JBL EON 710 und 712 Test

Praxis

Nachdem ich die beiden Speaker aus ihrer Verpackung befreit habe, verschaffe ich mir als erstes mit Musik von meinem Tablet einen Eindruck über die klanglichen Eigenschaften. Um die Boxen einzuschalten, ist es wichtig, den On/Off-Schalter nur kurz zu drücken und nicht gedrückt zu halten, da sich die Boxen ansonsten nicht einschalten.

Durch kurzes Drücken des Dreh-Encoders gelange ich ins Menü. Unter dem Punkt „Settings“ finde ich auch das Bluetooth-Menü. Nachdem ich den Speaker in den Pairing-Modus versetzt habe, reicht es aus, im Bluetooth-Menü meines Tablets die Box als Medium auszuwählen und schon steht die Verbindung.

JBL EON 710 und EON 712 Soundcheck

Der erste klangliche Eindruck ist sowohl beim 10-Zoll- als auch beim 12-Zoll-Modell absolut überzeugend. Das Audiosignal klingt ausgewogen und stellt die einzelnen Frequenzbereiche schon im Flat-Mode sehr gut dar. Die Höhen klingen brillant und zu keinem Zeitpunkt unangenehm oder gar aufdringlich. Der Mittenbereich klingt rund und neigt zu keinem Zeitpunkt zu mulmen oder zu dröhnen und auch die Bässe kommen druckvoll und knackig. Hier hat die Firma JBL einen wirklich guten Job gemacht.

Da ich mir einen ausreichenden Eindruck in Flat-Mode machen konnte, checke ich im Anschluss die Speaker im DBX Drive-Rack Mode. Hierzu wähle ich mit dem Dreh-Encoder das DBX DriveRack-Menü aus. Beide Modelle bieten mir vorgefertigte Presets für „Speech“, „Monitor“ und „Café“.

Der Café-Mode dient hierbei zur Wiedergabe von Musik aus der Dose, wohingegen der Speech- und Monitor-Modus auf Feedback-Stabilität ausgelegt sind. Außerdem lässt sich eine Anhebung im Bassbereich im DriveRack-Menü auswählen. Das sorgt vor allem im Café-Mode für ordentlichen Wumms. Die einzelnen Presets sind auf jeden Fall sehr gut auf den praktischen Einsatz zugeschnitten und erleichtern den Einsatz der beiden JBL EON Speaker ungemein. Zusätzlich bieten mir beide Modelle im DriveRack-Mode regelbare Delay-Zeiten, was den Einsatz als Delay-Line, Side-Fill oder Near-Fill ermöglicht und eine ideale Abstimmung der einzelnen Speaker zueinander garantiert. 

Soundcraft Ducking Mode

Ein äußerst interessantes Feature bietet die EON-Reihe mit dem „Soundcraft Ducking Mode“. Er dient zur automatischen Feedback-Unterdrückung. Somit verfüge ich in der Praxis über weiteren Headroom zum bereits großzügig vorhandenen stabilen Feedback-Bereich. Besonders im Einsatz als Monitorbox bietet der Ducking-Modus genug Reserven, um selbst den schwerhörigsten Musiker mit ordentlichem Pegel zu versorgen. Auch hier punkten beide Modelle auf ganzer Linie.

Fotostrecke: 4 Bilder Das Menü der JBL EON 712

JBL EON 712 im Livebetrieb

Da in einer kleinen, aber feinen Venue eine Live-Show anstand, habe ich mir kurzerhand die beiden 12-Zoll-Speaker geschnappt, um sie an diesem Abend als Tops in Verbindung mit einem örtlich vorhandenen Sub zu betreiben. Angesteuert werden die Tops über eine Stereo-Matrix für die rechte und linke Seite. Der Sub wird ebenfalls über eine Matrix angesteuert allerdings in Mono. Die JBL EON 712 werden im Fullrange-Modus betrieben, da ich den Lowcut im Pult in der Matrix setze. Die Trennfrequenz erfolgte bei 85 Hz.

Auf dem Programm stand eine Black Sabbath Tribute Band und ca. 120 Leute im Publikum. Eine gute Gelegenheit, die Boxen im Live-Betrieb zu testen. Schon beim Erklingen der ersten Klänge aus der Dose gefällt mir das Zusammenspiel der beiden Boxen mit dem Sub sehr gut. Auch die Gesamtlautstärke der PA ist mehr als ausreichend.

Wie es sich für eine Black Sabbath Tribute Band gehört, wurden auf der Bühne schon leistungsstarke Geschütze aufgefahren. Aber auch dagegen hielt die EON-Serie problemlos Lautstärke technisch mit. Bereits beim Drums-Soundcheck lieferten die Boxen ein überzeugendes Ergebnis und boten genug Leistungsreserven. Nachdem der Soundcheck erledigt war, waren alle Anwesenden definitiv überzeugt, dass JBL ein wirklich gutes Produkt im Angebot hat. Sowohl die Band als auch ihr Anhang kamen wohlgelaunt von der Bühne. So konnte der Abend losgehen.

Fotostrecke: 3 Bilder Im Liveeinsatz …

Steuerung mit der JBL Pro Connect App

Abgesehen von der Bedienung am Speaker bieten beide Modelle der JBL EON 700-Reihe die Möglichkeit, sich via App steuern zulassen. Die App steht sowohl iOS- als auch Android-Usern zur Verfügung. Die Installation und der Download aus dem App Store verlief reibungslos und nachdem ich das entsprechende Boxen-Modell in der App zugefügt hatte und den Speaker im Bluetooth Remote-Menü in den „Pairing Mode“ versetzt hatte, ließen sich sämtliche Speaker fernbedienen. Um den Zugriff vor unberechtigten Händen zu schützen, wurde die Verbindung mittels Zahlen-Code verifiziert.

Innerhalb der App ist es möglich, komplexe Setups zu realisieren und jeder Box individuelle Delay-Zeiten, EQ-Filter oder Pegeleinstellungen zuzuweisen. Hierzu können mehrere Speaker zu einzelnen Boxen-Gruppen zusammengelegt werden. Dies ist im praktischen Einsatz ein ungemeiner Vorteil, da ich mir das Einstellen am jeweiligen Speaker sparen kann und ich mir auf diese Weise den einen oder anderen Fußweg spare.

Fotostrecke: 3 Bilder Mit der Remote App lassen sich die Speaker …

Zielgruppe

Die JBL EON 700-Serie bietet aufgrund ihrer insgesamt überzeugenden Leistung einen breit gefächerten Einsatzbereich. Egal, ob professionelle Verleiher bzw. Event-Unternehmen oder Hobby-Musiker, die EON-Serie eignet sich für beide Gruppen gleichermaßen. Mit ihrer klar strukturierten Menüführung und diverser interner Automatik-Features wie DBX DriveRack oder Soundcraft Ducking stellen die aktiven Speaker auch für ungeübte Hände kein Problem dar. Und sie bieten jederzeit einen professionellen und ausgewogenen Klang.

Für Musiker, Bands und Live-Performer eignen sich die aktiven Speaker zum einen als Monitoring-System und zum anderen als Fullrange-PA. Vor allem durch die Erweiterungsmöglichkeit mit zusätzlichen Subs oder weiteren Fullrange-Speakern bietet die EON 710 und EON 712 einen umfangreichen Einsatzbereich. Auch für kleine bis mittelgroße Venues verfügt die JBL EON-Serie definitiv über eine attraktive und zuverlässige Produktpalette.

DJs, Electro-Live-Acts oder sonstige Entertainer kommen mit der EON-Serie ebenfalls voll auf ihre Kosten: Die stabile Audiowiedergabe via Bluetooth und die zusätzlichen Mikrofoneingänge liefern hier die ideale Lösung für die nächste Club-Party, Hochzeit oder sonstige Events.

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Markus Henkel sagt:

#1 - 11.04.2022 um 13:59 Uhr

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Kleine Anmerkung: Die EON700 Fullrange-Lautsprecher können über die vier M10 Hängepunkte geflogen werden. Die optional erhältliche U-Bügelhalterung dient der Montage an der Wand oder der Decke. Das dbx Ducking und die dbx Feedback-Unterdrückung sind zwei verschiedene Funktionen. Ducking bezeichnet die automatische Absenkung des Lautstärkepegels z. B. der Hintergrundmusik wenn man eine Mikrofondurchsage macht. Die automatische Feedback-Unterdrückung von dbx verhindert das Pfeifen eines Mikrofons, das zu nahe am Lautsprecher ist.

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