Hughes & Kettner GrandMeister 36 Test

Praxis

Praxis und Sound

Der GrandMeister 36 ist ein wahres Soundmonstrum und punktet neben einer exzellenten Bedienung und Programmierbarkeit mit einer unglaublichen Soundvielfalt. Wer befürchtet, dass der Amp wegen seiner kleinen Abmessungen und seines relativ geringen Gewichts nicht genug Endstufenleistung besitzt, den kann ich beruhigen. Er drückt unglaublich und setzt sich lautstärkenmäßig problemlos auf jeder Bühne durch. Wem die Leistung des Amps dennoch nicht ausreicht, der kann am Line Out eine zusätzliche Endstufe anschließen.
Der Bassbereich unterhalb von 100 Herz ist leicht abgeschwächt, sodass die Endstufe hier keine unnötige Leistung verpulvert. Trotzdem klingt der Amp bei Bedarf verdammt fett, denn vor allem bei stark verzerrten Einstellungen sorgt der Resonance-Regler für einen heftigen Bass-Schub.

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Die Tatsache, dass bis auf den Masterregler und die Stellung des Noisegatepotis die Einstellungen aller sonstigen Schalter und Regler in insgesamt 128 Programmen abgespeichert werden können, macht den GrandMeister 36 zu einer universellen Klangschleuder im positiven Sinne. Man kann jeden Sound sehr fein nuanciert modellieren und exakt auf seinen persönlichen Geschmack abstimmen. Die integrierten Effekte bieten durch die Bank anständige und praxisorientierte Brot- und Buttersounds. Einzig zu bemängeln ist die Tatsache, dass man sie nicht bearbeiten kann. Ich hätte mir gewünscht, zumindest mit der iPad App etwas tiefer in die Effektgestaltung eingreifen zu können – Frequenzgang und Modulation des Echoeffekts zum Beispiel wären dankbare Objekte. Deshalb macht für mich in diesem Zusammenhang die App und die damit verbundene Ausgabe für ein iPad MIDI-Interface keinen wirklichen Sinn. Schließlich lässt sich der Amp ebenso gut und schnell direkt am Frontpanel einstellen und programmieren.
Beim ersten Audiobeispiel habe ich den cleanen Kanal leicht in die Sättigung gebracht, um ein wenig “Schmutz” in den Sound zu bringen. Eine leichte Prise Hall und Echo runden den Ton ab.
Beispiel 1 Country Rock
Clean Gain 11 Uhr, Vol 15 Uhr, Bass & Mid 14 Uhr, Treble 11 Uhr, Presence 15 Uhr, Resonance 13 Uhr, etwas Hall und ein leichtes kurzes Delay, keine Modulation.

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Beispiel 1 – Country Rock

Der Leadkanal bietet eine fette Kompression und eignet sich sehr gut zum Solieren, auch Flitzefinger und Fusionvirtuosen fühlen sich hier pudelwohl. Um den Sound breiter und tiefer zu gestalten, habe ich noch etwas Hall, Delay und eine leichte Modulation hinzugefügt. Man hört hier sehr gut, dass sich die Effekte im Sound integrieren und nicht aufgesetzt klingen.
Beispiel 2 Leadsound
Leadkanal, Gain 17 Uhr, Volume 11 Uhr, Bass Mid und Treble 12 Uhr, Reverb 11 Uhr, Resonance 12 Uhr, Presence 12 Uhr, Delay Level 11 Uhr, Modulation Chorus Intensität 9 Uhr.

Audio Samples
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Beispiel 2 – Leadsound

Je nach Ausgangsleistung der Pickups lassen sich Kompression und Sättigung mit dem Anschlag steuern. In diesem Beispiel glänzt der GrandMaster fast schon mit einem voxigen Klangverhalten, wobei der Bereich zwischen clean und leicht angezerrt symbiotisch zu einer Einheit verschmilzt. Die silbrigen Höhen der Zwischenstellung meiner Stratocaster kommen auch hier sehr gut zur Geltung und klingen nie giftig oder zerrig. Mit diesem Sound bekommt man auch problemlos Gilmour-artige und leicht bluesige Gitarrensounds hin.
Beispiel 3 Clean mit feiner Anzerrung
Clean Kanal, Vol und Gain 15 Uhr, Bass Mid und Treble 12 Uhr, Resonance 13 Uhr, Presence 14 Uhr, Reverb 12 Uhr, Delay Level 12 Uhr, Chorus 8 Uhr, Mix 8 Uhr, (langsame Modulation).

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Beispiel 3 Clean mit feiner Anzerrung

Wie der Name vermuten lässt, bietet der der Ultra Kanal eine weitaus höhere Verzerrung als der Leadkanal. Die Zerrstruktur ist hier besonders fein und eignet sich am besten für Heavy-/Metallbretter. Dank der enormen Gainreserven kommt man hier auch mit eher leistungsschwachen Pickups schnell auf seine Kosten. Trotz der hohen Verzerrung bleibt der Charakter der Gitarre erhalten.
Beispiel 4 Ultra
Gain 14 Uhr, Volume 12 Uhr, Bass und Treble 13 Uhr, Mid 11 Uhr Resonance und Presence 13 Uhr, Hall 10 Uhr

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Beispiel 4 Ultra

Der Crunch-Kanal klingt im Gegensatz zu den anderen Klangabteilungen am stärksten in Richtung Marshall. Die Zerrstruktur ist grobkörniger als im Leadkanal. Mir gefällt er besonders gut im Zusammenhang mit schwachen Humbuckern oder Singlecoilgitarren. Für dieses Audiobeispiel habe ich meine alte Rickenbacker hervorgekramt, die schon von Hause aus einen guten Twäng bietet. Schön, wie unpoliert der Amp diesen Klang weitergibt, ohne in einen Gleichmachersound zu verfallen.
Beispiel 5 Crunch
Crunch Kanal, Gain und Vol 12 Uhr, Bass 15 Uhr, Mid 12 Uhr, Treble 12 Uhr, Resonance 15 Uhr, Presence 13 Uhr, eine leichte Prise Hall.

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Beispiel 5

Und jetzt , sozusagen als kleiner Absacker, noch ein Song, der den Amp im Band-Einsatz zeigt. Viel Spaß!

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Meistersinger!
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Profilbild von Mario

Mario sagt:

#1 - 18.10.2013 um 10:58 Uhr

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"Wenn man zu Hause ohne Gitarrenbox aufnehmen möchte, muss der Powersoak übrigens auf 0 Watt gestellt werden, da sich die Röhrenendstufe ohne Last schnell in Rauch auflöst."Stimmt so nicht ganz. Wird die Gitarrenbox ausgesteckt schaltet das Powersoak automatisch auf "Power Off"!
Siehe auch: http://bit.ly/172vM08

Profilbild von Olli

Olli sagt:

#2 - 29.04.2014 um 22:18 Uhr

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Ich hab ihn mir auf Grund der tollen Testergebnisse, des Gewichts und der Möglichkeiten gekauft und war vom Sound leider enttäuscht. Clean klingt er klasse, keine Frage, aber die Zerrkanäle sind für mich durchweg unbrauchbar, fühlen sich auch beim Spielen irgendwie nicht gut an. Mir hat es schlicht keinen Spaß gemacht den Amp verzerrt zu spielen. Der Cleankanal versteht sich leider auch nicht all zu gut mit Overdrive oder Distortion Tretern. Sehr schade. Habe mir von dem Amp deutlich mehr erhofft. Verstehe auch den ganzen Hype und die guten Tests absolut nicht.

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axel doose sagt:

#3 - 09.02.2015 um 17:48 Uhr

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Habe anfangs ähnliche Erfahrungen gemacht wie Olli. Dieser Amp produziert im Distortionbereich extrem harsche Höhen und Mitten. Aber!: Senkt man diese erheblich ab, erhält man ein durchaus durchsetzungsfähigen druckvollen Ton. Die Höhen fast ganz raus, die Mitten zwischen acht und zehn Uhr und wichtig auch die Presence fast auf Nullanschlag. Distortion rein und meine Musicman Silhouette Spezial kann hart bis weich. Der Amp ist unglaublich vielseitig und deckt so ziemlich alle Musikstile ab. Der Grandmeister braucht ein bisschen Einarbeitungszeit und dann liebt man den kleinen und auch lauten Zwerg. Er kann aber auch leise richtig gut klingen - Superkonzept :o)

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Uwe Marquardt sagt:

#4 - 03.01.2017 um 20:43 Uhr

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Moin. Schade ist das man das Master nicht mit abspeichern kann. Das umschalten auf andere Sounds oder einen anderen Kanal passt von der Lautstärke dann oft im Bandkontext nicht....Die Endstufe nimmt auch grossen Einfluss auf den Sound. Viel Einstellarbeit zu machen. Rock on Stage ziemlich schwierig...

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