Der italienische Hersteller IK Multimedia ist ein richtiger Tausendsassa, der um die Jahrtausendwende zunächst mit Plug-ins und virtuellen Instrumenten in Erscheinung trat und sich nach und nach auch mit innovativer Hardware einen guten Ruf erarbeitete. IK Multimedia ARC ON-EAR nennt sich das neue „Headphone Correction / Virtual Monitoring System“, welches quasi das Pendant für Kopfhörer zum IK Multimedia ARC Studio ist, das wir bereits im Test hatten. Das generelle Anwendungskonzept ist nicht neu – als Hardware aber erstmalig weitgehend unabhängig von Software/Computer einsetzbar. Wie schlägt sich ARC ON-EAR in der Praxis?



Konzept des ARC ON-EAR
Bei der Hardware des ARC ON-EAR handelt es sich um eine kompakte und transportfreundliche Box, die entweder per USB oder analog im Akkubetrieb verwendet werden kann. Die Optimierung des Kopfhörerklangs erfolgt über drei (jeweils deaktivierbare) Modi.
Calibration: Die Kalibrierung inklusive zusätzlich aktivierbarer Phasenkorrektur. Hierzu stehen quasi sämtliche relevanten Kopfhörermodelle aller gängigen Hersteller zur Auswahl. Außerdem sind individuelle Anpassung per EQ möglich.
Studio Simulation: Dieser Modus simuliert das natürliche Übersprechen zwischen linkem und rechtem Ohr, wie es auch beim Hören über Lautsprecher auftritt. Dadurch wirkt das Stereobild über Kopfhörer weniger extrem und insgesamt natürlicher. Die Intensität lässt sich dabei den eigenen Hörvorlieben anpassen. Per „Ambience“-Button lassen sich zusätzlich kurze Raumreflexionen simulieren.
Virtual Speakers: Dieser Modus ermöglicht die Simulation verschiedener Lautsprechermodelle und funktioniert erwartungsgemäß nur bei aktiver „Studio Simulation“.
Das ARC ON-EAR erlaubt das Speichern von fünf Presets, was durchaus sinnvoll ist, wenn man beispielsweise mit unterschiedlichen Kopfhörern arbeitet. Diese Vorkonfiguration erreicht man erwartungsgemäß nur mithilfe der zugehörigen Software für MacOS und Windows. Anschließend lässt sich die Hardware mit kleinen Einschränkungen aber relativ autark bedienen.

Anschlüsse und Bedienelemente
Bei einer Gehäusegröße von lediglich 77 x 77 x 32 mm beschränken sich die Anschlüsse und Bedienmöglichkeiten auf das Wesentliche. Oberhalb des prominenten Lautstärkereglers befinden sich die drei beleuchteten Buttons „Cal“, „Studio“ und „FN“. Während die beiden erstgenannten die zuvor beschriebenen Klang-Modi de-/aktivieren, lässt sich dem FN-Button eine User-Funktion zuweisen. Außerdem ermöglicht die Tastenkombination „CAL“ + „FN“ das wichtige Umschalten innerhalb der fünf Presets! Die Anzeige erfolgt über fünf korrespondierende LEDs an der linken Gehäuseseite.
Neben dem rückseitigen Power Switch befindet sich der analoge Stereoeingang in 3,5mm-Ausführung sowie eine USB-C-Buchse zum Aufladen des Akkus (Statusanzeige per LED) und zur Verwendung des ARC ON-EAR als Audio Device. Auf der Vorderseite befindet sich der Kopfhöreranschluss standesgemäß als große Klinkenbuchse.

Ausstattung des ARC ON-EAR
Zum Lieferumfang gehören ein USB-C- und ein Miniklinkenkabel von jeweils 60 cm Länge. Zum Audiokabel gehört ein vergoldeter 6,35mm-Schraubadapter. Praktisch: Das maßgeschneiderte Transport-Case begünstigt den Mobileinsatz des IK Multimedia Geräts.
Die zugehörige ARC ON-EAR Software (macOS, Windows) wird nach erfolgter Registrierung im IK Multimedia Product Manager bereitgestellt.

Verarbeitung und Design
Trotz seiner geringen Gehäusemaße macht das in Italien gefertigte ARC ON-EAR einen sehr robusten und hochwertigen Eindruck und ist mit 170 g schwerer als man anhand seiner Größe erwartet. Das etwas überraschende Gewicht und die teilweise gummierte Unterseite sorgen für einen sicheren Stand und eine gute Bedienbarkeit.
