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Harley Benton Dr. Chord Pro Test

Details

Das rechteckige Kunststoffkästchen mit den Abmessungen (B x H x T) 120 x 70 x 28 mm präsentiert sich mit 150 Gramm relativ leicht und besitzt ein für seine Maße recht großes Display.

Wird die Power-Taste gedrückt, erstrahlt es in einem angenehm beruhigenden Blau. Auf dem rechteckigen Grundriss wird der Ausschnitt eines Griffbretts mit einem Umfang von fünf Bünden angezeigt. Sechs vertikale Linien stehen für die sechs Saiten. Die Bezeichnung der entsprechenden Saite mit einem Großbuchstaben findet man am unteren Rand des Diagramms, die tiefe E-Saite auf der linken, die dünne E-Saite auf der rechten Seite. Sechs horizontale Linien bilden die Bundstäbchen ab, das oberste kann dabei auch als Sattel verstanden werden. Aber auch Ausschnitte des Griffbretts werden abgebildet, wenn sich der Griff in einer oberen Lage befindet. Eine Bundangabe wie „5 fr“ = 5. Bund auf der Seite der tiefen E-Saite lässt erkennen, um welchen Ausschnitt es sich handelt. Am Sattel beziehungsweise am tiefsten Bund über dem Diagramm werden klingende, aber ungegriffene Leersaiten von einer „0“ dargestellt. Nicht klingende oder abgedämpfte Saiten werden durch ein „X“ vertreten. Linkshänder können sämtliche Diagramme auf Knopfdruck auch spiegeln.

Der Chordfinder stellt insgesamt fünf Modi zur Verfügung, die mit der Mode-Taste ausgewählt werden. Aber nur die ersten beiden sind für die Griffe zuständig. Im Find-Chord-Position-Mode kann ein Akkordsymbol auf Knopfdruck (OK) im Diagramm bildlich dargestellt werden. Ein Symbol besteht dabei höchstens aus vier Ziffern, die separat definiert werden können, nämlich einem Grundton (C, C#, D, D# usw.), dem Klangtypus (Moll, Dur, Sept) und aus zwei zusätzlichen Intervallen, die auch als Farbton erscheinen und numerisch (z.B. b9, 13) dargestellt werden. Kleine runde Dots, die auf den Saiten Platz nehmen, geben die Positionen auf dem Griffbrett an. Es bleibt aber nicht bei einem einzigen Vorschlag. Dr. Chord ist in der Lage, dem Anwender vier weitere Angebote in unterschiedlichen Lagen auf dem Griffbrett zu unterbreiten.

Im Find-Chord-Name-Mode geht es umgekehrt zu. Einem „Griff ohne Namen“ soll ein Akkordsymbol zugewiesen werden. Mithilfe der Pfeiltasten können die runden Dots auf dem stilisierten Griffbrett platziert werden. Auf Knopfdruck erhält dann dieser „namenlose“ Vertreter ein Symbol. Insgesamt kennt Dr. Chord 2640 Akkorde und Bezeichnungen. Da staunt selbst Guitar George.

Der Doc hat aber noch mehr drauf. Er kann sich in ein chromatisches Stimmgerät (Modus 3) verwandeln. Eine E-Gitarre kann dann am Eingang auf der rechten Seite angeschlossen werden. Mit dem eingebauten Mikrofon (links unten) können auch akustische Instrumente in die richtige Stimmung versetzt werden. Sobald die Klinkenbuchse benutzt wird, ist das Mikro stumm geschaltet.

Beim Aktivieren des Gerätes wird die aktuell eingestellte Referenztonhöhe im Display angezeigt. Die Standard-Referenztonhöhe ist werkseitig auf 440 Hz justiert. Die Referenz kann aber in 1-Hz-Schritten auf jede Stimmung zwischen 410 und 480 Hz (!) kalibriert werden. Eine solche Leistung können sogar viele teure Stimmgeräte nicht erbringen. Sein Auflösungsvermögen zwischen A0 (27,5 Hz) und C8 (4186,01 Hz) ist schon gewaltig und damit größer als der Tonumfang eines Klavieres (ca. A2 bis C5). Darüber hinaus lässt sich der Chordfinder in ein Metronom (Modus 4) und einen Tongenerator (Modus 5) verwandeln, wobei der eingebaute Lautsprecher deren Signale übermittelt. Der Lautstärkeregler befindet sich an der linken Seite. Der Doc ist also ein echtes Multitalent.

Angetrieben wird das Gerät von einer 9V-Blockbatterie. Über den Netzteilanschluss an der oberen Seite lässt er sich aber mithilfe eines entsprechenden Adapters auch mit Strom aus der Steckdose versorgen. Leider gehört dieser nicht zum Lieferumfang.

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