die VI-Serie hat allerdings den Vorteil, dass es direkt im Keyboard 24 Preset-Speicherplätze gibt. Bei den V-Keyboards kann leider nur ein Preset zur Zeit gespeichert werden, das sich bei Bedarf per Software Editor austauschen lässt. In Anbetracht des reduzierten Funktionsumfangs geht das aber in Ordnung – in aller Regel wird man wohl mit einem Speicherplatz auskommen.
Zum Erstellen eines Presets müssen die Controller übrigens nicht an dem Rechner angeschlossen sein. Mit dem Editor lassen sich die Presets auch „offline“ erstellen und speichern und können auch nachträglich in die Geräte geladen werden.

Display

Nur die Keyboards der VI-Serie verfügen über Displays. Die dreistellige 7-Segment-Anzeige zeigt im Ruhezustand die Nummer des gewählten Presets. Berührt man dann beispielsweise einen Drehregler, so wird dessen MIDI-Wert (von 0-127) im Display angezeigt und bleibt etwa 4-5 Sekunden sichtbar. Danach wechselt die Anzeige wieder zum angewählten Programm.

Tastatur

Kurz gefasst: Beide Tastaturen fühlen sich – in Anbetracht der Preisklasse – recht solide an. Natürlich darf man hier keine Wunder erwarten. Von einer gewichteten Tastatur mit Hammermechanik sind beide Kandidaten weit entfernt, für typische MIDI-Keyboards möchte ich sie aber als gut gelungen bezeichnen. Übrigens habe ich mich im Testverlauf mehrmals gefragt, ob die Tastaturen der V- und VI-Serien abgesehen vom Aftertouch identisch sind. Im Fall der beiden Testkandidaten konnte ich ein paar leichte Unterschiede feststellen: Die Tastatur des VI49 hatte einen Hauch mehr „Piano-Feeling“, fühlte sich aber auch – wenn auch nur minimal – etwas „wabbeliger“ an. Die Tasten trafen nicht so schnell an einen Anschlagspunkt wie beim V49. Insgesamt ist dieser Unterschied zwar kaum merklich und könnte auch in Fertigungstoleranzen begründet sein, jedoch habe ich dies während meines Tests mehrfach feststellen müssen.
Bei den Keyboards der VI-Serie gibt es einen Split-Modus, sodass man die Tastatur an einem einstellbaren Punkt teilen und beide Bereiche jeweils unterschiedlichen MIDI-Kanälen zuweisen kann. Auch die Transposition und die Velocity-Kurve lassen sich für beide Zonen getrennt konfigurieren. Die Keyboards der V-Serie bieten diese Funktion leider nicht.

Pads und Controller

Besonders die Pads der beiden Keyboards können in der Praxis punkten: Sie fühlen sich wirklich gut an und beflügeln durch ihre Anschlagdynamik nicht nur kreatives Arbeiten mit Drumsamples, sondern eignen sich auch für eine Reihe anderer Zwecke, z.B. als Clipsteuerung für Ableton Live. Außerdem können sie Program Changes senden, was im Livebetrieb sehr praktisch sein kann.
Mit den Drehreglern und Tastern lassen sich eine Menge Parameter steuern, die Einsatzmöglichkeiten sind dank der flexiblen Konfigurationsmöglichkeiten sehr vielseitig. Fraglich ist allerdings insbesondere bei der VI-Serie, ob man an dieser Stelle nicht lieber ein paar Fader anstelle der vielen Taster hätte unterbringen sollen. Die 36 Taster des VI49 sind mir persönlich einfach zu viel. Eine Mischung aus Fadern und Tastern wäre mir lieber gewesen und bei der QX-Serie von Alesis gab es die Fader auch noch. Aber letztlich ist das ist natürlich eine Frage des persönlichen Bedarfs und wer Fader braucht, findet auf dem Markt ja genügend Alternativen.

Clock Generator und Roll-Funktion

Kommen wir nun zu einem weiteren Feature, das nur die VI-Reihe besitzt. Hier ist ein interner Clock Generator verbaut, der als Taktgeber für den sogenannten Roll-Modus dient. Aktiviert man eben diesen „Roll“-Button, so beginnt die interne Clock zu arbeiten. Das erkennt man an dem benachbarten Tempo-Taster, der fortan rhythmisch blinkt. Betätigt man im Roll-Modus nun eines der Drumpads, so wird es in einem rhythmischen Intervall getriggert und damit sozusagen in einen „Notenwirbel-Modus“ versetzt. Mit Hilfe von acht Tasten über der Tastatur wird dann das Zeitraster eingestellt, von Viertelnoten bis hin zu 32tel-Triolen. Das Tempo lässt sich über den blinkenden Tempo-Taster „eintappen“. Die Idee hinter dieser Funktion ist z.B. das vereinfachte Erstellen von sogenannten „Buildups“, d.h. Wirbeln, die sich stufenweise immer weiter steigern und aus dem Dance-Bereich bekannt sind.
Der praktische Nutzen dieser Funktion ist allerdings fraglich, da sie in meinen Augen noch nicht richtig ausgereift ist. Beim Testen habe ich feststellen müssen, dass sie leider häufig etwas „springt“, wenn man die Pads oder Taster nicht ganz rhythmisch sauber trifft. So kommt es dazu, dass sich die Noten beim Wechseln in die nächst kleinere Unterteilung verschieben (z.B. im Offbeat). Hinzu kommt, dass sich die interne Clock nicht mit der Host-Clock synchronisieren lässt – das wäre in meinen Augen sehr wünschenswert. In dieser Hinsicht kann man den Roll-Modus also eher als kleines Add-On oder als Inspirationsquelle betrachten. Solide Buildups ohne Sprünge sollte man dann eher per MIDI in einer DAW programmieren.

Integration in eine DAW

An dieser Stelle möchte ich kurz auf die mitgelieferte Anleitung eingehen. „Kurz und knapp“ lautet hier das Motto und es hätte hinsichtlich einiger Anwendungen wirklich nicht geschadet, wenn die Bedienungsanleitung etwas ausführlicher ausgefallen wäre. Viele Details werden nur kurz angerissen und sind sehr spärlich erklärt. Da beide Controller recht überschaubar sind, kommt man damit dennoch recht weit. Bei der Integration der Controller in eine DAW (in meinem Fall war es Cubase) hat es dann aber doch ein bisschen gedauert, bis ich den Dreh raus hatte. Zwar wird das Keyboard sofort erkannt, doch brauchte es in meinem Fall ein paar Versuche, bis die DAW beispielsweise das Transportfeld des VI49 erkannt hat. Das ist natürlich nicht zwangsläufig die Aufgabe des Herstellers, doch würde eine ausführlichere Anleitung oder sogar ein kurzes Videotutorial noch schneller dazu führen, dass man loslegen kann. 

Fotostrecke: 2 Bilder Die virtuelle Workstation Air Music Tech XPand!2 gibt es als Download dazu

XPand!2

Zusätzlich zu einer Lite-Version von Ableton Live 8 erhält man mit den Keyboards der V- und VI-Serien eine Vollversion von Air Music Tech XPand!2. Diese virtuelle Sample-Workstation wird als VST- oder AU-PlugIn in einer DAW betrieben und lässt sich dort ganz einfach über die Alesis-Controller anspielen. Nach dem Download der ca. 1,3 GB großen Datei (nach der Installation beträgt die Größe 1,59 GB) lässt sich das Programm in wenigen Sekunden installieren und ist sofort spielbereit.
In die vier Slots des Plugins kann jeweils einer von über 2500 verschiedenen Sounds geladen werden. Die in 29 Kategorien aufgeteilten Klänge reichen von klassischen Piano- und Synthesizersounds bis hin zu Effektklängen und Loops. Beim Testen bin ich auf eine interessante und breitgefächerte Auswahl an Klängen gestoßen. XPand!2 ist in dieser Hinsicht eine willkommene Inspirationsquelle für alle, die ohne langes Suchen ein paar brauchbare Sounds finden möchten. Neben den typischen “Brot- und Buttersounds” sind hier vor allem eine Menge schöner sphärischer Pads und Synthsounds oder Streichersounds mit verschiedenen Artikulationen zu finden, die mich spontan sehr an Filmmusik erinnerten. Hören wir uns eine Auswahl verschiedener Sounds an:

Audio Samples
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XPand2: Pianos XPand2: E-Pianos XPand2: Strings XPand2: Pads XPand2: Synths XPand2: Atmo und Effekte XPand2: Loops

Schön ist dabei, dass man über die vielen Knöpfe der Alesis-Controller direkten Zugriff auf voreingestellte Parameter der verschiedenen Sounds hat. So lässt sich der Filter-Cutoff mancher Lead-Sounds z.B. über das Modwheel steuern oder die Lautstärke der Patches untereinander mit den Drehreglern des V49 verändern. Die Software lässt sich sehr intuitiv und vollständig über die übersichtliche Oberfläche bedienen – es gibt keine verschachtelten Untermenüs. Lediglich bei der Anwahl der Sounds öffnet sich ein kleines Dropdown-Menü.
Hat man einen Sound angewählt, so gibt es ein paar wenige Einstellmöglichkeiten. Besonders einfach ist das Hinzufügen der beiden Effekte FX1 und FX2, welche eine Menge typischer Modulationseffekte (wie z.B. Phaser oder Chorus) beeinhalten und über die Send-Regler der vier Patches adressiert werden können. Wer etwas mehr ins Detail gehen möchte, kann rechts in den Leisten der vier Patches unter den Buttons „Play“, „Arp“ und „Mod“ Änderungen wie z.B. Splitpunkte, Pitchbend-Range, Arpeggiatoreinstellungen und Modulationsquellen bzw. -ziele justieren. Die Einstellmöglichkeiten sind hier allerdings nicht besonders üppig, was aus pragmatischer Sicht aber durchaus seine Vorteile haben kann.

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Fazit

Das Alesis V49 und das VI49 haben bei mir einen durchweg guten Eindruck hinterlassen. Mit ihrem schlanken Design, einem praxisorientierten Konzept und einer soliden Verarbeitung sind beide Geräte gute Allrounder mit einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis. Aus meiner Sicht hätte es nicht geschadet, bei den Tastern und Drehreglern noch etwas besseres Material zu verwenden, doch geht das Gebotene für die Preisklasse absolut in Ordnung. An ein paar wenigen Stellen, z.B. beim Roll-Feature der VI-Serie oder der Bedienungsanleitung, könnte man allerdings ruhig etwas mehr erwarten.
Wer einen Controller für gelegentliches Tastendrücken benötigt und nur gelegentlich einzelne Parameter eines Klangerzeugers steuern möchte, für den ist die V-Serie wie gemacht. Durch die geringe Tiefe (das Keyboard ist kaum tiefer als seine Tasten) und die links von der Tastatur angeordnete Bedienoberfläche lässt sich es sich platzsparend im Studio unterbringen. Wer sich in puncto Bedienelemente etwas mehr wünscht, wird bei der VI-Serie fündig, die mit zahlreichen flexibel konfigurierbaren Controllern ausgestattet ist. Nur Fader gibt es leider in keiner der beiden Serien – wer die benötigt, muss sich nach Alternativen umsehen.

Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
  • gute Tastaturen
  • schlankes Design
  • besonders VI-Serie: viele frei konfigurierbare Bedienelemente
Contra
  • Programmierung der Controller nur per Software möglich
  • keine Fader
  • nur VI-Serie: Roll-Modus nicht ganz ausgereift, interne Clock lässt sich nicht zum Host synchronisieren
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Alesis V49 und Alesis VI49 Test
Für 189,00€ bei
Das Alesis V49 und das VI49 haben einen guten Eindruck hinterlassen
Das Alesis V49 und das VI49 haben einen guten Eindruck hinterlassen
FEATURES ALESIS V49
  • 49 anschlagdynamische Tasten
  • Pitch Bend und Modulationsrad
  • 8 anschlagdynamische Pads mit blauer LED-Beleuchtung
  • 4 zuweisbare Regler und Taster
  • Sustain Pedal-Eingang
  • USB-Anschluss
  • inkl. USB-Kabel, Ableton Live Lite Software (Download), xpand!2 by air music tech Software (Download)
  • Maße (B x H x T): 86 x 7,5 x 18 cm
  • Gewicht: 2,9 kg
FEATURES ALESIS VI49
  • 49 anschlagdynamische Tasten mit Aftertouch
  • Pitch Bend und Modulationsrad
  • 16 Pads mit Multi-Color LED-Beleuchtung
  • 12 Regler
  • 36 Taster
  • Taster für DAW-Transport und Presetwahl
  • Split-Funktion
  • Sustain Pedal-Eingang
  • USB-Anschluss
  • MIDI-Ausgang
  • interner Clockgenerator für Sync, Tempo, Rolls etc.
  • inkl. USB-Kabel, Ableton Live Lite Software (Download), xpand!2 by air music tech Software (Download)
  • Maße (B x H x T): 86 x 7,5 x 25 cm
  • Gewicht: 4,1 kg
PREISE
  • V25: UVP 99,99 €, Straßenpreis ca. 79 Euro
  • V49: UVP 199,99 €, Straßenpreis ca. 99 Euro
  • V61: UVP 169,99 €, Straßenpreis ca. 139 Euro
  • VI25: UVP 199,99 €, Straßenpreis ca. 149 Euro
  • VI49: UVP 239,99 €, Straßenpreis ca. 199 Euro
  • VI61: UVP 289,99 €, Straßenpreis ca. 239 Euro
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