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Höfner Ignition Cavern SE Violin Bass Test

Praxis

Bedingt durch seine Bauart bringt der “Beatle Bass” aus ergonomischer Sicht einige Eigenheiten mit sich, an die man sich erst einmal gewöhnen muss – zumindest dann, wenn man ansonsten nur herkömmliche Solidbody-E-Bässe spielt: Der Korpus ist extrem klein und leicht, sodass sich hier Kopflastigkeit kaum vermeiden lässt. Durch das geringe Gesamtgewicht des Basses von gerade mal 2,4 kg wirkt sich das Problem zum Glück jedoch nicht sehr stark auf den Spielkomfort aus. Mit einem rutschfesten Gurt hängt der Caver SE recht stabil und lässt sich auch über längere Distanzen angenehm spielen.
Etwas gewöhnungsbedürftig ist für Longscale-Spieler sicherlich die kürzere Shortscale-Mensur, außerdem sind Saitenabstände mit 15 mm an der Brücke schon recht eng. Die eigene Spieltechnik passt sich aber überraschend schnell an die speziellen Parameter an, sodass man sich schon nach kurzer Zeit wirklich ausgesprochen wohlfühlt auf dem Shorty. Für viele Tieftönern sind die kürzeren Wege auf dem Griffbrett sicherlich ohnehin eine willkommene Erleichterung – nicht umsonst feiern Shortscale-Bässe zurzeit ein ziemlich fulminantes Comeback!

Speziell ist aber nicht nur die Handhabung des Höfner Ignition Cavern SE, sondern auch sein Klang, denn die Tonabnehmer sitzen bei diesem Modell deutlich enger zusammen als bei einem herkömmlichen 500/1 Violin-Bass. Um herauszufinden, wie sich das “61er-Spacing” auf den Sound auswirkt, habe ich natürlich wieder einige Audiobeispiele für euch aufgenommen.

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Beide Pickups, Daumen-Style Beide Pickups, Solo, Fingerstyle

Mit beiden Tonabnehmern bei gleicher Lautstärke klingt der Ignition Cavern SE hörbar sonorer und nicht ganz so durchsetzungsstark wie ein Violin-Bass mit dem herkömmlichen Spacing. Das leuchtet ein, denn der Treble-Pickup sitzt beim Cavern eben schon ziemlich weit vorne und kann daher nicht so viele Hochmitten und Höhen übertragen. Immerhin: Im Solo-Modus besitzt der Sound etwas stärkere Konturen als im Rhythm-Modus, weil die Höhen nicht gedämpft werden.
Positiv finde ich beim 61er-Spacing, dass der Treble-Pickup aufgrund seiner Position nahe am Hals auch im Solomodus einen äußerst fundamentstarken Sound liefern kann, und tatsächlich gefällt mir der Cavern SE in dieser Einstellung sogar am besten. Das ist also ein klarer Punkt FÜR das 61er-Spacing, denn bei Violin-Bässen mit herkömmlichem Spacing klingt der Stegtonabnehmer in der Regel stets ziemlich dünn und nasal.

Audio Samples
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Treble-Pickup Treble-Pickup, Solo, Fingerstyle
Klanglich zeigt sich der Cavern SE durch das 61er-Spacing etwas gedeckter als ein Violin-Bass mit normalem Spacing.
Klanglich zeigt sich der Cavern SE durch das 61er-Spacing etwas gedeckter als ein Violin-Bass mit normalem Spacing.

Wenn man den Halstonabnehmer in den Solomodus schaltet, so liefert der Höfner Ignition Cavern SE Violin Bass jenen voluminösen und warmen Sound, den wir auch von anderen Höfner-Bässen kennen. Die Obertöne treten zwar etwas in den Hintergrund, der Ton besitzt aber immer noch ausreichend Definition:

Audio Samples
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Bass-Pickup

Zum Schluss gibt es noch ein Beispiel mit Plektrum, denn der Budget-Beatle-Bass eignet sich aufgrund der engen Saitenabstände natürlich bestens für diese Spieltechnik. Der Ignition Cavern SE klingt mit Pick erwartungsgemäß deutlich aggressiver und perkussiver – wer sich mit dem Höfner Shorty in einer größeren Band behaupten muss, sollte also ruhig zum Plektrum greifen!

Audio Samples
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Beide Pickups, Solo, Pick
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