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Keeley Aria Test

Im Keeley Aria stecken mit Kompressor und Overdrive gleich zwei der beliebtesten Effekte aus den Werkstätten des amerikanischen Pedal-Gurus, nämlich der hauseigene Compressor Plus und die Elektronik des Red Dirt Overdrives. Dabei greift Keeley auf eine über 20 jährige Erfahrung und seine Dienste für Nashville-Studiomusiker oder Acts wie Steely Dan, Johnny Hiland oder Steve Vai zurück, die sich alle sehr gerne des Red Dirt Overdrives und des Keeley Kompressors bedienen. Was lag also näher, als diese beiden Effekte in einem Pedal zu vereinen.

Keeley_Aria_Compressor_Overdrive_TEST


Doch die in Oklahoma ansässige Firma würde ihrem Ruf als innovative Pedalspezialisten nicht komplett gerecht werden, wenn sie sich nicht noch etwas Besonderes hätte einfallen lassen: Die Reihenfolge der beiden Effekte kann getauscht werden und der Anschluss von Gitarre und weiteren Effekten per Stereo-Split-Kabeln erlaubt komplexere Routings.
Wie der Keeley Aria sich in der Praxis schlägt, gibt es in den folgenden Zeilen zu lesen.

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Details

Gehäuse/Optik

Der Keeley Aria kommt in einem Metallgehäuse mit den Maßen 12,2 x 9,3 x 4,9 cm und einer Lackierung in Türkis und Schwarz und einem leichten Glitzereffekt. Die Oberseite versammelt alle Bedienelemente, drei schwarze und drei weiße Potis sowie zwei Zweifach-Kippschalter und ein Minipoti. In der unteren Hälfte befinden sich die beiden Fußschalter zum Aktivieren der Kompressor- oder der Drive-Einheit, deren Status das Pedal durch zwei blaue LEDs signalisiert.

Fotostrecke: 3 Bilder Two in One ist angesagt und so kombiniert Keeley in seinem Aria-Pedal einen Overdrive mit einem Kompressor.

Stirnseitig sind alle Anschlüsse angebracht, beim Aria ein Eingang und ein Ausgang sowie der Anschluss für ein Netzteil. Letzteres muss das Pedal laut Herstellerangabe mit mindestens 50mA speisen. Die beiden Klinkenbuchsen können selbstverständlich mit Monokabeln bedient werden, allerdings erlaubt der Einsatz von Stereokabeln bestimmte Routing-Optionen, auf die weiter unten näher eingegangen wird.

Fotostrecke: 2 Bilder Die Anschlüsse begrenzen sich auf die stirnseitig angebrachten Ein- und Ausgangsbuchse…

Die Bodenplatte ist mit vier Kreuzschrauben arretiert und erlaubt Zugang zum Innenleben des Pedals. Ein Batteriefach ist dort zwar nicht zu finden, da ausschließlich Netzteilbetrieb vorgesehen ist, dafür aber eine Reihe von Dip-Schaltern, die bei Verwendung von Split-Kabeln nach oben gestellt werden müssen. Die Werkseinstellung gilt für den Einsatz mit Monoklinkenkabeln und den Dip-Schaltern nach unten.

 Zum Lieferumfang gehören vier anklebbare Gummifüße, ein Keeley-Sticker und ein Faltblatt, das zwar die rudimentären Funktionen erläutert, sich allerdings über die Dipschalter und den Stereokabeleinsatz ausschweigt. Hierzu findet man jedoch genauere Infos auf der Website

Bedienung

Der Aria kombiniert im Prinzip einen Kompressor mit einem Overdrive-Pedal, die jedoch in ihrer Reihenfolge getauscht werden können. Der Effekt ist jedes Mal ein vollkommen anderer: Hat ein Kompressor vor der Verzerrung eher eine Gain-boostende Funktion, so kann der Sound hinter der Verzerrereinheit den Klang kompakter und straffer gestalten, ähnlich dem Effekt einer komprimierenden Röhrenendstufe.
Für die Kompressoreinheit stand der Keeley Compressor Plus Pate, der wiederum eine Interpretation des Ross-Kompressors ist, wohingegen der Overdrive dem hauseigenen Red Dirt Overdrive nachempfunden wurde, dessen Idee wohl einer Tubescreamer-Modifikation entsprang. Das darf nicht verwundern, hat sich Robert Keeley doch unter anderem durch intelligente Modifikationen und “Hot-Rodding” von Equipment einen Namen gemacht.

Fotostrecke: 3 Bilder Die Bedienelemente für Overdrive und Compressor sind durch weiße und schwarze Potikappen optisch voneinander abgesetzt.

Für den Overdrive stehen zum einen ein Level-Regler zum Einstellen der Gesamtlautstärke, ein Drive-Button zum Regeln des Zerrgrades und ein Tone-Regler als rudimentärer EQ zur Verfügung. Ein Zweiwegschalter lässt zwischen dem Low-Mode für dezentere Boosts und Drivesounds und einem High-Mode für Zerrsounds mit höherer Sättigung und Kompression wählen.
Dem Kompressor wurde ein Level-Poti für die Gesamtlautstärke und ein Blend-Regler für das Beimischen des komprimierten Signals zum Originalsound zugedacht, was man in Fachkreisen auch Parallelkompression bzw. New-York- oder Manhattan-Style nennt. Das Sustainpoti regelt die Stärke der Kompression und das Minipoti erlaubt als Tone-Regler Eingriffe in den EQ und kann als Treble-Boost fungieren.
Mit dem FX-Order-Kippschalter wird der Kompressor entweder vor den Overdrive geroutet, was der üblichen Platzierung entspricht, oder aber dahinter.

Anschluss TRS-Split-Kabel
Setzt man die vier Dip-Schalter im Pedalinneren auf die Up-Position, so ist der Einsatz von Stereokabeln möglich. Hier kann der Aria in seine beiden getrennten Effekte geteilt werden, es lassen sich andere Pedale dazwischen platzieren oder der Einsatz mit Switching-Systemen wird erleichtert, da Overdrive und Kompressor separat zu Verfügung stehen.
Eine Anleitung zum Routing ist der Website zu entnehmen:

Anleitung zum Routing
Anleitung zum Routing
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Praxis

Für die Soundfiles parke ich den Aria vor einen Mesa Boogie Mk V und nehme den 12″ Celestion Greenback Speaker mit einem SM57 ab.
Zunächst hört ihr die beiden Pedal-Elemente in Reinform und ich beginne mit dem Kompressor. Das erste File zeigt den cleanen Gitarrensound und anschließend den komprimierten. Die Wirkung ist in diesem Setting und dank des effektiven Blendreglers sehr musikalisch und gibt dem Sound etwas mehr Frische und Definition.

Audio Samples
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Kompressor an/aus – moderates Setting
LevelDriveToneLo/HiLevelBlendSustainToneOrder
13:0010:0012:0013:00

Nun erhöhe ich die Parallelkompression und erhalte knackige Countrysounds, gespielt mit einer Stratocaster in Pickupposition 4.

Audio Samples
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Höheres Kompressorsetting
LevelDriveToneLo/HiLevelBlendSustainToneOrder
14:0014:0011:0014:00

Kompakte Akkordstrummings lassen sich ebenfalls mit dem sehr harmonisch klingenden Keeley-Kompressor generieren. Nahezu jedes Setting klingt angenehm und brauchbar.

Audio Samples
0:00
Akkord Strumming komprimiert
LevelDriveToneLo/HiLevelBlendSustainToneOrder
13:0015:0010:0010:00

Nun hört ihr die Drive-Einheit für sich alleine. Die Zerrcharakteristik erinnert tatsächlich etwas an den Tubescreamer, liefert jedoch mehr Bässe, etwas mehr Gain und ist deutlich flexibler. Typisch bleibt allerdings die Mittenbetonung und das leichte Durchschimmern des Originalsounds.

Audio Samples
0:00
Drive – Low Setting
LevelDriveToneLo/HiLevelBlendSustainToneOrder
11:0013:0014:00Lo

Im High-Setting erhöht sich die Kompression des Verzerrers, man erhält weniger Treble und der Level geht runter, was am Poti wieder gegenkompensiert werden kann. Dennoch bleibt der Overdrive auch im High-Modus sehr offen und dynamisch.

Audio Samples
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Drive – High Setting
LevelDriveToneLo/HiLevelBlendSustainToneOrder
13:0013:0013:00Hi
Das Keeley Aria-Pedal liefert flexible Kompressor- und Overdrive-Sounds in tadelloser Qualität.
Das Keeley Aria-Pedal liefert flexible Kompressor- und Overdrive-Sounds in tadelloser Qualität.

Nun ein höheres Drive Setting im Low Mode. Typische Classic-Rocksounds und Solofills gehen mit dieser Einstellung wunderbar von der Hand. Ihr hört den Aria mit einer Gibson Les Paul.

Audio Samples
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Lead and Classic Rock Drive
LevelDriveToneLo/HiLevelBlendSustainToneOrder
13:0015:0013:00Lo

Jetzt werden beide Einheiten kombiniert. Um die beiden Wirkungsweisen vom Kompressor in den Verzerrer und umgekehrt zu demonstrieren, hört ihr im ersten File zuerst den Drive und anschließend den vorgeschalteten Kompressor. Das zweite File hingegen zeigt zuerst der Zerrsound und dann den Kompressor nachgeschaltet.
Die Wirkung ist wie erwartet: Sitzt der Kompressor davor, erhöht sich der Gain, aber weniger die Lautstärke, und der Sound wird etwas straffer. Mit dem Kompressor dahinter wird die Lautstärke etwas erhöht und der Ton wird definierter und “pumpt” etwas stärker.

Audio Samples
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Kompressor in Drive
LevelDriveToneLo/HiLevelBlendSustainToneOrder
12:009:0013:00HiMax13:0013:0011:00Comp-Drive
Audio Samples
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Drive in Kompressor
LevelDriveToneLo/HiLevelBlendSustainToneOrder
12:009:0013:00HiMax13:0013:0011:00Drive-Comp

Auch knackige, angekitzelte Solosounds erhält man mit dem Kompressor vor der Drive-Einheit:

Audio Samples
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knackiger Solosounds
LevelDriveToneLo/HiLevelBlendSustainToneOrder
13:009:0015:00Lo15:0011:0011:0015:00Comp-Drive

Für punchige, tighte Rhythmussounds platziert man den Kompressor hinter den Verzerrer, allerdings erhöht sich damit auch das Rauschen, da das Makeup-Gain des Kompressors dieses ebenfalls anhebt.

Audio Samples
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Rhythmussound
LevelDriveToneLo/HiLevelBlendSustainToneOrder
13:0012:0013:00Hi13:0013:0013:0012:00Drive-Comp
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Fazit

Der Keeley Aria stellt eine sehr sinnvolle Kombination von zwei sehr gut klingenden Pedalen dar, die für sich alleine genommen schon fast Klassiker sind. Der Kompressor arbeitet sehr harmonisch und musikalisch und erlaubt durch seine Parallelkompression ein weites Feld von subtilen bis extremen Sounds. Die Drive-Einheit zeigt sich als eine modifizierte Edel-Tubescreamer-Variante, die alle Eigenschaften und Flexibilität bietet, die das Original vermissen lässt. Die Möglichkeit, die Effektreihenfolge zu verändern und auch durch Stereo-Split-Kabel weitere Routingvarianten aufzumachen, prädestiniert das Pedal auch für komplexere Effekt-Setups. Betrachtet man die tadellose Verarbeitung, die Soundqualität und die Flexibilität, darf man sich über ein hervorragendes Preis-Leistungsverhältnis freuen. Daumen hoch!

Unser Fazit:
5 / 5
Pro
  • tadellose Verarbeitung
  • flexible Kompressor- und Overdrive-Sounds
  • variable Effektreihenfolge
  • Routing-Optionen integriert
  • preisgünstig
Contra
  • keins
Artikelbild
Keeley Aria Test
Für 239,00€ bei
Mit dem Keeley Aria erhält man eine Kombination aus harmonisch und musikalisch arbeitendem Kompressor und einem flexiblen, modifiziertem Edel-Tubescreamer - alles richtig gemacht!
Mit dem Keeley Aria erhält man eine Kombination aus harmonisch und musikalisch arbeitendem Kompressor und einem flexiblen, modifiziertem Edel-Tubescreamer – alles richtig gemacht!
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Keeley
  • Name: Aria
  • Typ: Kompressor und Overdrive
  • Herstellungsland: USA
  • Regler: Level, Blend, Sustain und Tone (Compressor), Level, Drive, Tone
  • Schalter: FX-Order, Low/High-Mode, vier interne Dip-Schalter
  • Anschlüsse: 6,3 mm TRS-Ein-/Ausgang
  • Bypass: True Bypass
  • Stromversorgung: 9V DC-Netzteil (nicht im Lieferumfang enthalten)
  • Stromaufnahme: 50 mA
  • Batteriebetrieb: nicht vorgesehen
  • Abmessungen (L x B x H): 12,2 x 9,3 x 4,9cm
  • Gewicht: 350 g
  • Ladenpreis: 239,00 Euro (August 2018)
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