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J. Rockett Audio Designs Lenny Test

Mit dem Lenny Booster-Pedal erweitert J. Rockett Audio Designs aus dem sonnigen Kalifornien seine Tour-Serie, aus der wir bereits diverse Kandidaten testen durften. Die allesamt auf hohem Niveau gefertigten Boutique-Pedale konnten auch klanglich überzeugen, wobei jedes einzelne auf einer ganz speziellen Ausgangsbasis und damit auch auf einer ganz eigenen Geschichte beruht.

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Die des Lenny Boosters zum Beispiel handelt von Steve Ray Vaughn, dem das Pedal seinen Namen verdankt. Oder besser gesagt dessen Frau Leonore, denn der widmete SRV einst eine Gitarre, die er nach ihrem Kosenamen Lenny nannte. Aber wenn man es richtig betrachtet, dann war eigentlich alles nur ein Zufall …

Details

Optik/Verarbeitung

Das zumindest erzählt J. Rockett Audio Designs, denn ursprünglich wollte man den Sound des legendären Dumble Steel String Singer Amps in ein Pedal packen. Unterwegs allerdings kamen den Effektspezialisten einige Zweifel, denn wer braucht schon den Sound eines cleanen, lauten Amps als Pedal? Und hier kam Steve Ray Vaughn ins Spiel, denn er war es, der den Dumble Steel String Singer zur Ikone gemacht hatte. Ein Grund, nicht einfach nur die Gene eines lauten, cleanen Verstärkers in ein Pedal zu packen, sondern einen musikalischen Booster zu kreieren, der dem Signal Farbe, Struktur und Emotionen verleihen soll. So weit die schöne Geschichte, die von der J. Rockett Audio Designs Marketingabteilung erzählt wird.

Aber dass wir es hier mit ambitionierten Boutique-Pedalen zu tun haben, zeigt schon die Verpackung. Die kommt in schlichtem Weiß und setzt sich so schon optisch von den bunten Standardkartons der Konkurrenz ab. Und das Auge hört ja bekanntlich mit. Wird die Verpackung gelüftet, kommt als erstes eine Bedienungsanleitung in Zettelform zum Vorschein, darunter das Pedal. Dieses besteht aus Metall und macht einen überaus hochwertigen Eindruck. Mit seinen Abmessungen von 102 mm x 46 mm x59 mm (LxHxB) und 377 Gramm Gewicht hat man es mit einem echten Handschmeichler in Chrom zu tun, bei dem die Kanten der Oberseite abgerundet sind. Das Fertigungsniveau ist über jeden Zweifel erhaben, keine Frage.

Fotostrecke: 3 Bilder Der Lenny im Chrom-Finish hinterlässt einen wertigen Eindruck.

Dazu passen auch die beiden butterweich laufenden Potis mit griffigen Knöpfen, die ein Regeln von Boost und Tone ermöglichen, wobei das Tone-Poti die hohen Frequenzen absenkt oder anhebt. Natürlich darf ein Fußschalter nicht fehlen, und der unseres Pedals rastet satt ein und bringt gleichzeitig eine rote LED zum Leuchten. Selbstverständlich verfügt Lenny über einen True Bypass, das gehört bei einem Pedal dieser Preiskategorie auch zum guten Ton.

Fotostrecke: 3 Bilder Die Potis lassen sich butterweich einstellen.

Die Ein- und Ausgänge befinden sich an der Stirnseite, ebenso die Netzteilbuchse, ein passender Adapter ist jedoch nicht Teil des Lieferumfangs. Das ist aber auch nicht weiter tragisch, denn unser Kandidat kann mit jedem Boss-Style-Stromspender betrieben werden, also auch mit zentralen Spannungsversorgern, wie sie in der Regel auf dem Effektboard zu finden sind. Batteriebetrieb ist auch möglich, dazu muss nach Entfernen von jeweils zwei Schrauben an der linken und rechten Gehäuseseite die Bodenplatte entfernt werden. Ein Blick ins Innere zeigt, das auch hier die Qualität im Vordergrund steht, entsprechend sauber wurde gearbeitet. Leider vermisse ich auch hier Gummifüßchen oder Klett, die sollten bei einem Pedal standardmäßig dabei sein, sodass der Musiker selbst entscheiden kann, ob er sie einsetzt oder nicht. Außer der Tatsache, dass die Pedale von J. Rockett Audio Designs in Handarbeit in den USA gefertigt werden, gibt es über die äußeren und inneren Qualitäten nichts weiteres zu berichten, daher geht es jetzt mit dem Praxisteil weiter.

Fotostrecke: 2 Bilder Wie bei allen Tour-Serie Pedalen…
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Praxis

Sound

Ich schließe das Lenny-Pedal an meinen Marshall JVM 410 an, den ich im cleanen Kanal betreibe und der eine mit Vintage 30 Speakern bestückte Box ansteuert, die mit einem SM 57 abgenommen wird. Weitere Klangbearbeitungen finden selbstverständlich nicht statt.
Los geht es mit dem Amp pur, im zweiten Beispiel aktiviere ich das Pedal, bei dem beide Regler auf 12 Uhr zeigen. Als Gitarre verwende ich eine Fender Stratocaster in der Position 4.

Audio Samples
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Amp pur ohne Effektpedal Amp mit Lenny, alle Regler 12 Uhr

Im Vergleich zum puren Amp nimmt das Lenny-Pedal das Glasige aus dem Sound und fokussiert die Mitten, was für mehr Durchsetzungskraft sorgt. Die Gitarre wird aber auch direkter und macht einen griffigeren Eindruck.
Im nächsten Beispiel hören wir wieder erst den Amp ohne, dann mit Pedal. Diesmal steht der Boost-Regler auf 15 Uhr. Im dritten Soundfile habe ich ihn dann in die Maximalposition gebracht.

Audio Samples
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Amp pur ohne Effektpedal Amp mit Lenny, Boost 15 Uhr Amp mit Lenny, Boost max.

Hier kann man den Unterschied zwischen dem puren und dem geboosteten Signal sehr gut heraushören, denn im Vergleich klingt der Amp fast schon langweilig, wohingegen beim Pedalsound sprichwörtlich die Sonne aufgeht. Und das nicht nur klanglich, sondern auch dynamisch.
Weiter geht es mit der Strat in der Halsposition und dem Boost-Regler in Maximalstellung.

Audio Samples
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Strat, Hals-PU – Lenny Boost max.
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Auch hier drückt das Pedal seinen klanglichen Stempel ordentlich auf, denn der Sound bekommt schlicht mehr Grip und kann mit einem holzigen, mittigen Klang punkten, ohne dabei die benötigten Höhen vermissen zu lassen. Durch den Boost addieren sich schöne Obertöne hinzu und der Klang wird zudem verdichtet.
Es wird Zeit, dem Tone-Regler auf den Zahn zu fühlen, daher drehe ich ihn in die 15-Uhr-Position, genau wie den Boost-Regler.

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Lenny Boost- und Tone-Regler auf 15 Uhr

Der Sound wird um einiges aufgefrischt, aber auch der Zerrgrad wird erhöht, denn die beiden Potis interagieren miteinander, was für eine gewisse klangliche Flexibilität sorgt.
Abschließend folgt ein Audiobeispiel, bei dem der Boost-Regler in der Maximal-, der Tone-Regler hingegen in der Minimalstellung steht.

Audio Samples
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Lenny Boost max., Tone min.

Erwartungsgemäß werden die Höhen bedämpft, aber auch der Zerrgrad verringert sich. Trotz der extremen Stellung des Tone-Poti lässt der Sound die nötigen Höhen nicht vermissen, die für einen runden Klang sorgen. Dabei werden die Mitten gepusht, was für einen fetteren Gesamtklang sorgt.

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Fazit

Das Lenny Booster-Pedal von J. Rockett Audio Designs kann auf ganzer Linie überzeugen. Ich würde es als Booster+ bezeichnen, denn durch den zusätzlichen Tone-Regler wird das Klangspektrum um einiges erweitert. Dass der Boutique-Hersteller aus den USA weiß, wie man auf höchstem Klang- und Fertigungsniveau arbeitet, habe ich bereits mehrfach feststellen können. Wer einen toll klingenden Booster sucht und sich eher in cleanen Gefilden aufhält, sollte Lenny auf jeden Fall einmal anchecken. Der Preis ist zwar nicht unbedingt ein Schnäppchen, aber durchaus angemessen.

Unser Fazit:
5 / 5
Pro
  • Verarbeitung
  • Sound
  • Dynamikverhalten
Contra
  • keine Gummifüßchen oder Klett im Lieferumfang
Artikelbild
J. Rockett Audio Designs Lenny Test
Für 199,00€ bei
Höchstes Klangniveau mit nur zwei Reglern
Höchstes Klangniveau mit nur zwei Reglern
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: J. Rockett Design
  • Effekttyp: Clean Boost Pedal
  • Herstellungsland: USA
  • True Bypass: Ja
  • Spannungsversorgung: 9 Volt Block oder Netzteil (optional)
  • Abmessungen: 102 mm x 46 mm x 59 mm (LxHxB)
  • Gewicht: 377 Gramm
  • Preis: 258,70 Euro UVP
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