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Harley Benton Power Plant Test

Die Produkte mit der Markenbezeichnung Harley Benton werden für den größten europäischen Musikinstrumentenhändler Thomann in Fernost gefertigt und gehören nicht nur in dessen Sortiment zu den Preisbrechern. Dass ein kleiner Preis bei dieser Marke nicht unbedingt auch gleichzeitig Abstriche an der Qualität bedeutet, das haben diverse bonedo-Tests gezeigt.

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Mit dem Power Plant, einer Multi-Stromversorgung für Pedaleffekte, liegt uns nun ein weiteres Produkt von Harley Benton zum Test vor, und wir sind gespannt, wie es sich schlägt. Immerhin macht es auf den ersten Blick einen sehr robusten und stabilen Eindruck und auch die Ausstattung zeigt sich recht üppig, aber bei einer Stromversorgung kommt es bekanntermaßen auf die inneren Werte an. Schließlich übernimmt ein solches Teil die Verantwortung für eine Reihe kostbarer Effektpedale, und dazu gehört mehr als nur ein attraktives Äußeres.

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DETAILS

Gehäuse/Optik
Das Power Plant Netzteil besteht aus einem dunkelblau lackierten Stahlblech-Gehäuse. Mit den Maßen 165 x 85 x 50 mm (B x T x H) nimmt es einigen Platz auf dem Board in Anspruch und auch das Gewicht von 1,5 kg ist nicht von schlechten Eltern. Für den rutschfesten Halt auf glatten Oberflächen sorgen vier Gummifüße. Die Anschlussbuchsen befinden sich auf der langen, der Euro-Netzanschluss auf der schmalen Seite, wo auch ein On-/Off-Schalter mit entsprechender Kontroll-Leuchte beheimatet ist. 

Anschlüsse/Bedienung
Es gibt acht 9V (DC) Ausgänge (nicht galvanisch getrennt), die einen maximalen Strom von insgesamt 500mA liefern können, außerdem einen 12 V DC und einen 12 AC Anschluss. Diese beiden liefern jeweils 250 mA Strom. 

Die Kabelausstattung:

8x DC – DC (50 cm)
3x DC Verbindung zum Verlängern (15 cm)
1x DC – Miniklinke (33 cm)
2x farbige Kabel (rot, blau) für 12 V Anschlüsse (30 cm)    

Die farbigen Kabel sind nicht anders verarbeitet als der Rest, sie dienen lediglich dazu, den 12V-Anschluss zu kennzeichnen und so zu verhindern, dass ein 9V-Pedal dort angeschlossen wird.  Beim Testen habe ich gleich den Big Muff mit dem Miniklinken-Kabel angeschlossen – Fehlanzeige! Ich hatte alle Fehlerquellen überprüft, weil man bekanntlich den Fehler zuerst im eigenen Unvermögen sucht: Gitarre aufgedreht? Amp eingeschaltet? Alles richtig verkabelt? Trotzdem kein Ton.
Tja, leider war es tatsächlich das kleine Stromkabel, das schon ab Werk defekt ausgeliefert wurde. Selbstverständlich wird das nicht bei jedem Power Plant der Fall sein, aber hier macht sich der günstige Preis bemerkbar, bei dem nicht jedes einzelne Kabel vor dem Versand gecheckt werden kann. Aber vor solchen kleinen Fehlern sind auch teuere Produkte nicht gefeit, und deshalb lohnt es sich bei diesem preiswerten Teil auf jeden Fall, gleich das Ersatzkabel-Set mitzubestellen.

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MESSWERTE

Jetzt geht es ans Eingemachte, der Power Plant stellt sich unseren Messinstrumenten.

Ausgangsbasis
Der Power Plant ist mit Strom aus der Steckdose versorgt und am Eingang wird eine Wechselspannung von 237,5 V gemessen.

Testgeräte

Zum Test sind fünf Pedale, die jeweils eine Spannung von 9V benötigen, an den Power Plant angeschlossen. Die Tretminen und deren Stromverbrauch sind:

MI Audio Boost’n’Buff V2 –  21mA
MI Audio Blue Boy Deluxe –  5 mA
MEK Digital Delay PT80 –  37mA
EBS Unichorus –  19mA
Mad Professor Deep Blue Delay – 24mA
Insgesamt benötigen die Geräte 106mA Strom.

Leerlaufspannung
9V Anschlüsse: 8,69V
12V DC Anschluss: 11,51 (unabhängig von der Belastung der 9V Ausgänge)
12V AC Anschluss: 15,30V

Dafür, dass man eigentlich 9V Spannung benötigt, sind 8,69V Leerlaufspannung ohne Geräte etwas unter dem Ziel.

Spannung mit Testgeräten
Die Spannung bei den 9V Anschlüssen fällt mit den oben angegebenen Testpedalen auf 8,21V. Bei voller Auslastung der Ausgänge (500 mA) kann man davon ausgehen, dass die Spannung noch weiter, bis auf 8V fällt. Beim 12V Anschluss kann man ausgehen, dass er bei voller Belastung auf ca. 11,20V abfallen wird. Das ist Einiges, und von Spannungsstabilität kann man, vor allem bei den stark benötigten 9V-Ausgängen, leider nicht sprechen.

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FAZIT
Der Power Plant von Harley Benton ist mit Abstand das günstigste Multi-Netzteil, das derzeit erhältlich ist. Die Ausstattung ist in Ordnung, der Power Plant hat acht 9V- und zwei 12V-Anschlüsse. Die maximale Stromversorgung der 9V Anschlüsse beträgt 500mA und jeder der 12V Ausgänge liefert bis zu 250mA Strom. Allerdings leidet die Spannungsstabilität bei angeschlossenen Geräten, ein Grund ist die niedrige Spannung von 8,69V schon im Leerlauf. Beim Anschluss unserer Testgeräte mit 106mA Stromverbrauch sinkt die Spannung auf 8,21V. Empfehlen kann man den Power Plant Gitarristen, die wenige Pedale mit geringem Stromverbrauch einsetzen, wie Verzerrer oder Wah Wah. Bei empfindlichen Effekten mit höherem Stromverbrauch könnte es eventuell schwierig werden.

Unser Fazit:
3 / 5
Pro
  • On/Off Schalter
  • Preis
  • 10 Anschlüsse
Contra
  • Nur ein Kabel mit Mini-Klinke Anschluss
  • Spannungsabfall bei angeschlossenen Geräten
  • Leerlaufspannung mit 8,69 V deutlich unter 9V
Artikelbild
Harley Benton Power Plant Test
Für 49,00€ bei
Technische Daten Harley Benton Power Plant
  • Hersteller: Harley Benton
  • Modell: Power Plant
  • Typ: Mehrfach-Stromversorgung für Pedal-Effekte
  • Stromanschlüsse: 10
  • Spannung/Stromstärke: 8x 9V DC (Gesamt 500mA)
  • 1x 12V AC (250 mA)
  • 1x 12V DC (250 mA)
  • Kabel:8x DC Kabel (50 cm)
  • 3x DC Verbindung zum Verlängern (15 cm)
  • 1x DC auf Miniklinke (33 cm)
  • 2x Farbige Kabel für 12 V Anschlüsse (30 cm)
  • Maße: 165 x 85 x 50 (B x T x H) mm
  • Gewicht: 1,5 kg
  • Preis:39,- Euro
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Profilbild von ChildrenoftheReaper

ChildrenoftheReaper sagt:

#1 - 15.09.2015 um 08:42 Uhr

0

Gut-Besser- Harley Benton. Auch hier zeigt Harley Benton bzw. Thomann genau wie beim Power Plant Junior oder anderen Harley Benton Produkten, das wertiges Equipment, nicht Unsummen kosten muss. Ich jedenfalls bin mit den Harley Benton Produkten 100 % zufrieden, auch im Bandbetrieb.

    Profilbild von ForMyDemons

    ForMyDemons sagt:

    #1.1 - 02.04.2022 um 08:33 Uhr

    0

    Völlige Fehlinvestition. Das Teil brummt ohne Ende. Hab alles probiert, selbst mit daisychain alles leise. Wer billig kauft kauft 2x !

    Antwort auf #1 von ChildrenoftheReaper

    Antworten Melden Empfehlen
Profilbild von KRYPTYK

KRYPTYK sagt:

#2 - 19.05.2020 um 10:12 Uhr

0

Spannungsabfall??? Kann ich NICHT feststellen, an diesem Power Plant hängen bei mi 8 Harley Benton Pedal und das Teil läuft seit 6 Jahren, ohne irgend ein Problem....( Plus nochmal HB-Geräte und ein behringer, am Powerplant Junior, welches auch ohne Problme läuft.) Wozu mehrere Kabel mit Miniklinkenanschlüsse, wenn die allermeisten Pedal normal Klinkenstecker haben.......Aber irgendwas muss man ja bemängel, ist ja Harley Benton. Jede Wette, wenn es ein "Markenteil" wäre, würde es heißen ....und es ist sogar noch ein Miniklinkenkabel dabei und das wäre dann ein Plus (+) Punkt..... Wen interessiert, die Leerlaufspannung, wenn die Pedal Problemlos betrieben werden???

Profilbild von Gioi Geniale

Gioi Geniale sagt:

#3 - 19.05.2021 um 22:21 Uhr

0

bei fetteren Geräten wie ein TC Helicon kommt der Harley Benton nicht mehr mit. Sprich, der TC Vocal Harmonizer kommt nicht mehr nach. Ich brauchte dafür leider den T REX Power Supply. Ebenso beim EHX Organ Tool, ohne T REX nix. Für eine Batterie Effektgeräte, wie Danelectro absolut kein Problem.

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