Sample Tank ist ein umfangreich ausgestatteter Sample-Player, der akustische, elektrische und synthetische Instrumente abdeckt. Der Klanglieferant läuft standalone oder als Instrument-Plugin unter macOS und Windows in den Formaten, VST, AAX und AU. IK Multimedia hat den Panzer zu drei Paketen geschnürt, die mit mehr oder weniger Sounds ausgestattet sind. Der Funktionsumfang des Samplers selbst ist in allen drei Varianten identisch. Sample Tank 4 ist in den folgenden drei Versionen erhältlich:
Sample Tank 4 SE: über 30 GB Samples, 2.000+ Sounds
Sample Tank 4: über 100 GB Samples, 6.000+ Sounds
Sample Tank 4 MAX: über 250 GB Samples, 8.000+ Sounds
Drei Versionen für unterschiedliche Budgets: Sample Tank 4, SE und MAX.
Neue Editing-Features
Sample Tank 4 ist mit vielen Neuheiten, die einen tiefen Eingriff ins Klanggeschehen ermöglichen, versehen. Zunächst einmal besitzt der Sampler drei neue Engines: Stretch, Pitchshift/Timestretch und Resampling. So können beispielsweise Loops, die nicht zum Tempo oder Grundton des Songs passen, dementsprechend justiert werden.
Der Sample-Player ist multitimbral und kann pro Instanz bis zu 16 Sounds laden, die sich layern oder splitten lassen. Pro Sound stehen zwei LFOs, zwei zuweisbare ADSR-Hüllkurven, ein Filter mit 16 Filtertypen und vier Play Modi (Poly, Mono, Legato1, Legato2) zur Klangbearbeitung bereit.
In der Edit-Page ermöglichen viele Module gezielte Eingriffe in den Grundsound.
Mehr Matrix, mehr Mixer, mehr FX
Der Mixer verfügt entsprechend über 16 Kanäle (einer pro Soundslot), in die sich jeweils fünf Insert-Effekte laden lassen und zur weiteren Bearbeitung auf eine der vier zusätzlichen Subgruppen geschickt werden können. Das erlaubt umfangreiche Layerings, zumal es sich bei den 70 Effekten um die hochkarätigen Prozessoren aus der T-Racks Mastering-Suite und der Amplitube Gitarrenamp-Emulation handelt. Darunter sind viele Nachbildungen bekannter Hardware-Klassiker sowie Eigenkreationen aus dem Hause IK Multimedia. Die Modulationsmatrix erlaubt bis zu 16 Verbindungen, in denen nahezu alle Parameter gekoppelt werden können. Als Modulationsquelle können “externe“ Parameter, wie Mod Wheel, Pitch Bend oder „interne“, wie etwa Envelopes, LFOs und mehr dienen.
2/2 In der Modulationsmatrix lassen sich nahezu alle Parameter miteinander verbinden.
Fortschrittliche Kompositions- und Spielhilfen
Beim Spielen und Komponieren können Sample Tanks Arpeggiator, Strummer und Phraser unter die Arme Greifen. Der Arpeggiator kann in bis zu 32 Steps mit Velocity-, Tonhöhen- und Chord-Werten programmiert werden. Letztere Option ermöglicht es, pro Step auch Dreiklänge statt Single Notes zu spielen.
Der Strummer bildet, wie der Name schon sagt, Strummings nach, was beispielsweise bei Gitarren- oder Pianosamples für authentische Ergebnisse sorgen soll. Im Automatik-Modus lässt sich eine Auswahl vorgefertigter Akkorde als „Chord Set“ auf die Noten C0 bis C2 der Klaviatur legen, um diese via Keyswitch (ab C4) zu triggern. Die Strummings können „up oder down“ getriggert werden, alternativ lassen sich auch die einzelnen Noten der vorgefertigten Akkorde über die Keyswitches triggern. Mit weiteren Parametern ist einstellbar, wie lang der Intervall zwischen den gespielten Noten eines Akkords sein soll. Ein zusätzlicher Manuell Mode erlaubt es Strummings, wie im Arpeggiator einzuzeichnen.
1/3 Zu den drei MIDI-Spielhilfen gehu00f6ren der Arpeggiator, u2026
2/3 u2026 der Strummer und u2026
3/3 der Phraser.
Der letzte im Bunde ist der Phraser, hinter dem sich ein MIDI-Loop-Player verbirgt. Auch eigene MIDI-Files können importiert werden. In einer übersichtlichen Darstellung lassen sich die Phrasen zu MIDI-Noten zuweisen, um sie daraufhin beispielsweise mit dem MIDI-Keyboard zu triggern. Für Arpeggio und Phraser sind viele Presets am Start und auch eigene können gespeichert werden. Leider werden die Settings von Phraser, Arpeggio und Strummer beim laden eines neuen Sounds zurückgesetzt und mann muss alle Einstellungen erneut vornehmen bzw. das gespeicherte Preset erneut laden.
Nachdem man in IK Multimedias Authorizer-Software die Lizenz aktiviert hat, erhält man im Account auf der Website Zugriff auf die Downloads: darunter Installationsdateien, Updates, Manual und Soundcontent. Letzterer besteht aus einzelnen Downloads, 98 (!) an der Zahl, die einzeln heruntergeladen und installiert werden wollen. Das ist zu umständlich gelöst und äußerst zeitaufwendig. Es gibt derzeit keine Möglichkeit, alle Sounds, oder zumindest eine Auswahl davon, automatisiert herunterzuladen und zu installieren, wie man es etwa von Native Instruments’ Lizenzverwaltungssoftware „Native Access“ kennt. Wer also den gesamten Content nutzen möchte, sollte viel Geduld und Zeit zur Installation mitbringen!
Fassettenreiche Library
Der Soundinhalt bietet eine breite Palette an Klängen, die sich für sehr viele Musikgenres und Anwendungen eignen. Ob man Hip-Hop, Rock, Pop, Minimal oder Techno produziert oder gar Scorings für Filme und Games arrangiert: Für viele Belange gibt es entsprechende Klänge. Dabei handelt es sich um Multisamples, von denen einige, beispielsweise die Miroslav Philharmonik Orchester-Sounds, über Keyswitches in verschiedenen Artikulationen oder Klangvariationen spielbar sind. Folgende Librarys gehören zur großen Version, der Sample Tank 4 MAX:
Art Deco Piano
Future Synths
Hugh Pagham Drums
London Grooves
Miroslav Philharmonik CE
NRG Sound-Nanotube
Neil Peart Drums
Orchestral Percussion Sound
Power Up
Sample Tank 3 Library
Terrie Bozzio Drums
The Grid
Voices
Max Instruments
Acoustic Pianos
Acoustic Drum Kits
Bass
Brass
Chromatic
Electronic Drum Kits
Electric Pianos
Ethnic
Guitars Loops
Organs
Percussions
Sound FX
Strings
Woodwinds
Alan Parsons Imperial Grand
American Acoustic Sounds
Billy Cobham Drums
Brandenburg Pianos
Cinematic Percussion
Elektronika Chillout
Elektronika Deep House
Elektronika Drum n Bass
Elektronika Hardcore
Elektronika Indie
Elektronika Minimal
Elektronika Techno
Elektronika Trance
Klanglich hinterlässt die Sound-Workstation gemischte Gefühle: Stellenweise trifft man auf zeitgemäße Presets und vor allem frische Loops. Sehr viele Presets kommen allerdings etwas altbacken daher. Die Effekte sind meist moderat eingestellt und lassen sich nach Bedarf natürlich auch deaktivieren, um den Mix komplett in der DAW durchzuführen. Gut ist, dass die Sounds nicht überproduziert klingen und man dadurch noch genug Luft hat, um selbst zu schrauben. In den folgenden Klangbeispielen erhaltet ihr einen kleinen Einblick in die Library. Einige werden auch gleich mit den MIDI-Spielhilfen Phraser, Strummer und Arpeggiator gespielt und sind dementsprechend benannt.
Sobald man auf der Bedienoberfläche einen Soundslot ausgewählt hat, öffnet sich der Browser. In diesem lassen sich die Sounds nach Kategorie und Attributen sortiert darstellen und laden. Eine Suchfunktion mit Eingabefeld ist ebenfalls dabei. Wählt man den nächsten Soundslot an, gelangt man wieder zum Browser und man kann sich ruck-zuck seine ein Multi-Layer-Sounds (oder Splittings) zusammenbasteln und als Multi-Instrument abspeichern. Die Bedienung ist im Vergleich zu den Vorgängern übersichtlicher geworden. Zwar gibt es keine Beschriftungen oder Mouseovers für die Sektion, die Symbole sind jedoch eindeutig und nach kurzer Einarbeitungszeit findet man sich zurecht. Etwas unübersichtlich ist, dass sich die Spalten im Browser nicht in ihrer Breite ändern lassen, dadurch werden nicht immer die kompletten Namen der Presets angezeigt, wenn diese zu lang sind.
Sound-Browser
Die Darstellung der Insert-Effekte im Mixer ist gewöhnungsbedürftig, denn sie ist in Form von „Ausklapp-Fenstern“ gestaltet. Aber IK Multimedia hat dem Sampler zum Glück eine übersichtlichere Effekt-Page spendiert, in der sich die Effekte eines selektierten Kanals übersichtlich in einer 500er-Modul-Optik anzeigen und bedienen lassen. Wem auch das noch zu klein ist, der zieht das gesamte Interface einfach größer; dieses lässt sich nämlich mittlerweile frei skalieren, um vielen Monitorauflösungen gerecht zu werden.
Die übersichtlichere Effekt-Darstellung im „500er-Look“!
Einfache Splittings
Die Klänge können auf Bereiche der Tastatur verteilt werden, indem sie ganz einfach gesplittet werden, was auf einer gesonderten Page sehr übersichtlich gelöst ist. Der Tastaturbereich, wird über zwei Schieberegler oder alternativ per Noteneingabe definiert. Die Sounds werden nach dem Laden automatisch einem MIDI-Channel zugewiesen. Das ist zum Beispiel in der DAW dann praktisch, wenn man Sample Tank als Multitimbral-MIDI-Channel eingefügt hat. So wird nur eine Instanz benötigt, um 16 Sounds auf unterschiedlichen MIDI-Kanälen zu spielen. Die Channels lassen sich natürlich auch manuell ändern, genauso wie die Transponierung des jeweiligen Sounds. So ist man nicht auf den tatsächlichen Notenbereich des Splittings festgenagelt.
Splittings lassen sich leicht vornehmen.
Sample-Import
Seit Version 3 gehört eine Sample-Import-Funktion zum Repertoire, mit der sich die Library mit eigenen Samples erweitern lässt. Importiert werden können Mono- und Stereodateien in 16- bzw. 24-Bit, während entweder Einzelsamples, aber auch Multisamples angelegt werden können. Die Samples lassen sich daraufhin einer Kategorie bzw. BPM zuweisen, um sie im Browser schnell aufzufinden.
Ressourcenverbrauch
Selbst bei nur einer Instanz mit nur einer Hand voll Sounds (teilweise sogar nur einer) bringt Sample Tank den Testrechner, ein Macbook Pro 2,3 GHz i7 Prozessor mit 16 GB RAM und der zuvor erwähnten SSD zum jaulen. Die Angaben der Systemvoraussetzungen „Dual Core CPU, 300 GB HD, 4 GB RAM“ sind daher meiner Ansicht nach leicht untertrieben.
Live Mode
Trotz des SSD-Massenspeichers, der normalerweise für schnelle Lese- und Schreibvorgänge, sprich Ladezeiten, bekannt ist, brauchen manche Sample-Tank-Instruments, insbesondere Loops, bis zu 20 Sekunden, um geladen zu werden. Im Studio ist das für gewöhnlich besser zu verkraften, als live auf der Bühne. IK Multimedia hat dafür eine Lösung: Live Mode. In diesem lassen sich MIDI-Program-Change-Nummern Multisounds oder einzelnen Instrumenten zuweisen.Multis und Instrumente lassen sich im Live Mode in Songs gruppieren, in dem alle Samples bereits vorgeladen sind – das erspart die Ladezeiten auf der Bühne! Und tatsächlich verschwinden die zuvor genannten Ladezeiten auch, sobald man die Sounds im Live Mode organisiert. Die Songs können ebenfalls den Program-Change-Nummern zugewiesen und überdies auch als Set-Liste abgespeichert werden. So lassen sich Sounds ganz simpel nach Song organisieren, um live schnell darauf zugreifen zu können. Daher macht Sample Tank auch als Live-Sample-Schleuder eine gute Figur!Der Panzer verfügt über acht Makroregler, denen sich jeweils mehrere Parameter der Bedienoberfläche zuweisen lassen. Die Makros sind sowohl im Live- als auch im Normalbetrieb verfügbar und können über MIDI-CC mit einem MIDI-Controller gesteuert werden. Entsprechende Mappings lassen sich leicht selbst vornehmen; für Controller aus dem Hause IK Multimedia, etwa iRig Keys, sind die Makros bereits „ab Werk“ zugewiesen.
Sample Tank 4 MAX punktet mit einer breit gefächerten und umfangreichen Library, die viele Genres abdeckt und hochwertige Multisamples bereithält, deren Sounds via Keyswitches in Klangvariationen bzw. Artikulationen gespielt werden können. Die Soundlibrary hinterlässt einen gemischten Eindruck, da man oft auf altbackene Presets trifft. Mit Envelopes, LFOs, Filter, Modulation Matrix und Co. lassen sich diese im Grundsound formen sowie mit den T-Racks- und Amplitude-Effekten veredeln. Bis zu 16 Klänge können in einer Instanz nach Lust und Laune gelayert und gesplittet werden. Die MIDI-Spielhilfen erlauben schnelle Arrangements via onboard MIDI-Loops sowie Strummings und polyphonen Arpeggiomustern, was nicht zuletzt beim Livespiel nützlich sein kann. Ein zusätzlicher Live-Modus lässt benötigte Samples im Voraus laden, um auf der Bühne böse Überraschungen zu vermeiden. Bei den Loops hat Sample Tank 4 mit langen Ladezeiten zu kämpfen und die Installation des Sound Contents ist sehr mühselig. Durch die Kombination aus facettenreichen Soundinhalten und praktischen Live-Features, ist Sample Tank 4 MAX in puncto Preis-Leistung sein Geld zwar wert, große Innovationen und durchgängig moderne Sounds bleiben aber aus.
Pro
Soundqualität
Klangvielfalt
Preis-Leistungs-Verhältnis
Strumming, Phrasen und Arpeggio als Spielhilfen
hochwertige T-Racks- und Amplitude-Effekte
Live-Modus mit Set-Listen und schnellen Ladezeiten
Sample-Import
einfaches Layer- und Splitkonzept
Contra
umständliche Installation des Sound-Contents
lange Ladezeiten
stellenweise altbackene Presets
großer Ressourcenhunger
Spielhilfen bleiben beim Patchwechsel nicht erhalten
Features
über 250 GB Soundlibrary
mehr als 8.000 Sounds
16-fach multitimbral
16 individuelle Stereoausgänge
Sound Browser mit Kategorie- und Filtersuche
3 Synth Engines: STRETCH, Pitch-Shift/Time-Stretch und Resampling
16 Filtertypen, Oszillatoren, Hüllkurven, LFOs und flexible Modulationsmatrix
Ich verstehe die positiven reviews nicht. Sampletank klingt einfach schlecht. Im Test werden die Presets als altbacken bezeichnet, das sind sie auch. Aber auch die Samples: Bei mir kommt da null Spielgefühl auf. Den Samples kann man unmöglich eine gute Qualität bescheinigen. Das klingt alles sehr sehr billig. Nichts, aber auch gar nichts entspricht dem heutigen Sound - Standard von Samplebibliotheken. Abgesehen davon ist Sampletank auch schlecht und teilweise unlogisch programmiert.
Der Slogan von IK Multimedia ist “Musicians First”. Selten lag man so daneben. Ich, als Musiker, finde bei Sampletank nicht statt!
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punkrock192 sagt:
#1 - 28.03.2019 um 02:14 Uhr
kHz ?
Jens sagt:
#2 - 12.11.2022 um 06:06 Uhr
Ich verstehe die positiven reviews nicht. Sampletank klingt einfach schlecht. Im Test werden die Presets als altbacken bezeichnet, das sind sie auch. Aber auch die Samples: Bei mir kommt da null Spielgefühl auf. Den Samples kann man unmöglich eine gute Qualität bescheinigen. Das klingt alles sehr sehr billig. Nichts, aber auch gar nichts entspricht dem heutigen Sound - Standard von Samplebibliotheken. Abgesehen davon ist Sampletank auch schlecht und teilweise unlogisch programmiert. Der Slogan von IK Multimedia ist “Musicians First”. Selten lag man so daneben. Ich, als Musiker, finde bei Sampletank nicht statt!